Frühkastration

alles zum Thema Gesundheit / Alternative Medizin
Freddy

Re: Frühkastration

Beitrag von Freddy » Mi 4. Aug 2010, 11:06

Hallo Christine,
Christine hat geschrieben:Aber es ist UNSER Hund und UNSERE Entscheidung und wir bereuen unsere Entscheidung nicht. Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, dass eine Kastration nach reiflicher Überlegung und keines Falls, weil man sich die Erziehung sparen will, akzeptabel ist und man daher weder in die eine noch andere Richtung polemisch, ironisch oder gar beleidigend werden muß?

darauf können wir uns gerne einigen. Nichts anderes hatte ich im Sinn.

LG
Freddy

Sparta

Re: Frühkastration

Beitrag von Sparta » Mi 4. Aug 2010, 12:17

Ich habe die Vor- und Nachteile einer Kastration gegeneinander abgewogen und habe meine Entscheidung getroffen, die ich auch im Nachhinein für richtig halte. Sicherlich habe ich nicht die Perfektion in der Hundeerziehung erreicht, wie manch anderer Hundehalter hier, würde mich jetzt aber auch nicht als völlig unfähig bezeichnen. Aber wenn sich ein Hund ohne vorherige Ankündigung auf der Stelle umdreht und in die entgegengesetzte Richtung spurtet, habe ich keine Möglichkeit, auf ihn einzuwirken. Und wie ich ja schon geschrieben habe, sind die Gefahrenquellen in der Stadt mit denen auf dem Land nicht zu vergleichen. Schon das allein rechtfertigt aus meiner Sicht eine Kastration.

Und ich bin froh, damals nicht auf militante Kastrationsgegner gehört habe, die wider besseres Wissen behaupten, unter 2 Jahren kastrierte Hunde sind degenerierte Underdogs, die sich nicht weiterentwickeln, kein Selbstbewusstsein haben, sich nicht wehren und von intakten (welch schreckliche Bezeichnung!) Hunden gebissen werden. Das ist doch wohl eher auf fehlende soziale Kontakte bzw. Fehler in der Erziehung zurückzuführen. Nicht nur ich, auch andere Hundehalter berichten doch das genaue Gegenteil über ihre "nicht intakten" Rüden. Warum werden solche Erfahrungsberichte nicht dazu genutzt, eine festgefahrene Meinung zu überdenken? Sehr schade!

Michael
Zuletzt geändert von Sparta am Mi 4. Aug 2010, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.

Eddi

Re: Frühkastration

Beitrag von Eddi » Mi 4. Aug 2010, 12:29

Ah,

wir kommen wieder zum Kern der Sache :clap:

@Christine
das hast Du schön geschrieben, ich kann das nur unterstreichen.

Ich fände es schrecklich, wenn sich jeder Gedanken machen muß, ob er überhaupt in der Vorstellung seines Hundes erwähnen darf, ob er kastriert ist.
Ich gehe davon aus, daß diejenigen, die sich hier an solchen Diskussionen beteiligen dies v.a. deshalb tun, weil sie über dieses Thema lange nachgedacht und keine lässige Entscheidung getroffen haben. Ob für oder wider.

Drum finde ich es sehr schade, wenn es dann so hochkocht, daß ganze Beiträge deshalb gestrichen werden müssen.

Es sit klar, daß es imemr wieder Themen gibt, die mehr Emotionen freisetzen. Ich finde auch stramme Streitgespräch toll und kann mit Leuten leben, die eine entgegengesetzte Meinung zu meiner haben. Ich persönlich leide auch nicht unter übermäßiger Empfindsamkeit und komme gut mit Sticheleien, Sarkasmus etc klar. Aber ich glaube, da muß man einfach ein wenig vorsichtig sein, da der Ton immer ausgeschaltet ist.

Es gibt viele Wege, wie diverse Leben gelebt werden können, ich glaube etwas mehr Toleranz tut uns allen gut.

wie man nun an den unterschiedliche Beschreibungen sieht, ist auch beim kastrierten Hund die ganze Bandbreite des "normalen" oder "asozialen" Verhaltens vorhanden.Meine Erfahrung ist, daß der gesamte Umgang, die Sumem an Erfahrungen, die ein Hund machen kann, ob er viel Kontakt mit allen drei "Geschlechtern" hat etc doch anscheinend viel mehr ausmacht, als man sich selbst, wenn man seine eigene Hundeerfahrung zugrunde legt, vorstellt.

Ich habe nochmal extra Nadine gefragt, wie sie Rough Zickigkeit ggüber anderen Hunden beurteilt. Sie ist ebenfalls der Meniung, daß Rough nach Sym- oder Antipathie geht und nicht nach Geschlechtshormonen. Wohin gegen sie einen Rüden aus dem Bekanntenkreis geschildert hat, der ggüber Kastraten völlig locker und ggüber unkastrierten sehr zickig reagiert.
also ich glaub, da ist alles vertreten und selbst hier im forum wären die Fallzahlen zu klein, um ernsthaft Statistiken zusammen zu bekommen.

LG
Eddi
fällt die gepredigte Toleranz nicht imemr leicht, aber das sag ich niemandem... :dog_wink

Uschi

Re: Frühkastration

Beitrag von Uschi » Mi 4. Aug 2010, 12:38

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:der ggüber Kastraten völlig locker und ggüber unkastrierten sehr zickig reagiert.

Das ist doch logisch. Der Kastrat ist kein Konkurrent, der Intakte aber sehr wohl. Falls dieser Rüde, über den Du berichtest nicht kastriert ist.
Der Kastrat wird missachtet.


Liebe Grüße
Uschi

Eddi

Re: Frühkastration

Beitrag von Eddi » Mi 4. Aug 2010, 14:05

Hm, ich vergaß:
der Hund ist selbst kastriert.
:dog_blink

Ich glaub echt, wir können zu oft nicht aus unserer Weltanschauung raus.Wie Ilona auch Beispiel angeführt hat, scheint es viel mehr zwischen Testosteron und Gestagenen zu geben, nur uns fehlt der Zugang, weil wir keine Nasentiere sind.

Ich habe auch nicht bei allen Kastraten das Gefühl, daß sie Neutrums sind. Meine Hunde waren immer gechlechtlich einzuordnen und auch bei den kastrierten Mädels weiß ich, wann sie läufig würden, denn die zyklusauslösenden Hormone sind ja da.
Ich glaube, wir sollten mit unseren Interpretationen vorsichtig sein, wir wissen viel zu viel nicht.

Was wir einschätzen können, ist aber, wie sich unser Hund fühlt und darum muß jeder Fall individuell überlegt sein. Dann kann eine Entscheidung auch gelassen akzeptiert werden.

LG
eddi

Uschi

Re: Frühkastration

Beitrag von Uschi » Mi 4. Aug 2010, 14:20

Hallo Eddi,
Eddi hat geschrieben:Hm, ich vergaß:
der Hund ist selbst kastriert.
:dog_blink
in Ordnung, das spricht für sich selbst ;-)

Eddi hat geschrieben:nur uns fehlt der Zugang, weil wir keine Nasentiere sind.
Eddi hat geschrieben:wir wissen viel zu viel nicht.
Ja, da sind wir uns völlig einig. Und weil wir so wenig wissen, nicht in der Hundehaut stecken können, wie kann ich wirklich ermessen, was ich dem Hund antue, wenn ich ihm was ab- oder rausschneiden lasse?

Ich könnte das niemals machen lassen, würde mich sehr schlecht dabei fühlen, ihr einen Teil ihrer Persönlichkeit zu nehmen.


Liebe Grüße
Uschi

vanja
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Re: Frühkastration

Beitrag von vanja » Mi 4. Aug 2010, 16:34

Ich glaube, das kastrieren / nicht kastrieren ist auch von den Wohnbedingungen abhängig.

Ich lebe in der Kleinstadt. Meine Hunde wohnen auf der Etage. Da büxt nur aus, was fliegen kann.

Würde ich aber in einer Siedlung leben, mit angrenzenden Gärten, würde die Sache doch schon ganz anders aussehen.

Da würde ich die Terrassentür öffnen und Hund in den Garten lassen, der an einen Garten angrenzt, wo die Nachbarshündin gerade in den Stehtagen ist. Hilfe!! Alarm im Hafen ist dann angesagt. Oder im Nachbargarten wohnt der Rüde, den meiner schon immer nicht leiden mochte.

Zwei völlig verschiedene Ausgangssituationen für ein und dasselbe Thema.

Ich glaube auch, daß wir, wenn wir eine Umfrage machen würden unter den Teilnehmern dieses Threads, die Gegener und die Befürworter ganz klar in Städter und Haus mit Garten Bewohner unterteilen können.

Anderer Wohnort (Stadtwohnung/Haus und Garten), andere Ansprüche an die Geschlechtlichkeit der Hunde.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

redchili

Re: Frühkastration

Beitrag von redchili » Mi 4. Aug 2010, 17:45

Hallo Ilona,
vanja hat geschrieben:Ich glaube auch, daß wir, wenn wir eine Umfrage machen würden unter den Teilnehmern dieses Threads, die Gegener und die Befürworter ganz klar in Städter und Haus mit Garten Bewohner unterteilen können.
Das glaube ich weniger. Ich selbst lebe zurzeit in einem "Großdorf" mit allem von kleineren Mietshäusern (so 5-10 Parteien) und nicht eingezäunten Gemeinschaftsgrünflächen drumherum bis zum dorftypischen Einfamilienhaus mit eingezäuntem eigenem Garten. Die Hunde hier sind völlig unabhängig von der Wohnsituation kastriert oder nicht kastriert. Bei den Hunden, die ich aus kleinen Dörfern oder den beiden mittelgroßen Städten der Umgebung kenne, ist das ganz genauso. Nur bei richtig großen Städten wie Berlin, München oder Köln habe ich keine Erfahrung.

Im Übrigen kenne ich das weder von meinem früheren unkastrierten Rüden noch von meiner unkastrierten Hündin, dass das "Intaktsein" soziale Probleme verursacht à la Stress, weil irgendwo wer läufig ist bzw. weil man jetzt sofort dringend einen Rüden haben will. Ich kenne aber andere Hunde, denen das Kastriertsein Probleme macht oder auch das Nicht-Kastriertsein. Wie immer im Leben: Es gibt solche und solche!

Viele Grüße,
Antje mit Luzie

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Re: Frühkastration

Beitrag von pio2 » Mi 4. Aug 2010, 20:30

Hallo,

auch wir und andere haben keine Probleme mit unserem " intakten " Rüden . Kastrierte Hündinnen sind meistens für ihn Luft und kastrierte "Rüden" meistens auch, es sei denn sie wollen ihren ehemaligen Rüden nochmal raushängen.
Meine Beobachtung dabei ist allerdings die, das sie sich dann oft nicht wie ein Rüde ( ohne Beißen), sondern eher wie eine Hündin verhalten und schnell mal zuschnappen.

Ich glaube jedenfalls, das es weniger kastrierte Hunde geben würde , wenn die Kastraten nicht mehr Hündin oder Rüde genannt würden, sondern es eine eigene Bezeichnung wie bei vielen anderen Tieren auch für sie geben würde, was ich sehr begrüßen würde. Wie wäre es mit "Nodo" oder "Nobi" ? Sowas möchten viele wahrscheinlich eher nicht haben .

V.G.
Günter & Rüde Winston
Manche Leute verstehen etwas von Hunden, vom Menschen und vom Leben. Sie wissen einfach alles ! Und vor allem - Sie wissen alles besser. Frei nach Helmut Schmidt.

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Re: Frühkastration

Beitrag von lutz » Mi 4. Aug 2010, 21:35

Hallo-AT-Freunde,

aus den TV- Diskussion um den Zölibat in der katholischen Kirche (nach den Mißbrauchsfällen) haben Joker und ich etwas dazu gelernt.
Dort wurde von kichlichen Oberhirten (glaubhaft) versichert dass es duchaus möglich ist durch Sublimation der Sexualität ohne deren Verdrängug oder Unterdrückung zusätzliche Kräfte auf höherer Ebene zu gewinnen.
So etwas fällt einem natürlich nicht in den Schoß sondern muß antrainiert werden. Joker hat es allmählich drauf.
Während andere Hunde nach einer Kastration schon mal antriebsloser werden und verfetten weil durch eine Kastration der Stoffwechsel um ca.ein Drittel heruntergefahren wird, was man sich so vorstellen muß als wenn ein Automotor der von 90 PS auf 60 PS gedrosselt worden ist noch die gleiche Menge Sprit versorgt wird dieser anfängt zu stottern und Überflüssiges ganz einfach durch den Auspuff gejagt wird, beim Hund aber in Körperfett umgewandelt wird wenn das Futter nicht reduziert wird.

Also bei Joker als intakten Rüden läuft natürlich noch das volle Programm mit ungedrosselter PS-Zahl. Ich habe ihm jetzt angewöhnt dass er den Duft einer läufigen Hündin automatisch mit dem Sublimieren der im Zölibat lebenden Pfarrer verknüpft. So wie er also diese Sexualduftstoffe der Hündin in die Nase bekommt kann man es ihm förmlich ansehen wie mit einem frommen Augenaufschlag sämtliche unkeuschen Gedanken von ihm abfallen und sich die zusätzlich gesammelten Kräfte des sublimierten Sexualtriebs in sportliche Aktivitäten wie wilden fährten und hin- und hersprinten entladen bis er völlig erschöpft ist.

Das macht den Kopf frei und stählt den Körper so dass auch mal einen Happen Fleisch mehr vertragen kann und mit einem gesunden Schlaf ins Land der Träume kommt.


Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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