Erde (fr)essen

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Petra

Erde (fr)essen

Beitrag von Petra » Di 7. Jun 2011, 17:55

Hallo,

was haltet ihr davon:

Lukas frisst hin und wieder Erde, jedoch nur an 3 ausgewählten Stellen. Ich habe es ihm erst zweifelnd, dann ergeben gestattet. Allerdings war ich damit allein, andere Hundehalter halten ihre Hunde davon ab.
Nun ist Lukas über 13 Jahre alt und muss recht regelmäßig Schmerzmittel nehmen. Die gehen eigentlich auf den Magen. Seit ich ihn aber endlich so wie er will Erde fressen lasse, hat er keine Magenbeschwerden mehr und verträgt problemlos seine Medikamente, so dass er ein aktives, schmerzarmes Rentnerdasein führen kann.

Nun lese ich heute folgendes in der Zeitung:

"Erde essen kann für den Menschen gesund sein"
Erde zu verspeisen ist bei vielen Völkern Sitte, es kann offenbar einen Nutzen haben. Forscher werteten .... Fälle aus. Sie fanden Belege dafür, dass vor allem Kinder und Schwangere Erde aßen, wenn die Gefahr bestand,sich mit Krankheiten anzustecken. Es sei am wahrscheinlichsten, dass die Menschen Erde essen, weil es den Magen vor Giften und gefährlichen Keimen schützt.
(Berliner Morgenpost vom 7.6.2011)
Das fand ich schon beachtlich, wohl wissend, dass es immer wieder andere und widersprüchliche Erkenntnisse gibt.

Lukas jedenfalls geht an manchen Tagen sehr zielstrebig zu seinen bevorzugten Stellen, scharrt und frisst.
Ich habe schon den Eindruck, er weiß, was er da tut.
Nun mit über 13 hat er sowieso Narrenfreiheit in vielem und wir bleiben nun dabei, ihm das Erde-Fressen zu erlauben. (Auch wenn man mißbilligende Blicke erntet.)

Wie macht ihr das ? Oder fressen eure Hunde überhaupt Erde ?

Liebe Grüße, Petra und co.

TerrierLady

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von TerrierLady » Di 7. Jun 2011, 18:23

Hallo Petra,

meine Hunde fressen so gezielt keine Erde. Sie sind gerade ganz scharf auf ausgewählte Grashalme die ich sie aber
nur im Wald fressen lasse da ich da sicher sein kann dass kein Dünger dran ist.

Ich habe aber meinen Hunden schon öfter Heilerde ins Futter gemischt wenn z.B. das Output merkwürdig war oder
es heftig im Magen grummelt. Sie fressen es mit Wonne und ich habe den Eindruck dass es auch hilft. Heilerde soll
ja die Gifte binden. Ich habe die Luvos Heilerde fein "innerlich" - es gibt nämich auch extra Heilerde für äußerlich.
Auf er Homepage http://www.luvos.de ist das alles schön beschrieben.

Wenn du sicher bist dass an der Stelle die Lucas aussucht kein Gift/Dünger oder sonstigen Mist ist, kannst ihn ja weiter
fressen lassen. Ich würde aber bevorzugt die Heilerde verwenden.

Gruß Ulrike

Bine

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Bine » Di 7. Jun 2011, 18:25

Meine fressen alle hin- und wieder Erde.
Topi ist allerdings extrem, was ihr den Namen "Erd-Öl" eintrug :dog_biggrin
Ich lass meine immer fressen, genauso wie sie sich hin und wieder an Quecke und Süsskraut laben.
Ich steh auf dem Standpunkt: die wissen schon was sie tun und brauchen.
LG Bine

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Bettina
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Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Bettina » Di 7. Jun 2011, 18:54

Petra hat geschrieben:"Erde essen kann für den Menschen gesund sein"
Na bitte - endlich wieder Vielseitigkeit auf dem Teller, wenn einem schon der Appetit auf Salate und Rohkost vergangen ist, so wäre das doch die Alternative!!

Bei meinen beiden hält sich das Erdefressen in Grenzen, man nimmt halt das so mit, was einem beim buddeln in die Schnauze gelangt.

Ich muß aber auch ehrlich gestehen, daß ich etwas panisch reagieren würde, wenn sie es gezielt täten: mein erster Airedale Max fing urplötzlich mit Erdefressen an, sehr große Mengen und wie von Sinnen. Ein paar Tage später musste er wegen eines Hirntumors eingeschläfert werden. Ich bringe das Erdefressen mit seiner Krankheit in Verbindung.

Aber was ich hier so von Lukas lese, lässt mich das etwas relativieren. Es ist dann wohl halt auch so, wie mit dem Grasfressen.

Alles Gute weiterhin für Lukas

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

pivi

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von pivi » Di 7. Jun 2011, 18:59

Hallo Petra,

Zola hat auch bestimmte Stellen im Wald wo sie Erde frisst. Habe festgestellt, dass noch andere Hunde diese bevorzugten 'Imbissbuden' frequentieren.
Ich lasse sie, allerdings halte ich es wie mit allen anderen Dingen auch, 'in Maßen' :dog_sit gefällt mir immer am Besten.
Störfälle deswegen waren noch nicht zu verzeichnen. :dog_biggrin

LG
Birgit mit Zola die auch gerne SCHEI...frisst

Petra

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Petra » Di 7. Jun 2011, 19:23

Hallo Ulrike,

danke für den link. Die Stellen, wo Lukas Erde frisst, sind natürlich frei von Dünger (Stadtpark, Berlin ist pleite, könnte sich nie Dünger für die Parks leisten !! :dog_laugh ) - Gift ist leider meist versteckt und ich reagiere eher panisch, wenn einer der Hundis länger als 2 Sekunden in den Büschen ist ...- da rufe ich sofort zurück. Nein, die "Fress-Stellen" sind auf Wiesen.

@ Bettina: Oh je,das ist keine gute Erde-Fress-Geschichte ... Gott sei Dank hat Lukas die Angewohnheit schon so lange, dass ich mir da keine Sorgen machen muss.

LG, Petra und co.

Eddi

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Eddi » Di 7. Jun 2011, 21:31

Hallo,

hm, da gibt es in der Tat gute und schlechte Erde-fress-Geschichten.
Daß bei bestimmten Erkrankungen des ZNS (Hirn) eine Neigung entsteht irgendwelchen Schei... zu fressen, ja das ist leider eine der schlechten Erde-Geschichten.
Einer meiner Patienten hat mal mit Boden lecken begonnen und ist zu einer bestimmten Erdsorte (sehr lehmig und schwarz) gewechselt. Irgendwie woltle ich dem Tier eine instinktive Fähigkeit zugestehen, das richtige zu mögen, wie Ihr auch. Da überlegte ich, welche Inhaltsstoffe in der Erde drin sein würden, Eisen fand ich interessant und tatsächlich: bei der Blutuntersuchung wurde ein echter Eisenmangel festgestellt, inklusive Veränderung an den roten Blutkörperchen etc. Leider konnten wir keinen echten Grund dafür finden aber symptomatisch mit eisenpräparaten helfen. Der Hund bekam immer Eisen, wenn er anfing wieder diese Erde zu mümmeln. Und wenn er nicht gestorbn ist, so erdelt (kein Airedale, sonder n Jagdterrier!) noch heute.....

Ansosnten glaube ich auch, daß manche Erden besonders wegen ihrer Fähigkeit "Giftstoffe" zu binden wie Heilerde gefressen werden. Oder daß doch ganz besondere Mineralien, Spurenelemente enthalten sind, die den Tieren in der Nahrung fehlen. Übrigen kann es sich durchaus um Natrium handeln, was Hundi berauchen kann, also mal checken, ggf einfach ein paar Tage dem Frischfutter ein paar Prisen Kochsalz zufügen. TF enthält reichlich genug NaCl.

Sollte ich Beobachtungen machen, wie ihr, daß die Erde scheinbar Magen-Darm-Irritationen bessert, ja, dann. Bitte, wer's mag. :sick: Allerdings bin zumindest ich dann schon so veranlagt, daß ich dramatischere Ursachen mittels genauer Untersuchung ausgeschlossen haben möchte. Ebenso beim Verdacht auf Spurenelementmangel. Ist ja nicht gesagt, daß die Erde dann alles in der richtigen Zusammensetzung enthält.

Meine Pferde fressen ebenfalls bevorzugt bestimmte Erden. Eines davon hat ab und zu mit sog. "Kotwasser" (normale Köttel aber extra Wasser läuft dazu heraus) zu tun, das anzeigt, daß es im Dickdarm Probleme/mikrobiologische Imbalancen gibt. Sie sucht gezielt diese Stellen im Wald auf und schaufelt sich den Dreck maulweise minutenlang in den sehr aufnahmefähigen Ponybauch. WEnn ich merke, sie braucht das grad, dann reite ich auch extra diese WEge und biete es ihr an.

Früher haben die Bauern den ganz frischen Ferkeln prophylaktisch und Durchfall-Tieren kurativ Torf hingestellt. Der bindet auch, bringt mit seinem pH wohl ein Gleichgewicht in den empfindsamen Ferkelmagen und liefert einen Teil des notwendigen Eisens, das bei domestizierten Schweinen wohl in zu geringem Maß im Futter ist. Wildschweine fressen ebenfalls Erde, um diesen Mangel auszugleichen.

Und wenn Lukas seit 13 Jahren Erde frißt, dann wird es ihm in den nächsten 13 Jahren auch nicht schaden, gell.

LG
Eddi
hat auch schon Erde gefressen, aber das sagen Reiter irgendwie verniedlichend, wenn sie der SChwerkraft plötzlich folgend das Pony verlassen müssen..... :dog_laugh

Uschi

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Uschi » Di 7. Jun 2011, 23:08

Hallo,
Bettina hat geschrieben:man nimmt halt das so mit, was einem beim buddeln in die Schnauze gelangt.
so ist das bei Wijnta auch. Und da ich sie nicht mehr buddeln lasse, frisst sie auch keine Erde. Yarosch frisst auch keine.

Beide können aber grasen wie die Kühe. Im Wald und auch auf Wiesen dürfen sie das, auf den Feldern krieg ich Zustände, da ist es verboten. Trotzdem geht im Vorbeigehen doch immer mal wieder ein Maul voll mit. :nein



Liebe Grüße
Uschi

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Eddis
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Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Eddis » Di 7. Jun 2011, 23:50

Unser Welsh Benni war ja Zeuge der hiesigen Gartenentstehung. Die Gartenerde wird in 30cm Tiefe sehr lehmig, ist verdichtet durch jahrelangen Pflug samt folgender Düngung in selber Tiefe und stinkt. Wir haben das ehemalige LPG Feld gegrubbert, also unser Land mühsam 2 Spaten tief umgegraben. Was dabei hoch kam, war grau, lehmig und stank nach Fäkalienerde. Ein Leckerchen für Benni. Er mochte was so roch und vertrug es auch.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

Xantha

Re: Erde (fr)essen

Beitrag von Xantha » Do 18. Aug 2011, 22:00

Jetzt muss ich dazu auch noch mal meinen Senf geben.
Xanny frisst eigentlich täglich auf der Wiese Grünzeug MIT Erde. Er frisst aber nicht wahllos, er läuft schon über die Wiese und sucht sich gezielt eine Stelle, die er dann öfter besucht. Meist sind es welche wo Löwenzahn oder Gänseblümchen wachsen, und mir ist eingefallen, dass an diesen Stellen eigentlich auch fast immer Ameisen zu finden sind. Bis vor kurzem haben wir ja den Löwenzahn immer mal rausgestochen und dann die vielen Ameisen gesehen. Nun ist es nicht so, dass Xanny wie von Sinnen einen Eimer voll Erde frisst, er macht es ein paar Mal am Tag und in kleinen Mengen. Aber komisch ist mir das schon.

Haben Ameisen was besonderes?

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