Ist Homöopatie Humbug?

alles zum Thema Gesundheit / Alternative Medizin
Freddy

Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Freddy » Di 29. Mär 2011, 19:25

Hallo zusammen,

Homöopathie ist ja nach wie vor für viele für Wissenschaftler eine Glaubensfrage und weiterhin sehr umstritten. Beobachtete Wirkungen beim Menschen werden oft mit dem Placebo-Effekt erklärt.

Wirken homöopathische Mittel also gar nicht bei Tieren? Alles nur Humbug oder Geldmacherei?

Die Pharmakologin und Professorin Madeleine Ennis, auch bekannt als „Geißel der Homoöphatie“, wollte in einer groß angelegten Studie nachweisen, das Homöopathie ins Reich der Scharlartanerie zu verbannen ist. Allerdings ist etwas ziemlich "blödes" dabei herausgekommen:

Hochpotenzierte Histamin Lösung, in der sich nicht ein einziges Molekül Histamin befand, hatte die gleiche Wirkung auf weiße Blutkörperchen wie normales Histamin. Weiße Blutkörperchen bekämpfen Entzündungen im Körper und geben Histamin ab wenn Körperzellen angegriffen werden. Sobald aber Histamin von außen zugegeben wird, beenden sie normalerweise ihre Tätigkeit. Und genau das ist bei der hochpotenzierten Histamin-Lösung auch geschehen. Die Versuche wurden mittlerweile von mehreren anderen Labors wiederholt und bestätigt. Ein Rätsel für die Wissenschaft :sheep . Ennis Kommentar dazu: Wir müssen vielleicht die Physik und Chemie in gewissen Bereichen umschreiben...“

Ich selber wurde vor ca. 15 Jahren vom Saulus zum Paulus. Wir hatten dem Vorgänger von Felix ein homöopathisches Mittel verabreicht. Berry schlief bei uns im Schlafzimmer. An diesem Abend zeigte er jedoch ein merkwürdiges Verhalten. Er legte sich nicht hin, sondern stand bis zwei Uhr in der Nacht neben unserm Bett. Da kam uns eine Idee....
Die Wirkung homöopathischer Mittel wird u.a. durch ätherische Öle wie Pfefferminz oder Eukalyptus aufgehoben. Wir haben ihn einmal daran riechen lassen....und er legte sich augenblicklich auf sein Lager und schlief bis zum Morgen.
Das konnte meiner Meinung nach natürlich nur ein Zufall sein... Also bestand ich an nächsten Tag wieder auf der Gabe des homöophatischen Mittels. Das gleiche Spiel wieder, er war nicht zu bewegen sich hinzulegen. Natürlich habe ich mit dem „Gegenmittel“ nicht lange gewartet und es hatte die gleiche Wirkung wie am Vortag.

Ich habe dazu leider nur einen englischen Link, von Google übersetzt, gefunden: http://translate.googleusercontent.com/ ... HMeEmygDEg

Nun würden mich natürlich Eure eigenen Erfahrungen und Beobachtungen zum Thema „Homöopathie“ interessieren.

LG
Freddy

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Sabine14
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Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Sabine14 » Di 29. Mär 2011, 19:35

Hallo,

ich setze Homöopathie bei Mensch (mir meistens) und Hund und Pferd ein.
Bei Hund und Pferd weiss ich nicht, wie die Wirkung ohne wäre; ich selber habe neulich mit einer ganz ekelhaften Medikamentenreaktion (Schüttelfrost, Fieber usw., 2* getestet, 2* setzte Reaktion nach einer halben Stunde ein und war nach 3 Stunden vorbei) auf Grippheel reagiert.
Anginheel ist mein Wundermittel gegen die mich gerne mal niederstreckende Seitenstrangangina (ich geb's zu, ich machs mir leicht und nehme Komplexmittel: fürs Repertorisieren fehlt mir in der Regel die Geduld).

LG

Sabine
"Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind." unbekannt

Artus

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Artus » Di 29. Mär 2011, 20:59

Hallo Freddy,

ich sehe die Homöopathie nicht als Humbug an.

Die verschiedensten Erkrankungen unserer Hunde wurden in der Vergangenheit homöopathisch behandelt.
Immer wieder haben diese Behandlungen sehr gute Erfolge. Die homöopathischen Mittel wirken.

Ich bevorzuge ehrlich gesagt eine homöopathische Behandlung bei unseren Hunden. Ich gehe im Normalfall immer erst zum THP. Es sei denn, ich weiß oder ahne bereits im Vorfeld, dass Untersuchungen durchgeführt werden müssen, für die die THP nicht die notwendigen medizinischen Geräte hat.

Auch bin ich von der Behandlung der Hunde mit anderen Naturheilmitteln und durch Bioresonanz und Akupunktur überzeugt.

LG Rosi

Eddi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Eddi » Di 29. Mär 2011, 22:31

Hallo,

interessantes Thema, Freddy und so schön umfangreich (gut... für Romanschreiber.... :dog_wink )
Ich möchte aber bitte gleich vorweggreifend auf Rosies Post eingehen. Laßt uns bitte nicht aus der Homöopathie weg gehen, indem wir auf Akupunktur etc kommen. Das ist zwar genauso interessant und ebenfalls kontrovers, aber die Gefahr, daß allerlei völlig Unterschiedliches in einen Topf geschmissen wird ist zu groß.
Wie Sabine schon angedeutet hat, gibt es auch in der Homöopathie diverse Stömungen und Lehrmeiungen, Puristen und Pragmatiker.
Die richtige echte und wahre Homöopathie verwendet keine Komplexmittel.
Ich sehe das pragmatischer und denke, sie sind sehr gut bei bekannten und allgemeinen Indikationen anwendbar. Die Axt im Haus erspart den Zimmermann. Wollte man mit feinerem Handwerkszeug arbeiten, bräuchte man eine sehr viel gründlichere Aus-, Fort- oder Weiterbildung auf dem Gebiet. Ebenfalls sehr gute Erfolge zeigen niedrige Potenzen relativ breitwirkender Einzelmittel.
Ich verwende diese Kategorien gern alternativ und auch gern begleitend (wo es passt) zu schulmedizinischen Therapien.

Im Studium muß man sich ein wenig anstrengen und auch mal was anderes lesen als die Hauptlehrbücher, aber bereits zu meiner Zeit gab es diverse Zusatzangebote auf verschiedenen Gebieten der Alternativmedizin. Im Gegensatz zu meiner sonstigen Sparsamkeit, was manche Vorlesungsbesuche anging, habe ich mich dafür sehr interessiert (eigentlich zuerst aus dem gleichen Grund, wie oa angeführte Professorin, ich wollte die Glaubensfragen als solche entlarvt und nackt und hilflos am Boden liegen sehen. :dog_ohmy ) Auch mir ist es bei ähnlichen Versuchen, resp deren Lektüre so gegangen, daß ich mich sukzessive immer weiter von meiner vorgefassten Meinung verabschieden musste. Zum Beispiel ein isoplierter Kaninchendarm, der auf diverse Potenzen diverser Mittelchen entsprechend ganz ohne Placebo-Effekt reagiert hat.
BTW: wir machten keine Versuche am lebenden Tier, außer einem fakultativ angebotenten Kurs, dessen Teilnehmer aber ein wenig geächtet wurden. Statt dessen experimentierten wir zB an isolierten Organen von Tieren, die zB aus dem Uni-eigenen landwirtschaftl Betrieb stammten und dann abends den Studenten als Grillgut dienten. So waren sie wenigstens sinnvoll gestorben, zumal das eh ihre Bestimmung war.

Als "Lehrling" in der Großtierpraxis lernte ich, daß Kühe keinen Placebo-Effekt kennen, zumindest nicht in der Form, wie er bei uns Menschen funktioniert und in Teilen wohl auch für Hund und Katz (via verstärkter Zuwendung bei Beobachtung der Reaktino auf die Mittel durch den Besitzer) gelten kann.
Und wir hatten da schon ca 1/3 der Präparate als Homöopthische Mittel.
Später habe ich auch bei Kleintieren zunehmend Erfolge damit und mich immer mehr getraut, die Besitzer auch zu überzeugen, daß es hilft. Kamen viele verblüfft zum Nachtermin, hättense nich gedacht! (*pssst, ich anfangs auch nicht :shh: )
Der absolute Hammer ist aber, daß diese Mittel besonders gut bei all diesem Kleingewusel funktionieren, wo man mit Schulmedizin oft Bedenken wg Nebenwirkungen, schwerer Dosierbarkeit etc hat. Sittiche mit Niereninsuffizienz, Kaninchen mit Hormonproblemen, sogar Reptilien. Allerdings habe ich das GEfühl, daß viele Eintzelmittel bei Pferden nicht so gut wirken. Möglciehrweies sind hier artspezifische Besondeerheiten bzgl der Repertorisierung noch nicht ausreichend berücksichtigt. (*flüster weil ich ja grad selbst noch gesagt hab, nich vermischen: aber Pferde sind unglaublich gute Akupunkturpatienten!)

Also ich nehme sie gerne und glaube auch daran. Wo es nicht funktioniert, muß halt die Diagnose überdacht werden resp die Auswahl des Mittels. Und hier setzt auch ein großer Kritkpunkt an: es gibt einfach viel zu viele SCharlatane, die sich weil nicht geschützt als THP versuchen. Ein Großteil ihrer Heilerfolge fällt sicher unter die Rubrik <wäre eh von selbst gut geworden>. Mich betrübt, daß sichhier viel "Gesindel" herumtreibt, das null Ahnung von pysiologischen und pathologischen Zusammenhängen hat. Anamnese ist ein Fremdwort aber gut vermarkten können sie sich schon und leider fallen viele Menschen darauf herein. Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Berührungsängste mit "Alternativen". Ich sehe nur leider viel zu oft die schlechten, bzw deren "Erfolge". Und was sie Tierbesitzern alles für Dummfug erzählen.
Wenn jemand sein Handwerk auf einer tragfähigen Kenntnis medizinischer und biologischer Fähigkeiten aufbaut, Grenzen erkennt und verantwortungsvoll handelt, so kann ich das ernst nehmen. Es gibt inzwischen auch viele TÄs, die nicht nur der Modeströmung folgend, sondern einer ähnlichen persönlichen Entwicklung auf diesem Gebiet, alternative Methoden zusätzlich erlernen und anbieten. Offene und konstruktive Zusammenarbeit funktioniert ja auch oft prima.

LG
Eddi
glaubt nicht, sondern weiß das....

pivi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von pivi » Di 29. Mär 2011, 23:00

Hallo zusammen,

ich bin da wohl eher der Skeptiker..., frei nach dem Motto, keine Wirkung ohne Nebenwirkung. 
Nicht das ich es nicht auch versuche..., frei nach dem Motto:  'es 'schad' ja nix'.

Habe Infekte erlebt, bei denen ich gar nichts eingenommen habe und es hat genauso lange gedauert, wie mit irgendwelchen Mittelchen, denke gerade an Meditonsin. Der erste Erkältungstag ist schrecklich, ob mit oder ohne. Am zweiten Tag hat man sich entweder dran gewöhnt, oder es geht einem wirklich besser. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass nicht jeder Infekt gleich ist und man nicht immer mit der gleichen Immunabwehr starten kann.
Ich überlege mir viel zu lange, ob ich eine chemische Keule einwerfe, meistens lasse ich es dann..., frei nach dem Motto: 'was von alleine kommt, geht auch von alleine'.
Bei meinen Kindern habe ich's  natürlich immer zuerst mit Homöopathie versucht, leider gingen die allermeisten Infekte mit Bakterien einher, da tat sich außer 40 Fieber gar nichts mehr.
Bin also eher geneigt zu behaupten, entweder ist man ein bisschen krank und man versucht homöopathisch zu unterstützen, schön für's Gewissen etwas unternommen zu haben, oder man ist 'richtig krank' und die Schulmedizin muss helfen, wenn sie kann.....
Will sagen: Hatte nie einen durchschlagenden homöopathischen Erfolg, bleibe aber dafür jederzeit offen!


Letztendlich kann der Glaube an etwas ja Bäume versetzen, brauch man da immer eine wissenschaftlich Erklärung..., frei nach dem Motto:  'jedem das Seine, Hauptsache es hilft...'   ;)

LG
Birgit

Uschi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Uschi » Di 29. Mär 2011, 23:38

Hallo,
pivi hat geschrieben:Bei meinen Kindern habe ich's natürlich immer zuerst mit Homöopathie versucht,
ich selbst für mich alleine habe bei meinen Kindern niemals was "versucht". Das ließ ich den Arzt machen, der davon mehr Ahnung hat als ich.

Mein älterer Sohn bekam vom Kinderarzt unzählige Male Antibiotika. Als unser jüngerer dann 1 Jahr alt war, verließen wir diesen Kinderarzt und wechselten incl. der Erwachsenen zu einem anderen Arzt. Seitdem hat keiner von uns jemals mehr ein Antibiotikum schlucken müssen. Das ist nun 23 Jahre her!!!


Homöopathie ist ganz bestimmt kein Humbug. Aber man muss es können.

Eddi hat geschrieben:Wo es nicht funktioniert, muß halt die Diagnose überdacht werden resp die Auswahl des Mittels.
So denke ich auch. Und dafür brauche ICH einen Arzt.


Außer bei Traumeel
;-)



Viele Grüße
Uschi

vanja
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Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von vanja » Di 29. Mär 2011, 23:51

Uschi hat geschrieben:Das ließ ich den Arzt machen, der davon mehr Ahnung hat als ich.
Da habe ich leider schon viel zu viele schlechte Erfahrungen machen müssen. Von daher ist mein Vertrauen nicht das Größte in die Ärzte - egal ob Tier- oder Humanmedizin.

Vor Jahren hatte ich mal ein sehr empfindliches Handgelenk und nahm dagegen Mineral D 6 - es half. Ob Einbildung oder nicht, war letztendlich egal, der Schmerz war weg und für mich erledigt.
Eine Weile später humpelte mein Hund - auch er bekam Mineral D 6 und auch bei ihm (das war bei Kasi) erledigte sich die Humpelei nach kürzester Zeit.

Ich kann in Gedanken an den Placeboeffekt an die Sache herangehen, ein Hund kann das nicht und ich bin davon überzeugt, daß Homöopathie hilft. Allerdings bin ich nicht von allen Mitteln überzeugt, aber das liegt nun mal in der menschlichen Natur :-)

Bisher bin ich immer gut mit der Homöopathie gefahren - es kamen keine Verschlimmerungen - und was will ich mehr für mich, meine Lieben und meine Hunde ?
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Uschi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Uschi » Di 29. Mär 2011, 23:53

Hallo Ilona,
vanja hat geschrieben: Von daher ist mein Vertrauen nicht das Größte in die Ärzte
ich habe lange gesucht und ich habe gefunden. :thumbup:


Liebe Grüße
Uschi

pivi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von pivi » Mi 30. Mär 2011, 09:31

Hallo

@ Uschi

"........ Kindern niemals was "versucht". Das ließ ich den Arzt machen, der davon mehr Ahnung hat als ich.

Mein älterer Sohn bekam vom Kinderarzt unzählige Male Antibiotika. Als unser jüngerer dann 1 Jahr alt war, verließen wir diesen Kinderarzt und wechselten incl. der Erwachsenen zu einem anderen Arzt. Seitdem hat keiner von uns jemals mehr ein Antibiotikum schlucken müssen. Das ist nun 23 Jahre her!!! "

Uschi - das ist aber jetzt ein  Widerspruch.... wenn die von dir ausgesuchten Ärzte Ahnung haben, braucht man ja nicht wechseln, oder...? ;)

Der "Versuch" mit Homöopathie bei meinen Kindern bezog sich mehr darauf, dass mein behandelnder Kinderarzt erst einmal mit 'harmloseren Mitteln' (jetzt höre ich förmlich schon den Protest) eine Therapie eingeleitet hat...

LG
Birgit, die generell Ärzten gegenüber sehr skeptisch ist.

Uschi

Re: Ist Homöopatie Humbug?

Beitrag von Uschi » Mi 30. Mär 2011, 10:26

Hallo Birgit,
pivi hat geschrieben:Uschi - das ist aber jetzt ein Widerspruch.... wenn die von dir ausgesuchten Ärzte Ahnung haben, braucht man ja nicht wechseln, oder...? ;)
ja, kann man so lesen. ;-)

Ich meinte, dass ich den zweiten Arzt, der homöopathisch arbeitete, machen ließ, nie selbst ein homöopathisches Mittel für meine Kinder aussuchte und probierte, ob "es hilft."

Der Kinderarzt hatte sicher auch Ahnung, von der Schulmedizin. ;-) Das gefiel mir aber nicht mehr, weil der "Erfolg" eher zweifelhaft war.



Viele Grüße
Uschi

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