Freddy hat geschrieben:Vielleicht können unsere Forums-Tiermediziner mal ihr fachlich geschultes Auge auf die Dissertation werfen...
naja, da war's mit nem kurzen Wurf kaum getan *augeneckig*
Aber im Prinzip hab ich da die gleichen SChlüsse gezogen:
EHECs, überhaupt die ganze Sippe der (hunman)pathogenen E. colis sind beim Hund weder wirklich relevant für Erkrankungen mit DFs, noch kommt der Hund als reguläre Quelle für pathogene E. colis in Frage. Lediglich Hunde, die mit rohem Fleisch u Küchenabfällen gefüttert werden, scheinen ohne Symptome mehr hämolytische E. colis auszuscheiden.
Bleibe nun eine ähnliche Untersuchung bei Menschen mit hohem Konsum von Carpaccio und Mettbrötchen zu finden, ob denn da auch höhere Ausscheidungsraten stattfinden.
Übrigens scheint die Fuchsbandwurm-Hysterie zwar abgeebbt, aber in unserem Wald bin ich so ziemlich die einzige, die sich an den - zugegeben, dieses Jahr recht schmalbrüstigen - Himbeeren gütlich tut. Und Fuxi und Zirbel natürlich
Und immer wieder höre ich von Leuten, daß sie nix aus dem Wald pflücken eben wg diesem Bandwurm (und haben dann die Mäusefangende Katze im Bett
).
ansonsten sehe ich es wie Freddy:
Freddy hat geschrieben:Panik ist nicht angebracht. Die Wahrscheinlichkeit durch Unfähigkeit des Arztes oder durch einen Unfall aus dem Leben zu scheiden ist viel höher als durch EHEC verseuchte Lebensmittel umzukommen..
Uschi hat geschrieben:Diese Mischung aus EHEC und EAEC ist wirklich neu und haust im Menschen, nicht im Rind oder sonstigen Tieren.
nun, eine echte Mischung ist das nicht. Die Bakterien haben eine total
pfiffige Art des geschlechtslosen "Sex" entwickelt. Dabei übertragen sie Teile ihres Genmaterials auf andere Bakterienzellen. Das muß noch nicht mal notwendigerweise immer zwischen artgleichen sein. Und diese Übertragung ist es, die Virulenzfaktoren auf diesen momentan in der Diskussion befindlichen EHEC-Stamm gebracht hat. Das ist aber ein häufiges Phänomen in der Bakteriologie.
Die Gefährlichkeit dieser Keime resultiert unter anderem auch aus ihrer Reaktion auf Antibiotika: sie produzieren erst recht dieses Toxin, welches für den größten Teil der Folgeerkrankungen (HUS) ausschlaggebend ist. Und damit die ganze Sache auch so richtig Spaß macht: auch ganz "normale"
Resistenzfaktoren werden von Bakterien so weiter gegeben und das ist, was letztlich zu den sog. multiresistenten Keimen (die jetzt aber nix mit dem EHEC-Ausbruch zu tun hatten!) führt.
Dies ist zB ein Grund, weshalb es bei mir kaum ABs zur DF-Behandlung beim HUnd gibt. Wenn dann i.a. nur nach Keimbestimmung (!) und Antibiogramm. Würden Humanmediziner auch hin und wieder ein wenig überlegter mit sowas umgehen, hätten wir einige dieser Probleme nicht in der Form. Hätten hätten wir, aber solange bei jedem Hüsterchen - virusbedingt zumeist - völlig sinnentleert mit AB um sich geschmissen wird, und geschmissen wird zuhause dann auch, nämlich die Reste weg, sowie Besserung eintritt, statt sie lange genug zu nehmen, um die Keime auch wirklich zu vernichten, statt die stärksten übrig zu lassen.
Wie auch immer, ich ess Sprossen und zieh sie auch selber weiterhin. Aber ich werde mal nachsehen, ob irgendwo zu finden ist, woher das Saatgut stammt. Ehrlich gesagt habe ich mich darum echt noch nicht bemüht, fand ein gutes Biolabel bislang ausreichend.
Eddis hat geschrieben:Was ich nicht selber essen würde, daß kommt nicht in meine Küche
ach, grünen Pansen esse ich nun wirklich nicht und ich gehör zu denen, die fast alles probieren, solange es nicht mehr krabbelt und mir keine Beine zwischen den Zähnen hängen bleiben....
Aber nur weil meine Essgewohnheiten eher menschlicher Natur sind, müssen meine Hunde nicht auf Pansen und diverse Fleischanteile verzichten.
LG
Eddi