Mammatumore

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Bettina
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Re: Mammatumore

Beitrag von Bettina » Fr 7. Mai 2010, 16:43

Hallo Christa,

magst Du uns vielleicht mal erzählen, wie sich Nellies Läufigkeiten dargestellt haben? Waren sie immer regelmässig und wie ausgeprägt waren ihre Scheinträchtigkeiten?

Ich versuche im Moment mit dieser TA-Aussage klar zu kommen, Zitat: Sie wären nicht hier, hätten Sie die Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen .

Ich kann mit diesen pauschalierenden Sätzen einfach nichts anfangen, unabhängig davon, daß man nun einmal den Istzustand betrachten muß, der so ist, daß Nellie nicht kastriert ist und jetzt eben diese Knoten aufweist.

@ Eddi
Möchten die TÄ definitiv behaupten, daß jede Hündin, ohne einen Wurf gehabt zu haben, einen Mammatumor haben wird? Hat es nicht viel eher mit dem ganz individuellen Hormonstatus einer Hündin zu tun, ob sie die Veranlagung zu Gesäugetumoren aufweist?
Wie ist es in freier Natur mit den Ammen?

Ehrlich gesagt bin ich einfach nur entsetzt und böse über diese Aussage - und das von einer Tierklinik, die ich noch selbst empfohlen hatte und die auch meine Anlaufstelle wäre, wenn mit meinen Hunden etwas ernsteres sein sollte.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Eddi

Re: Mammatumore

Beitrag von Eddi » Fr 7. Mai 2010, 20:04

Möchten die TÄ definitiv behaupten, daß jede Hündin, ohne einen Wurf gehabt zu haben, einen Mammatumor haben wird? Hat es nicht viel eher mit dem ganz individuellen Hormonstatus einer Hündin zu tun, ob sie die Veranlagung zu Gesäugetumoren aufweist?
Also es hat nichts damit zu tun, daß die Hündin "einmal einen Wurf gehabt haben muß". Inzwischen gilt es als gesichert, daß der häufige hormonelle Einfluß, das Wechselspiel von läufig und nicht läufig eine große Rolle spielt. Inwieweit bei der Hündin eine "Veranlagung" wie beim Menschen eine Rolle spielt, ist scheints noch nicht so ganz geklärt.
Es gibt Tumoren, die haben Hormonrezeptoren, sprechen also direkt mit Wachstum auf diverse Hormone an. Ein Grund, weshalb sie in der Läufigkeit, bzw "SCheinträchtigkeit" wachsen.
Wie ist es in freier Natur mit den Ammen?
Du meinst damit sicher die geniale Technik, daß die untergeordnteten Wölfinnen im Rudel ebenfalls Milch produzieren am Ende der Phase (hier als SCheinschwangerschaft bezeichnet), die hormonell gleich abläuft, ob trächtig oder nicht? Wie unsere Hundemädels auch.

Grundsätzlich kann natürlich niemand eine echte Studie zum Vorkommen von Mammatumoren in der freien Natur bieten. Wer weiß, da rennt evtl auch die eine oder andere Wölfin damit rum?
Aber es ist ja so, daß im Haustierstand eine gewisse Veränderung im hormonellen Geschehen stattgefunden hat. Die Wölfin wird einmal im Jahr läufig und dann auch belegt oder per "Scheinschwangerschaft" in die Lage versetzt, ebenfalls Milch zu produzieren, falls die Alphawölfin ausfällt oder um den Welpen zusätzlich Milch zukommen zu lassen.
So kommen im Leben einer Wölfin sehr viel weniger Läufigkeiten zusammen, als im Leben einer Haushündin, deren Zwergrassen ja auch gern mal alle 4 Monate in den Zyklus kommen, die evtl Einfluß auf Tumorentstehung nehmen können. Dazu kommt, daß im Wolfsrudel wohl eher regelmäßig eine Laktation danach auftritt (ob als Mutter oder Amme). Alles Dinge, die bei der normalen Haushündin anders ablaufen.
Und im Sinne der Populationskontrolle wird ja nun niemand ernsthaft argumentieren, dann solle man halt alle Hündinnen jedesmal Welpen werfen lassen. (wie hoch oder wie weit? :dog_laugh )

Und wir sehen ja eine recht hohe "Befallshäufigkeit" mit Mammatumoren. Wenn man dazu rechnet, wie viele Hündinnen im höheren Alter auch noch Gebärmutterveränderungen -besonders im Sinne einer eitrigen Entzündung (Pyometra)- erleben, scheint es so unangebracht nicht, frühzeitig zu einer Kastration zu raten. Damit entgeht dem Hund ja nichts, er kann im Gegenteil einen Großteil des hormonellen Bedarfs gar nicht artgerecht ausleben. Aber die zwei großen Beschwerden Mammatumoren und Gebärmutterveränderungen sind zu einem Zeitpunkt verschwunden, wo der Hund fit und gesund eine kleine OP flott wegsteckt, statt im Alter krank an einer größeren zu knabbern hat.
Ich persönlich finde das durchaus vernünftige Argumente, verstehe aber auch (zum Teil) diejenigen, die sich anders entscheiden.

Eine Kastration vor der ersten Läufigkeit lehne ich ab. Ich finde, die erste Läufigkeit gehört durchaus zur Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit dazu. Es gibt genügend Studien, die nachweisen, daß das Risiko später Mammatumoren zu bekommen auch durch die erste Läufigkeit noch nicht besonders gestiegen ist.

Selbstverständlich ist es ein No-Go, einen besorgten, womöglich verängstigten Hundebesitzer von der Seite deshalb blöd anzuquatschen. Solche Gedanken darf der TA gern für sich behalten und im Gespräch diplomatischer auf Präventionen für den (nächsten) Hund eingehen. Da sollte Christa auch das Gespräch suchen, Unhöflichkeiten muß sie sich nicht bieten lassen. Immer blöd, wenn man sich sonst fachlich kompetent aufgehoben fühlt. Letzendlich entscheidet sich keiner bewusst für eine Krankheit bei seinem Hund und wie jeder Einzelne welches Risiko bewertet, wo jeder individuell Vor- u Nachteile sieht, das kann kein anderer entscheiden und hat es auch nicht in so einer Form zu so einem unpassenden Zeitpunkt zu kritisieren. Schon gar nicht, wenn er beratender Fachmensch ist.

LG
Eddi

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Barica
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Re: Mammatumore

Beitrag von Barica » Fr 7. Mai 2010, 22:59

Hallo Bettina,

würde ein TA mir mit der von Dir zitierten Aussage begegnen, ich würde meinen Hund einpacken und gehen. So schnell wie möglich.


Hallo zusammen,

mich machen hier gerade so etliche Aussagen wütend und betroffen.

Ich sehe keinerlei Sinn in einer Kastration zwecks Tumorprophylaxe. Zu welchem Zeitpunkt auch immer.
Wenn der Organismus Tumore bilden will, wird er das tun. Mir sind etliche Fälle von Frühkastraten bekannt (aus "Prophylaxe", weil Mamma- Ca in der Linie bei weiblichen Vorfahren gehäuft auftrat), da sind die Hündinnen in recht jungen Jahren an Lungen- bzw. Leberkrebs verstorben.
Dann schneiden wir wohl besser prophylaktisch alle Organe raus, oder wie?!

Die Frühkastraten, die mir bekannt sind, möchte ich nicht geschenkt haben. Das sind arme Kreaturen mit teils erbärmlichen Wesenszügen.

Angel war nach der ersten Läufigkeit noch immer ein großes Baby. Mit der zweiten und auch dritten Hitze ist sie zunehmend "erwachsener" geworden, vor allem auch im Verhalten anderen Hunden gegenüber.
Ich bin froh, daß ich ihr diese Entwicklung nicht genommen habe.

Angel gilt aus tierärztlicher Sicht als der „Risikofall“:
- Mammatumore nach der ersten Läufigkeit
-problematische Läufigkeiten, früher sozusagen dauerkrank rund um die Hitze

Ich sehe den "Risikofall" mittlerweile als großen Blödsinn an.

Ich habe mich entschieden, die Ursachen behandeln zu lassen.
Das finde ich vernünftiger, als Organe rauszuschneiden , etc.

Die damalige TA- Diagnose "inoperabler Mammatumor" (mit der Aussicht auf Chemo oder garnichts?) wurde beim Homöopathen umgewandelt in die Diagnose "klassischer Impfschaden" und entsprechend mit Ausleitung behandelt. Das ist nun mehr als zwei Jahre her.
Ich hatte damals das große Glück, dass mir keine Arzt- Odyssee bevorstand.
Angel wurde innerhalb weniger Tage behandelt. Mit gutem Erfolg.

Ebenso wurden später vom Heilpraktiker Angels hormonellen Probleme erfolgreich behandelt.

Die letzten Läufigkeiten waren völlig unproblematisch. Angel wird auch nicht mehr nennenswert scheinträchtig.
Knoten traten nicht wieder auf.

Sollte dies jemals wieder der Fall sein, einer derartigen O.P. (beide Gesäugeleisten entfernen) würde ich niemals zustimmen.
Ich sehe darin mehr Schaden als Nutzen.

Vielleicht habe ich gut reden, weil ich mir sicher bin, daß Angel medizinisch gut versorgt ist.

Ich möchte hier auch keine Diskussion vom Zaun brechen "Allopathie versus Homöopathie". Diesen Behandlungsansatz muß jeder für sich entscheiden.
Auch gibt es eine Fülle von Heilpraktikern und sogenannten Homöopathen, die nichts weiter als schwarze Schafe sind.
Genauso gibt es schlechte und auch gute Tierärzte.
Wohl dem, der einen solchen letztgenannten hat?
Mir ist leider keiner bekannt.
Ich suche auch nicht mehr danach. Ich bin mit der medizinischen Versorgung von Angel einverstanden.
Mit Verletzungen, zum Nähen oder Klammern gehe ich zum TA. Vielleicht auch mit kleinen "Bagatellerkrankungen". Mit ernsten Sachen ganz sicher nicht mehr.

LG,
Barbara mit Angel

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Nellie
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Re: Mammatumore

Beitrag von Nellie » Fr 7. Mai 2010, 23:40

Hallo Bettina, hallo Eddi!
Dieser Satz der TÄ hat schon sehr geschmerzt. Wenn man in so einer Situation das Gefühl hat sich rechtfertigen zu müssen. Bin ich jetzt Schuld an Nellies Mammatumoren? Damit muss ich jetzt wohl leben. :thumbdown:

Nun zu Nellies Läufigkeiten (habe ich schon mal im alten Forum berichtet):
Nellie wurde mit 8 Monaten das erste Mal läufig. Sie hat stark geblutet, zuerst wurde sie alle 6 Monate läufig und hat sehr schnell auf alle 8 Monate erhöht. Die Blutung waren auch "normal". Sie hatte als ganz junge Hündin mal eine Mastitis, danach nie wieder. Scheinträchtig??? Das Gesäuge war ca. 8 Wochen später immer etwas angeschwollen. "Kopfkrank" war sie nie. Als unsere Lola Welpen hatte war ihr Gesäuge auch leicht angeschwollen, sie hat die Welpen geliebt. Und Lola's Nachwuchs flippt immer noch total aus, wenn sie Nellie wiedersehen. Da wird, obwohl ja nun alle erwachsen sind, immer noch gepieselt ohne Ende. :dog_laugh
Seit 3 Läufigkeiten hat Nellie kaum Blut. Weiße Läufigkeit? Alle anderen Anzeichen sind da, jeden Grashalm anriechen, wenn es der richtig Rüde war wird auch ein bisschen gepiept, es wird mehr gepieselt, die Vulva ist gewschwollen, etc.. Nur Blut ist nicht zu sehen. Anders als bei meinen Welshies.

Heute hat die THP eine Menge Medizin vorbei gebracht und uns auch das Spritzen bei gebracht. Die Knoten kriegen wir schon klein!

Ihr Blutbild ist heute auch gekommen. Die TÄ sagte nur super. Ich habe das Blutbild dann zu gefaxt bekommen, da habe ich dann gesehen, dass die Lymphozyten und Monozyten leicht erhöht sind und die Segmentkernigen zu niedrig sind. Da die TÄ ja super gesagt hat, schiebe ich die minimalen Verschiebungen auf die Impfung von letzter Woche.

Morgen werde ich meiner HausTÄ sagen, dass wir Nellie (falls die Knoten nicht kleiner werden) in Norderstedt operieren lassen. :dog_wacko
Es gibt zwei Gründe: einmal die Möglichkeit eines CT's und der andere ist das gerade eine andere AT-Hündin dort an Mammatomuren operiert wurde. Und die Besitzerin sehr zufrieden mit der OP war und alles sehr gut verlaufen ist. Ich kenne auch zwei Labradore (Knut und Paul) die dort an ED und einem Milbenohr (sehr schwierige OP) operiert wurden.

Ich kann gar nicht mehr sagen was ich nicht alles bzgl. Mammatumoren in mich reingesaugt habe. Hier einige Diss. die ich über Mammatumore gelesen:
http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servl ... PerPage=10
(Eddi bite nicht hauen).

Ich krieg die blöden Dinger nicht aus dem Kopf, die THP wollte mich auch schon behandeln. Immerhin habe ich heute nicht gefühlt! Darf ich auch weiter drei Tage nicht.
Falls ihr noch was wissen wollt, kein Problem wir sind Zuhause.
Liebe Grüße
Christa

Uschi

Re: Mammatumore

Beitrag von Uschi » Fr 7. Mai 2010, 23:54

Nellie hat geschrieben:schiebe ich die minimalen Verschiebungen auf die Impfung von letzter Woche.

Hallo Christa,

darf ich Dich fragen, wie der Hormonstatus bei Nellie war, als Du sie impfen ließest? War sie scheinschwanger, läufig, oder zwischen den Läufigkeiten?



Liebe Grüße
Uschi

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Re: Mammatumore

Beitrag von Nellie » Sa 8. Mai 2010, 00:46

Hallo Uschi,
nach Nellie Verhalten pinkeln, schnüffeln und fiepen bei einigen interessanten Grashalmen ist sie bereits läufig oder kurz davor. Sie hat kaum/keinen Ausfluß. Etwas spricht noch für eine Läufigkeit. Bitte erkärt mich nicht für verrückt. Wenn meine Jette läufig wird riecht sie nach Eisen, sie liegt gerade neben mir auf dem Sofa und es riecht nach Eisen. Jette und Nellie sind die letzten Male fast gleichzeitig läufig gewesen.
Warum fragst du?
Viele Grüße
Christa

Uschi

Re: Mammatumore

Beitrag von Uschi » Sa 8. Mai 2010, 11:44

Hallo Christa,

ich frage deshalb, weil ich untenstehende Bedenken in letzter Zeit immer öfters lese:

ZITAT
"Verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit wurde dem Hormonstatus des Patienten zur Zeit der Impfung geschenkt. Wenn auch Tierärzte und Impfstoffhersteller sich der allgemeinen Regel bewusst sind, Tiere nicht in Krankheitszeiten zu impfen, sollte dasselbe Prinzip auch auf Zeiten physiologischer hormoneller Veränderungen anwenden. Das ist insbesondere wichtig, weil man weiß, dass hormonelle Veränderungen allein oder zusammen mit Infektionen Autoimmunerkrankungen auslösen können. Deshalb ist es unklug, Tiere zu Beginn, während oder direkt nach der Läufigkeit zu impfen, ebenso wie während Trächtigkeit und Laktation." ZITAT ENDE

Quelle:http://www.tollernet.de/starter/start_P ... dheit.html


Und es passt auch dazu:
Barica hat geschrieben:Meine Angel hatte im zarten Alter von knapp anderthalb Jahren Knoten in der Gesäugeleiste. (Ich hatte sie damals während der Scheinträchtigkeit impfen lassen. Laut TA spielt das ja garkeine Rolle...)


Viele Grüße
Uschi

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Re: Mammatumore

Beitrag von Barica » Sa 8. Mai 2010, 12:15

Hallo Uschi,

ich kann nur alle Hündinnenbesitzer bitten, genau dies zu beachten.

Auch wenn sich solche Zusämmenhänge nicht beweisen lassen, warum das Risiko eingehen?
Impftermine können zu einem anderen Zeitpunkt nachgeholt werden. Wenn ein TA dafür kein Verständnis hat, taugt er nichts.

LG,
Barbara mit Angel

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