Sterilisation / Kastration

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Regine
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Sterilisation / Kastration

Beitrag von Regine » Fr 28. Nov 2014, 23:03

Hi ihr,
ich war und bin schon immer ein Gegner von Sterilisationen / Kastrationen beim Hund -bei Katzen sehe ich es etwas anders- Hab zwar immer darüber diskutiert, aber letztendlich die Entscheidung jedem selbst überlassen .
Seit heute hat sich mein Standpunkt geändert. Für mich ist eine Sterilisation/Kastration ohne wirkliche medizinische Indikation ein NO GO .
Verhütung ,Scheinträchtigkeit, Schwierigkeiten bei der Erziehung oder das uneingeschränkte Teilnehmen an Prüfungen /Agitunieren gehören für mich nicht dazu.
Die Sterilisation /Kastration ist kein Sonntagsspaziegang sondern eine Bauchop mit all ihren Risiken und Komplikationen sind nicht selten!
Nachdem mich die Nachricht erreichte , dass Anka an den Folgen einer Kastration gestorben ist, hab ich mal gegooglet , wie häufig das vorkommt und war entsetzt.
Anka hatte ein wunderbares Zuhause, bei Menschen , die sie liebten und für sie da waren ...nun fehlt sie ...starb an den Komplikationen nach Sterilisation /Kastration ....mit 2 Jahren . Ein gesunder lebensfroher Hund ....
Traurige Grüße
Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Uschi

Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Uschi » Sa 29. Nov 2014, 01:18

Hallo Regine,
Regine hat geschrieben: Für mich ist eine Sterilisation/Kastration ohne wirkliche medizinische Indikation ein NO GO .
das ist es. Für mich schon immer gewesen. Und ich kämpfe für jeden Hund, dem dies droht, ohne dass es medizinisch notwendig ist.

Regine hat geschrieben:Verhütung ,Scheinträchtigkeit, Schwierigkeiten bei der Erziehung oder das uneingeschränkte Teilnehmen an Prüfungen /Agitunieren gehören für mich nicht dazu.
Das sind Ausreden in meinen Augen und ich nehme es denen übel, die Scheinträchtigkeit als Krankheit darstellen. Ich habe GsD einen TA, der das anders sieht, nämlich genauso wie ich. Aber solche sind wohl dünn gesät.....................................

Ich wehre mich gegen jede Hysterie, wenn die Hündin ein bißchen ruhiger wird, das als Krankheit und Leiden zu sehen. Und das Teilnehmen an Prüfungen ist nicht eingeschränkt durch Läufigkeit. Sie müssen nur etwas länger, nämlich bis zum Schluss, warten. Schwierigkeiten bei der Erziehung ist wohl die blödeste Ausrede.


Es tut mir so leid für Anka, sie steht für so viele, die deswegen sterben mussten, für die Bequemlichkeit, und für die Desinformation.



LG
Uschi

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Anja1402
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Anja1402 » Sa 29. Nov 2014, 13:48

Es ist wirklich schrecklich, wenn ein so junger Hund wegen so etwas Sinnlosem wie einer Kastration sterben muss... als ich das gestern abend gelesen hatte, habe ich an sonstwas gedacht - Beißerei, vom Auto angefahren, Gift gefressen oder oder oder - aber sowas, entschuldigt den Ausdruck, Lächerliches wie eine Kastration ist mir gar nicht in den Sinn gekommen :dog_ohmy
Regine hat geschrieben: Nachdem mich die Nachricht erreichte , dass Anka an den Folgen einer Kastration gestorben ist, hab ich mal gegooglet , wie häufig das vorkommt und war entsetzt.
wie häufig kommt es denn vor? hast du konkrete Zahlen gefunden? das würde mich auch mal interessieren. ich finde fast nur von Tierärzten betriebene Info-Seiten, die natürlich nur die Vorteile einer Kastration hervorheben und die Nachteile oder Gefahren höchstens im Kleingedruckten erwähnen.

ich finde aber, man muss immer noch zwischen Sterilisation und Kastration unterscheiden. eine Sterilisation ist sicher bei Weitem kein so großer Eingriff wie eine Kastration, auch wenn es - zumindest bei Hündinnen - nach wie vor eine Operation ist, die gut überlegt sein sollte. Beim Rüden ist das ja etwas einfacher, da muss nicht der Bauch aufgeschnitten werden :dog_ill Man liest ja immer wieder von Sterilisationsaktionen bei Straßenkatzen in anderen Ländern, damit die Katzen sich nicht unkontrolliert weitervermehren, das finde ich ja noch relativ vernünftig.
gerade bei Hunden ist es doch so, dass fast alle ihre Hündinnen kastrieren lassen, weil sie sich nicht mit der Läufigkeit herumärgern wollen. aber das ist wohl nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zum wartungsfreien Designer-Dog, der nicht haart, kein unerwünschtes (Sexual-)Verhalten zeigt, aufs Katzenklo und anschließend aufs Laufband geht (statt ausgeführt werden zu müssen) und sich sein Trockenfutter selbst in den Napf schüttet.
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
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lutz
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von lutz » Sa 29. Nov 2014, 16:22

Hallo Regine und AT-Freunde,

auch mir tut es sehr leid um die noch so junge Anka.
Ich hatte ja schon mehrfach darüber geschrieben dass ich absolut keine Kastration befürworten kann wenn keine wirklich vorhandene medizinische Indikation vorliegt.
Und dass nicht nur weil es laut Tierschutzgesetz ganz einfach verboten ist sondern weil immer wieder meist noch sehr junge Hündinnen ihrer psychischen Identität dadurch beraubt werden sowie nur zu häufig auch weil sie immer wieder, und zwar viel öfter als öffentlich gemacht wird, ihr Leben bei oder nach der OP wegen auftretender Komplikationen lassen müssen.
Wenn ich Züchter wäre würde ich jeden Welpenkäufer darüber umfassend aufklären und kein Welpenkäufer von mir einem Airedale bekommen der sich mit mir denn nicht darüber einig ist und ich von seiner ehrlichen Auffassung darüber überzeugt wäre meine von mir gezüchteten Hunde nicht kastrieren zu lassen wenn keine echte lebensbedrohende medizinische Notwendigkeit besteht.
Ich habe diese völlig überflüssigen viel zu frühen Todesursachen durch Kastrationen junger liebenswerter und temperamentvoller Hündinnen voller Lebenslust viel zu oft bei anderen Hundehaltern miterleben müssen.
Aus eigener Erfahrung kann ich bei meiner Greta dazu nur sagen dass es ein Leichtes ist die jeweiligen Läufigkeit zu managen und da eine Sterilisation ja eigentlich nichts anderes bewirkt als eine Schwangerschaft zu verhüten, und alles andere im Ablauf bleibt wie es die Natur vorgesehen hat, kommt so etwas für mich auch nicht in Frage da es eine leichte Mühe ist diese 2x jährlichen paar "gefährlichen" Tage auf meine Greta aufzupassen dass kein Rüde sie decken kann.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Lena » Sa 29. Nov 2014, 17:24

Hallo Regine,
das ist ja wirklich schlimm und so unnötig. Ich bin ein absoluter Kastrationsgegner, egal ob bei Rüde oder Hündin.
Ich habe bisher fünf Rüden in meinem Leben gehabt, davon war nur der letzte kastriert und das erst im Alter von zehn Jahren, weil ein Hoden tumorös entartet war.
Käthe ist ja meine erste Hündin und leider wurde sie kurz vor Abgabe kastriert. Ich hätte es nicht machen lassen. Dann nimmt man eben zweimal im Jahr in Kauf, daß man während der Läufigkeit in der Walachei spazierengehen muß, um aufdringlichen Rüden auszuweichen.
Es wird ja auch leider nicht oft erwähnt, daß gerade Hündinnen der großen Rassen, nach der Kastration inkontinent werden können.
Auf jeden Fall wäre Käthe bei mir intakt geblieben.

LG Lena

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wirbelwind
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von wirbelwind » Sa 29. Nov 2014, 18:29

Hallo Regine,

auch mein Mann und ich sind immer gegen Sterilisation/Kastration bei unseren Hündinnen gewesen. Lediglich unsere erste Airedale-Hündin Jacky mussten wir im Alter von 11 1/2 Jahren aufgrund einer Gebärmutterentzündung operieren lassen und dadurch wurden uns noch gemeinsame 1 1/2 Jahre geschenkt.

Man kann sich aber nicht vorstellen, wie oft uns bei Tierarztbesuchen immer und immer wieder nahegelegt wurde, unsere Hündin kastrieren zu lassen. Ich finde es unverantwortlich, einen gesunden Hund der Gefahr einer OP auszusetzen, nur damit der Hundehalter es bequemer hat. Die Läufigkeit und manchmal anschliessende Scheinträchtigkeit war für uns nie ein Problem. Ich verstehe auch nicht, warum man sich eine Hündin zulegt, wenn man nicht bereit ist, zweimal jährlich die Läufigkeit hinzunehmen.

Es ist so traurig, dass Anka viel zu früh sterben musste. Ihr sinnloser Tod ist in meinen Augen vermeidbar gewesen.

Ich wünsche Dir die nötige Kraft, um diese schlimme Nachricht zu verarbeiten.

Mitfühlende Grüsse,
Kornelia

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Nellie
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Nellie » Sa 29. Nov 2014, 18:51

Hallo Regine,
auch ich bin ein absoluter Gegner von Kastrationen ohne med. Indikation. Ich hatte und habe keine Probleme mit meinen fünf intakten Hündinnen, weder mit dem Bluten, der Scheinträchtigkeit oder den "unerzogenen" Rüden. :dog_biggrin
Die frühkastrierten Hündinnen, die ich kennengelernt habe, waren vom Verhalten immer welpenhaft. Ich mag solche großen Hundebabies gar nicht.
Die Hündinnen meiner Eltern waren auch nie kastriert und dass, obwohl sie frei Haus und Hof bewacht haben. Während der Stehtage gab es Stubenarest und Leinenzwang, nie gab es ungewollte (leider auch keine gewollten) Hundebabies.

Ich habe viele Gespräche mit Welpenkäufern geführt und soviele wollten die Hunde kastrieren lassen, sehr erschreckend. Ist doch alles viel bequemer ....Und mein Tierarzt meint auch....
Leider nützt es gar nichts wenn im Kaufvetrag ein Verbot steht. Der Käufer kann mit dem Hund machen was er will!
Für mich ein Grund von vielen nicht mehr zu züchten.

Viele Grüße
Christa

P.S.: Gehört ja eigentlich nicht hierher, aber... Leider muss ich nächste Woche an der Gebärmutter operiert werden und was war das erste? Mit dem Kinderwunsch sind sie ja durch, dann kann sie ja raus! ich denke, da sollten Mediziner endlich mal Umdenken!

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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von lutz » Sa 29. Nov 2014, 19:29

Hallo AT-Freunde,

im Nachhinein fällt mir dabei noch auf,irgendwie passt der meist aus Bequemlichkeit leichtfertige und gedankenlose Umgang von Hundehaltern mit der psychischen und physischen Gesundheit unserer Hunde durch Kastrationen, bzw. aus verabscheuungswürdiger, rücksichtsloser Gewinnsucht diverser Tiermediziner, selbst wenn diese OP und OP-Komplikationen überstanden haben sollten, zum Spruch des Tages in unserer Zeitung:

"Wundern muss ich mich sehr,
dass Hunde die Menschen so lieben;
denn ein erbärmlicher Schuft gegen den Hund ist der Mensch".

Friedrich Hebbel (1813-1863)

Viele Grüße von lutz mit Greta
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Anja1402
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Anja1402 » So 30. Nov 2014, 14:44

Nellie hat geschrieben: P.S.: Gehört ja eigentlich nicht hierher, aber... Leider muss ich nächste Woche an der Gebärmutter operiert werden und was war das erste? Mit dem Kinderwunsch sind sie ja durch, dann kann sie ja raus! ich denke, da sollten Mediziner endlich mal Umdenken!
Hallo Christa,
hat das der Arzt gesagt ??? Na dem (ich gehe mal davon aus, dass es ein Mann war?) hätte ich aber was erzählt... angefangen bei "Mit Ihrem Kinderwunsch sind Sie doch auch durch, dann können die Eier ja ab, ist auch besser so für die Damen in Ihrer Nachbarschaft und im Bekanntenkreis" :dog_mad
Nellie hat geschrieben:Leider nützt es gar nichts wenn im Kaufvetrag ein Verbot steht. Der Käufer kann mit dem Hund machen was er will!
Vertraglich kann man die Welpenkäufer sicher nicht daran hindern, ihre Hunde kastrieren zu lassen, genauso wie man sie nicht zum HD-Röntgen verpflichten kann, da können Züchter nur intensive Aufklärungsarbeit betreiben und das Beste hoffen... und auf das Tierschutzgesetz hinweisen. Ich frage mich sowieso, warum da nicht durchgegriffen wird, vor allem in den Tierheimen, oder sollte ich sagen, Kastrationsvereinen...

Letztens habe ich gelesen, dass es mittlerweile auch bei Hündinnen die Möglichkeit gibt, die Läufigkeit chemisch (mittels Injektion) zu unterdrücken, ähnlich wie der Hormonchip für Rüden. Allerdings sollte diese Möglichkeit wohl lieber nicht auf Dauer angewendet werden, weil durch die Hormonzuführung krankhafte Veränderungen (u.a. Tumore) hervorgerufen werden können. Was haltet ihr davon? Ich denke, wenn man es als einmalige Anwendung nutzt (zB wenn die Läufigkeit zu einem Zeitpunkt kommt, der wirklich gerade gar nicht passt), ist es in Ordnung, auf jeden Fall besser als eine Kastrations-OP mit allen Risiken, die den Hund unwiderruflich verändert, aber vorher sollte man sich natürlich genau über die Risiken und Nebenwirkungen informieren.
Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man den Wunsch, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzulächeln und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen!
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Re: Sterilisation / Kastration

Beitrag von Regine » So 30. Nov 2014, 23:32

Hi Anja,
nein ich hab keine Zahlen gefunden, wie hoch der % ist ich hab nur mal gegooglet und rumgefragt und war schlicht weg entsetzt.
Ständig wird die Kastration als Routineop mit kaum Risiken und nur Vorteilen beworben...das ist aber nicht so!!
Ich möchte nur jeden Hundebesitzer bitten , sich die Zeit zu nehmen und das Für und Wider gut abzuwägen, sich klar zumachen , dass ich einen Gesäugetumor vorbeuge aber nur bei einer Frühkastration , dafür mein Risiko für eine HD-Erkrankung auf das 5 -fache steigen kann, ich keine Läufigkeit mehr habe aber einen inkontinenten Hund , der vielleicht auch noch eine SD-Unterfunktion bekommt und mit 6 an einem Sarkom erkrankt....
Glaubt nicht allen alles, informiert euch, lest und laßt euch nicht unter Druck setzen.
Entscheidet ihr euch dann für eine Kastration..gut ...stirbt eure Hündin während der OP oder an den Folgen, seit ihr allein dafür verantwortlich , weil ihr euch dafür entschieden habt, ihr das Für und Wider abgewogen habt .Es war dann eure Entscheidung, genauso wie es eure Entscheidung war , den Welpen zuholen, tragt dann auch die Konsequenzen.
LG Regine
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