Trimmen spezial oder nee so what?

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lutz
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Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von lutz » Fr 4. Jan 2013, 18:49

Hallo AT-Freunde,

unser Herausgeber der "Airedale-Info" und langjährige AT-Züchter beschreibt in seiner neuen Ausgabe vom Dezember 2012 seine Trimmmethode für den normalen Hausgebrauchsairedale der kein Ausstellungshund werden soll, die seiner Ansicht nach ausreicht da 70-80% unserer Airedales sowieso nicht ausstellungsreif oder zu fett wären.
Er schreibt (Auszug):

"Einige Hundebesitzer hatten sich bei mir beschwert darüber, dass nach dem Trimmen die Haut ihres Airedales sehr stark gereizt, ja zum Teil sogar blutig gewesen war.Es dauerte eine ganze Weile bis die Reizung verschwunden war. Der Grund war: die Hunde wurden mit einem stumpfen Trimmmesser getrimmt. Sicherlich wurde es gemacht um die Haarqualität zu verbessern bzw. erhalten bleiben soll. Ob das für "normale Familienhunde" notwendig ist bezweifele ich sehr stark. Die meisten dieser Hunde (ich schätze 70-80%) sind sowieso für eine Ausstellung nicht geeignet. Sie sind zu fett, sehen zwischen den Trimmterminen keinen Kamm usw..Die Besitzer dieser fetten Hunde haben natürlich die schönsten Erklärungen. Die Oma macht das, der Hund hat Drüsenprobleme und was es sonst noch für tolle Ausreden gibt. In Wahrheit ist es bei vielen einfach Gedankenlosigkeit. Wenn man das alles berücksichtigt, sollte man sich die Frage stellen, ob man seinen Hund noch diesem Stress aussetzen soll und ihn so trimmen, dass er blutet."
Auszug beendet.

Ja, da widerspricht ja so einiges der wahren Lehre des Trimmens und unsere AT kommen ja da auch nicht gerade gut bei weg, aber immhin ist das die klare Vorstellung und ein offenes Wort eines erfahrenen Airedalezüchters, der am Schluss seines Artikels noch einen Eigenbau eines "scharfen" Trimmmesers mit Teilen aus dem Baumarkt für den Nachbau skizziert.

Mich würde mal interessieren was unsere Trimmprofis aus Leidenschaft dazu sagen, hat der Mann vielleicht gar nicht so Unrecht? Oder kann man denn gleich besser zur Schermaschine greifen und sich die ganze Trimmerei ersparen? Ist das so Tatsache mit der vernachlässigten täglichen Fellpflege und den überwiegend deformierend verfetteten Airedales?


Viele Grüße von lutz mit Greta (und Joker im Herzen)
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Bine » Fr 4. Jan 2013, 19:09

Hallo Lutz,
für mich ist Trimmen mehr als Schönheits-Tam-Tam und ganz ehrlich, ein Airedale gehört getrimmt und zwar stumpf getrimmt, nicht nur um standardgerecht auszuschauen, sondern auch um seine Haut gesund und sein Fell witterungsbeständig zu machen. Ich benutze die Schermaschine nur um die Füße von unten freizuschneiden, ansonsten wird mit super stumpfen Mc Knyfe getrimmt.
Aber das ist meine ganz persönliche, bescheidene Meinung.
Ob Topi auf Ausstellung geht oder nicht, es ändert nix an meinem Trimmen. Und Trimmen ist nun wahrlich kein Voodoo, das kann man lernen, daß die Behauptung Trimmen wäre so schwierig ist für mich eher eine "Schutzbehauptung" :D . Wenn man seinen Airedale tgl. 15 Minuten pflegt, hat er immer Ausstellungskondition.
Und wer immer wieder nachtrimmt, der hat auch keine blutigen Stellen, denn die entstehen nur, wenn man Haar trimmt das noch festsitzt - immer wieder und nicht mit Gewalt, war und ist mein Rezept, ohne blutige Stellen oder Hautreizungen.
LG Bine

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Teddy01
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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Teddy01 » Fr 4. Jan 2013, 19:34

Hallo ihr Lieben

@Bine: :cup :cup :cup besser hätte man es nicht schreiben können! Voll und ganz deiner Meinung.

Und für mich macht es auch keinen Unterschied, ob mein Hund ausgestellt wird, oder nicht. Getrimmt wird er immer, damit der gesunde Haut und funktionales Fell hat. Denn nur ein gesundes Haarkleid bietete den nötigen Schutz vor Regen, Schmutz und Wind. Und das gesunde Haarkleid erzielt man eben nur durch regelmäßiges Trimmen.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung - aus Erfahrung bei meinem Hund.

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

GabyP
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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von GabyP » Fr 4. Jan 2013, 20:15

Hallo, Lutz,

doch, es gibt sie, die dicken und ungepflegten Airedales, die Herr S. beschreibt. Ob es so viele sind, weiß ich nicht. Aber ich hörte viele Klagen von Trimmern, wonach Airedales zwischen den Trimmterminen keinen Kamm, keine Bürste, geschweige denn Coatking oder Furminator gesehen hatten und entsprechend verfilzt waren. Und zu dick sind meistens ältere Hunde - wohingegen es derzeit Mode zu sein scheint, daß junge Hunde viel zu dünn sind.

"Blutig getrimmt" ist auf jeden Fall ein Trimmfehler, hat aber gar nichts mit stumpfen Messern zu tun. Leicht gereizte, leicht gerötete (keinesfalls blutige) Haut nach dem Trimmen kommt vor, ist aber harmlos, sofern am nächsten Tag wieder verschwunden.

Hunde im Alter bekommen eine ziemlich dünne, fast pergamentene Haut, die wirklich besser nicht mehr getrimmt werden sollte - Schermaschine auspacken. Hunde mit Lebererkrankungen (besonders bekannt bei den Schotten) haben ebenfalls viel zu empfindliche Haut, Trimm-Messer weg in diesem Fall.

Ansonsten haben Bine und Raquel recht: trimmen mit einem stumpfen Messer ist für den gesunden Hund das allerbeste.

Viele Grüße

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Ira
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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Ira » Fr 4. Jan 2013, 20:57

Hallo,
ich antworte mal aus Nicht-Trimm-Profi-Sicht. :dog_wub
Meine Hummel hat nicht so dolles Fell und wird von mir 4mal im Jahr zu ihrer Züchterin gebracht. Die trimmt die Decke, schert den Rest und bringt den Hund in Form. Angeblich würde es sehr, sehr viel Arbeit machen, diesen Hund im braunen Fell dunkler zu machen und ihren Kopf zu trimmen.
Letztes Mal hatten wir mal just für Fun etwas am Kopf gemacht, aber es hat der Hummel so gar nicht gefallen. Ich habe mir bei dieser Gelegenheit ein gelbes McKnyfe ausgeliehen, stelle mich aber etwas blöd an. Ich bekomme fast nichts raus aus ihr. Außerdem habe ich keinen Trimmtisch. Der würde natürlich auch die Kämmerei einfacher machen.

Zwischen den Trimmterminen wird der Hund von mir mit dem Furminator bearbeitet, da geht ja jede Menge Fell raus und ich schneide sie an den Pfoten, an der Schnauze und um die Ausscheidungsorgane mit der Schere zurecht. Eine Schermaschine besitze ich noch nicht. Früher hatte ich den Coat King, finde aber den Furminator effektiver.

Ich finde auch, dass die vollständig getrimmten Airedales besser aussehen, manches Mal guck ich schon neidisch, aber man muss auch keine Religion daraus machen, wenn sie geschoren werden, oder? Ich bin doch deswegen kein Tierquäler.
Die Hummel ist nicht fett und sie ist auch nicht ungepflegt. Das will ich nicht, und das soll auch mein Hund nicht.
Möglicherweise geht der Dreck von den durchgängig getrimmten Airedales leichter ab (Matsch hängt schon an Hummis Beinhaar nach Spaziergängen bei Sauwetter) aber da gibt's kurz die Brause, ein Handtuch und gut ist es.
Viele Grüße von Ira und der Hummel mit viel Unterwolle

Bine

Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Bine » Sa 5. Jan 2013, 07:59

Ira hat geschrieben:Ich finde auch, dass die vollständig getrimmten Airedales besser aussehen, manches Mal guck ich schon neidisch, aber man muss auch keine Religion daraus machen, wenn sie geschoren werden, oder? Ich bin doch deswegen kein Tierquäler.
Nein, natürlich bist Du kein Tierquäler :dog_biggrin und wenn es Dir gefällt und Hummel damit klarkommt, ist doch alles Bestens.
Ira hat geschrieben:Hallo,
Meine Hummel hat nicht so dolles Fell und wird von mir 4mal im Jahr zu ihrer Züchterin gebracht. Die trimmt die Decke, schert den Rest und bringt den Hund in Form. Angeblich würde es sehr, sehr viel Arbeit machen, diesen Hund im braunen Fell dunkler zu machen und ihren Kopf zu trimmen.
Da hat Deine Züchterin Recht, so was ist mit 4 Sitzungen im Jahr nicht machbar, da müsstest Du selber "Hand anlegen".
Ich find es toll,daß Deine Züchterin Hummel immer in Form bringt, ich mußte es selber lernen, weil Topis Züchter zu weit weg sind, um mal zum Trimmen vorbeizufahren, aber dank Michaels ultimativem "Online Trimmkurs" krieg ich das jetzt auch halbwegs hin.
LG Bine

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Ira
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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Ira » Sa 5. Jan 2013, 10:12

Hallo Bine,
Dankeschön.
Wahrscheinlich hat die Topi (sieht ja immer toll aus :herat ) auch bessere Haare als Hum, oder? Obwohl es ja auch noch deutlich schlechtere Fellqualität gibt.
Ich habe das Trimmen zwar schon etwas gezeigt bekommen, aber wo gibt es denn Michaels Online-Trimmkurs?
Angeblich würde es sehr, sehr viel Mühe machen, die Hummi zu trimmen, ca. 4 Stunden nur für den vorderen Teil:dog_blink

Es würde mir vielleicht gelingen, die Schultern zu trimmen, oder manch andere Stelle, wo es leichter geht.
Dazu kommt noch, dass mein Hund so keinen ganz gesteigerten Wert auf Körperkontakt legt :dog_sad und es ihr wohl recht ist, je weniger sie auf dem Tisch stehen muss. Momentan wird das Fell so dick, da muss sie öfter ran.

Durch die vielen Trimmtermine hab ich ja schon in so manches Thema reinschnuppern können - Gebäude, Haarqualität usw und inzwischen kann ich die Welpen, die später ein richtig tolles Haar haben schon erkennen.
Man lernt ja nie aus.
Hummi ist natürlich trotzdem eine hübsche. :dog_wink Am besten gefällt sie mir so ca 14 Tage nach ihrem Termin. Manche finden den Wuschelhund toll, wie Teddybär, meine jüngere Tochter würde sie allerdings am liebsten schon nach 6 Wochen wieder zum Trimmen und Scheren bringen. Ist eben Geschmackssache.
Liebe Grüße, Ira

Bine

Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Bine » Sa 5. Jan 2013, 10:48

Ira hat geschrieben:Hallo Bine,
Dankeschön.
Wahrscheinlich hat die Topi (sieht ja immer toll aus :herat ) auch bessere Haare als Hum, oder?
keine Ahnung, mir wurde ja mal gesagt, daß sie als Welpe kein schönes Haar hatte und eigentlich später ein Wolli hätte werden müssen. Egal.
Ira hat geschrieben: Ich habe das Trimmen zwar schon etwas gezeigt bekommen, aber wo gibt es denn Michaels Online-Trimmkurs?
Bei unserem Michael hier im Forum :dog_biggrin ( ist hier der Mod in Pflege)
Ira hat geschrieben:Angeblich würde es sehr, sehr viel Mühe machen, die Hummi zu trimmen, ca. 4 Stunden nur für den vorderen Teil:dog_blink
Zu Anfang macht das Trimmen Mühe, ja das stimmt. Heute trimme ich ca.1x wöchentlich eine Stunde.

Ira hat geschrieben:Durch die vielen Trimmtermine hab ich ja schon in so manches Thema reinschnuppern können - Gebäude, Haarqualität usw und inzwischen kann ich die Welpen, die später ein richtig tolles Haar haben schon erkennen.
Echt? Ich glaube Fütterung und Pflege spielen da eine entscheidende Rolle mit, siehe Topi

LG Bine

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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Alexandra » Sa 5. Jan 2013, 11:02

Guten Morgen zusammen,

also Berti wird auch geschert (von mir), über mehrere Tage hinweg. Er mag das nicht und ich muss mich anschleichen wenn er sich mal entspannt hingelegt hat - dann bleibt er meist auch resigniert liegen und irgendwann schläft er dabei ein :dog_sleep2 Auf einen Tisch stellen geht nicht, da zittert er zu sehr.

Die Unterwolle kommt mit dem Coatking raus und dann geht's los! Uns wurde aber damals auch gesagt, dass das so reicht und keine Auswirkungen auf das Fell und die Haut hat?! Hauptsache die Unterwolle kommt raus war da das Motto. Aber jetzt weiß ich nicht, er hat ziemlich viel grau in seinem Fell (also nur so einzelne Haare, werden aber rasant mehr) und es fühlt sich oft auch so spöde an. Kann das mit dem Scheren zusammen hängen? Wobei, vielleicht wird's ja jetzt auch durch die Futterumstellung besser.

Im Winter sieht er aus wie ein Bär und wenn ihm Frühjahr die Wolle runterkommt sieht er gleich 3 Jahre jünger aus. :thumbup:

Also wie gesagt, ich habe noch nie richtig getrimmt, aber wenn ich das so mit den blutigen Stellen lese... :dog_unsure Da muss man dann wohl doch sehr genau schauen, zu wem man dafür geht. Oder eben wirklich selber lernen. Ist in der Regel eh das beste!


Liebe Grüßle,
Alex mit (Winter-) Lockenköpfchen Berti
Dass mir mein Hund das liebste ist, sagst Du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)

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Re: Trimmen spezial oder nee so what?

Beitrag von Teddy01 » Sa 5. Jan 2013, 11:17

Hallo ihr Lieben,
Ira hat geschrieben:
Möglicherweise geht der Dreck von den durchgängig getrimmten Airedales leichter ab (Matsch hängt schon an Hummis Beinhaar nach Spaziergängen bei Sauwetter) aber da gibt's kurz die Brause, ein Handtuch und gut ist es.
Der Sauberkeitseffekt ist da bei mir eher zweitrangig. Klar bleibt in getrimmtem Fell auch Dreck hängen, aber es saugt sich nicht voll. Wenn es regnet perlt das Wasser ab und der Hund bleibt auf der Haut trocken. Diesen Effekt hat man einfach bei dauerhaft nur geschorenen Hunden nicht. Das Fell wird weicher und saugt sich mit Wasser voll - ähnlich wie ein Schwamm.
Alexandra hat geschrieben:Uns wurde aber damals auch gesagt, dass das so reicht und keine Auswirkungen auf das Fell und die Haut hat?! Hauptsache die Unterwolle kommt raus war da das Motto.
Also nach meiner Erfahrung bei meinem Hund hatte das Scheren Auswirkungen auf Fell UND Haut. Sein Fell war total weich, die Unterwolle wucherte wie Unkraut und sein Tan war fast weiß! Außerdem hat es ihn andauernd gejuckt. Seit er regelmäßig getrimmt wird, juckt es ihn überhaupt nicht mehr, er beißt sich nicht mehr im Fell rum. Sein Fell ist nun drahtig, die Unterwolle deutlich weniger und sein Tan hat eine schöne Farbe bekommen.
Es mag ja sein, dass es Hunde gibt, denen das Scheren keine Probleme bereitet, dass kan ich nicht beurteilen, da Teddy mein erster AT ist.
Das Problem ist einfach, dass wenn man nur mit dem Coatking oder Furminator die Unterwolle rausholt, die abgestorbenen Haarwurzeln tortzdem in der Haut vebleiben, was dann unter Umständen Juckreiz und Hautprobleme auslösen kann.

Aber wie gesagt, dass sind nur meine persönlichen Erfahrungen mit meinem Hund

Viele Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

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