Hallo Kerstin,
Knochen, je stärker Kalzium eingelagert ist, je geringer der Gehalt an Bindegewebe (im Prinzip ist Knochen ja nichts anderes als hochfestes Bindegewebe (Knorpel) mit Mineral-einlagerung) umso spröder/splittriger werden sie.
Insofern kann man leicht selber erkennen, wie "weich" und flexibel so ein roher Knochen ist. Wie Freddy schon sagt, das Huhn, dessen Suppenkarriere erst kurz vor seinem natürlichen Alterstod begonnen hat, würde ich auch nicht mehr füttern, auch nicht Geflügel- bzw überhaupt Knochen, die sehr hart und spröde sind, zB die Oberschenkel erwachsenen freilaufenden Geflügels.
Die im Handel normalerweise erhältlichen Hühenr und ihre Körperteile sind zT mal gerade 6 Wochen alt, da braucht man keine Angst zu haben.
Erhitzter also zubereiteter Knochen wird sehr spröde, weil das Bindegewebe denaturiert, der Knochen seinen Wassergehalt verliert und nur noch die splittrigen Eigenschaften der Ca-P-VErbindungen zum tragen kommen.
Außerdem empfiehlt es sich, mit kleinen Mengen zu beginnen, zu beobachten, wie gut Hund die Knochen knackt, denn solche SChlinger wie Zirbel schlucken schon mal schnell erstens mehr Knochen als man wollte ("der ist so groß, der langt für 3 Tage"
) und zweitens uU zu große Stücke.
Außerdem ist nicht jeder Hundemagen in der Lage Knochen richtig zu verdauen. Die Fähigkeit nimmt iA mit zunehmendem Alter ab. Bei meiner Kim kamen ab ca 10 Jahren unverdaute Stücke wieder zum Vorschein, leider ab und zu auch am oberen Ende, bei anderen früher und bei manchen später, Jago konnte bis fast zum SChluß (solange er's halt noch fressen konnte) gut Knochen verdauen.
Zirbel kann nur kleine Mengen (man erinnert sich: sie ist eh so ein Darm-geht-nicht-so-recht-Kandidat) verdauen, sie bekommt auch nur Hühnerflügel und - hälse, selten Rippchen vom Kalb. Immer wieder versuche ich, ob größere Knochen gehen, muß aber quasi dabei stehen bleiben, weil sie auch einen Kalbsoberschenkel in 30 min aufknurpselt und dann tagelang Beschwerden mit dem Output bekommt (erst geht nix, dann dünn). Ich lass sie da immer nur ein paar Knurpser von abknabbern, dann kommt er wieder wech. Und sie knackt auch große Knochen und hält faustgroße Stücke für schlingbar. Aber das macht dann Magenschmerzen und ich muß nachts mit ihr zum Grasfressen in den Garten und lebe wieder in tagelanger Angst, sie könnte wieder ne Gastritis entwickeln...
Interessanterweise klappen die oa Knochen recht gut, sehr knorpelige Teile aber schlecht. Ein Kalbsbrustbein, das ich eigentlich sehr empfehlenswert finde, erscheint 6-12 Stunden später wieder teilweise und zwar bloß die Knorpelscheiben, aus denen das Brustbein in dem Alter noch besteht. Die verknöcherten Teile sind immer verdaut.
Else bekommt auch von klein auf schon Hühnerhälse. Inzwischen schafft sie einen Hühnerflügel bereits am Stück, er wird zwar weichgekaut aber nicht weiter zerteilt. Wenn sie schluckt schaut sie aus wie ein Huhn, das einen ewig langen Wurm runterwürgt.
Tastet Euch einfach langsam heran mit jungen Knochen, bei den meisten Hunden klappt es ganz prima.
LG
Eddi