Hallo,
Eddis hat geschrieben:Und wer ahnte dann vor 25 Jahren, daß DDT Mittel so schädlich sind und so eine lange Halbwertzeit haben?
auch vor 25 Jahren wusste man um die Gefährlichkeit derartiger Stoffe und ihre lange Verweildauer in der Nahrungskette. Ich war noch gar kein richtiger Teenie (also ist das mal deutlich über 25 Jahre her), als ich Berichte über die Gefahr des Aussterbens von Seeadlern gesehen hatte, weil deren Eier kaputt gingen oder die Küken darin - ist wirklich lange her
- aber damals hat man bereits das DDT und seine Kumpels verdächtigt.
Wann war Seveso? Mitte/Ende 70er? Erzähl mir keiner, das hätt ernicht wissen können. Oder glaubst Du einem Raucher, der nach 50 Jahren verwundert die Krebslunge anguckt und sagt: "das hab ich aber nicht gewusst"...?
Und klar weiß man schon lange, daß zB Teerölprodukte hochgiftig sind (und die Leute benutzen tapfer Teebaumöl!
) und damit im Garten herum lungernde Bahnschwellen.
Bioprodukte - selbst die "Minimal-Siegel" - haben wenigstens Vorschriften, die derartige Futtermittel weitgehend verbieten. Und wer ganz sicher gehen will, muß in der Tat Demeter oder Bioland oder so kaufen.
Daß auch hier schwarze SChafe vorkommen, kann niemand verhindern, aber die meisten Biosiegel haben doch extrem enge Kontrollen und machen weit mehr Stichproben, als die paar, die im konventionellen Bereich stattfinden oder gar staalicherseits für nötig erachtet werden.
Eddis hat geschrieben:Denkt ihr denn die Bauern kaufen mit Absicht belastetes Futter, weil das billiger ist? Die wissen doch garnicht was in den gelieferten Futtermischungen ist.
Na, ich weiß aber, was auf den Futtersäcken meiner Ponys draufsteht. Und ich mach mich kundig; und wenn ich so große Chargen kaufe, wie diese "Bauern" (die in Wahrheit überwiegend Tierfabrikmanager sind), kann ich vielleicht nicht einfach so dastehen und ungläubig staunen, weil im Futter für die Hühner gar keine handgetrockneten Maden und liebevoll ausgepellte Maiskörner drin sind. Die haben Futtermittelkunde studiert, mindestens gelehrt bekommen, die sind nicht so unwissende arme Opfer. Auch Betriebswirtschaft war ein Fach auf der Bauernuni oder -lehre. Da weiß man, daß im Billigfutter kein Goldstaub verarbeitet sein kann.
Eddis hat geschrieben:Die Hersteller wußten es, laut Gutachten.
ist das nicht der eigentlich viel größere Skandal? Daß so etwas jahrelang vertuscht werden kann und sich die staatliche Überwachung da einfach raushält?
Nun schreien sie wieder nach härteren Strafen. Klasse! Statt einfach mal die bestehenden Gesetze mit ihren Strafrahmen a) auszuschöpfen und b) die FuMiHersteller zu überwachen. Ist ja nicht der erste Skandal und getan wird nix. Nächstes Jahr finden wir schon wieder was anderes. Jedes Jahr ist iergendwas in diesen GRößenordnungen. Wenn man lang genug nachdenkt, darf man nix mehr essen, das man nicht selbst großgezogen hat.
Eddis hat geschrieben:Ob glückliche Hühner etwas gutes fressen? Keine Ahnung. Doch man weiß was sie fressen. Ob es verseucht ist weiß man nicht, doch man bemerkt wenn es irgendwann. Beim Ei von Nachbars Hof bemerkt man das nicht.
Bei meinem Nachbar häte ich aber die Möglichkeit der direkten Kontrolle und vieleicht sogar Einflußnahme. Natürlich muß ich mich da auf meinen Nachbarn verlassen, muß ich mich aber noch viel mehr, wenn ich anonym im Superbilligmarkt kaufe. Mein Nachbar empfindet vielleicht eine moralische Verpflichtung mir und den anderen Nachbarn ggüber,die seine Eier kaufen. Herr Big-Egg von Hühnerglücksland bestimmt nicht. Der macht Reibach, sein Zulieferer der Herr Big-Fatpack (Geschmacksrichtung
Dio) ebenfalls und die Gebrüder A. und Co. möchten auch noch ein bißchen was abhaben. Ein paar Fuhrunternehmer dazwischen verdienen auch noch. So, wem soll man nun eher vertrauen?
Meine eigenen Hühner haben auch nur Körner zum Freilauf dazu bekommen, die Eier waren so dermaßen glücklich!
LG
Eddi
wundert sich immer noch über die Blauäugigkeit allerorten.....