Aufklärung durch Tierärzte

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airenois
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Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von airenois » Di 31. Jul 2012, 21:47

Rosi: Hast du von Deinem TA denn keinen Beipackzettel erhalten?
Also ich habe früher sehr selten einen Beipackzettel oder eine Aufklärung über das verordnete Mittel erhalten. Und als man selbst immer mehr nachfragte, weil man langsam begriff, daß lediglich eine Symptom-Behandlung stattfindet bekam ich von meinem alten TA die Antwort: hauptsache es hilft. Mittlerweile habe ich einen TA, der sich Zeit nimmt und mich umfassend aufklärt und meine Fragen beantwortet.
Fühlt ihr euch bei euren Tierarzt gut aufgehoben ? Was haltet ihr von Online-Tierärzten ?
Lieben Gruß
Nicole
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Fricco
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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Fricco » Di 31. Jul 2012, 22:09

Hallo Nicole,

um gleich Deine Frage zu beantworten: Online-TÄ können vll. Tips geben, die helfen, die Entscheidungen des eigenen TA ggf. zu hinterfragen.

Ich habe gerade den TA gewechselt, da Fricco nun zum 3. mal hintereinander eine Entzündung an der Analdrüse hatte. Sie kam mir reichlich hilflos vor und riet dringlich zur OP, also: Analdrüsen entfernen bei einem gerade 1jährigen Hund. Bisher hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl bei ihr, aber als sie dann meinte, mein Hund brauche "ein Leitfutter mit weniger Kalorien und mehr Ballaststoffen - sie meinte wohl Diätfutter von Hills", war ich mit meiner Geduld endgültig am Ende. Ich habe nun einen anderen TA im Ort gefunden, ein älterer, erfahrener Herr. Der meinte, operieren ist sicher nur die allerletzte Lösung, er behandelt nun anders - vor allem mit Waschen und Cortisonsalbe. Ich habe das Gefühl, dass er. nicht Studium gesponsert von der Futtermittelindustrie, mit sinnvoller Unterstützung und guter Erklärung, warum das überhaupt passieren konnte, mir wirklich helfen kann, das endlich in den Griff zu bekommen.

Also Fazit: es kann nur gut sein, Ratschläge des TA zu hinterfragen, andere Meinungen einzuholen (auch die Tierklinik in Potsdam hatte bereits gesagt: Analdrüsen entfernen bei einem 1jährigen Hund: Unsinn, da muss schon anderes passieren als ein Abszess oder eine Entzündung). (Und nebenbei, die ewigen Vorträge der TÄ, wie schlimm Rohfütturung ist, hatte ich auch ziemlich satt.)

L.G. Helga + Fricco (dem es mit dieser Behandlung gut geht, und mir auch, auch weil ich nun auch futtertechnisch nicht mehr ständig kritisiert werde)

Uschi

Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Uschi » Di 31. Jul 2012, 22:53

Hallo Nicole,

ich fühl mich gut aufgehoben bei meinem TA. Trotzdem versuche ich mich meistens auch selbst schlau zu machen. Das war sehr nützlich bei den Impfungen z.B. :dog_wink
Auch habe ich mir einmal eine Zweitmeinung geholt und es ihm auch gesagt. Das war in Ordnung für ihn, es sei mein gutes Recht, war seine Meinung.


Was mir an ihm gefällt ist, dass er kein Paniker ist und immer gleich vom schlimmsten ausgeht, auf Teufel komm raus "behandelt", sondern mich auch mal wieder wegschickt und sagt, das wird von alleine wieder, womit er bisher immer recht hatte. Wenn ich was wissen will, erklärt er sehr ausführlich.
Weiß er nicht weiter, schickt er zum Spezialisten. Das ist sehr beruhigend, dass er auch einfach ehrlich zugeben kann, dass er etwas nicht kann/weiß.

Noch nie hat er ungefragt was in meine beiden gespritzt. Er fragt immer, ob ich einverstanden sei. Selbst vor dem Röntgen fragt er das. Er sagt nie: "Das muss man."
Da hab ich auch andere Erfahrungen gemacht und wusste dann erst, was in an meinem TA habe. Die Urlaubs-Vertretung hat einfach mir nichts dir nichts Wijnta eine AB-Spritze verpasst und schwupp war auch schon das Stronghold drauf. DANACH sagte er mir dann, was er gemacht hat. Das tat er mit solcher Selbstverständlichkeit und Schnelligkeit, dass ich nicht reagieren konnte, weil ich auf solch ein Verhalten gar nicht gefasst war, sowas kannte ich nicht von meinem TA. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass der etwas machen könnte, OHNE mich zu fragen und zwar VORHER.


Mit meiner Fütterung hat mein TA kein Problem, obwohl er selbst es nicht so machen würde. Aber er hat mir noch nie gesagt, dass irgendwas, was meine beiden hatten, von meiner Roh- Fütterung kommt. Das Thema Futter kam in den 15 Jahren, die wir bei ihm sind, vielleicht 3-4x (?) vor.

Einen Beipackzettel habe ich noch nie bekommen, aber den kann ich mir im Netz ja selbst besorgen, was ich auch tue und das weiß er auch.

airenois hat geschrieben:Was haltet ihr von Online-Tierärzten ?
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Online-TA beurteilen kann, was meinem Hund fehlt. Er sieht ihn nicht, er kann ihn nicht anfassen, nicht ins Maul oder die Ohren schauen, ihn nicht abhören, usw. Er kennt meinen Hund auch nicht.

Wie soll er mir einen Rat geben können, der was taugt?



LG
Uschi

Bine

Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Bine » Mi 1. Aug 2012, 06:25

Guten Morgen,

wir haben seit 30 Jahren eine Tierärztin, die wir "hegen und pflegen" happy_02 , weil sie zu einer sehr seltenen Spezies gehört:
1.ich bekomme immer die "Waschzettel"
2. es kommt keine Spritze in den Hund, über die nicht aufgeklärt wurde
3. sie besteht nicht immer auf ihre Meinung und fordert mich auch oft direkt auf, noch mal einen Spezialisten aufzusuchen, wenn sie sich nicht 100% sicher ist
4. sie hat ein Gespür für Tiere, bildet sich weiter und hat diesen 7.Sinn in Bezug auf Erkrankungen.
5. sie behandelt die Tierbesitzer als mündige Menschen und nicht als Deppen.

Von Onlinetierärzten halte ich nichts! Die sehr guten Tierärzte, die ich in den paar Tagen kennenlernen durften, da war durch "Mundpropaganda" auch die Praxis immer gerammelt voll. Und die Arbeitszeit liegt Ihnen bei mehr als 60 Wochenstunden, solche Tierärzte, die wirklich was können, haben i.R. keine Zeit in der virtuellen Welt unterwegs zu sein, sondern stehen in der Praxis und im OP.....

Fazit: Ich hege meine Haustierärztin und sehe sie, wie wir Menschen unseren Hausarzt, bei speziellen Problemen suche ich dann, wie wir Menschen auch, einen Spezialisten auf.


LG Bine

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Bettina
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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Bettina » Mi 1. Aug 2012, 08:55

Hallo Nicole,

wir haben uns damals für unseren ersten Airedale eine Tierklinik ausgesucht, weil wir uns dachten, daß sich eine Akuterkrankung nicht an die Öffnungszeiten einer Praxis halten wird. Wir sind ihr bis heute treu geblieben und somit beantworte ich die Frage
airenois hat geschrieben:Fühlt ihr euch bei euren Tierarzt gut aufgehoben ?
mit einem eindeutigen ja! Wir profitieren in der Praxis von einem sehr erfahrenen Diagnostiker und Operateur und ich glaube, er profitiert von uns von möglichst genauen Beschreibungen und Angaben zur Symptomatik. Somit hat sich über die Jahre ein sehr intensives und nettes Verhältnis aufgebaut, und daß, obwohl wir eigentlich kaum dort sind. :dog_smile (darüber bin ich natürlich am meisten froh und klopfe dazu gleich 3x auf Holz).

So lässt sich unser TA zuerst immer ganz genau schildern, welche Beschwerden wir glauben, daß der Hund sie hat, dann folgt seine genaue Untersuchung und er erklärt uns jeden Schritt, den er gehen würde, zeigt aber auch Alternativen auf und weist uns in die Technik der weiteren Behandlung ein, sofern es konservativ und von uns zu erledigen ist.

Medikamentengaben auf "gut Glück" und "schaun mer mal", hat es bei ihm noch nie gegeben, dazu ist natürlich auch eine Klinik gut genug ausgestattet, um eine soweit gesicherte Diagnose zu erstellen.
airenois hat geschrieben:Was haltet ihr von Online-Tierärzten ?


gar nichts und ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es Menschen gibt, die den Rat eines virtuellen Arztes dem eines realen voraus stellen. Selbst zur Einholung einer Zweitmeinung taugt das Ganze in meinen Augen überhaupt nicht, da, wie schon gesagt, so eine Geschichte dabei nur aus meinen Schilderungen beurteilt werden soll. Und das kann ja wohl nicht sein!

Mein Fazit: bei manch einem hat es vielleicht sofort geklappt, den TA seines Vertrauens zu finden, ein anderer musste etwas länger suchen - aber wenn beide, TA und Hundebesitzer, im Gespräch sind und nicht nur den Hund auf den Tische stellen und sagen: "der ist irgendwie komisch" - dann profitieren alle davon!

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von airenois » Mi 1. Aug 2012, 09:12

Hallo Zusammen,
danke für Eure Antworten.
@ Helga, schön wenn du jetzt einen TA hast, dem du vertraust.
In unserer Region gibt es auch einen TA, der dafür bekannt ist, ohne Diagnose erstmal 1 Spritze zu verpassen: Antibiotika. Ist mir vor einigen Jahren selbst passiert. Ich bin dort im Notfall hingefahren ( TA ist nur 2 Minuten von meiner Arbeit entfernt gewesen )... ich erzähle ihm das Problem und während ich erzähle, spritzt er einfach !
Die Praxis habe ich nie wieder betreten.
Bine hat geschrieben:Von Onlinetierärzten halte ich nichts! Die sehr guten Tierärzte, die ich in den paar Tagen kennenlernen durften, da war durch "Mundpropaganda" auch die Praxis immer gerammelt voll. Und die Arbeitszeit liegt Ihnen bei mehr als 60 Wochenstunden, solche Tierärzte, die wirklich was können, haben i.R. keine Zeit in der virtuellen Welt unterwegs zu sein, sondern stehen in der Praxis und im OP.....
Mich macht das auch stutzig, daß es TÄ gibt, die dafür noch Zeit haben / sich Zeit nehmen. Mein TA hätte keine Zeit im Internet oder in Foren Tipps abzugeben.
Vielleicht brauchen manche TÄ das Internet / Foren als Forbildungsmaßnahme, damit sie nicht aus der Übung ( zumindest theoretisch ) kommen happy_02 happy_02 happy_02
Eine schöne Restwoche.
Lieben Gruß
Nicole
Zuletzt geändert von airenois am Mi 1. Aug 2012, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Teddy01 » Mi 1. Aug 2012, 09:23

Hallo ihr Lieben,
airenois hat geschrieben: Mich macht das auch stutzig, daß es TÄ gibt, die dafür noch Zeit haben / sich Zeit nehmen. Mein TA hätte keine Zeit im Internet oder in Foren Tipps abzugeben.
Vielleicht brauchen manche TÄ das Internet / Foren als Forbildungsmaßnahme, damit sie nicht aus der Übung ( zumindest theoretisch ) kommen happy_02
:dog_tongue2 happy_01 happy_01 happy_01 Tütütütüüütüütüüüütüüüü happy_02 happy_02

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Regine » Mi 1. Aug 2012, 09:48

Was sagt mein Hausarzt immer:
Stell nie ´ne Diagnose durch´s Telefon(Internet...)oder durch die Hose
Und ich sag :Recht hat er!!!
Man muß den Patienten sehen, riechen, fühlen um ein richtiges Gesamtbild von ihm zu haben.
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Bine

Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von Bine » Mi 1. Aug 2012, 11:22

Regine hat geschrieben: Man muß den Patienten sehen, riechen, fühlen um ein richtiges Gesamtbild von ihm zu haben.
LG Regine
jepp, und selbst dann klappts nicht immer....

airenois
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Re: Aufklärung durch Tierärzte

Beitrag von airenois » Fr 8. Feb 2013, 13:56

:nein :nein :nein Ich könnte mir noch immer in den Hintern treten...
Vor ca drei Wochen stellte ich fest, daß Ennox ein leicht rotes Ohr mit starker Schmalzbildung hat. Ich habe das Ohr zwei Tage lang täglich gesäubert und als keine Besserung eintrat, ab zum Arzt.
Aus Zeitgründen zum TA in Bielefeld. Ennox wurde untersucht, ein Absprich von dem Ohreninhalt etc.Das Ergebnis: eine Milbenart ( weiß nicht mehr genau wie die heißen ), die sehr aggressiv seien und
erhebliche Hautprobleme auslösen können.... ich müsste mindestens 10 Tage lang bestimmte Tabletten geben um den Milben Herr zu werden. Ich sagte Ihr, ich nehme 5 Tabletten und danach würde ich
homöpatisch weiterhelfen.... okay ich bekam die Tabletten, Ohrenreiniger und noch etwas gegen die Entzündung des Ohres. Am nächsten Tag wollte ich die Ohren mit dem Ohrenreiniger reinigen, tröpfelte etwas ins Ohr......ein Schrei der mir echt ein Schrecken eingejagt hat, Ennox jaulte und hielt den Kopf schräg. Nach einigen Sekunden war der Spuk vorbei, aber das Zeug habe ich ihm nicht nochmal ins Ohr gegeben.
Einen Tag nachdem Ennox die letzte Tablette bekommen hat, verweigerte Ennox auf einmal das Fressen.
Ich googelte die Tabletten und las dann, daß diese Tabletten nicht bei bestehenden Leberproblemen gegeben werden sollen ( ich wurde nicht von der TA auf ein bestehendes Leberproblem angesprochen )
und daß sie Appetitlosigkeit und vieles mehr hervorrufen können. Na klasse, dachte ich, wegen Milben so ein Hammer-Mittel.
Ennox fraß nur sehr wenig oder gar nicht und nach zwei Tagen fuhr ich zur TA meines Vertrauens. Schilderte Ihr alles und sie nahm auch einen Absprich, großes Blutbild um andere Probleme wegen des Fressens auszuschließen. Sie gab mir eine simple Wundlösung mit, da Milben ja, aber diese aggressive Art ??. Das Blutbild war in Ordnung. Also konnten wir Ennox sein Freßverhalten tatsächlich auf die Tabletten zurück führen. Seit gestern freut er sich wieder, wenn ich ihm sein Fresssen zubereite und er frisst wieder gern... und viel :D Heute abend ist noch mal eine Nachkontrolle des Ohres. Sieht aber gut aus.
Was lerne ich daraus, selbst bei einer simplen Erkrankung muss man die Ärzte löchern, was man da mitbekommt.

@ Bine, welche Kräuter kann man geben um den Appetit anzuregen ?
Lieben Gruß Nicole & Ennox und Erle

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