Ernährung - Verhalten -

Tips und Anregungen zum Hundefutter
Bine

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Bine » Di 11. Okt 2011, 06:31

Artus hat geschrieben:Hallo Uschi,
Uschi hat geschrieben: Interessant, dass Gansloßer vor dem häufigen Verzehr von Möhren warnt wegen dem Zucker.
Das hat mich auch irritiert. Unsere Hunde haben immer fast täglich Möhren bekommen. Wenn dies nun ggf. eine zu hohe Zuckerzufuhr bedeutet, was geschieht ggf. schlimmstenfalls im Organismus des Hundes durch eine überhöhte Gabe von Möhren?
Unsere bekommen tgl. Möhren in den Mixer.... 3 Möhren auf 6 Hunde macht eine Halbe pro Hund und das hat Ihnen nie geschadet. Schau mal was in "Frohlic" für Zucker enthalten ist!!!!!
Artus hat geschrieben:
Und auch Gansloßer sagt, dass bei zu viel Eiweißzufuhr die Nieren und Leber belastet werden. :sheep :sheep

LG Rosi
Wenn ein Hund übertrieben: morgens TroFu/ Mittags Hähnchen/abends TroFu bei wenig Bewegung frisst, dann ist das eiweisstechnisch natürlich viel zu viel und über kurz oder lang muss es zu Problemen kommen! Nicht nur èbergewicht, sondern natürlich auch durch zu viel an Eiweiss zu Leber und Nierenschäden, denn irgendwo muss das ja alles verstoffwechselt werden.
Hier ist gesunder Menschenverstand gefragt: Normale Portionen bei ausreichender Bewegung, ist der Hund gut trainiert und hat eine gute Figur, bekommt Vitamine/ Mineralien ect in ausreichender Menge ( mehr Grün im Barf!) ...dann wird man keine Probleme bekommen, ganz im Gegenteil. Ausserdem kommt es bei Leber und Nierenproblemen sehr häufig auf die Qualität der Eiweisse an, minderwertige Eiweisse belasten Nieren und Leber extrem. Und im TroFU ist nur sehr selten wirklich hochwertiges Eiweiss enthalten.
LG Bine

Artus

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Artus » Di 11. Okt 2011, 20:50

Hallo Bine,

wir barfen. Grünzeug gibt es natürlich auch. Wie schon mal hier berichtet püriere ich auch Möhrenblätter/Kohlrabiblätter und sonstiges Grünzeug. Muß aber gestehen, dass es nicht täglich Grünzeug gibt.
Getrocknete Kräuter/Spirulina/Chlorella gibt es auch zwischdurch.

Man muß es wahrscheinlich ganzheitlich sehen und nicht einzelne Bestandteile der Futtergaben herausnehmen und deren Eigenschaften analysieren.

LG Rosi

Uschi

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Uschi » Di 11. Okt 2011, 22:55

Hallo,

bei uns gibt es auch täglich Möhren. Auch weiterhin. Gemischt mit anderem Gemüse und Salat und Kräutern aus dem Garten.
Bine hat geschrieben:minderwertige Eiweisse belasten Nieren und Leber extrem. Und im TroFU ist nur sehr selten wirklich hochwertiges Eiweiss enthalten.
Im gängigen Trofu ist ja hauptsächlich pflanzliches Eiweiß enthalten, was für einen Carnivoren sicher nicht leicht zu "verdauen" ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fleischfresser mit tierischem Eiweiß überfüttert werden kann. Klar frisst ein Wolf womöglich auch den Mageninhalt seiner Beute, aber wieviel ist das im Verhältnis zum restlichen Tier?



LG
Uschi

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lutz
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Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von lutz » Mi 12. Okt 2011, 12:00

Hallo AT-Freunde,

irgendwie habe ich nicht ganz kapiert was Dr Udo Ganßloser in dem von Rosi als Link angeführtem Vortrag mit dem Hund als "Allesfresser" meinte.
Nach wie vor ist der Hund als Laufraubtier ein Carnivor (Fleischfresser) und kein Allesfresser (Omnivor) wie Mensch und Schwein.

Für mich heißt das ganz klar: Ein Hund braucht Fleisch und nochmal Fleisch bevor er irgend etwas anderes bekommt.
HOCHWERTIGES tierisches Eiweiß wie reines Muskelfleisch belastet weder Nieren noch Leber wenn der Hund damit nicht gerade eine Mastkur macht.
Schlachtabfälle wie Stichfleisch, Knorpel und Sehnenkram zuviel Knochen usw. können hier allerdings Probleme bereiten wenn der Hund nur selten etwas anderes bekommt.
Joker bekommt von mir nur Fleisch was ich auch essen würde, bis auf den grünen Pansen. Den kaufen wir allerdings auch portioniert tiefgefroren während ich jede Woche eine große, schwere Tüte mit Frischfleisch (Rinderbeinscheiben mit Markknochen, Rindergulaschfleisch aber am Stück usw.) zum Sonderpreis als Stammkunde für 10€ von einem Bioschlachter auf dem Wochenmarkt mit Joker kaufe.´Außerdem stehen Rinderhack mit Eigelb , Haferflocken Algenmehl und Knochenmehl, Hühnchenfleisch und Pferdewürstchen sowie manchmal auch Lamm noch auf seinem Speiseplan.( Knochen gibt es nur unter Kontrolle weil ich damit schlechte Erfahrungen bei Jokers Vorgänger-AT-gemacht habe). Dazu kommen denn in geringem Maße Reis, Haferflocken sowie gekochte Kartoffeln und Nudeln wenn wir sie auch essen.

Also recht viel hochwertiges Eiweiß und wenig Kohlenhydrate. Leider lehnt Joker sämtliches Grünzeug ab (bis auf Gras das er sich selbst aussucht und ich ihn manchmal daran erinnern muß dass er keine Kuh ist, und ich keine Lust dazu habe ihm dieses als Tauwerk wieder aus dem Hintern zu ziehen).
Auch mit Obst brauche ich ihm nicht zu kommen. Nur einmal im Jahr zur Erntezeit ißt Joker von einem ganz bestimmten Birnbaum das Fallobst.
Ich habe wirklich alles probiert, mir fällt nichts ein was ich ihm da nicht schon einmal versucht habe schmackhaft zu machen, aber Joker rümpft bei Obst und Gemüse einfach nur die Nase. Er würde niemals Sauerkraut fressen wenn er mal etwas verschluckt hätte. Bisher hat es ihm aber nichts geschadet und ich habe somit eigentlich auch kein schlechtes Gewissen. Süßkram lehn Joker ab aber Butterkekse usw. holt er sich schon wenn er meint er hätte mal wieder eine Belohnung verdient.

Es heißt ja auch für uns: Man ist was man ißt. Und eigentlich kann ich nur so aus meinem Umfeld beurteilen dass da wohl auch etwas dran sein kann. Leute die gerne mal ein anständiges Stück Fleisch zwischen die Zähne nehmen, und auch sonst keine Nahrungsverweigerer sind, kommen mir im allgemeinen lebensfroher vor, als solche die nur von Grünzeug, Körnern und Sprossen ernähren. Aber kann ja sein dass das nur mein persönlicher subjektiver Blickwinkel ist.

Sicher kann man einen Hund sogar rein vegetarisch ernähren wenn sich jemand damit ausführlichst beschäftigt so dass dieser alle lebensnotwendigen Stoffe in der Nahrung vorfindet. Aber natürlich ist das nicht.
Man kennt Hirtenschutzhunde im anatolischem Bergland die fast niemals Fleisch bekommen und bei Brot und Milchprodukten auch über die Runden kommen. Eine Katze aber würde ohne tierisches Eiweiß sterben.

Was jetzt an der Sache wahr ist wo es heißt dass Hunde von minderwertigem tierischen Eiweiß, wie sie in Schlachtabfällen nur vorhanden sind, eher aggressiv werden kann ich nicht beurteilen, kann mir aber duchaus vorstellen dass wer seinen Hund regelmäßig mit Schlundfleisch, und damit mit Schildrüsenhormonen füttert, durchaus irgendwelche gesundheitlichen Probleme heraufbeschwören kann.

Gar nichts halte ich aber von dem Märchen dass wer regelmäßig Wildfleisch verfüttert damit den Jagdtrieb des Hundes verstärkt oder wie es damals unser Schlachter tat der seinem Rottweiler jeder Tag einen halben Liter Ochsenblut saufen ließ damit er schön "scharf" würde. Der Hund blieb sein ganzes Leben lang eine Seele von Kamel und allen Leuten die ihm Streicheleinheiten zukommen ließen wohlgesonnen.


Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Bine » Mi 12. Okt 2011, 12:58

lutz hat geschrieben:Hallo AT-Freunde,

irgendwie habe ich nicht ganz kapiert was Dr Udo Ganßloser in dem von Rosi als Link angeführtem Vortrag mit dem Hund als "Allesfresser" meinte.
Nach wie vor ist der Hund als Laufraubtier ein Carnivor (Fleischfresser) und kein Allesfresser (Omnivor) wie Mensch und Schwein.
Seh ich ähnlich... 80 /20 oder 70/30 sind bei mir die Richtwerte Fleisch / Rest
lutz hat geschrieben: Für mich heißt das ganz klar: Ein Hund braucht Fleisch und nochmal Fleisch bevor er irgend etwas anderes bekommt.
HOCHWERTIGES tierisches Eiweiß wie reines Muskelfleisch belastet weder Nieren noch Leber wenn der Hund damit nicht gerade eine Mastkur macht.
Sehr richtig!
lutz hat geschrieben:Schlachtabfälle wie Stichfleisch
Oh, Stichfleisch ist kein "schlechtes" Fleisch, sondern lediglich die Halsmuskelatur, wo der Stich zum Ausbluten angesetzt wird, dort gibts natürlich Einblutungen, die wir Menschen "eklig" in der Optik finden.
lutz hat geschrieben:Gar nichts halte ich aber von dem Märchen dass wer regelmäßig Wildfleisch verfüttert damit den Jagdtrieb des Hundes verstärkt oder wie es damals unser Schlachter tat der seinem Rottweiler jeder Tag einen halben Liter Ochsenblut saufen ließ damit er schön "scharf" würde. Der Hund blieb sein ganzes Leben lang eine Seele von Kamel und allen Leuten die ihm Streicheleinheiten zukommen ließen wohlgesonnen.
.
Der Schlachter hätte schon was Besseres rausrücken können...Blut ist nun wirklich minderwertig happy_02
Aber die Märchen gibts wohl überall, wie war das mit dem Käse, der die Nase kaputt macht?
Lg Bine

Sparta

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Sparta » Mi 12. Okt 2011, 18:30

Ich finde, bei der Ernährung des Hundes sollte man auf dem Teppich bleiben. Mich beschleicht das Gefühl, dass einige Hundehalter bei ihrem Hund einen größeren Aufriss machen als bei sich selbst.

Jonatan frisst fast alles. Besonders liebt er Äpfel, Weintrauben und Möhren und die bekommt er auch von mir. Ich glaube, an Obst und Gemüse ist noch kein Hund zugrunde gegangen. Möhren sind insbesondere als Belohnung für unterwegs sehr praktisch. Ein Stück abbeißen und ausspucken- Jonatan liebt es zu fangen.

Ach ja, Frischfleich bekommt er auch ab und zu, aber kein Bio, das wäre mir zu übekandiedelt. Überflüssig zu schreiben, dass er auch kein Bioobst oder Biogemüse bekommt.

Gruß

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Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von lutz » Mi 12. Okt 2011, 18:55

Hallo Michael

Weintrauben sind für Hunde schädlich und Biofleisch bekommt Joker auch nur weil ich zu diesem Schlachter einen guten Draht habe und ich das Fleisch sonst nirgends günstiger bekomme.
Aber ansonsten hast Du schon Recht um Jokers artgetechte Ernährung mache ich mir wahrscheinlich mehr Gedanken als um meine.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Bine » Mi 12. Okt 2011, 18:56

Sparta hat geschrieben:
Ach ja, Frischfleich bekommt er auch ab und zu, aber kein Bio, das wäre mir zu übekandiedelt. Überflüssig zu schreiben, dass er auch kein Bioobst oder Biogemüse bekommt.

Gruß
Ich möcht schon wissen, woher das Fleisch kommt und die regionalen Bauern unterstützen... und Bio Obst, Gemüse, Kräuter gibts direkt vom Feld/Garten/ Wiese.
Und die Nutztiere sind eben auch Tiere und daher haben sie auch ein Recht auf artgerechte Haltung.Ich denk da mit Grauen an die Reportage von Wiesenhof.....
LG Bine

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Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von menzelova » Do 13. Okt 2011, 21:17

Hallo,
Sparta hat geschrieben:Mich beschleicht das Gefühl, dass einige Hundehalter bei ihrem Hund einen größeren Aufriss machen als bei sich selbst.
das ist ein Thema, was mich tatsächlich mehr beschäftigt, als meine eigene Ernährung. Ich fühl ja aus erster Hand, was mir gut tut und worauf ich Appetit habe.
Grisou muss fressen, was was ich für richtig halte und ihn in den Napf tue, deshalb das Kopfzerbrechen.

@Bine
Ich stimme Dir aus tiefem Herzen zu... Grisou bekommt Obst und Gemüse aus dem Garten oder vom Bauern in der Nachbarschaft (meist Bio) und Fleisch möglichst das, was vom Tier, das für Menschen geschlachtet wurde sowieso übrigbleibt (Stichfleisch, Maulfleisch, alle Mägen ...). Fleisch ca. 60-70%, der Rest ist gekochtes, püriertes Gemüse und Zusätze

Aber bei mir tauchen nach dem Lesen von Dr. Gansloßers Vortrag folgende Fragen auf:

1. Grisou verträgt nicht die geringsten Mengen Kohlehydrate ohne Bauchgrummeln mit Stöhnen und sofort einsetzendes hypernervöses Verhalten. Habt Ihr auch Schätzchen, die ohne KH überleben (müssen)?

2. Bei Rohfütterung soll man die Hunde ja auch mal fasten lassen (wegen Eiweiß und der Nierenentlastung). Das mag ich mir bei dem verfressenen Grisou gar nicht vorstellen. Wie macht Ihr das?

3. Ich finde es sehr schwierig, eine so komplexe Angelegenheit wie Ernährung mit den vielen Prozessen die dahinter ablaufen bis zu den Folgen im Gehirn und Verhalten im täglichen Leben parat zu haben. (für die Forschung sicher sehr wichtig). Und ich fürchte die individuellen Unterschiede machen es dann auch unmöglich so zu füttern, dass sich der richtige Noradrenalinspiegel usw. einstellt. Trotzdem gibt es bestimmt Erfahrungen, was Füttern und Verhalten angeht. Für mein pelziges Individuum gilt Kohlehydrate im Futter = hypernervös und rappelig. Habt Ihr auch individuelle Erfahrungen in dem Zusammenhang?

Grüße
Birgit und Grisou

Uschi

Re: Ernährung - Verhalten -

Beitrag von Uschi » Do 13. Okt 2011, 23:21

Hallo Birgit
menzelova hat geschrieben:Grisou verträgt nicht die geringsten Mengen Kohlehydrate ohne Bauchgrummeln mit Stöhnen und sofort einsetzendes hypernervöses Verhalten.
menzelova hat geschrieben:Grisou bekommt Obst und Gemüse
meintest Du, dass er keine Getreideprodukte verträgt? In Obst und Gemüse sind ja auch geringe Mengen Kohlehydrate enthalten.

menzelova hat geschrieben:Bei Rohfütterung soll man die Hunde ja auch mal fasten lassen (wegen Eiweiß und der Nierenentlastung). Das mag ich mir bei dem verfressenen Grisou gar nicht vorstellen. Wie macht Ihr das?
Ich mach das nicht. Ich könnte mir höchstens vorstellen, 1- oder 2x in der Woche fleischlos zu füttern. Aber irgendwie erschließt sich mir der Sinn dafür nicht.

menzelova hat geschrieben:Habt Ihr auch individuelle Erfahrungen in dem Zusammenhang?
Bei meinen beiden habe ich noch nichts dergleichen festgestellt. Sie vertragen und fressen einfach alles.



LG
Uschi

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