Hallo Anja,
obwohl ich meine Hunde schon so lange roh ernähre, kann ich Deine vielen Fragen/Skrupel/Unsicherheiten so gut nachvollziehen, merke ich doch gerade auf anderem Gebiet, wie unsicher ich da bin.
Jetzt zu Deinen Fragen:
Anja1402 hat geschrieben:weil a) Geflügel + roh = Salmonellen ??? (die Angst ist immer noch fest in meinem Kopf verankert)
da der Magen-Darm-Trakt des Hundes um einiges kürzer ist, die Magensäure um etliches aggressiver als beim Menschen, zusätzlich die Verdauungszeit der Nahrung bei der Rohfütterung erheblich verkürzt ist, braucht man sich um eine evtl. Salmonellen-Infektion beim Hund keine Sorgen zu machen.
Anja1402 hat geschrieben:die ganzen Knochen, die teilweise wie Fischgräten aussahen...
Geflügelknochen sind weich und daher sehr gut zu verfüttern. Allerdings bezieht sich das natürlich auf rohe Geflügelknochen, denn die gekochten sind hart und können splittern.
Hühnerkarkassen gebe ich am Stück, es soll ja auch so sein, daß es beim kauen knackt. Aufgrund der feinen Knochen ist das allerdings mit 1-2 Knacks erledigt. Freu Dich dazu!
Anja1402 hat geschrieben:nun würde mich interessieren, ob es besser ist, am Anfang nur eine Fleischsorte (also von 1 Tier, in dem Fall Hähnchen) zu geben, oder ob ich auch gleich andere Sachen geben kann?
wenn Du Dir ob der Verdauung der einzelnen Fleischsorten bei Struppi am Anfang nicht sicher bist, würde ich dazu raten, erstmal nur eine Sorte zu geben und das jeweilige Output dazu in Augenschein nehmen. Ist das gelieferte 500g/1kg Paket verbraucht, taust Du eine andere Fleischsorte auf.
Später dann sollte es kein Problem sein, zum Blättermagen, Hühnerhälse zu füttern und Pansen mit Muskelfleisch zu mischen.
Hier sind sehr anschauliche Fotos dazu.
Anja1402 hat geschrieben:gerade die "Entgiftungsorgane" (Leber, Nieren) sollte man ja nicht allzu oft geben, oder?
zu den Innereien gehören Leber, Niere, Milz, Lunge und Herz und sollten ca. 15% des Gesamtfleischanteils ausmachen. Leber ist zwar ein Entgiftungsorgan, speichert aber in der Regel die Gifte nicht und ist zudem ein wichtiger Lieferant von Vitamin A.
Allerdings würde ich bei der ersten Verfütterung der genannten Innereien darauf achten, wie Struppi sie verträgt, neigt er nach Genuss zu Durchfall, sollte man sie kurz überbrühen.
Pansen und Blättermagen sind zwar Innereien, ihr Anteil in der Fütterung kann aber bis zu 20% betragen und sie haben ein ideales Ca:P-Verhältnis. Sollte also recht häufig in Struppis Ernährung vorkommen.
Anja1402 hat geschrieben: und was ist mit Hühnerherzen, zählen die als Innerei oder als Muskelfleisch?
Herz gehört zum Muskelfleisch (obwohl Innerei), Anteil in der Fütterung siehe oben. Meine Hunde lieben sie roh oder gebrüht, empfinden sie als absoluten Feiertagsschmaus
Anja1402 hat geschrieben:ich glaube, bei Herzen hätte ich nicht so große Angst, wegen der nicht vorhandenen Knochen
Du musst Struppi auch nicht Knochen beifüttern, aber bei Geflügel brauchst Du Dir in dem Zusammenhang nun wirklich keine Sorgen zu machen. Was Kalbs-Rinder-Lammknochen angeht, kann ich Deine Sorgen gut nachvollziehen, aber bei Verzicht solltest Du auf eine externe geeignete Calciumzufuhr durch Calciumcitrat oder Eierschalenpulver achten.
Anja1402 hat geschrieben:Hundis Output ist zwar mengenmäßig schon weniger geworden, aber (noch) ziemlich weich; gibt sich das irgendwann?
Struppi befindet sich jetzt in der Umstellung und wenn ich Dich richtig verstanden habe, bekommt er ja abends noch ein Dosenfutter - warum eigentlich? Zu Deiner eigenen "Sicherheit"?
Aber auch das Dosenfutter will verdaut werden und kannst Du nun ganz genau erklären, nach welcher Fütterung welches Output noch zu weich ist?
Ich würde Struppi komplett auf die Rohernährung umstellen - Deine Ängste werden weniger werden, Struppi wird es sicher gut vertragen und wenn doch nicht, dann kannst Du genau da etwas ändern, wo Unverträglichkeiten auftreten.
Und über eins kannst Du ganz sicher sein: Struppi wird sich tierisch freuen!
Liebe Grüße
Bettina