Rohfleisch ja oder nein

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Bettina
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Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Bettina » So 31. Jan 2010, 22:35

Hallo Ilona,
Vanja hat geschrieben:es soll jeder das füttern, was er für richtig hält in seiner Tierfütterung
Das ist auch meine Devise!

Und ich halte mich auch "ganz strikt" an die Devise von Swanie Simon - nicht soviel Brimborium um die Rohfütterung zu machen.

Liebe Grüße
Bettina
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Barica
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Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Barica » Mo 1. Feb 2010, 00:24

Hallo zusammen,

ich fand das "Gesamtpaket" mit all den schrägen Erläuterungen so haarsträubend, daß ich niemals dort, in diese Praxis ein Tier zur Behandlung geben würde.
Die Frau Dr. wirbt nicht, sie diskreditiert sich selbst.
Ich bin froh, daß sie sich nicht auch noch zur Physiotherapie geäußert hat. Diese bietet sie ja im "Rundum- Paket" auch an. Kann sicherlich auch nicht schaden...

Würgende Grüße,
Barica

Uschi

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Uschi » Mo 1. Feb 2010, 00:41

Hallo,

ganz am Anfang des Videos sind auch schön viele Futtersäcke zu sehen.

Man muss ja schließlich von etwas leben. :shh:


Viele Grüße
Uschi

Freddy

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Freddy » Mo 1. Feb 2010, 13:27

Hallo zusammen , Hallo Vanja

ich gebe Dir in einigen Punkten durchaus recht. Man muss die Ernährung unserer Hunde nicht verbissen sehen, jeder soll das füttern was er für richtig hält. Aber man sollte sich doch zumindest informieren, und nicht aus Bequemlichkeit eine bestimmte Fütterungsmethode anwenden. Man kann über diese Dinge auch diskutieren, ohne sich zu streiten und ich denke mal, jeder kann etwas dazulernen.


Ich glaube, das eine teilweise Fütterung mit gutem Trockenfutter dem Hund vermutlich nicht schadet. Eine ausschließliche Fütterung mit Trockenfutter ist meiner Meinung nach nicht artgerecht und schadet auf Dauer dem Hund. Wer das aus Bequemlichkeit, oder um Geld zu sparen tut, setzt die Gesundheit seines Hundes fahrlässig auf's Spiel.
Es gibt ihn natürlich auch, den "Hardcore-Barfer" der mit religiösem Eifer seine Anschauungen umsetzt.
Ich gehöre nicht dazu. Ich verfüttere zwar ca. 95% Rohfutter, in der Hauptsache gefrostetes "Fleisch" und Knochen, aber es gibt auch mal gekochte Kartoffeln oder in bestimmten Situationen auch Trockenfutter. Das "Fleisch" und die Knochen sind in der Regel Teile des Schlachttieres, welche nicht für die menschliche Ernährung vermarktet werden können, und deshalb preisgünstig angeboten werden.

Was macht Frau Dr. E. in dem Interview oben? Sie macht Werbung für Produkte die sie selber verkauft und an denen sie selber, nicht unwesentlich verdient!
Welchen Zweck hat Werbung? Den Umsatz und damit den Gewinn steigen. Das ist legitim.
Nicht legitim finde ich, das dort mit Übertreibungen, Halbwahrheiten und auch glatten Lügen gearbeitet wird. Wer ist denn so naiv, zu glauben, das z.B. die als gesund beworbene "Extraportion Milch jeden Tag"( von den gleichen Multikonzernen), nun wirklich für die Gesunderhaltung unserer Kinder nötig ist?

Ilona schrieb:
Wobei ich gerade auf die neu aufgekommene (un)Sitte den co2 Ausstoß der Masttiere auf unser aller Umweltverhalten hochzurechnen zum Anlaß nehmen könnte, um die Rohfütterung anzugreifen.


Dieses Argument gegen Rohfütterung von Fleisch ist mir allerdings neu.... und scheint mir wenig stichhaltig:
Kohlendioxyd ( CO²) besteht aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Es ist ungiftig und für Pflanzen sogar überlebenswichtig. Sie atmen CO² ein, bauen ihr Gewebe damit auf, und atmen Sauerstoff aus. Tiere nehmen, den nun gebundenen Kohlenstoff mit der Nahrung auf, und atmen den Sauerstoff ein.
Dann atmen sie den Kohlenstoff der durch Stoffwechselvorgänge "übrig" bleibt, in Form von CO² wieder aus. Die Pflanzen brauchen ihn zum Wachsen und nehmen ihn wieder auf usw. und so fort... Ein Kreislauf, den es seit dem Auftreten von Tieren auf dieser Erde gibt, den ich natürlich hier nur ganz stark vereinfacht darstellen kann.

Seid nun rohes (Abfall-) Fleisch an Hunde verfüttert wird, ist dieser Kreislauf nun unterbrochen worden und das Weltklima gerät aus den Fugen....???

Das ist für mich so, als würde man behaupten, in der Wüste sei Wasser so knapp, weil die Kamele es trinken und die Palmen es verbrauchen...Also Palmen und Kamele fort und die Weld ist wieder im Lot.....

Dann haben wir (Menschen) ja endlich einen Schuldigen und können weiter fossile Brennstoffe die sich in Jahrmillionen aus Pflanzen gebildet haben für "Pillepalle" verschleudern......


Ilona schrieb weiter:
Auf der anderen Seite, schrieben sie dort, kann ein gutes Stück Fleisch nicht so wenig kosten, wie es in der Rohfütterungsversandszene angeboten wird. Das wiederum bringt die Qualhaltung von Nutztieren voran, statt sie zu verringern und den Tieren eine artgerechtere Aufzucht und Haltung zu ermöglichen.
Aber die genannten Aspekte sind auch nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen.



So, nun wird die abartige Massentierhaltung nun auch noch durch das Rohfüttern gefördert...???

Damit Hunde ein "gutes Stück" Fleisch fressen können, gibt es Qualzuchten und wird "gutes Fleisch" den Rohfütterern zum Schleuderpreis angedient....???
Was für edle, uneigennützige Menschen. An der Ladentheke im Supermarkt könnte man viel mehr mit "guten Fleisch" verdienen...aber sie verzichten darauf, damit die "Barfer" ihre Hunde preisgünstig ernähren können...???

Übrigens soll ja auch in den meisten Trockenfuttern Fleisch enthalten sein, wo kommt das her? Ach ja, aus der Fabrik. Dort wird es unter hohem Energieaufwand verarbeitet und verursacht weitere CO² Emisionen. Das müsste man mal gegenrechnen...

Die gestiegenen Gehalte an CO² in der Luft stehen in direktem Zusammenhang mit der industriellen Revolution und dem ständig zunehmenden Individualverkehr und dadurch bedingt das Verbrennen fossiler Energieträger. Das sind die Hauptverursacher....wir alle.

Ich habe manchmal schon das Gefühl, stichhaltige Argumente gegen die Rohfütterung werden langsam rar...wie schon gesagt, das Ganze ist für mich eine preisgünstige Werbesendung, mit Doktoreffekt.

LG
Freddy

PS: Frau Doktor hat den Begriff "Roh", wie einiges andere auch, scheinbar falsch verstanden, wenn sie meint, gefrorenes Fleisch ist keine Rohkost mehr.
Richtig ist : Der Begriff Rohkost wird unterschiedlich verwendet. Er bezeichnet zum einen Lebensmittel, die ohne vorherige Hitzebehandlung wie kochen, braten oder backen verzehrt werden, zum anderen auch Nahrung, die völlig unverarbeitet im Naturzustand gegessen wird.
Quelle: Wiki

Elvi
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Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Elvi » Mo 1. Feb 2010, 15:28

Hallo Foris,

auch ich hab mir das Video angeschaut. Was Frau E.......... sagte fand ich gar nicht so schlimm. O.K. das Video ist nicht gerade profimäßig gemacht und enthält einige Versprecher, nicht nur den mit dem Energiebedarf des Wolfes.

Diese Frau hat Veterinärmedizin studiert und hat in ihrem Fach promoviert. Ihre Dissertation von 163 Seiten (habe ich mir aber nicht alles durchgelesen) spiegelt eine enorme Literaturarbeit wider.

Sie selber definiert den Begriff „roh“ doch eher als „unangetastet, unberührt“ und bezeichnet Fleisch, welches erhitzt oder bei Minus 18° C tiefgefroren war als O.K., abeer nicht mehr als "roh".

Ich verstehe die Aufregung nicht, auch die „militanten“ BARFer hier im Forum füttern doch oft eingefrorenes Fleisch, oder kochen manche Gemüseprodukte wegen der Verträglichkeit ab, oder habe ich da was falsch verstanden?

Es ist nicht möglich eine Dissertation in diesem Umfang von der Industrie zu beeinflussen.
So ein dilettantisches Video, (in Bezug auf Aufmachung und Versprechern) würde „ich“ als Vertreter der Futtermittelindustrie nie ins Netz stellen lassen.

Wäre ich aber Vertreter der Futtermittelindustrie, würde ich natürlich solche Fachleute und ihre Facharbeiten für meine Zwecke einsetzen.

p.s. übrigens hat mich gestern hier im Urlaub ein befreundeter Gastroenterologe besucht und ist mit mir skigelaufen und hat diese Aussagen zu den Bakterien bestätigt.

Auch sollten wir uns überlegen, ob bei über 5 Millionen Hunden in Deutschland alle Besitzer in der Lage sind ihre Hunde zu BARFEN (ohne erhitzen und ohne einfrieren)!

LG von Elvi

editiert v. Uschi 1.2.2010

redchili

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von redchili » Mo 1. Feb 2010, 16:16

Hallo Elvi,

warum denkst Du, ist es nicht möglich, dass die Futtermittelindustrie eine Arbeit diesen Umfangs beeinflusst? Sollte das nur bei kleineren Arbeiten funktionieren?

Zu meinem eigenen Hintergrund, was dicke Arbeiten betrifft: Als Geisteswissenschaftlerin aus einem "industriefernen" Bereich hat z.B. bei meiner eigenen Uni-Abschlussarbeit (gleicher Umfang und Rechercheaufwand wie diese Doktorarbeit hier, denn in den Geisteswissenschaften kriegt man für soviel Arbeit gerade mal einen Magistertitel und muss für die Diss locker das Doppelte aufwenden :dog_mad ) nie die Gefahr einer derartigen Beeinflussung bestanden, aber wenn ich einen bestimmen Einfluss hätte da unterbringen wollen, wäre das kein Problem gewesen.

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

vanja
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Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von vanja » Mo 1. Feb 2010, 16:22

Hallo Freddy,

dann schau mal hier http://www.foxnews.com/scitech/2009/10/ ... latestnews
und hier http://superflys.de/page/13/ betreffend dieses Buch http://www.amazon.co.uk/Time-Eat-Dog-Su ... uperfly-21

Selbst im Fernsehen nahm man sich des Themas co2 Ausstoß von Haustieren an. Ich meine das wäre in der Sendung mit Jauch gewesen, habe aber keine Ahnung, wie die heißt.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Freddy

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Freddy » Mo 1. Feb 2010, 18:12

Hallo zusammen, Hallo Elvi,

ich kenne keine "militanten Barfer", hier im Forum schon gleich gar nicht. Wenn Menschen zu bestimmten Themen eine andere Meinung, als der "Mainstream" haben, müssen sie nicht gleich militant sein. Und die Mehrheit hat nicht immer recht.

Ich schätze das ca. 95 % aller Barfer eingefrohrenes (und natürlich wieder aufgetautes ;) ) Fleisch verfüttern, weil es für die meisten in der Praxis gar nicht anders geht...

Zur CO² Diskusion möchte ich mich nicht mehr umfassend äußern, das haben wir im alten Forum ja schon ausgiebig getan...

Nur soviel: Der Anteil der Rohfütterer an den Hundehaltern insgesamt ist sehr gering. Die Barf-Richtung hat auch erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie ist bei der CO² Problematik wenn überhaupt von minimalster Bedeutung.
Nicht alles, was irgendwo geschrieben steht oder ausgestrahlt wird, muss den Tatsachen entsprechen. Denkt nur mal an die letzte Schweinegrippepanik.....

LG
Freddy

Eddi

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von Eddi » Mo 1. Feb 2010, 19:21

Hallo,
von Freddy
ich kenne keine "militanten Barfer",
na, ich schon. Und das ist auch mit ein Grund, warum ich bei meiner Fütterung von Rohfütterung sprechen möchte, weil für mich bereits der Begriff "Barf" religiös, eifernd besetzt ist. Auch wenn es hier -wie meist- wieder nur ein kleiner Teil der ganzen Gruppe ist, die alle in Mißkredit bringt.
von Antje
dass die Futtermittelindustrie eine Arbeit diesen Umfangs beeinflusst? Sollte das nur bei kleineren Arbeiten funktionieren?
Es werden von der Fu-Mi-Seite, resp von den großen Konzernen Gelder für Forschungszwecke an Unis zur Verfügung gestellt.
Für mich stets eine Frage, wieviel Neutralität man sich kaufen kann.
Ich bin ja echt zu bequem dazu, aber man kann ja nachfragen, wo welche Gelder herkommen und bei welchem Institut jeweils die Doktorarbeiten vergeben werden.
Wo kommt heut noch ein Student mit einer eigenen Idee zu einer Dissertation?

Ich habe jetzt nur das Literaturverzeichnis überflogen und die Ergebnis-Tabellen mit den nachgewiesenen Keimen im Kot.
Man müsste, um hier qualifieziert Fragen stellen zu können nun wirklich aufdröseln, ob eine andere Keimflora nicht obligat entsteht, wenn ich andere zu verdauende Ausgangsstoffe einsetze.
Es wird ja zum Beispiel auch niemand von Grasfütterung beim Pferd abraten, obwohl der Tetanuserreger im Pferdedarm ganz häufig zu finden ist. Er lebt nämlich natürlicherweise dort.
Doch mir fehlt Zeit und Muße, diese Arbeit richtig straff durchzulesen.
Vielleicht ist es ja wirklich so, daß durch einen hohen Stärkeanteil im Fertigfutter eine Flora entsteht, die den Stärkeabbau im Dickdarm (Aaaachtung: Gas!) vornimmt und dadurch eine Flora, wie sie der von Beutetieren lebende Fleischfresser normalerweise hat, verhindert wird.
Echte Studien hierzu bedürften evtl auch der Vergleiche,welche Mengen Bakterien überhaupt im Magen zerlegt werden und was erst in hinteren Darmabschnitten wieder wächst. Und dann wäre für mich auf jeden Fall interessant, was denn die Haustierbegleitenden Menschen so in ihren Fäzes drinhaben. Und dann kann man nochmal nachdenken, wer wem was wie krankmachendes weitergibt.

Das ist mir aber alles viel zu kompliziert und empirisch gesehen, sind über viel längere Zeit Hunde mit Rohfütterung ernährt worden, als mit ultrahocherhitzten, molekülveränderten Getreidepresslingen.
Gut, nicht alles, was früher gemacht wurde, war immer gut und richtig und es ist gut, daß viele Dinge heute anders gehandhabt werden, aber ich glaube bei solchen Studien einfach nicht, daß ausreichend Grundlagenmaterial mit richtigem Sinnzusammenhang verknüpft wurde.

LG
Eddi

redchili

Re: Rohfleisch ja oder nein

Beitrag von redchili » Mo 1. Feb 2010, 20:05

Hallo Eddi und Elvi,

meine Frage war wirklich ganz naiv gestellt, denn als wie gesagt Geisteswissenschaftlerin (wo sich viele die Themen übrigens durchaus schon noch selbst basteln dürfen) habe ich nur wenig Einblick in naturwissenschaftliche Promotionsverfahren. Dass dort wie auch z.B. in der BWL die Industrie Forschungsgelder zur Verfügung stellt, wird von uns verarmten Geistis gern beneidet - hat aber eben seine Schattenseiten, gerade durch die mögliche bzw. erwartbare Beeinflussung.

Ich habe mir Elvis Posting aber gerade noch einmal durchgelesen und glaube, ich hatte einen Bezug da falsch verstanden:
Es ist nicht möglich eine Dissertation in diesem Umfang von der Industrie zu beeinflussen.
Ich habe "Umfang" auf "Dissertation" bezogen, Elvi bezieht ihn aber wohl auf den Einfluss der Industrie ... sorry für mein Brett vor'm Kopf :bang

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

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