Entwurmen

alles zum Thema Gesundheit / Alternative Medizin
Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2317
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Entwurmen

Beitrag von lutz » Fr 26. Aug 2011, 11:08

Hallo Conny,

ich habe mir dieses Buch aus dem Enke-Verlag "Klinik der Hundekrankheiten" auf Empfehlung einer TÄ angeschafft mit der ich öfter morgends sehr früh eine Hunderunde laufe.
Dieses Buch ist ein reines Fachbuch für Studierende und Tierärzte und kostet jetzt ca 180€. Es ist kein Schmöker aber wer sich ernsthaft für die Gesundheit seines Hundes interessiert und nicht auf den Kopf gefallen ist sollte schon damit klar kommen, wobei mir noch etwas zu Hilfe kommt dass ich früher auf einem altsprachlichem Gymnasium Latein gebüffelt habe.
Trotzdem muß ich manches 2x lesen und mir auch Hilfe aus anderen Quellen wie z.B. aus einem Fachlexikon oder Wiki holen um alles richtig zu kapieren-
Ich hatte in entsprechender Literatur schon früher Hinweise auf dieses Werk bekommen das als erstes deutschsprachiges Lehrbuch nach dem 2. Weltkieg als tierartenspezifisches Standardwerk als "Abriß der Klinik der Hundekrankheiten" für Studierende und Leitfaden für praktizierende Tierärzte 1960 von Horst-Joachim Christoph, vormals Professor für Kleintiermedizin von 1953 bis 1976 an der Universität Leipzig,begründet wurde.
Dieser "Enke" sollte nach Aussage der empfehlenden Tierärztin jedem Tierarzt bekannt und geläufig sein.
Ich habe mir dieses Buch nicht angeschafft um damit ein mehrjähriges Veterinärstudium zu ersetzen oder schlauer als die Tierärzte sein zu wollen sondern weil ich in der Tiermedizin die Hilfestellung und Informationen vermisse die man in der Humanmedizin heute durch die Krankenkassen erhält um seine Kompetenz und Mündigkeit als Patient zu unterstützen und zu stärken.
Dieses Buch hat mir schon oft geholfen mich mit einem Tierarzt auf einigermaßen Augenhöhe auseinander setzen zu können oder Krankheitsbilder zu verstehen, bzw zu erkennen wo beim TA in erster Stelle die Monetik eine Rolle spielt anstatt der Hundegesundheit. (z.B.Kastrationen,jährliche Wiederholungsimpfungen beim erwachsenen Hund, Wurmkuren usw.).
Auch wenn dieser Wälzer über 1200 Seiten hat gibt es für spezielle Krankheiten immer noch weiterführende Literatur und empfehlen kann ich es tatsächlich nur demjenigen der sich als medizinischer Laie die nicht unerhebliche Mühe macht sich mit dieser Materie ernsthaft auseinanderzusetzen, nicht um gegenüber einigen Tierärzten unbedingt Recht zu behalten sondern ausschließlich aus Sorge um die Hundegesundheit seines ihm anvertrauten Tieres. In meiner Hundebibliothek von ca. inzwischen fast 200 Büchern befinden sich allerdings auch noch besser allgemeinverständliche Bücher über die Hundegesundheit die sich leichter lesen lassen. (auch ganz einfache Dinge wie "Was Großmutter noch über Hunde wußte" braucht man nicht zu belächeln).
Auch unter den Tierärzten gibt es genau so wie in jedem Beruf als z.B.Klempner oder Frisör. gute und schlechtere und nicht jeder der einen Doktortitel hat ist unfehlbar und allwissend und ist davor gefeit Blödsinn von sich zu geben, das muß man allerdings erst einmal einigen klar machen. Das wird auch jede in der Praxis erprobte Krankenschwester oder Tierarzthelferin bestätigen können.
Wenn man darauf hineinfällt hat nicht nur der Tierhalter sondern in erster Linie der Hund den schwarzen Peter und kann sich mit den Folgen herumschlagen aus denen dann nochmal der TA Profit schlagen kann.

"Hier noch eine Kurzbeschreibung des o.a. Buches:

"Von Alezopie bis Zungentumor
Das gesamte Gebiet der Hundekrankheiten mit über 900 Abbildungen zu Krankheitsbildern, Untersuchungs und Therapieverfahren.

Zu jeder klinisch relevanten Erkrankung beim Hund werden neben der Ätiologie,Pathogenese und klinischer Symptomatik problemorientiert diagnostische Maßnahmen und zeitgemäße Behandlungsstrategien vorgestellt.
Kompetente und namhafte Veterinärmediziner des In -und Auslandes habenhierfür neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen zusammengetragen und geben ausführliche Informationen zu allen Bereichen des komplexen Gebiets der Hundekrankheiten.

Neu aufgenommen wurden Kapitel zu Praxismanagement,Zytologie, Zahnheilkunde, Onkologie, Immunologie, Neurochirurgie, minimalinvasiver Diagnostik und Therapie, Reiseerkrankungen und Verhaltensstörungen".

Das wars für heute.


Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Xantha

Re: Entwurmen

Beitrag von Xantha » Fr 26. Aug 2011, 13:55

lutz hat geschrieben:... Ich habe mir dieses Buch nicht angeschafft um damit ein mehrjähriges Veterinärstudium zu ersetzen oder schlauer als die Tierärzte sein zu wollen sondern weil ich in der Tiermedizin die Hilfestellung und Informationen vermisse die man in der Humanmedizin heute durch die Krankenkassen erhält um seine Kompetenz und Mündigkeit als Patient zu unterstützen und zu stärken.
Das kann ich nachvollziehen und finde es durchaus bewunderswert, dass Du Dich mit einem Fachchinesisch-Buch auseinandersetzt und dabei wahrscheinlich ziemlich oft googeln musst, um den Inhalt zu erfassen. Das Buch und Dein Engagement in allen Ehren, aber das würde ich mir nicht zumuten bzw. anmaßen, zu behaupten ich würde den Inhalt des Buches verstehen. Ihn zu ergründen, dazu fehlt mir die Zeit, die kämpf ich lieber mit meinem Krokodil.
lutz hat geschrieben:Dieses Buch hat mir schon oft geholfen mich mit einem Tierarzt auf einigermaßen Augenhöhe auseinander setzen zu können oder Krankheitsbilder zu verstehen, bzw zu erkennen wo beim TA in erster Stelle die Monetik eine Rolle spielt anstatt der Hundegesundheit. (z.B.Kastrationen,jährliche Wiederholungsimpfungen beim erwachsenen Hund, Wurmkuren usw.).

Diesen Satz allerdings finde ich fast schon ein wenig anmaßend, ohne dabei irgendwie persönlich werden zu wollen. Sich aufgrund von gelesenen Büchern mit studierten Leuten messen zu wollen, da wäre ich persönlich doch lieber sehr zurück haltend. Wobei ich ja auch nicht weiß, ob Du evt. beruflich auch irgendwie Mediziner bist.
Trotz Deiner ausführlichen Antwort, weiß ich nun immer noch nicht, warum ich dem Inhalt dieses Buches glauben soll, und nicht diversen Tierärzten.
Wenn ich nun mal von meiner ja erst kürzlich kennengelernten TÄ ausgehe: Sie empfiehlt im 1. Jahr alle 6 Wochen eine Wurmkur, danach alle 3 Monate. Ich dachte eigentlich auch, dass das ziemlich oft ist und ich lieber erst mal eine Kotprobe abgebe, bevor ich prophylaktisch entwurme. Ich fragte sie nach den Kosten. Die Wurmkur kostet mich momentan knapp 6 Euro, die Kotprobe hingegen würde fast 19 Euro kosten. In diesem Moment ist doch der Kostenfaktor für die TÄ gar kein Argument FÜR die Wurmkur. Die Kotprobe würde ihr viel mehr einbringen, zumal ja danach evt. die Wurmkur noch extra bezahlt werden müsste. Zumal wir ja nun wissen, dass mancher Befall bei einer einfachen Kotprobe gar nicht erkannt wird.

Also wie auch immer, letztlich werde ich tun, was mir am sinnvollsten erscheint. Alle Infos aus dem Forum und von der TÄ in einen Topf, gut durchrühren und schauen was dabei rauskommt.
Noch mal Danke Lutz!

Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2317
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Entwurmen

Beitrag von lutz » Fr 26. Aug 2011, 15:00

Hallo Conny,

ja was meinst du warum ich wohl diesem Buch mehr glauben schenke als irgendwelchen Tierärzten die evtl. den ganzen Tag den Arm im Hintern einer Kuh haben, sich auf einem Gestüt mit Besamungsaktionen beschäftigen oder auf dem Schlachthof arbeiten? Nichts gegen diese mitunter sehr schwere und lobenswerte Arbeit, aber jemand der als Feld-,Wald und Wiesentierarzt auf dem Dorf für alles mögliche zuständig ist, muß noch lange kein Spezialist für Hunde seinn
Und auch hier differenziere ich persönlich noch indem ich ganz bewußt nicht nur bei einem Tierarzt bleibe, sondern auch wenn dieser im Großen und Ganzen mein Vertrauen besitzt, hole ich mir in komplexen Fällen eine Zweitmeinung bei einem Spezialisten ein. Dieses Buch ist von international anerkannten Fachtierärzten und Professoren für die jeweiligen Krankheiten geschrieben worden und mit deren Aussagen konfrontiere ich wenn es sein muß, und ich Zweifel an einer vorgeschlagenen Behandlung habe, auch den behandelnden Tierarzt (und nicht mit auf meinem eigenen Mist gewachsenen unmaßgeblichen Vorstellungen).
Doch ja ich bin in soweit schon von mir überzeugt dass ich dieses auch einem studiertem Veterinärmediziner gegenüber bringen kann. Mit übertriebenem Respekt gegenüber einem Weißkittel ist es nun einmal nicht weit her her bei mir, davon könnten einige wohl schon einen eigenen Friedhof oder Tierfriedhof lukrativ betreiben, vor allen diejenigen die alles selber machen wollen und nicht an Spezialisten delegieren wollen um Geld zu verdienen.

Ich habe mich in unserer Region jedenfalls gründlich umgesehen und umgehört um jeweil den richtigen Tierarzt bzw. Tierklinik aufsuchen zu können, wenn ich bei einem meiner zwei Haustierärzten nicht klar komme. Da gibt es hier noch einen Fachtierarzt für Kleintiere und Labordiagnostik, zwei Augentierärzte, einen Chirurgen und jeweils eine geeignete darauf spezialisierte chirurgische sowie internistische Tierklinik.
GsD habe ich zur Zeit einen kerngesunden 8jährigen At so dass ich diese Anlaufstellen nur selten benötige, aber ein Unfall mit Verletzungsfolgen ist schnell auch bei einem gesunden Hund passiert und ich habe mit Vorgängern auch schon andere bittere Erfahrungen machen können.

Natürlich soll sich jeder seine Meinung selbst bilden nur habe ich die Erfahrung gemacht dass man nicht unbedingt selbst auf die Nase fallen muß wenn andere das schon vor einem getan haben.

Also tu was du für richtig hältst, und speziell zu deinem wohl noch recht jungem AT kann ich nur sagen dass es natürlich richtig ist dass ein Welpe und Junghund im ersten Lebensjahr mehrmals nach Plan entwurmt werden muß da er oft schon die Spulwurmlarven von der Mutterhündin im Blut hat und erst als erwachsener Hund dagegen eine gewisse Immunität erlangt.
Genau so wichtig ist natürlich eine Grundimmunisierung durch die üblichen impfungen mit einet Wiederholungsimpfung im zweiten Lebensjahr. Danach kann man in den 3 jahresrhytmus übergehen.

Viele Grüße von lutz mit Joker

P.S. Nein, ich bin kein Mediziner obwohl mich die Medizin immer interessiert hatte und ich als Kind immer die Vorstellung hatte ein großer heldenhafter Chirurg, Lebensretter und Bauchaufschneider (wie Sauerbruch) zu werden, in der Pubertät wollte ich dann doch lieber Frauenarzt werden aber dann ist es doch alles ganz anders gekommen und ich bin im technischen Bereich gelandet!
Aber die Medizin finde ich immer noch so interessant dass ich gerne darüber Bescheid weiß und mich soweit wie möglich darüber informiere was in meinem Körper und im Körper meines Kumpels Joker so vor sich geht. Wenn es eben geht vermeiden Joker und ich aber unnötige Arztbesuche, kommen aber auch nicht erst mit dem Kopf unterm Arm dahin.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Xantha

Re: Entwurmen

Beitrag von Xantha » Fr 26. Aug 2011, 20:33

Moin Lutz,

also Du wendest jedenfalls eine Menge Zeit auf, um die Gesundheit Deines Hundes auf dem für Dich richtigen Weg zu erhalten. Das finde ich gut, werde aber den Teufel tun und es nachmachen. Ich denke mit einem wachen Auge und einem wachen Verstand kommt man auch ein ganzes Stück weiter und natürlich holt man sich mehrere Meinungen ein im Ernstfall, erst recht wenn man das schon bei einer Wurmkur tut. Das macht man ja bei sich selbst nicht anders.

Trotzdem, und das nimmst Du mir auch nicht übel, kann ich Dein Wissen und Deine Bücher nicht mit studierten TÄ auf ein Treppchen stellen. Ich lese aber weiterhin jede Meinung zu jedem Thema und halte mich in gewissen Momenten gepflegt heraus :shh:

In diesem Sinne ein schönes Wochenende ohne Würmer!

Artus

Re: Entwurmen

Beitrag von Artus » Do 8. Sep 2011, 11:36

Hallo,
Eddi hat geschrieben: Vom Katzenkot kommen die Bandwurmglieder jedenfalls nicht.
Da es mir keine Ruhe ließ, warum meine TÄ mich damals nicht darauf hin gewiesen hat, dass meine Vermutung, dass sich unsere Hunde mit dem Bandwurm über das Fressen von Katzenkot infiziert haben, nicht stimmen kann, habe ich heute beim TA Besuch noch einmal nachgefragt.

Meine TA hat mir bestätigt, dass sich Hunde zwar sehr selten über Katzenkot infizieren, aber dass dieses nicht unmöglich ist, wenn sie mit dem Katzenkot Eizellen, die bereits eine Entwicklung hinter sich haben, aufnehmen.

LG Rosi

Uschi

Re: Entwurmen

Beitrag von Uschi » Do 8. Sep 2011, 12:10

Hallo Rosi,

herzlichen Dank für die Info.


Liebe Grüße
Uschi

vanja
Benutzer
Beiträge: 755
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 21:11
Wohnort: NRW, Kreis Unna

Re: Entwurmen

Beitrag von vanja » Do 8. Sep 2011, 17:48

Hallo Lutz und alle anderen.

Das Buch "Klinik der Hundekrankheiten" habe ich auch. Das war damals nicht so teuer.

Damals bei der Krabbe hat es mir viele Fragen beantwortet, die ich in Bezug auf ihre Erkrankungen hatte. Aber........ und das ist das was ich für wichtig halte. Mein Buch ist Auflage 2 von 1993. Wie viel hat sich in der Zwischenzeit verändert. Wie viele neue Erkenntnisse hat es in der Zwischenzeit gegeben , wie viele Behandlungen werden heute ganz anders gemacht ?

Wenn dann mein TA eine Behandlung vorschlägt, die so oder so ausfällt, dann gehe ich davon aus, daß er sein Handwerkszeug gelernt hat und weiß, was er macht. Sein Studium ist vielleicht erst 5 Jahre her und wesentlich aktueller als die Ausgabe meines Buches :-)

Ich lese in dem Buch eine Diagnose nach, damit ich verstehe, wie die Zusammenhänge der Erkrankung sind. Dafür hatte ich das Buch damals angeschafft. Und dafür ist es gut.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Benutzeravatar
lutz
Benutzer
Beiträge: 2317
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 20:14
Wohnort: Bremen

Re: Entwurmen

Beitrag von lutz » Do 8. Sep 2011, 19:09

Hallo Ilona,

mein Buch "Klinik der Hundekrankheiten" ist 2007 herausgegeben worden als die vollkommen überarbeitete Ausgabe von 1997.
Klar veralten auch solche Bücher, wenn auch nicht ganz so schnell wie PCs und Digitalkameras aber auch hier gibt es natürlich immer neue Erkenntnisse. Es gibt immer wieder neue Methoden zur Diagnosefindung neue Oprerationstechniken und Medikamente. Allein bei Kreuzbandrissen der Hunde gibt es schon fast ein Dutzend verschiedene Operationstechniken bzw. man operiert heute Sachen die man früher nicht konnte oder auch andersherum verzichtet man auf eine OP weil man eine andere Heilmethode gefunden hat.
Ich habe mir meine verschiedensten Bücher über die Hundegesundheit auch nicht angeschafft um nach der Do it yourself- Methode als Westentaschentierarzt meinen Hund selbst zu operieren oder eine eindeuterige Diagnose oder bessere Therapie als der Tierarzt zu machen sondern nur um mir ein Bild über die diversen Krankheitsbilder machen zu können so gut es mir möglich ist. Genügen eventuell erprobte Hausmittel zur Heilung oder ist hier mehr gefordert?
Im Zweifel wird immer der Tierarzt zu Rate gezogen aber oft kann man schon aus diesen Büchern schließen welchen Experten man aufsuchen sollte.
Genügt der normale Haustierarzt? Sollte man zu einem TA gehen der auf innere Krankheiten und Labordiagnosen spezialisiert ist oder besser zum Orthopäden oder gleich zum Chirurgen? Augen-Hautkrankheiten und Allergienspezialisten aufsuchen?
Solche Bücher sind aber immer für einen Laien nur begrenzte Hilfsmittel und selbst die Tierärzte müssen sich in den meisten Fällen immer noch mit aufs jeweilige Krankheitbild spezialisierter Literatur schlauer machen. Da hilft denn so ein dicker Universalwälzer nur bei den üblichen 08/15 Krankheiten den Vater auf das Fahrrad.
Ich habe mir für den Fall der Fälle nach Möglichkeit schon vorab immer ein Bild von den TA in meiner Nähe bzw. Tierkliniken aus Erfahrungen anderer Hundehalter gemacht.
Und dann halte ich persönlich mehr von einem TA der schon vor 20 Jahren sein Studium abgeschlossen hat aber sich immer weitergebildet hat und jede Menge praktische Erfahrungen gesammelt hat als von jemandem der gerade sein Studium beendet hat, in der Theorie wohl auf dem neuesten Stand ist. in der Praxis aber noch ein bisschen üben muß.
Wenn man zum Beispiel mal selbst erkrankt ist unters Messer muß sollte man auch immer eine Klinik aufsuchen die die meisten Fälle der jeweiligen OP im Jahr macht und nicht einen ambulant operierenden Arzt der das mal ab und zu macht.
Ich denke einmal dass dieses vorrauschauende "schlau machen" auch ein Glück für Joker war als eine komplizierte Sprunggelenkluxation mit Knochenbrüchen in der Tierärztlichen Hochschule Hannover daneben ging und ich hier den richtigen Gelenkchirurgen aufsuchen konnte der z.B. auch noch an der Uni Gießen dozierte. Der hat Joker dann in einer Nachoperation soweit wieder hinbekommen dass außer einer leichten Arthrose nichts zurückgeblieben ist.
Eine junge TÄ sagte von dem: "Ja wenn andereren nichts mehr einfällt, der Dr. R..... hat immer noch eine Idee".

Also ganz klar solche Bücher ersetzen keinen Tierarzt, können aber sehr wohl behilflich sein dass man sich nichts vom TA anschnacken lassen muß und versetzen einen Patientenbesitzer eher in die Lage bei Unklarheiten mit kritischen Fragen nachzuhaken.

Denn wie gehabt, es ist wie in jedem beliebigen Beruf, es gibt nicht nur unter Klempner und Frisören Kollegen die ihr Handwerk nur "suboptimal" beherrschen sondern auch unter Tierärzten.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Artus

Re: Entwurmen

Beitrag von Artus » Do 8. Sep 2011, 19:21

Hallo,
Vanja hat geschrieben: Wenn dann mein TA eine Behandlung vorschlägt, die so oder so ausfällt, dann gehe ich davon aus, daß er sein Handwerkszeug gelernt hat und weiß, was er macht. Sein Studium ist vielleicht erst 5 Jahre her und wesentlich aktueller als die Ausgabe meines Buches
Also ich gehe grundsätzlich zu keinen TA, dem ich vom Grundsatz her kein Vertrauen entgegen bringe. Genau wie Du unterstelle ich daher, dass mein TA sein „Handwerk“ gelernt hat und auch befähigt ist, meinen Hund richtig zu therapieren.

Es geht in diesem Thread ums Entwurmen, gut es werden ggf. andere Wurmmittel auf dem Markt sein, als noch vor Jahren, aber dennoch kann der einzelne Hundebesitzer doch verschiedene Wege wählen, um seinen Hund möglichst Parasiten frei zu halten.

Ich als Hundehalter möchte mich nicht „entmündigen“ lassen. Mein Hund ist Privatpatient.
Deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass mein TA ggf. auch auf meine Vorschläge zur Bekämpfung der Parasiten eingeht, ggf. seine Einwände plausibel erklärt und mit mir durchspricht.

Das gemeinsame Ziel von TA und Hundebesitzer muss für mich immer die Gesundheit und das Wohlbefinden meines Hundes sein. Bei der Entwurmung bedeutet das für mich persönlich so wenig Chemie wie möglich.
Ein TA der bei der Behandlung meines Hundes quasi auf Entwurmung und Gabe von Wurmmitteln alle 4-6 Wochen besteht, sieht mich mit meinem Hund bestimmt nie wieder in seiner Praxis.

Natürlich bevorzuge ich auch TÄ, die sich ständig weiterbilden und ihren Wissenstand auf den neuesten Stand bringen.

Ich glaube aber auch nicht, dass in diesem Thread jemand zum Ausdruck bringen wollte, dass er „veraltete“ Behandlungsmethoden bevorzugt.

LG Rosi

Bine

Re: Entwurmen

Beitrag von Bine » Fr 9. Sep 2011, 07:21

Ich halt es wie Lutz und bin daher wahrscheinich der "Alptraum mancher Tä" :dog_biggrin
Ich habe in all den Jahren einige sehr gute Tä kennen gelernt, aber auch himmelschreidene Kurpfuscher.
Ich vertraue nur wenigen Tä, daher hab ich mir ähnlich wie Lutz auch ein bischen Wissen angeeignet.
Hier in Bayern lautet der Satz: "Wer zahlt, schafft an!" Und im Zweifelsfall sag ich was wir machen, dass hat meinen Hunden mindestens 2x das Leben gerettet.
Meine Tä vertraue ich seit 20 jahren, dass hat sie sich auch schwer erarbeitet :dog_biggrin , ich schätze ihre klare Diagnostik und ihre klaren Ansagen, auch im Hinblick auf ihre eigenen Grenzen. ... sie muss nicht alles machen, sondern schickt sehr gern zum Spezialisten,sie ist halt meine "Allgemeinmedizinerin".
An meinem Chirurgen schätze ich seine sehr gute, saubere Arbeit, seine handwerklichen Fähigkeiten.
Unser Kardiologe ist menschlich nicht so mein Fall, aber er hat halt Plan und gsD hab ich ihn bis dato nur für Vorsorgeuntersuchungen gebraucht.
Ich erwarte von meinem Tä: Wissen, Weiterbildung und klare Aufklärung und natürlich Liebe zum Tier ( es gibt da tatsächlich Kleintierärzte, die sich vor Hunden fürchten!!!)
LG

Antworten

Zurück zu „Gesunderhaltung & Vorbeugung“