Wurmkur?

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Edith

Wurmkur?

Beitrag von Edith » Do 11. Feb 2010, 13:33

Hallo,
ich hab da mal eine Frage.
Müssen erwachsene Hunde (Festa wird im März 6 Jahre alt) eigentlich auch ab und zu eine
Wurmkuhr machen und wie merke ich das sie eventuell welche hat?
Komme darauf, weil meine Kinder einen großen berner Sennenhund mit inzwischen 7 Monaten
haben und meine Schwiegertocher von einer Wurmkuhr erzählt hat. (Bei Welpen kenne ich das ja auch)

Liebe Grüße
Edith mit Festa

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schnulli
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Re: Wurmkur?

Beitrag von schnulli » Do 11. Feb 2010, 14:31

Hallo Edith

man sollte auch bei erwachsenen Hunden mindestens 1x jährlich eine Wurmkur machen.

Ob dein Hund Würmer hat erkennst du denke ich ziemlich schnell. Wenn du regelmäßig den Kot untersuchst sieht man sie im Kot.

Bei Max war es als Welpe so, dass er sogar Würmer erbrochen hatte. Diese sahen aus wie Spagetti. War auch erst unsicher und hab eins mit zum TA genommen. Dort wurde es dann bestätigt.

Heute sind die Kuren einfacher als "früher". Es braucht nur noch eine Tablette. Max hat bis jetzt immer Milbemax bekommen.

LG Elke

vanja
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Re: Wurmkur?

Beitrag von vanja » Do 11. Feb 2010, 14:53

Hallo Edith,

manchmal schaut auch mal ein Wurm aus dem After des Hundes in die schöne weite Welt. So geschehen vor vielen vielen Jahren bei Grille.

Und trotz kurz vorher verabreichter Wurmkur.

Nach der Entwurmung Nr. 1 schaute der Spulwurm frech in die Welt.

Da ich in der Beziehung ziemlich stur bin, habe ich dem Hund dann noch eine zweite und dritte Wurmkur verpaßt. Immer mit anderen Mitteln. Das Ganze fand in dem Zeitraum von 1 Monat statt.

Das Endergebnis der 3. Wurmkur brachte dann zwei übervolle Handvoll Spulwürmer an den Tag. So etwas unappetitliches habe ich bisher nie wieder gesehen.

Mir wurde damals auch gesagt, daß durch die chemische Entwurmung die Würmer schon im Darm zersetzt werden und man deshalb nicht überprüfen könne, ob die Würmer abgegangen sind oder nicht.

Seitdem glaube ich keinem TA mehr.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Mischka

Re: Wurmkur?

Beitrag von Mischka » Do 11. Feb 2010, 16:33

Hallo,
ich habe erst einmal (ausgenommen die Welpenzeit) entwurmt, und das auch nur, weil ich dachte, einmal im jahr sollte man es tun. Auch meine vorherigen Hunde habe ich sehr selten mit der Chemiebombe attackiert. Da ich in meinem Hundehalterleben selten mit Durchfall zu tun hatte und alles immer o.k. aussah, habe ich ca. alle 2 Jahre entwurmt. Mit Mischka und seinen empfindlichen Reaktionen auf Chemie, werde ich vorher eine Kotprobe zur Untersuchung geben. Ich schau mir seine Hinterlassenschaften immer genau an. Er nimmt selten Femdes unterwegs auf, weil auch nichts rumliegt in der Einöde. :dog_biggrin. Er würde es aber in sich hineinschlingen, verfressen wie er ist...

TerrierLady

Re: Wurmkur?

Beitrag von TerrierLady » Do 11. Feb 2010, 17:47

Hallo,

ich bin bezüglich Wurmkur auch ziemlich nachlässig bei meinen Damen. Aber sie haben ja nur Ausgang mit mir und da seh ich dann schon
was gefressen wird. Würde ich auf einem Bauernhof leben und meine Hunde wären ständig draussen würde ich sicherlich nicht so
nachlässig sein.

Gruß Ulrike

sijuto

Re: Wurmkur?

Beitrag von sijuto » Do 11. Feb 2010, 17:55

Hi Ihr,
ich entwurme recht regelmäßig - Jule nimmt draußen wortwörtlich jeden Scheiß auf und Tom zerlegt leider sehr häufig Igel, die ja als Überträger von allerlei Kleingetier bekannt sind ...
Liebe Grüße
Silke, der aber nicht so wohl dabei ist ...

Balou

Re: Wurmkur?

Beitrag von Balou » Do 11. Feb 2010, 19:06

Hallo,

ich mache einmal im Jahr eine große Wurmkuhr und zwischendurch bekommt Balou alle zwei Monate eine Wurmtablette. Als ich meinen Tierarzt fragte meinte er, dass ich Balou mindestens alle zwei Monate entwurmen sollte, manchmal wäre ein kürzerer Abstand besser, da er natürlich in der Zwischenzeit Würmer bekommen könnte. Gottseidank hatte er noch nie Würmer. Ich finde die Entwurmung auch wichtig, da er draußen auch mal gerne ein Maul voll Pferdeäpfel oder Katzenkot aufnimmt. Meine Katze habe ich auch regelmäßig entwurmt, aber bei Katzen ist das ja nocheinmal anders, die fressen ja Mäuse und wer weiß was sonst noch alles, wenn sie sich im Freien bewegen.
Natürlich sollte die Entwurmung auch nicht zu oft durchgeführt werden, wobei es dabei auch auf das Medikament ankommt!

Gruß

Tobias

Eddi

Re: Wurmkur?

Beitrag von Eddi » Do 11. Feb 2010, 19:08

Hallo,

ich muß mal eine Lanze für die (Chemie)keule brechen.
Erstens ist Keule nur aus der Sicht des jeweils betroffenen Wurms tatsächlich ein passender Begriff. Die meisten dieser Wirkstoffe sind schon recht lang in Gebrauch und die Nebenwirkungen im Gegensatz zu der Gefahr, daß Mensch sich am Hund infiziert oä wirklich absolut vernachlässigbar.

Der Hund an sich hat viele Wege sich zu infizieren. Und ja, je erwachsener, umso resistenter ist der Hund. Würmer werden zum Teil durch ein gut funktionierendes Immunsystem in Schach gehalten. Aber dieses muß sich ja gelegentlich auch mal um was anderes kümmern und so hat Wurm ab und an doch eine Chance.

Der Wurm an sich ist auch fast zu allgemein, aber den Schaden an sich kann man in 2 Kategorien einteilen.
Einmal heftet sich der Wurm im Darmtrakt an die Schleimhaut, wo er sie je nach (Massen-)Befall und Art seines Anheftens irritieren bis sehr stark schädigen (entzünden) kann.
Zweitens pflegen manche Wurmarten nicht einfach via abgeschluckt werden in den Darm zu gelangen, sondern wandern als Larvenstadium fröhlich durch den Körper, schauen mal in der Leber vorbei, schlängeln sich durch Blutgefäße, wo sie auch gern die Wände durchbohren (wer weiß, was es so außerhalb gibt) und schädigen so durch Grabgänge oder chemische Reize durchaus auch den Hund. Als erwachsene Würmer dann im Darm ernähren sie sich meist von Darminhalt den sie über ihre Körperoberfläche aufnehmen, da müssen sie öfter mal die Ankerstelle wechseln, jedesmal ein neues Löchlein. Größere Wurmpolulationen fressen auch viel und entziehen damit dem Hund die Vitamine und Nährstoffe. Ebenso scheiden Würmer auch Stoffwechselprodukte aus, die ihrem Wirt schaden können.

Vermehren tun sie sich auch gern. Aber eben nicht permanent. Das führt dazu, daß der Kot eben auch nicht ständig Eier enthalten muß, die man mittels Kotprobe nachzuweisen gedenkt. Also weiß man bloß sicher, daß Würmer da sind, wenn man Eier entdeckt hat. Keine Eier kann aber auch heißen, grad kein Wurm-Sex. Selbstverständlich pflegen solche Würmer auch gelegentrlich zu sterben und ab und an werden sie dann nicht verdaut, sondern fluppen mit raus. Oder Hundi ist so voll, daß nicht mehr alle Würmer Platz haben.

Die eine oder andere Wurmart kann auch dem Menschen gefährlich werden. Zum Beispiel probiert der Hundespulwurm von Oma's Fiffi auch gern mal am Enkelchen. Das Gejammer ist groß, wenn dieses Enkelchen zu den wenigen "Auserwählten" gehört, wo der jugendliche Wurm dann mal durchs Auge oder Hirn wandert. Im allgemeinen sind Würmer recht wirtsspezifisch und infizieren den Menschen eher fehlerhafter Weise. Aber ist halt einfach blöd, wenn man selbst der Fehlwirt wird. Von wegen wer nix wird, wird Wirt!

Dem erwachsenen Hund sind die Spul- und anderen Rundwürmer seltener ein Problem, der bekommt gern Bandwürmer.
Der Bandwurm ist nicht ganz so wirtsspezifisch und hat einen Lebenszyklus, der ihm vorschreibt, als Larvenstadium (=Finne) in einem Zwischenwirt zu leben und als Erwachsener im Endwirt-Darm. Der Hund ist vorzugsweise Endwirt. Zwischenwirt sind die Beutetiere vom Hund. Da aber verschiedene Beutetiere von verschiedenen Beutegreifern verspeist werden, kommen auch gern mal Infektionen mit eigentlich nicht für den Hund gedachten Würmern vor. Der Fuchsbandwurm ist hier zu trauriger Berühmtheit gelangt, weil er als Larvenstadium wenig wählerisch ist und so vom Hundekot aus (After belecken) den Menschen infizieren kann. Das Problem ist beim Bandwurm nämlich eher das Finnenstadium, denn das lebt in (menschlichen) Organen und schädigt diese. Der Fuchsbandwurm tut es besonders gemein, indem er mit tausenden von neuen Bandwurmanlagen, die innerhalb dieser ersten sprießen wie ein Krebsgeschwür, parasitiert. Tut er es da wo er hingehört, in der Maus, so wird die blöd und darum vom Fuchs gefangen. Tut er es bei uns, so ist das ernsthaft lebensbedrohlich. Allerdings ist in Deutschland die Zahl der Erkrankungen gering, die Gefahr wohl sehr gering, aber größer, als einen Lottogewinn. Wer will sowas schon?
Weniger dramatisch, aber irgendwie dennoch unappetitlich sind die Bandwürmer, die den Menschen nicht tangieren, aber den sich Hunde ebenfalls durch Mäuse, Flöhe und ähnliches einfangen.

Der Spulwurm ist so ein Kandidat, der wie oben schon angesprochen besonders pfiffig ist. So genügt eine einmalige Infekion im Welpenalter via Muttermilch, um genügend Larven für den Rest seines Lebens in den Hund zu bringen. Ein Teil macht sich nach der Körperwanderung in den Darm auf, wo er fröhlich heranreift und wieder für Nachwuchs sorgt. Ein anderer Teil nistet sich raktionslos in der Muskulatur ein und wartet darauf, daß der Darm ein freies Plätzchen bietet und macht sich dann ebenfalls auf den Weg. Besonders gelungen ist die Aktion, wenn der Wirt eine säugende Hündin ist; hier wandern die Larven zur Milchdrüse und sorgen für die Infektion der Welpen.

Je nach Wurmart gibt es noch viel mehr dieser Tricks, zB Infektionen über die Haut etc.

Ich denek, das oist in Absprache mit dem TA, der das Infektionsrisiko je nach Lebensumständen des Hundes und seiner Familie bewerten kann, durchaus ein Grund, nicht zu lässig mit der WK zu sein. Einmal im Jahr finde ich für den behüteten Haushund im kinderlosen Haushalt vielleicht noch ok. Für den Familienhund, der auch mal das Baby beleckt, auf Bett oder Sofa schlafen darf und in Feld und Wald Gelegenheit zur Aufnahme unappetitlicher Dinge haben könnte, sollte es häufiger sein.
Im übrigen werden tote Würmer meist verdaut. Ein Grund, warum sie nicht unbedingt im Kot auftauchen, kein Beweis dafür, daß Hund keine hatte.

LG
Eddi
die als Kind total beleidigt war, weil der Hund so coole durchsichtige Kapseln bekam und ich bloß so ekligen roten Saft. Bis heute ist mir nicht klar, ob Muttern den Hund von meinen Würmern oder mich vor seinen geschützt hat :dog_laugh

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Re: Wurmkur?

Beitrag von ChristaS » Do 11. Feb 2010, 19:44

Hallo zusammen,

also meine Hunde werden sehr regelmäßig, alle 5-6 Monate, entwurmt. Dabei wechsele ich nach Möglichkeit jedesmal das Mittel, da Würmer sehr anpassungsfähig sind und schnell eine Resistenz gegen bestimmte Mittel aufbauen. Außerdem helfen nicht alle Kuren gegen die gleichen Wurmarten.
Es gibt mehrere Gründe, warum ich das tue:
Zum einen nehmen sie zu gerne in der Feldmark alles auf, was (ihrer Meinung nach) fressbar ist :dog_mad .
Des Weiteren haben sie auf dem Hundeplatz häufig Kontakt zu Hunden, von denen ich genau weiß, dass sie nicht entwurmt werden und schon mehrfach Würmer hatten :dog_sad .
Ein ganz wichtiger Grund für mich, so häufig zu entwurmen ist, dass meine drei mehrmals wöchentlich Kontakt zu Zuchthündinnen haben, wobei dann auch schon mal eine trächtig ist oder Welpen hat. Die Züchterin würde nicht-entwurmte Hunde gar nicht erst aufs Grundstück lassen.
Außerdem ist meine Lütte noch nicht mal zwei Jahre alt und körperlich noch nicht völlig "fertig". :dog_tongue2 Da sollte man dann auch mal häufiger entwurmen

Bislang haben alle die Wurmkuren gut überstanden, egal ob eine einzelne Tablette oder drei Tage lang mehrere Tabletten (je nach Gewicht). Hauptsache sie bekommen die Tabletten nicht mit sondern zwischen den Mahlzeiten. Sonst kann es eventuell zu Erbrechen führen - und die Kur ist pfutsch.

Liebe Grüße,
Christa
... mit Butzi, Olympia und Laima im Herzen.

dogkiki

Re: Wurmkur?

Beitrag von dogkiki » Mo 15. Feb 2010, 23:03

Hallo Zusammen!

@Eddi: Vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen !! :thumbup:

Mein TA hatte mir das auch so erklärt, dass eine Kotprobe nicht unbedingt die "Wahrheit" sagt über den tatsächlichen Wurmbefall des Hundes. Er riet mir deshalb zur regelmäßigen Wurmkur. Die Argumente die er für die "Chemiekeule" vorbrachte erscheinen mir plausibel, deswegen bekommt Lotte nun im Abstand von etwa 3-4 Monaten ein Mittel. Bisher vertrug sie die Tabletten auch immer ohne Probleme.


LG,
Kirsten mit Lotte

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