Barfen - 1 x täglich?

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kampo

Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von kampo » So 12. Jun 2011, 11:31

Hallo, Ihr Barfer,

wir füttern unsere Hunde 2 x täglich, morgens Trockenfutter und abends BARF.

Wir überlegen, jetzt nur noch 1 x täglich zu füttern. Ich habe gelesen, dass beim Barfen die Gefahr einer Magendrehung nicht so groß ist, allerdings sind ja auch die guten Trockenfutter so produziert, dass sie nicht mehr blähen.

Da der Hund ja auch eigentlich auf große Mahlzeiten ausgerichtet ist (Sackmagen), würde doch auch 1 große Mahlzeit genügen. Und wie mache ich das dann, 1 Tag Trofu, den anderen Tag Barf usw.?

Viele Grüße
Ute

Eddi

Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von Eddi » So 12. Jun 2011, 11:56

Moin,
kampo hat geschrieben:allerdings sind ja auch die guten Trockenfutter so produziert, dass sie nicht mehr blähen.
so? (mit kurzem "o" nicht "oh") :dog_unsure
Also wenn ich nun widerspreche, so lieber ohne Begründung, mein Objektivität könnte angezwifelt werden. :dog_wink
Es gibt prädsiponierende Faktoren für Magendrehungen und nicht immer ist der Getreide/KH-anteil im Futter schuld, aber fast alle "meine" Magendrehungen habe ich nach "Genuß" von ebensolchem Futter auf dem Tisch gehabt. Ob das der Jagdhund mit mehreren Kilo nudeln war, die vom SChüsseltreiben für ihn hingestellt wurden oder das nach 8 Stunden noch nicht recht aufgelöste TF oder irgendwas dazwischen.
Mein Jago hatte einmal eine von überwiegend fleischlichem Gammeldreck (ca 1 großer Eimer beim Abpumpen) auf einem Luderplatz und einmal eine nach Diebstahl eines Sackes TF gehabt (beide im letzten Moment OP-frei abgewendet).

Magendrehung ist ja aber nicht das Thema.

Aufgrund der Tatsache, daß TF viele Stunden Aufquell- u Verdauungszeit benötigt, tendiere ich eher dazu, dieses vor der längsten Ruhephase zu füttern, was ja iA als Abendessen wäre.
Ich rate auch zu mehreren Stunden zwischen den beiden Futtersorten, damit jedes für sich ungestört Magen und Dünndarm passieren kann. Insofern genügen wenige Stunden zwischen Roh und TF, aber mindestens 6-8 (lieber 12) zwischen TF und Roh.
kampo hat geschrieben:Wir überlegen, jetzt nur noch 1 x täglich zu füttern.
Warum?
Never change a running system, sacht Konfuzius oder einer seiner Kumpel immer.
kampo hat geschrieben:Da der Hund ja auch eigentlich auf große Mahlzeiten ausgerichtet ist (Sackmagen), würde doch auch 1 große Mahlzeit genügen
Ach, demnach genügten auch 3 oder 4 Mahlzeiten pro Woche. Der Wolf an sich hat auch nicht jeden tag den Wanstprall gefüllt.

Grundsätzlich stimmt das ja, aber erstens istdieser Verdauungsvorgang in der Natur so ausgelegt, daß Wolf Beute fängt, heimschleppt (gern im Magen) dort (wieder ausgewürgt) in Ruhe verputzt und sich dann erstmal für einen Tag lang ausgestreckt der Verdauung hingibt. Also hiße das, daß unsere Hunde nicht jeden Tag spieln toben und rasen sollten.

Ich bin ja sehr für am natürlcihen Vorbild orientierte Fütterung, ganz besonders seit ich von den Vorzügen der Rohfütterung am "eigenen Leib" überzeugt werden musste.
Doch unsere Hunde leben ja nicht mehr wie früher. Während sich der Stoffwechsel und die Verdauung in den letzten 10tausend Jahren nicht wesentlich geändert haben, so hat sich derTagesablauf doch weit vom Ursprung entfernt.
Insofern halte ich es für angebracht dem mit mehreren kleineren Mahlzeiten rechnung zu tragen, als 3 mal pro woche ein halbes totes Kalb in den Garten zu werfen.

Meine Hunde bekommendarum standardmäßig ein kleines Frühstück und ein großes Abendessen. Und wenn ich was esse gehen sie auch nicht leer aus.

Erstens schmeckt es doch so wahnsinnig gut, wieso soll Hund das Vergnügen nicht wenigstens 2 mal am Tag haben? Zweitens lebt mein Hund meinen Rhythmus und da kommen im endeffekt lauter kleinere/kürzere Einheiten zustande an Ruhe- und Aktivitätszeit.
Daß ich im begründeteten Einzelfall oft häufiger fütter (Welpe, Senior, Krankheiten) ist ja wieder was anderes.

LG
Eddi

kampo

Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von kampo » Mo 13. Jun 2011, 11:05

Liebe Eddi,

vielen Dank für die Antwort. Ab und zu kommen einem Ideen, wieder einmal etwas verbessern zu können. Deine Antwort ist natürlich nachvollziehbar, so dass wir es so weiter machen werden wie bisher. Das Zitat von Konfuzio werde ich mal an meine Pinnwand heften.

Schöne Restpfingsten wünscht

Ute

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Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von Susa » Mo 13. Jun 2011, 13:17

Eddi hat geschrieben: Daß ich im begründeteten Einzelfall oft häufiger fütter (Welpe, Senior, Krankheiten) ist ja wieder was anderes.
Liebe Eddi,

könntest Du das mal etwas näher erklären? Muss ein Seniorhund häufiger als 2 x am Tag gefüttert werden?

LG Susa
...mit Indy im Herzen

Eddi

Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von Eddi » Mo 13. Jun 2011, 14:03

Hallo Susa,
Susa hat geschrieben:Muss ein Seniorhund häufiger als 2 x am Tag gefüttert werden?
nö, nicht notwendiger Weise.
Aber man merkt ja, ob er zB schlechter zunimmt oder vermehrt abnimmt oder Bauchweh wg nachlassender Verdauungs-Leistung bekommt. Normalerweise passen 2 Mahlzeiten schon.
Ich finde nicht, daß man da generell zu etwas anderem raten muß.
Aber mein Jago hat ja zB diese altersbedingte Leukotische Tumorgeschichte. Offensichtlich ist auch die Resoprtionsleistung des Darmes dabei stark eingeschränkt und so benötigt er inzwischen die doppelte Futtermenge, von dem was er bei gleicher Leistung früher gebraucht hat und baut dennoch ab (was leider nicht zu verhindern ist). Darum bekommt er nun 3-4 Mahlzeiten am Tag, wobei auch die Hauptmahlzeiten verschoben sind, weil er abends nicht mehr mit vollem Bauch schlafen kann oder dann gar nachts raus muß.
Ich kenne ähnliche Beschwerden von manchem ältlichen Modell und denke, wenn man merkt,daß das bisherige System nicht mehr optimal passt, dann passt man es an.
Ansonsten halte ich es mit obigem Spruch, wenn es keinen Anlass zum VErbessern gibt.

Ich füttere zB nicht wirklich nach Gewicht; wiege dafür weder Hund noch Futter. Ich sehe ja, ob der Hund seiner Bewegung und meiner Vorstellung entsprechend Muskulatur aufbaut, hält oder gar mollig wird. Ich greife täglich beiläufig bei allen meinen Tieren einmal die Rippen ab und habe so quasi ein "inneres Bild" vor Augen, wie sie aussehen sollen, wie sie sich anfühlen und ob Soll- u Ist-Zustand gleich sind. Das läuft ganz automatisch ab, fast schon unterbewußt. Und für jedes Tier sind die Referenzwere irgendwo einzeln abgespeichert. Ich glaub irgendwo ziwschen Augen und Fingerkuppen spielt sich das ab.
Das geht soweit, daß ich auch fremden Pferden/Hunden immer schnell über die Rippen streiche und die Muckis abtaste. Ganz automatisch.
So weiß ich eigentlich immer, ob ich situationsgerecht füttere.

LG
Eddi

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Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von Susa » Mo 13. Jun 2011, 22:44

Danke Eddi!

LG Susa
...mit Indy im Herzen

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Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von Eddis » Di 14. Jun 2011, 23:44

Hm, ist es nicht oft so, daß wir über Verbesserungen nachdenken, obwohl doch eigentlich alles gut ist? Morgens trocken, abends Barf weicht jedenfalls vom reinen TROFU oder reinem BARF ab. Seid froh, daß euer Hund diese Mischung verträgt. Manche BARFer bekommen vom kleinsten Bröckchen Trofu Durchmarsch und Schlimmeres. Wir haben zum Glück auch so einen Allesdurcheinandervertrager.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

kampo

Re: Barfen - 1 x täglich?

Beitrag von kampo » Mi 15. Jun 2011, 13:34

Hallo, Simona,

es ist tatsächlich so, dass man immer noch alles besser machen will. Tatsächlich sind unsere beiden Allesfresser. Und wir würden auch gerne nur barfen, aber da wir auch im Urlaub nicht immer die Gelegenheit haben, Barf-Futter für 2 Hunde für 14 Tage mitzunehmen, bzw. einzulagern in einem Gefrierschrank, und auch wenn wir mal ein Wochenende weg sind und unser Sohn sich dann um die Hunde kümmert, dann ist es natürlich praktisch mit dem Trockenfutter (und ab und zu einer Dose). Und dann sind es die beiden gewohnt und es gibt keine Umstellungs-Probleme.

Viele Grüße
Ute

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