Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

hilfreiche Tips und Tricks
Benutzeravatar
Teddy01
Benutzer
Beiträge: 1145
Registriert: Mo 11. Apr 2011, 21:53

Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Teddy01 » So 3. Jun 2012, 23:02

Hallo zusammen,

ich stelle mir schon seit längerer Zeit immer wieder die Frage, was einen dazu veranlasst einen Hund bei dem man schon vor dem Kauf weiß, dass er GETRIMMT werden MUSS, zu scheren.
Ich meine in diversen Airedale Büchern und in der Rassebeschreibung steht:
ktf-Airedale hat geschrieben:Der Airedale Terrier gehört zu den rauhaarigen Terriern. Er hat ein doppeltes Haar: dichte weiche Unterwolle und hartes langes Deckhaar. Der Airedale Terrier ist so gezüchtet, dass er im Frühjahr und Herbst keinen natürlichen Haarwechsel hat, wie die meisten anderen Rassen. Er haart deshalb nicht, aber das alte, abgestorbene Haar muss aus folgenden Gründen regelmäßig entfernt werden:
- Abgestorbenes Haar verliert die Farbe und ist glanzlos
- Wird das tote Haar nicht entfernt (getrimmt) sondern geschnitten (geschoren), verbleiben die abgestorbenen Haarwurzeln in der Haut und die tote
Unterwolle im Haarkleid. Dieses kann unter Umständen zu Hautreizungen und Ekzemen führen
- Die alte dicke Unterwolle hat einen unangenehmen Geruch

Trimmen bedeutet, dass das abgestorbene Haar des Airedale mit einem Trimmmesser oder mit Daumen und Zeigefinger ausgezupft wird. Durch diesen Vorgang fördert man das Wachstum neuen Haares, es schafft “Platz”, damit Luft und Licht an die Haut gelangen können.
Wenn ich dann solche Sachen lese, wie der Airedale neigt zu Exzemen dann wundert mich garnichts und ich kann nur den Kopf schütteln. Mich würde es auch überall jucken, wenn lauter tote Haarwurzeln in meiner Haut stecken würden und eine modrige Matte aus Unterwolle meine Haut bewuchert!!
Oder die Sache mit dem Rasierbrand, da fällt mir wirklich nix mehr ein.

Da frage ich mich ist es einfach nur Faulheit, Nichtkönnen (da könnte man ja dann zum Züchter gehen oder es selbst erlernen), Ignoranz oder Unwissenheit???

Ich käme doch auch nie auf die Idee meine Querflöte gerade und mit den Füßen zu spielen. :sheep :sheep :sheep :sheep :sheep :sheep :sheep :sheep

Ich finde, wenn man sich einen solchen Hund anschafft, ist man auch dazu verpflichtet, die richtige Fellpflege zu betreiben.

Nachdenkliche Grüße

Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Benutzeravatar
Regine
Administrator
Beiträge: 2907
Registriert: Mo 24. Okt 2011, 20:33
Kontaktdaten:

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Regine » So 3. Jun 2012, 23:14

Hi Raquel,
ja und nein!!
Hättest du mir vor Jahren einen AT verkauft , hätte ich wohl gewußt , dass er getrimmt werden muß, aber nicht was das heißt. Für mich hieß das in Form bringen.Ob geschert oder getrimmt :sheep who knows...
Man kann nicht erwarten, dass sich Welpenkäufer rundum informieren, das tun nicht mal werdende Eltern...Schön ist es, aber nicht die Regel!!Wie steht es bei Konny: Der Weg wächst im Gehen.........
Es hilft nur ständige Aufklärung - wenn gewünscht!
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Benutzeravatar
Hundemutti
Benutzer
Beiträge: 1522
Registriert: Mo 2. Mai 2011, 10:44
Kontaktdaten:

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Hundemutti » Mo 4. Jun 2012, 00:10

Hallo Raquel,

hm, mit dem was Du da schreibst, hast Du absolut recht!...Aber...

...Ich bin durch Zufall zu einem AT gekommen, wie ich vor längerem schon einmal berichtet habe. Wir suchten einen lieben Familienhund, Rasse usw. war uns völlig egal!
Hauptsache ein Hund und keine Fußhupe...und lieb musste er sein! :brav

Keine Ahnung von nichts und die damalige Züchterin von Flocke erwähnte auch vom Trimmen nichts. Wir (Verwandte, die auch von dort einen AT haben) brachten unsere Hunde ca. alle drei Monate zum Scheren zu ihr und nahmen eine Fahrt von ca. 45 min. in Kauf. Nach etwas mehr als einer Stunde konnten wir die Hunde wieder abholen. Weil wir so glücklich waren, dass die Verwandtschaft uns Flocke sozusagen vermittelt hatte, haben wir zu anfangs nichts in Frage gestellt. Wie auch, wir wussten es ja auch nicht anders. Die Züchterin wartete immer ab, bis wir gegangen waren mit den Worten, die Hunde würden besser stehen, wenn wir weg wären. Habe ich mir auch nichts bei gedacht! Im Gegenteil, war für mich verständlich. Jemand der einen so tollen Hund gezüchtet hat und so nett ist, wie kann man da auch irgendetwas schlechtes annehmen??? :dog_huh

...Als wir zum zweiten Mal dort waren, fing Flocke sofort an zu quietschen und wich mir nicht mehr von der Seite. Sie wollte nicht dort bleiben und da wurde ich das erste Mal stutzig. Djuke hatte an diesem Tag nach dem Scheren einen Schnitt und Kratzer an seinen Hoden. Von da an wussten wir, das die Züchterin mit den Hunden nicht unbedingt sanft umging! Sofort suchte ich mir jemand anderes und fand eine nette alte Dame. Nun, dann kam die ganze Krankheitsgeschichte...und Floche verstarb...

Sandy zog bei uns ein. ... Die nette Dame ging sehr liebevoll mit Sandy um. Ich habe sie einige male auf das Trimmen angesprochen, weil ich mir die getrimmten Hunde im Internet immer ansah. Sie verteufelte das Trimmen, indem sie mir immer sagte, es sei totale Tierquälerei! Den Hunden würde brutal die Haare ausgerupft und dabei würden sie meist verletzt, je nach dem, wie der jenige mit ihnen umging. Die Haut der Hunde wäre noch nach Stunden rot und irritiert. Auch würden die Hunde teilweise Schnittverletzungen davon tragen. ...Hm, dass kannte ich ja schon vom Scheren, da wollte ich mir das Trimmen erst gar nicht vorstellen! :dog_mad

Somit war für mich klar...ich lasse meinen Hund niemals trimmen! Punkt!!!! Auch wenn mir die getrimmten Hunde im Internet sehr gefielen, kam für mich so eine Tierquälerei nie in Frage! Mir war es zuwider, weil Menschen den Tieren so einen Schnick Schnack antun, damit sie in ihren Augen "schöner" werden...

An meine Einstellung, die ich noch vor ca. zwei Monaten hatte, kannst Du Dich bestimmt erinnern!...Einige Wochen zuvor hatte ich mich hier angemeldet. Als ich dann die getrimmten Hunde von Euch sah und die "Trimm-Anleitungen" verfolgt habe, hat sich meine Einstellung dazu grundlegend geändert. Heute weiß ich, warum ein Airedale unbedingt getrimmt werden muss und bin nun selber ein Trimmlehrling! :dog_biggrin

Liebe Grüße
Romana & zur Zeit noch Nodale Sandy
Liebe Grüße
R & R ...Romana & Lia

...mit Sandy & Janka im Herzen...

Leonie

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Leonie » Mo 4. Jun 2012, 01:03

Liebe Raquel,

hatte fast 16 Jahre eine Lakeland- Hündin, dann fast 15 Jahre einen Airedale- Rüden. Beide wurden im Hundesalon geschoren ( ich hatte damals auch keine Ahnung von dem Unterschied " Trimmen" oder " Scheren")

Keine der beiden ist trotz des hohen Alters an "Rasierbrand" gestorben, auch nicht an Gefrierbrand.

Ich habe keine Ahnung vom Trimmen und werde auch bei meiner werten Stine das einem Fachmann überlassen, vielleicht schert er auch nur????

..und bitte auch einen Gang runterschalten...bin nur Laie..und vielleicht andere auch
ganz liebe Grüße Leonie mit Stine :dog_biggrin

Fidibus
Benutzer
Beiträge: 96
Registriert: Fr 26. Feb 2010, 21:14
Wohnort: Dortmund

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Fidibus » Mo 4. Jun 2012, 06:24

Hallo Foris,
ich bin mit Ridgebacks und Dalmatinern aufgewachsen. Da bestand die Fellpflege aus Abstauben und Pfoten reinigen.
Als Adele aus Ungarn zu uns kam, war ihr Fell echt ekelig. Es war fettig, dreckig, viel zu lang und sie hatte einen gelben Fleck (von irgendeinem Spot-On) im Nacken. Außerdem war ihr Hals verkrustet, da sie infolge eine Flohspeichelallergie alles aufgekratzt hatte. Obwohl es Liebe auf den ersten Blick war, konnte ich mir nur schwer vorstellen den Hund mit in mein Wohnzimmer zu nehmen :dog_blush
Deshalb war die erste Amtshandlung waschen. Das Wasser war braun...Am nächsten Tag habe ich sie komplett runtergeschoren.
Adele lebte sich ein und ihr Fell wuchs wieder. Ich las im Internet, das Airedales getrimmt werden und ging zu einem Hundesalon. Die nette Dame sagte mir, dass trimmen und scheren dasselbe sei. Ich glaubte ihr damals und so wurde Adele geschoren. Ich hatte ja keine Ahnung :dog_blink Das ging in etwa ein Jahr so. Adeles Fell war puschelig und voller Schuppen. Dann geriet ich an eine Tierärztin, die Irish Terrier züchtete. Sie hat mir damals sehr anschaulich an Adeles Fell gezeigt, was trimmen eigentlich bedeutete. Sie zupfte nämlich ohne Mühe und ohne das Adele reagiert hatte ein paar Haare raus. Damals hörte ich auch zum ersten Mal den Begriff "Haargesundheit". Ich telefonierte danach sämtliche Hundefrisöre in der Umgebung ab. Kein einziger trimmte von Hand. Zum Glück stieß ich auf das Forum hier und startete eine Anfrage. Sofort wurde mir eine Dame ihn Ahlen empfohlen. Wir fuhren hin und von da an wurde Adele regelmäßig alle 8 Wochen getrimmt. Ihr Fell wurde härter, dunkler und die Schuppen verschwanden. Nach dem Trimmen wirkte Adele immer wie befreit. Das konnte ich nach dem Scheren nie beobachten. Wenn es irgendwie geht, würde ich das Scheren vermeiden. Man tut den Hunden keinen Gefallen damit. Das alte Fell muß raus! Inzwischen trimme ich auch selbst so einmal die Woche. Snörre geniesst es, wenn ich an ihm rumpuzzle und ich mag diese intensiven Momente der Fellpflege auch.
LG Vanessa und Snörre

Bine

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Bine » Mo 4. Jun 2012, 07:23

Als vor 2 Jahren "der beste aller Ehemänner" mich vor die Wahl stellte: Laekenois oder Airedale war ich icht wirklich begeistert, weil nach ein bischen lesen klar war: der Airedale muss getrimmt werden. Hier im Forum lässt sich meine "Verzweiflung" noch nachlesen :dog_biggrin ,da ich nur die Kurzhaarfraktion beherbergte, konnte ich zwar Krallenschneiden, Zahnsteinentfernen, Bürsten und Waschen, aber Trimmen ? = Null Ahnung
Tja, die typischen Hundesalons scheren nur...., ich hab mit fast allen im Umkreis telefoniert!
Als ich Topi holte wurde mir von meinen Züchtern gesagt: bis zum 6 Monat nur kämmen/bürsten, dann einmal richtig runtertrimmen.
Okay! - so hatte ich noch etwas Zeit jemanden zu suchen, den ich aber nie fand.
Ich danke dem leben Herrgott noch heute für das Wetter, es war so wunderbar warm, dass Topi mit ihrem so süssen Welpenfell nur noch auf den kalten Granitfliesen lag und jede Bewegung ablehnte. Also hab ich, damals mit sehr schlechtem Gewissen angefangen Topi die Unterwolle rauszukämmen und jeden Tag die längsten Flusen zu entfernen.
Damit meine Zwergin nicht so unter den Temperaturen leidet.
Die einzig richtige Entscheidung!
Und langsam aber sicher wuchsen Topi und ich in die Aufgabe rein und es baute sich ohne extreme Trimmaktionen fast unbemerkt ein Rolling Coat auf.Heute ein Jahr später macht Trimmen wirklich Spass.

Trimmen hat für mich nix mit "Schönheits-Tam-Tam " zu tun, sondern etwas mit Gesundheitsfürsorge und Pflege.
Ich gestehe, ich gehöre zu den Menschen, die ihre Hunde auf der Couch und ins Bett lassen :dog_biggrin und die es geniessen, wenn der Hund sich dicht auf der Couch an mich kuschelt und ich sie streicheln kann. Gleichzeitig vertrete ich die Ansicht, das der Hund noch Hund sein darf und auf Spaziergängen auch richtig toben darf und sich dabei auch dreckig machen darf, da wir bei jedem Wetter draussen sind, bleibt Letzteres nicht aus!
Fazit: Topi braucht ein kurzes,pflegeleichtes, wetterbeständiges Haar, was sie vor den Wind und Wasser schützt. Welches nach den Spaziergängen leicht und schnell zu reinigen ist und auch schnell wieder trocken und geruchsfrei ist.
Ich bin vom TA und meinen Züchtern eindringlich gewarnt worden, die rauhhaarigen Terrier auf keinen Fall zu scheren, in einer kurzen Orientierungsphase hatte ich dann wirklich an die Anschaffung einer Schermaschine in Betracht gezogen und wusste aber nicht Welche.... Mittlerweile wurde die Kohle in McKnyfe investiert und ich bin sehr glücklich. Ich denke zu einem gesunden Hund gehört eben auch eine gesunde Haut!- wer im Bekanntenkreis Kinder mit Neuro hat, kann vielleicht nachvollziehen, wie sich wahrscheinlich der Hund fühlt, wenn er nur geschoren wird. Für mich keine Option: Ich möchte, dass sich mein Hund in seiner Haut wohlfühlt ! -und das im wahrsten Sinne des Wortes!
Die Schönheit ist also bei der Trimmerei ein angenehmer Nebeneffekt, Grund ist für mich: Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes, Hygiene und die Erhaltung meiner Wohnung.Schöner Nebeneffekt des harten, getrimmten Fells es isoliert perfekt, Topi hat weder mit sehr heissen, noch mit sehr kalten Temperaturen Probleme, Wasser läuft auf dem harten Haar einfach ab und sie ist nie richtig nass!
Und Trimmen kann man lernen, dazu brauchts kein Hochschulstudium, sondern nur Anleitung, die man hier im Forum finden kann und das richtige Handwerkszeug.
LG Bine, für die nur Trimmen in Frage kommt

Benutzeravatar
Teddy01
Benutzer
Beiträge: 1145
Registriert: Mo 11. Apr 2011, 21:53

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Teddy01 » Mo 4. Jun 2012, 10:30

Hallo ihr Lieben,

danke für eure Antworten.
@ Regine:
Regine hat geschrieben: Man kann nicht erwarten, dass sich Welpenkäufer rundum informieren, das tun nicht mal werdende Eltern...Schön ist es, aber nicht die Regel!!Wie steht es bei Konny: Der Weg wächst im Gehen.........
Es hilft nur ständige Aufklärung - wenn gewünscht!
okay, da hast du wohl Recht. So hatte ich das noch nicht gesehen. :dog_biggrin Man darf nicht von sich auf andere schließen!
Hundemutti hat geschrieben: ...Ich bin durch Zufall zu einem AT gekommen, wie ich vor längerem schon einmal berichtet habe. Wir suchten einen lieben Familienhund, Rasse usw. war uns völlig egal!

An meine Einstellung, die ich noch vor ca. zwei Monaten hatte, kannst Du Dich bestimmt erinnern!...Einige Wochen zuvor hatte ich mich hier angemeldet. Als ich dann die getrimmten Hunde von Euch sah und die "Trimm-Anleitungen" verfolgt habe, hat sich meine Einstellung dazu grundlegend geändert. Heute weiß ich, warum ein Airedale unbedingt getrimmt werden muss und bin nun selber ein Trimmlehrling! :dog_biggrin
@ Romana: Danke für deinen ausführlichen Bericht. Das kann ich verstehen, wenn man durch Zufall zu einem Airedale kommt. Aber du hast dich ja informiert. Dass du zu Anfang falsche Auskünfte bekommen hast, ist natürlich wirklich blöd. Aber du hast dich bemüht nur das zählt. Und jetzt wo du trimmst, hast du ja auch die positiven Veränderungen bemerkt und willst Sandy auch nicht mehr scheren! SUPER!!!
Leonie hat geschrieben: hatte fast 16 Jahre eine Lakeland- Hündin, dann fast 15 Jahre einen Airedale- Rüden. Beide wurden im Hundesalon geschoren ( ich hatte damals auch keine Ahnung von dem Unterschied " Trimmen" oder " Scheren")
Das finde ich ja das Schlimme, man geht zum Profi und geht eigentlich davon aus, dass der sich mit der richtigen Pflege auskennt. Und dann wird es aber wahrscheinlich wegen der vielen Arbeit nicht richtig gemacht. Da kann man dir ja keinen Vorwurf machen.
Leonie hat geschrieben: Keine der beiden ist trotz des hohen Alters an "Rasierbrand" gestorben, auch nicht an Gefrierbrand.
Ich habe keine Ahnung vom Trimmen und werde auch bei meiner werten Stine das einem Fachmann überlassen, vielleicht schert er auch nur????
Ich habe auch nicht behauptet, dass ein Hund an Rasierbrand stirbt, aber angenehmt ist es bestimmt nicht, wenn sich der Hund blutig kratzt oder Hot Spots entwickelt, die man oft nicht mehr zu kriegt.

Das kommt dann wohl drauf an, zu was für einem Fachmann du gehst. Das kannst du ja dann selbst entscheiden...
Leonie hat geschrieben: ..und bitte auch einen Gang runterschalten...bin nur Laie..und vielleicht andere auch
Wenn ich wo falsch parke und hinterher sage, dass ich nicht wusste, dass man dort nicht parken darf, kriege ich trotzdem einen Strafzettel.
Ich finde es einfach nicht richtig, wenn man einen Trimm-Hund hat, dass man sich dann dort nicht einarbeitet.
Ich kann wohl nicht erwarten, dass man das vor dem Kauf oder der Übernahme macht, da man ja wie von euch beschrieben auch durch Zufall zu einem Airedale kommen kann. Aber man wächst doch mit seinen Aufgaben. :sheep :sheep :sheep
Fidibus hat geschrieben: Ich las im Internet, das Airedales getrimmt werden und ging zu einem Hundesalon. Die nette Dame sagte mir, dass trimmen und scheren dasselbe sei. Ich glaubte ihr damals und so wurde Adele geschoren. Ich hatte ja keine Ahnung :dog_blink Das ging in etwa ein Jahr so. Adeles Fell war puschelig und voller Schuppen. Dann geriet ich an eine Tierärztin, die Irish Terrier züchtete. Sie hat mir damals sehr anschaulich an Adeles Fell gezeigt, was trimmen eigentlich bedeutete. Sie zupfte nämlich ohne Mühe und ohne das Adele reagiert hatte ein paar Haare raus. Damals hörte ich auch zum ersten Mal den Begriff "Haargesundheit". Ich telefonierte danach sämtliche Hundefrisöre in der Umgebung ab. Kein einziger trimmte von Hand. Zum Glück stieß ich auf das Forum hier und startete eine Anfrage. Sofort wurde mir eine Dame ihn Ahlen empfohlen. Wir fuhren hin und von da an wurde Adele regelmäßig alle 8 Wochen getrimmt. Ihr Fell wurde härter, dunkler und die Schuppen verschwanden. Nach dem Trimmen wirkte Adele immer wie befreit. Das konnte ich nach dem Scheren nie beobachten. Wenn es irgendwie geht, würde ich das Scheren vermeiden. Man tut den Hunden keinen Gefallen damit. Das alte Fell muß raus! Inzwischen trimme ich auch selbst so einmal die Woche. Snörre geniesst es, wenn ich an ihm rumpuzzle und ich mag diese intensiven Momente der Fellpflege auch.
LG Vanessa und Snörre
@ Vanessa: Danke für deine Erklärung! :dog_biggrin Auch bei dir ist es ja blöd gelaufen, mit dem Hundesalon. Ist echt erschreckend, wie viele keine Ahnung vom Trimmen haben, obwohl es ja doch einige Hunde gibt, die getrimmt werden müssen. Aber zum Glück bist du an die Tierärztin geraten!
Teddy genießt es auch oft, ich glaube es ist für ihn wie so eine Art Hautmassage!!!!

@ Bine: D-A-N-K-E!!!!!!!!!!!! Du hast es mal wieder super erklärt!!!! :cup

@ All: Mein Fazit: Ich gebe zu, ich war wohl etwas voreilig mit meinem "vor dem Kauf" aber ich bin immernoch der Auffassung, dass man zumindest erwarten kann, dass man sich dann informiert, wenn der Hund da ist. Dass das dann oft schlechte und falsche Auskünfte sind, die man bekommt, ist natürlich sch***..

Mir ging es ja anfangs auch ein bisschen so. Ich hatte mich ja vorher intensiv eingelesen, wie das mit dem Trimmen funktioniert usw. Hab mich aber anfangs nicht so Recht getraut es selbst zu machen, da ich bei ersten Versuchen kein Fell rausgekriegt hab. Da meine Züchterin ein ganzes Stück weit weg ist, entschloss ich mich zu einem Züchter 50km von mir entfernt hinzufahren und ihn dort trimmen zu lassen. Der größte Fehler!!!!
Gesagt getan. Ich kam dort an und der werte Herr schlug die Hände überm Kopf zusammen, da Teddy eine recht weiche Haarstruktur hat und sehr viel davon.
Er erklärte mir dann, dass man diesen Hund nicht trimmen könnte. Und hat ihn dann geschoren. Ich schickte daraufhin meiner Züchterin Fotos von Teddys neuer Frisur. Sie schlug die Hände überm Kopf zusammen, denn sie sah schon auf dem Foto, dass er nur geschoren wurde.
Und damit begann der Albtraum. Der Hund juckte sich fast zu tode und das Fell wucherte und wucherte. Jetzt 1,5 Jahre !!!!!! nach dieser einmaligen Scheraktion habe ich das Fell in akzeptablem Trimmzustand!!!!!!!!!!!!! Und da soll mir nochmal einer sagen, dass Scheren genauso gut ist wie Trimmen.

Ich danke euch aber für die Antworten, ich habe zumindest festgestellt, dass sich einige gerne Hilfe holen, diese aber in Hundesalons oder sogar beim Züchter nicht bekommen. Ist natürlich klar, wenn selbst der Züchter schert, dass man dann logischerweise daraus folgert, dass das in Ordnung ist.
@ Leonie: Ich wollte niemandem auf den Schlips treten, sondern einfach mehr über die Beweggründe wissen. Ich würde jetzt meinen obigen Satz
teddy01 hat geschrieben: Da frage ich mich ist es einfach nur Faulheit, Nichtkönnen (da könnte man ja dann zum Züchter gehen oder es selbst erlernen), Ignoranz oder Unwissenheit???
noch durch folgende Punkte ergänzen: Schlechte bzw. keine Beratung bzw. Hilfestellung und Unwissende Hundesalons.

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Benutzeravatar
Eddis
Benutzer
Beiträge: 1466
Registriert: Mo 22. Mär 2010, 14:43

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Eddis » Mo 4. Jun 2012, 10:54

Moin in die Runde,
es ist nicht so, daß alle Züchter ihre Hunde nur trimmen. Kopf, Ohren und Hinterteil werden sehr häufig geschoren. Dann noch mit der Schermaschine über die schon getrimmten Stellen nachgeschoren. Das spart Zeit und Schmerz, denn das Fell ist nicht überall gleich reif. Für mich hat das Trimmen trotzdem durchaus etwas mit Schönheits Tam-Tam zu tun. Obwohl der Begriff Ablehnung suggeriert. Das ist kein Tam-Tam, wenn der Hund lieber getrimmt wird, sondern entspricht den Vorstellungen des Besitzers. Er wendet eben gern mehr Zeit auf um den Hund so zurecht zu machen, wie es ihm gefällt. Viele Hunde lieben ihren Trimmtisch. Ganz einfach weil sie oft darauf stehen/liegen und sich bezupfen/verwöhnen lassen. Wenn die Prozedur allerdings stundenlang dauert, wird Trimmen als Zumutung empfunden.

Lanze für die Schur.
Ich hatte mein Leben lang Welsh-Terrier und diese wurden alle geschoren. Ich kann mich nicht an Hautkrankheiten oder Kratzattacken erinnern. Auch halte ich die Farbänderungen an Ohren oder Decke für ein Märchen. Die Fellfarbe und ihre Struktur sind genetisch bedingt. An Eddis Freundin wurde schon so vieles ausprobiert, damit ihr weiches Haar härter und dunkler wird, es nützt alles trimmen nichts. Der Hund bleibt wollig und grau. Wir haben guten Kontakt zu mehreren Geschwistern von Eddi und mich wundert wie verschieden ihre Haarstruktur ausgefallen ist. Von weichen, hellen Locken bis richtig schwarzen Borsten. Auch die geschorenen Borsten sind bis jetzt unverändert nachgewachsen. Eine drahtige Struktur wird nicht sofort nach der ersten Schur hell und lockig. Das wäre gegen alle genetischen Regeln. Und tote Haare/Haarwurzeln fallen beim Airedale genau so aus wie bei anderen Hunderassen. Es sind nur deutlich weniger. Das merke ich selbst auf unseren hellen Fliesen, wenn Eddi nicht regelmäßig durchgebürstet wird. Ich halte es für ein Märchen, daß die grundsätzlich stecken bleiben und sich entzünden. Klar kann es passieren, doch das lag bestimmt nicht nur am Scheren. Schuppen müssen kein Zeichen von falscher Fellbehandlung sein. Sie haben auch andere Ursachen, z.B. falsche Ernährung.

Von daher würde ich sagen, es soll jeder Besitzer selbst entscheiden, welches die richtige Fellpflege für seinen Hund ist. Ganz einfach weil die Gegebenheiten viel zu unterschiedlich sind. Verpflichtungen finde ich übertrieben.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Benutzeravatar
Fricco
Benutzer
Beiträge: 339
Registriert: Di 25. Okt 2011, 17:42
Wohnort: Landkreis Teltow Fläming

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Fricco » Mo 4. Jun 2012, 10:58

Hallo AT-Freunde,

es scheint ziemlich verbreitet zu sein, Airedales zu scheren.

Auch ich habe die Erfahrung gemacht, bei vielen Hundefrisören angerufen, Auskunft: wir scheren nur. Sie ließen sich auch nicht auf eine Diskussion ein.
Bis ich ganz in der Nähe eine Hundefriseurin fand, die sich, als ich darauf bestand, dass mein Hund getrimmt werden soll, darauf einließ mit dem Hinweis: das kostet aber mehr, weil das auch länger dauert. Ok, dann kostet es eben mehr als Scheren.

Wir machen nun beides: Fricco wird sorgfältig getrimmt, anschließend noch ein wenig auf Länge geschoren, Ohren mit der Schere in Form gebracht, Krallen geschnitten, geduscht.

Die Friseurin hatte ursprünglich Sorge, dass das Trimmen ewig dauern könnte. Da ich aber regelmäßig selbst trimme, hält sich der Aufwand bei ihr auch in Grenzen. Ich kann es nur nicht so schön wie sie, aber ohne das ständige Nachtrimmen (mind. 1x in der Woche) wäre er wohl ziemlich wuschelig.

LG Helga mit Fricco
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Hundemutti
Benutzer
Beiträge: 1522
Registriert: Mo 2. Mai 2011, 10:44
Kontaktdaten:

Re: Trimmen, mehr als nur ein Schönheits-Tam-Tam

Beitrag von Hundemutti » Mo 4. Jun 2012, 11:39

Hallo zusammen,

jedem das Seine, gar keine Frage!...

Wenn ich nicht die tollen Hunde, vor allem Topi, hier im Forum gesehen hätte,...wäre ich auch nie auf die Idee gekommen zu trimmen! Hielt ich das Trimmen für "Schnick Schnack"!

Alle Hunde, die hier im "Trimmlehrgang" zu sehen sind, glänzen um die Wette und haben prachtvoll intensive Farben, nur meiner bis dahin nicht!!!....Sandy juckte sich unentwegt und wir haben alles versucht...(dachten wir...) um die Ursache zu finden. Ohne Erfolg! Sandy hatte sehr fahles, farbloses und flaumiges Haar. Auch roch sie hm, sehr intensiv nach Hund oder besser gesagt: Sie stank muffig und tranig!. Durch das Scheren traten bei Sandy fast alle typisch negativen Merkmale auf, die ich hier nachlesen konnte.

Sie sieht noch nicht aus wie ein AT, denn ich trimme erst seit knapp zwei Monaten ständig nach und halte die Haare noch sehr kurz....Mein Mädchen fühlt sich seither wesentlich wohler und juckt sich viel weniger. Offene Stellen und Hautreizungen gehören Gsd. der Vergangenheit an und ich schnüffele an meinem Hund rum, (lacht net, iss so!) weil sie so "lecker" nach Hund duftet! :dog_biggrin Vielleicht kann es mir jemand nachempfinden? :dog_smile

Heute weiß ich, das Trimmen kein Schnick Schnack oder Tam Tam ist. Es gibt bei uns kein Vertun, denn Sandy muss wohl oder übel immer getrimmt werden! Unsere Sandy erhält durch das Trimmen auch eine bessere Lebensqualität. Man muss sich mal vorstellen, ständig von Juckreiz geplagt zu sein!... Damit es nicht zur Prozedur wurde und weil ich niemanden fand, dem ich es zutraute, gehe ich hier in die Lehre...man/frau kann es lernen (ähm hoffe ich?!!!) & es macht wirklich Spaß.
Hm, wir werden uns nur gedulden müssen, bis Sandy wie ein richtiger AT aussieht! :brav :nein ...gell Bine?...

Liebe Grüße
Romana & Sandy
Liebe Grüße
R & R ...Romana & Lia

...mit Sandy & Janka im Herzen...

Antworten

Zurück zu „Pflege“