Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Geburt, Aufzucht, Einzug, Sozialisation
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lutz
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Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von lutz » Mo 31. Mai 2010, 19:45

Hallo AT-Freunde,

für mich gilt: Kein Airedale von mir läuft neben dem Fahrrad bevor er nicht nach einem Jahr HD-geröntgt worden ist und ich weiss was mit ihm los ist.
Sollte der HD-Befund dann nicht gut sein sollte kann ich die zukünftige Belastung des AT immer noch dementsprechend anpassen ohne vorher schon Schaden verschlimmert zu haben.

Die Regel einen Welpen im ersten Lebensjahr einer gleichförmigen Dauerbelastung pro Lebensmonat nicht mehr als 5 Minuten auszusetzen hale ich auch ein.
Alo 3 Monate alt 15 Minuten, 6 Monate 30 Minuten usw.. Das kann man ruhig 4-5 mal am Tag machen, Spielen dürfen die welpen aber untereinander solange sie möchten, da sie sich von allein ausruhen wenn sie müde sind. Anders herum am wenn der Mensch den Ton angibt wie lange zu laufen ist, wird der Folgetrieb sie davon abhalten sich einfach hinzusetzen weil ihre Belastungsgrenze überschritten wird.
Spätschäden einer zu frühzeitigen unangemessenen Belastung können auch bei einem von Geburt gesunden Welpen ein Hundeleben lang nachwirken.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Zuletzt geändert von lutz am Mo 31. Mai 2010, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Christine

Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Christine » Mo 31. Mai 2010, 20:29

Hallo zusammen,
bei Campino haben wir uns auch an die "goldene" Regel 5 Minuten pro Lebensmonat gehalten und ohweh wenn es mal 5 Minuten länger war, hatten wir gleich ein schlechtes Gewissen. Was ich nie verstanden habe, ist daß Welpen toben dürfen, so viel sie wollen. Und das mit oft nicht sehr gelenkschonenden Bewegungen. Campino hat bis zum Umfallen getobt und meistens erst aufgegeben, wenn er kein "Opfer" mehr hatte.
Bei Ginger haben wir diese Regel über Bord geworfen. Allerdings bilde ich mir ein, daß wir auch beurteilen können, wann Ginger ermüdet, dann machen wir natürlich sofort ein Päuschen oder tragen sie ein Stück. Es ist interessant zu sehen, wie sie an Kondition gewinnt.
Am Fahrrad werden wir sie aber auch erst mitnehmen, wenn sie 1 Jahr alt ist. Wobei es auch ein großer Unterschied ist, ob man flott zu fährt oder so 'ne ganz gemütliche Runde wie Sabine dreht. Wenn man so langsam die übliche Gassirunde fährt und der Hund keine Ermüdung zeigt, kann ich mir nicht vorstellen, daß es schadet und wäre eine Alternative, falls Mensch mal ein bißchen lädiert ist und sich so ein bißchen schonen kann.
Viele Grüße
Christine

Balou

Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Balou » Mo 31. Mai 2010, 20:38

Hallo zusammen,

heute Abend habe ich eine längere Strecke mit Brisko gemacht. Er hat sich ein paar Mal hingesetzt und dann habe ich ihn getragen. Er hat mir aber klar gemacht, wann er wieder laufen wollte. Das klappt schon ganz gut.

Gruß

Tobias

Uschi

Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Uschi » Mo 31. Mai 2010, 20:52

Hallo,

die Züchterin unserer ersten Hündin warnte uns: wenn sie zeigt, dass sie müde ist, war es schon zuviel.

Ich denke, sie hat recht. Denn so schnell geben die Wichte nicht auf, sie wollen ja mit, unbedingt mit, bloß nicht das Rudel verlieren.


Viele Grüße
Uschi

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Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Konny » Mo 31. Mai 2010, 23:48

Hy zusammen

Ich stimme Lutz und Christine zu!

Ich muss sagen diese Rechnung ist viel einfacher, als die ich gekannt habe und kommt ebenfalls hin.
Ich kenne es so Lebensalter in Wochen plus 5

3 Monate= 12 Wochen = 17 Min
6 Monate= 24 Wochen = 29 Minuten

Bei mir werden die Hunde so wie bei Lutz vor der HD-Untersuchung keinesfalls Belastet.
Obwohl Boyar schon im Alter von 6 Monaten über Tisch und Bänke ging, allerdings ohne jegliche Animation sondern aus reinem Übermut.
Im Garten gessen haben wir allerdings zu diesem Zeitpunkt viel, da konnte er sich dann vollkommen austoben aber sich auch ausruhen, so wie er wollte.

LG Konny, die leider arbeiten muss
Der Weg wächst im Gehen unter Deinen Füssen.
Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise mit dem nächsten Schritt.
Frieder Gutscher

Boyar-vom-Drachenhort.de.tl

NADINE01

Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von NADINE01 » Di 1. Jun 2010, 13:17

Hallo Zusammen,
ich kannte auch welche von Eddi´s alten Hunden ( die alle ins hohe Alter topfit waren ) und habe jetzt Ihre Rough, die im Dezember 11 Jahre alt wird. Immer wenn ich auf meine beiden Airedale´s angesprochen werde, kommt nach der Frage ob sie Geschwister sind die Frage „ der Eine ist aber noch ganz jung, oder?!“!!! Damit ist immer Rough gemeint! :dog_biggrin Ich bin ja selbst erstaunt, dass die Motte in ihren ganzen Bewegungen und in ihrer Schnelligkeit noch so fit ist. Vito wird nächsten Monat 5 und mit ihm wurde bis er mit 9 Monaten zu mir gekommen ist nichts gemacht. Der Unterschied ist deutlich, trotz dem ich ihn auch langsam antrainiert habe, kann er bis heute nicht mit Rough mithalten. Ich habe für mich gemerkt, dass ich desto mehr ich Vito körperlich fördere ( damit meine ich aber nicht überfordern ) desto weniger macht er im Haus Dinge, die er nicht soll (damals noch Stühle anknabbern etc.). Zudem ist er auch im Training viel aufmerksamer, wenn wir vorher etwas, was zu seiner konditionellen Auslastung beiträgt getan haben. Ich fahre bei gutem Wetter fast jeden Tag mit den Hunden in die Felder, wo ich sie mit den Inlinern neben mir herlaufen lasse. Dort müssen Sie nicht auf dem Asphalt laufen sondern können auf den Rasenstreifen ausweichen. Dabei fahre ich das erste Stück immer etwas langsamer, damit sich die Beiden warm laufen können. Nach ein paar km fahre ich dann richtig schnell, so dass die Fiffi´s im Galopp neben mir sind. Das letzte Stück fahre ich wieder langsam und die Beiden können Ihr Tempo selbst bestimmen. Meistens liegt Vito ein wenig hinten und Rough schaut mich auffordernd nach einem Extrasprint an… :dog_wub
Einmal am Tag sollen Beide körperlich ausgepowert sein, - ich habe den Eindruck, dass macht Sie glücklich…

Wir machen uns jetzt auf dem Weg… :dogs_run
Liebe Grüße,

Eddi

Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Eddi » So 31. Jul 2011, 15:01

Hallo,

weils gradwieder aktuell im Else-schnufft-Thread aufkommt, wolte ich hier speziell das Thema Bewegung nochtmal aufwärmen
Kathinka hat geschrieben:Hallo Eddi,
[....]
Und ich muss sagen, deine Ausführungen machen durchaus Sinn! Ich habe mich auch immer gefragt, warum das mit dem Toben unendlich sein soll, da ja eben vom Bewegunsablauf her viel belastender und so, aber hab immer vergessen nachzufragen.
[...]
Was ich so jetzt für mich als Kernaussage mitnehmen kann: die Varianz machts aus. Liege ich da richtig? Und eine gute Grundkondition mit festem Muskelaufbau gibt eine gute Grundlage, ja? Also wäre ja auch die ein oder andere Trainingseinheit Cavaletti mit dem Welpen/ Junghund nicht schlecht, oder?
[...]
mein TA) mir da teilweise zu ungenau bzw. zu allgemein ist in seine Ausführungen (Beispiel: "das ist eben ein alter Hund (8 Jahre, quietschlebendig), der hat eben Arthrose"... und wollte mir prompt ein namhaftes teures Futter verkaufen).
Grüßle Kathrin
Tja, also es ist beileibe nicht so, daß ich die einzige bin, die so denkt, aber sicher nicht in der Mehrheit, weder bei anderen Hundehaltern, noch bei TÄs, wie man ja auch daran sieht, daß sich hier aus dem Forum recht viele an das 5-Minuten-Konzept halten.

Cavaletti für Hunde? Tz, wattet nich allet gibt....

Also grad mit hopsen und springen und hohen Geschwindigkeiten steil bergab bin ich schon eher vorsichtig. Die Welpen springen manchmal eh schon so unvernünftig, da halt sogar ich die Luft an - und ich bin echt locker, was Geländeübungen angeht - daß ich nicht unnötig Spitzen-Belastung auf die Wachstumsfugen bringen will. Wenn Hund aufgrund des GEländes hier und da hüpfen muß, Böschungen oder Hänge runter muß etc, dann gehörts dazu, aber nun zusätzlich extra Spring-Parcours basteln würde ich wohl nicht. Lieber in den Wald und eine Schneise mit "Naturhindernissen" mit Bedacht bewältigen.

Grundsätzlich aber ist es sicher sinnvoll alle Bewegungsmuster zu fördern und trainieren. Abswechslungsreiche Spaziergänge, jenden Tag mit anderen Schwerpunkten finde ich da genau richtig. Einen Tag macht man mal eine lange (relativ) Tour, dafür aber eher eben, einen Tag klettern wir, einen Tag mehr plantschen am Wasser, einen Tag mehr toben mit anderen Junghunden etc. So daß von allem etwas dabei ist, aber nie in Folge zu eingleisige Bewegungen und Belasstung(sspitzen) gefordert werden. Und immer mal ein Tag mit weniger "Arbeit", mal mehr SChnüffelspiele, mal nur kurze Spielbetonte Gänge.
Für mich insofern einfach, als ich jeden Tag die gleiche Routine auch nicht abkann. Auch beim Reiten habe ich solche Motto-Tage, wo ich mal nur die Ausdauer mit langen mittelschnellen Strecken , mal die SChnellkraft mit Sprints trainiere und andere Tage sind zum Krafttraining, wo zB bergauf besonders steil und langsam geritten wird. Und da Hund immer mitläuft, absolviert er das gleiche Programm.
Das wird auch nicht nach einem echten Plan erledigt, sondern so, wie es mir spaß macht und grad passt und in den Sinn kommt. Es kann sein, daß sich der Boden nach einem Regentag eben nicht für die geplnten Klettertouren anbietet und ich darum dann eben 2 Stunden Konditionstraining mache. Oder nur langsam reite und mehr WErt auf "Dressur-Übungen" lege. Dabei wird Hund dann mal weniger gefordert. Dafür "übt" er mit und muß zB warten, während das Pferd seitwärts übt, dann auf Baumstubben hupfen oder unter was durchkrabbeln. Pony muß rückwärts um oder durch Naturhindernisse, Hund balnciert zB parallel auf dem Baumstamm mit. Was suchen und hinterherschleppen etc...
Und Welpi solange er noch nicht regelmäßig und "richtig" am Pferd dabei ist, bekommt ähnliche Aufgaben eben beim Spazieren. Zum Beispiel irgendwo hin fahren und "nur" um einen See latschen. Quasi Neues kennen lernen, ohne sich groß körperlich anzustrengen. Oder neue Spiele einführen, die man mit Übungen kombinieren kann, zB platz-warte mit Verstecken. Ich möchte am Tagesende den Hund immer schön zufrieden müde haben. Und geistige Anforderungen leisten das genauso wie körperliche. Wenn man das abwechselt,kombiniert und an den sonstigen Gegebenheiten ausrichtet (zB mache ich ja nicht bei 40° im Schatten Galopptraining) hat man am Ende der Woche alles durch, was so Spaß macht und den Welpen auf ein abwechslungsreiches Begleithundeleben vorbereitet. Er wächst da rein.

LG
Eddi

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Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Kathinka » So 31. Jul 2011, 22:38

Hi Eddi,

nochmals vielen Dank für deine detailierten Ausführungen, wie gesagt, ich bin da immer offen für Neues und will ja auch dazu lernen. Ich höre mir gerne verschiedene Meinungen an, was ich letztendlich daraus mitnehme ergibt sich dann immer.
Eddi hat geschrieben:
Tja, also es ist beileibe nicht so, daß ich die einzige bin, die so denkt, aber sicher nicht in der Mehrheit, weder bei anderen Hundehaltern, noch bei TÄs, wie man ja auch daran sieht, daß sich hier aus dem Forum recht viele an das 5-Minuten-Konzept halten.
Wie bereits geschrieben ist es schon eine Weile her, dass ich mich intensiv mit dem eigenen Welpen beschäftigen musste und damals war ich auch erst 10 Jahre alt, also auch weniger an sowas interessiert als heute :dog_wink
Eddi hat geschrieben: Cavaletti für Hunde? Tz, wattet nich allet gibt....

Also grad mit hopsen und springen und hohen Geschwindigkeiten steil bergab bin ich schon eher vorsichtig.
Tja, man staunt immer wieder, was sich Leute so einfallen lassen :dog_huh

Meine Trainerin ist vor einiger Zeit durch einen Artikel bzw. auch durch die Pysiotherapeutin ihres Hundes darauf gestoßen und seither machen wir immer wieder Cavalettieinheiten im Training - übrigen super geeignet für schlechtes Wetter, wenn wir unter der Markiese mit beschränktem Platz sind.
Das Grundprinzip ist dasselbe wie bei Pferden. Zum Muskelaufbau nach Verletzungen oder auch zum Muskelerhalt bei älteren Hunden sind diese Übungen klasse. Auch die Koordination wird sehr gezielt geschult (erstaunlich, wenn Hunde erkennen "ah, die Beine da hinten gehören auch noch zu mir und ich kann die sogar präzise steuern!"). Wir machen die Übungen überwiegend im Schritt bzw. sehr langsamen Schritt, die Hunde, die das Ganze schon besser kennen und können, mit denen wirds dann acuh mal im Trab gemacht. Die Übungen strengen geistig sehr an und daher werden auch nur wenige Wiederholungen in ganz kleinen Einheiten gemacht. Und hopsen muss der Welpe/Junghund hierbei auch nicht, geht wie gesagt alles auch nur im Schritt-(Schleich-)Tempo. Das Allerbeste daran ist wohl, dass man keine großartigen besonderen Stangen dafür braucht - mit ein paar Besenstilen ist man perfekt ausgerüstet und wenn man nach und nach die Höhe anpasst findet man auch im Alltag genügend Dinge, auf die man die Besenstile auflegen kann.

Grüßle Kathrin
Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich! - (Louis Sabin)

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Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Bettina » Mo 1. Aug 2011, 11:12

Hallo Kathrin,

bezügl. des Cavaletti-Trainings - könntest Du bitte mal in einem neuen Thema darüber etwas sagen?

Wie habe ich mir das genau vorzustellen? Wann wird das empfohlen, wie beim Hund durchgesetzt und gefestigt?

Ich würd mich freuen!

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Re: Wieviel Bewegung verkraftet ein Junghund?

Beitrag von Kathinka » Mo 1. Aug 2011, 11:35

Hallo Bettina,

gerne doch.

Ist zwar auch nicht mein Spezialgebiet, aber ich setzt mla was auf, mal sehen, vielleicht kann ich Mittwoch im Trainig Fotos machen (lassen) und nochmal bei unseren "Fachleuten" nachfragen.

Grüßle Kathrin
Egal wie wenig Geld und Besitz Du hast, einen Hund zu haben macht Dich reich! - (Louis Sabin)

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