Sprossen - Weizenkeime - EHEC

Ansätze und Hilfestellungen
Benutzeravatar
Eddis
Benutzer
Beiträge: 1466
Registriert: Mo 22. Mär 2010, 14:43

Re: Sprossen - Weizenkeime - EHEC

Beitrag von Eddis » So 17. Jul 2011, 22:54

Moin Freddy, du hast Sorgen :dog_unsure
Was ich nicht selber essen würde, daß kommt nicht in meine Küche. Auch nicht für den Hund. Und warum sollte dieser Sprossen besonders lecker finden?? Da gibt es doch 1000 köstlichere Möglichkeiten.

Höchstens bleibt mal ein Rest von einer Chinapfanne. Und selbst da wurden Sprossen rausgenommen.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Eddi

Re: Sprossen - Weizenkeime - EHEC

Beitrag von Eddi » Mo 18. Jul 2011, 00:32

Freddy hat geschrieben:Vielleicht können unsere Forums-Tiermediziner mal ihr fachlich geschultes Auge auf die Dissertation werfen...
naja, da war's mit nem kurzen Wurf kaum getan *augeneckig* :dog_wink
Aber im Prinzip hab ich da die gleichen SChlüsse gezogen:
EHECs, überhaupt die ganze Sippe der (hunman)pathogenen E. colis sind beim Hund weder wirklich relevant für Erkrankungen mit DFs, noch kommt der Hund als reguläre Quelle für pathogene E. colis in Frage. Lediglich Hunde, die mit rohem Fleisch u Küchenabfällen gefüttert werden, scheinen ohne Symptome mehr hämolytische E. colis auszuscheiden.
Bleibe nun eine ähnliche Untersuchung bei Menschen mit hohem Konsum von Carpaccio und Mettbrötchen zu finden, ob denn da auch höhere Ausscheidungsraten stattfinden.

Übrigens scheint die Fuchsbandwurm-Hysterie zwar abgeebbt, aber in unserem Wald bin ich so ziemlich die einzige, die sich an den - zugegeben, dieses Jahr recht schmalbrüstigen - Himbeeren gütlich tut. Und Fuxi und Zirbel natürlich :dog_wink Und immer wieder höre ich von Leuten, daß sie nix aus dem Wald pflücken eben wg diesem Bandwurm (und haben dann die Mäusefangende Katze im Bett :dog_laugh ).

ansonsten sehe ich es wie Freddy:
Freddy hat geschrieben:Panik ist nicht angebracht. Die Wahrscheinlichkeit durch Unfähigkeit des Arztes oder durch einen Unfall aus dem Leben zu scheiden ist viel höher als durch EHEC verseuchte Lebensmittel umzukommen..
Uschi hat geschrieben:Diese Mischung aus EHEC und EAEC ist wirklich neu und haust im Menschen, nicht im Rind oder sonstigen Tieren.
nun, eine echte Mischung ist das nicht. Die Bakterien haben eine total pfiffige Art des geschlechtslosen "Sex" entwickelt. Dabei übertragen sie Teile ihres Genmaterials auf andere Bakterienzellen. Das muß noch nicht mal notwendigerweise immer zwischen artgleichen sein. Und diese Übertragung ist es, die Virulenzfaktoren auf diesen momentan in der Diskussion befindlichen EHEC-Stamm gebracht hat. Das ist aber ein häufiges Phänomen in der Bakteriologie.
Die Gefährlichkeit dieser Keime resultiert unter anderem auch aus ihrer Reaktion auf Antibiotika: sie produzieren erst recht dieses Toxin, welches für den größten Teil der Folgeerkrankungen (HUS) ausschlaggebend ist. Und damit die ganze Sache auch so richtig Spaß macht: auch ganz "normale" Resistenzfaktoren werden von Bakterien so weiter gegeben und das ist, was letztlich zu den sog. multiresistenten Keimen (die jetzt aber nix mit dem EHEC-Ausbruch zu tun hatten!) führt.

Dies ist zB ein Grund, weshalb es bei mir kaum ABs zur DF-Behandlung beim HUnd gibt. Wenn dann i.a. nur nach Keimbestimmung (!) und Antibiogramm. Würden Humanmediziner auch hin und wieder ein wenig überlegter mit sowas umgehen, hätten wir einige dieser Probleme nicht in der Form. Hätten hätten wir, aber solange bei jedem Hüsterchen - virusbedingt zumeist - völlig sinnentleert mit AB um sich geschmissen wird, und geschmissen wird zuhause dann auch, nämlich die Reste weg, sowie Besserung eintritt, statt sie lange genug zu nehmen, um die Keime auch wirklich zu vernichten, statt die stärksten übrig zu lassen.

Wie auch immer, ich ess Sprossen und zieh sie auch selber weiterhin. Aber ich werde mal nachsehen, ob irgendwo zu finden ist, woher das Saatgut stammt. Ehrlich gesagt habe ich mich darum echt noch nicht bemüht, fand ein gutes Biolabel bislang ausreichend.
Eddis hat geschrieben:Was ich nicht selber essen würde, daß kommt nicht in meine Küche
ach, grünen Pansen esse ich nun wirklich nicht und ich gehör zu denen, die fast alles probieren, solange es nicht mehr krabbelt und mir keine Beine zwischen den Zähnen hängen bleiben....
Aber nur weil meine Essgewohnheiten eher menschlicher Natur sind, müssen meine Hunde nicht auf Pansen und diverse Fleischanteile verzichten.
:dog_wink

LG
Eddi

Freddy

Re: Sprossen - Weizenkeime - EHEC

Beitrag von Freddy » Mo 18. Jul 2011, 12:12

Hallo,

Eddis hat geschrieben:Moin Freddy, du hast Sorgen

na ja, Sorgen habe ich damit keine, wie es der aufmerksame Leser meinen Postings hier im Thread entnehmen konnte. Ich mache mir halt Gedanken und versuche den Dingen auf den Grund zu gehen, ich denke das kann nicht schaden.

Gedanken springen wie Flöhe von einem zum andern,
aber sie beißen nicht jeden.
(von George Bernard Shaw)

Eddis hat geschrieben:Was ich nicht selber essen würde, daß kommt nicht in meine Küche. Auch nicht für den Hund.


Da sehe ich es sie Eddi...viele Dinge die im Napf meines Hundes landen, würde ich nicht essen :dog_tongue . Anderherum verzehren wir im Winter regelmäßig und gerne wertstoffreiche Sprossen, da bekommt Felix halt seinen Anteil...
Eddis hat geschrieben:Und warum sollte dieser Sprossen besonders lecker finden??

Das muss Du ihn fragen.... er frisst sie jedenfalls (in Maßen) sehr gerne. Sie enthalten etwa 10 mal mehr Vitamine als in dem erwachsenen Gemüse zu finden sind. Und sie enthalten keine Schadstoffe...
Eddis hat geschrieben:Da gibt es doch 1000 köstlichere Möglichkeiten.


Welche? Und vor allem, welche dieser Alternativen wäre denn definitv EHEC frei? Sprossen sind ja nicht per se von gefährlichen Keimen besiedelt, sie werden in der Regel mit dem Bazillus kontaminiert. Das kann so ziemlich mit allen Rohprodukten ( denken wir nur an die Gurken, den Salat usw. die ebenfalls im Verdacht standen...) aber auch durch Trinkwasser und direkte Ansteckung geschehen.
Eddi hat geschrieben:E. colis sind beim Hund weder wirklich relevant für Erkrankungen mit DFs, noch kommt der Hund als reguläre Quelle für pathogene E. colis in Frage. Lediglich Hunde, die mit rohem Fleisch u Küchenabfällen gefüttert werden, scheinen ohne Symptome mehr hämolytische E. colis auszuscheiden.
Ich muss zugeben das ich Schwierigkeiten hatte diese Arbeit zu verstehen, danke für das "Augeneckig" lesen. Ein bischen zu viele Fachausdrücke für mich...aber so ganz falsch lag ich mit meiner Risikoeinschätzung ja doch nicht.
An anderer Stelle hatte ich gelesen das man generell davon ausgeht, dass vernüftig ernährte Hunde (artgerechte Rohkost) aufgrund ihres besseren Gesundheitsstatus und ihrer intakten sowie aggressieven Darmflora besser gegen Infektionen aller Art geschützt sind.

LG
Freddy

Antworten

Zurück zu „B.A.R.F. - Rohfütterung“