Studie der UC Davis zur Kastration

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Uschi

Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Uschi » Mi 27. Mär 2013, 22:51

Hallo,


der amerikanische Veterinär Ben Hart hat Datensätze von 759 Golden-Retrievern untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass Kastration, insbesondere die frühe Kastration ein erhebliches Risiko für die Gesundheit der Hunde darstellt.


Hier der englische Artikel mit Link zum Plos One journal: http://news.ucdavis.edu/search/news_det ... o?id=10498


Leider fand ich noch keine wirkliche Übersetzung, aber hier eine ganz grobe Zusammenfassung von Kurt Kotschral, Zoologe an der Uni Wien



LG
Uschi

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Empisandrea
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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Empisandrea » Do 28. Mär 2013, 07:53

Danke Uschi, für diesen interessanten Artikel.
Auch ich muss mich ja mit diesem Problem auseinander setzten, da Benton ja cryptochid ist. Bei uns stellt sich im Sommen die Frage: beide Hoden weg oder nur den im Bauch? Es ist eine schwere Entscheidung.
LG Andrea
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

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teddy
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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von teddy » Do 28. Mär 2013, 08:15

hallo uschi und danke!

das ist wirklich sehr interessant zu lesen. besonders der hd-zusammenhang war mir u.a. überhaupt nicht bekannt.

danke fürs finden und "schnüffel" weiter so erfolgreich für uns alle im netz! :dog_wink

lieben gruß

kirsten
...mit teddy im herzen

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Luzie
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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Luzie » Do 28. Mär 2013, 09:59

Hallo Uschi,

habe den Artikel auch schon im GH-Forum entdeckt, schön, dass du ihn hier eingestellt hast.
Ich diskutiere auch häufig mit meinen Welpenkäufern über Kastration.
Unter welchem Nickname bist du im GH-Forum?

Liebe Grüße und schöne Ostern
Angela
Vielleicht zerstören sie deine Schuhe, den Garten, die Möbel - aber nie verwüsten sie dein Herz

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lutz
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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von lutz » Do 28. Mär 2013, 17:57

Hallo Uschi,

danke für Deinen Bericht.
Die durch eine Kastration, und besonders der Frühkastration, gehäuft auftreten könnenden gesundheitlichen Probleme sind schon seit längerem bekannt
Besonders bedenklich ist hier auch die aus der USA kommende Methode der Frühkastration da hier in eine noch nicht abgeschlossene körperliche Entwicklung massiv eingegriffen wird.
Nicht nur dass hier wie auch im Bericht dargestellt die HD begünstigt wird sondern die gesamte Knochenstruktur und Skelettaufbau wird in Mitleidenschaft gezogen da hier die Wachstumshormone nicht durch die sich in der Pubertät bildenden Geschlechtshormone in ihrer Ausschüttung reduziert und eingestellt werden.
Das kann zu einem unkontrollierten Wachstum der Röhrenknochen führen (sogenannte Eunuchenknochen) die zwar in die Länge schießen dabei aber nicht stabil bleiben.
Auch das bei Hündinnen immer wieder angeführte Argument dass bei einer Frühkastration vor der ersten Läufigkeit so gut wie sicher ist dass es keine Mammatumoren in der Milchleiste gibt kann ich so nicht anerkennen. Es stimmt zwar dass ein gewisser Prozentsatz von intakten Hündinnen Geschwülste in der Milchleiste bekommt davon ist aber nur ein weit geringerer Anteil davon wirklich so bösartig wie es die Tierärzte nur zu gern propagieren. Ich möchte nicht wissen wieviel Hündinnen die Milchleisten wegen gutartigen Tumoren herausoperiert wurden die als Krebs bezeichnet wurden bzw. eine akute Krebsgefährdung vom TA angedroht wurde. Klar das dann auch gleich mit kastriert wird.
Bei Rüden tritt dann bei einer Kastration der Prostatakrebs an die Stelle des nicht mehr vorkommen könnenden Hodenkrebses.
Wie im Bericht in Uschis Link auch sehr schön dargestellt wir treten dann bei den untersuchten Hunden eben andere Krebsarten an Stelle der geschlechtsspezifischen Tumoren.
Wer die vielen gesundheitlichen Probleme und des Verhaltens die durch eine nicht medizinisch notwendige Kastration entstehen können gegen die Gefahr von Brustkrebs bei Hündinnen abwägt wird in der entsprechenden Literatur ("Kastration und Verhalten beim Hund" von Strodtbeck und Gansloßer und z.B. in der "Hundezeitung im Internet" schon seit Jahren) feststellen dass hier mit einem vom Tierschutzgesetz verbotenem Eingriff von vielen Tierärzten aus Gewinnsucht Schindluder getrieben wird und es keinesfalls die Sorge um die Hundegesundheit ist die diese Leute dazu treibt die Hundebesitzer mit angeblich den Tieren gesundheitlich nützenden Kastrationen zu verunsichern. Was für ein massiver Eingriff in die Körperfunktion und Hundeseele durch fehlende Hormone das wirklich ist wird dabei wohlweislich verschwiegen.
Ganz klar: Wenn es bei unseren Hunden medizinisch wirklich notwendig ist muss man kastrieren, aber auch wirklich nur dann wenn es keinen anderen Weg gibt.
Aber zur Vorbeugung von irgendetwas einfach kastrieren geht gar nicht. Ich denke nur die wenigsten Frauen würden sich vorbeugend wegen der Gefahr von Brust- und Gebärmutterkrebs einer Totaloperation unterziehen genau so wenig wie sich Männer die Hoden entfernen lassen werden weil sie an Prostatakrebs erkranken können.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Uschi

Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Uschi » Do 28. Mär 2013, 20:35

Hallo Andrea,
Empisandrea hat geschrieben:beide Hoden weg oder nur den im Bauch? Es ist eine schwere Entscheidung.
auf meinem Hupla ist ein junger Rüde, der auch einen Hoden noch innenliegend hatte. Die Halterin ist einer Kastration eigentlich grundsätzlich nicht abgeneigt, aber der TA und sie kamen überein, dass der Rüde noch zu jung ist, um gänzlich kastriert zu werden. Nicht nur die körperlichen Auswirkungen wurden bedacht, sondern auch die psychischen. Der junge Kerl ist ja noch lange nicht fertig mit seiner Entwicklung und keineswegs erwachsen.

Es wurde ihm dann nur der innenliegende entfernt. 2 Jahre alt war er damals.


LG
Uschi

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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Regine » Do 28. Mär 2013, 22:46

Hi Andrea,
ich würde auch nur den im Bauchraum liegenden Hoden entfernen. Warum auch den anderen????
Du wolltest doch einen Rüden, als du dir einen Welpen geholt hast oder?
Kein Mensch kommt auf die Idee zu sagen: bitte entfernen sie mir den Blinddarm prophylaktisch, da Blinddarmentzündungen recht häufig bei uns Mensche auftreten und es vorkommt , dass eine Blinddarmentzündung tödlich enden kann. ..und deshalb bitte ich darum den mal raus zu nehmen und wenn sie gerade dabei sind, nehmen sie doch bitte die Milz, die Gallenblase , die Eierstöcke und die Gebärmutter mit heraus. Das spart Kosten und Risiken.
Jedes Organ hat eine Aufgabe im Körper und ist wichtig sonst wäre es nicht da und jede operative Entfernung ist ein Eingriff ins Gleichgewicht .
Deshalb plediere ich für einen minimalen Eingriff wenn nötig , keinen wenn möglich.
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von Stefan K. » So 31. Mär 2013, 01:07

Untersuchungen hin, Studie her, Fakt ist nunmal, dass eine Kastration ohne medizinische Indikation verboten ist. Das sagt nunmal der § 6 des TierschG aus. Fakt ist auch, dass viele TÄ eine Kastration vornehmen, weils eben im Geldbeutel klingelt. Da wird gelogen und geschoben, was nur geht. Solange ich Kontrolle über die Fortpflanzung bei einem Tier, wie einen Hund habe, ist eine Kastration verboten. Bei Katzen, welche noch Freigänger sind oder Nutzvieh auf der Weide, ist es legitim.
Ich wäre meine "Zulassung" als Schädlingsbekämpfer los, wenn ich wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzes verurteilt würde...
Achja, da war noch was: Da es ein Straftatbestand ist, ist selbst die Aufforderung zur Kastration strafbar. Aber darüber machen sich aber noch viel weniger Gedanken.

Frohe Ostern und trotz Kastration schöne, bunte Eier!


Gruß, Stefan & Benny
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von menzelova » Do 18. Apr 2013, 21:34

Hallo Lutz,

bei Dir im Beitrag steht das Buch

"Kastration und Verhalten beim Hund" von Strodtbeck und Gansloßer

so mittendrin. Deshalb hebe ich es hier nochmal hervor, weil ich es selbst sooo hilfreich fand und Grisou liebt dieses Buch wahrscheinlich auch ;-).

Grüße
Birgit und Grisou

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Re: Studie der UC Davis zur Kastration

Beitrag von lutz » Do 13. Jun 2013, 08:51

Hallo AT-Freunde,

wie von mir bereits geschrieben habe ich mich auch mit dem neuen Buch von Dr. Michael Lehner und Clarissa Reinhardt " Kastration & Sterilisation beim Hund" befasst und es gelesen.
Was meine persönliche Meinung ziemlich kritische Meinung dazu ist werde ich aber unter Buchbesprechungen schreiben.

Viele Grüße von lutz mit Greta.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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