Frühkastration

alles zum Thema Gesundheit / Alternative Medizin
vanja
Benutzer
Beiträge: 755
Registriert: Mo 25. Jan 2010, 21:11
Wohnort: NRW, Kreis Unna

Re: Frühkastration

Beitrag von vanja » So 20. Jun 2010, 15:10

Einen liebeskranken Rüden unter den vieeeelen Nachbarjungs hatten wir auch noch nie vor der Tür sitzen... Hypothese...)
Einen solchen hatten wir mit Bingo, einem Langhaardackel. Der saß stundenlang vor der Tür seiner Angebeteten. Egal wie gut oder schlecht das Wetter war. Allerdings jammerte und klagte er nicht, wenn er nicht zu ihr konnte und daheim bleiben mußte.

Es gibt auch stille Leider. Und ihre sie suchenden Besitzer. :brav
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

BiancaD

Re: Frühkastration

Beitrag von BiancaD » Mo 21. Jun 2010, 17:36

Hallo an alle!
Zunächst freue ich mich, dass im jetzigen Forum (im Vergleich zu früheren Zeiten) durchaus über das Thema diskutiert wird; dies trotz Emotionalität auf allen Seiten.
Ich akzeptiere jede Entscheidung, auch wenn ich meine Meinung zu dem Thema habe. Das Problem ist nur, dass wenn ich mich gegen die Kastration (ob früh oder spät) entscheide, ich leider grundsätzlich die Krebsstatistik um „die Ohren gehauen bekomme“. Wie bereits vorher geschrieben wurde, steigt selbstverständlich mit jedem im Körper des Hundes belassenen Organ die Krebswahrscheinlichkeit.

Ich habe zwei Hündinnen, beide bewußt nicht kastriert und darüber bin ich sehr froh. Jede Läufigkeit bedeutete bei meinen beiden ein „mehr“ an Hund (Hündin). Es gestaltete sich so, als ob Erfahrungen, Einflüsse – auch Erziehung – sich nach jeder Läufigkeit in Form eines Entwicklungsschrittes “ setzten“ und sich der Charakter festigte. In den ersten Jahren konnte man dies besonders gut bemerken (bis zum Alter von 4 Jahren). Jetzt werden beide 5 Jahre und ich würde sagen, dass sie charakterlich angekommen sind, so dass die letzte Läufigkeit keine großen Wesensänderungen mehr hervorbrachte.

Liebeskranke Rüden :dogrun habe ich noch keine vor unserer Tür angetroffen und eine zugerufene Bitte an Rüdenbesitzer zum Anleinen bei Läufigkeit einer meiner Hündinnen stört mich nicht weiter. Leider haben sich beide Hündinnen nicht wie gehofft in der Läufigkeit angenähert, ansonsten bin ich sehr froh mich gegen die Kastration entschieden zu haben.

Liebe Grüße von Bianca mit Wenja & Whoopie :brav

Benutzeravatar
Stefan K.
Benutzer
Beiträge: 429
Registriert: Di 26. Jan 2010, 15:15

Re: Frühkastration

Beitrag von Stefan K. » Di 22. Jun 2010, 20:40

Hallo!

Ich schalte mich mal in die Diskussion ein. Einmal, weil sie doch in anderen Foren sehr emotional geführt wird(Ich wurde sogar beschimpft) und meist nicht sachlich ist. Warum? Naja, es gibt den alten Spruch der Statistiker: "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!" Möglichkeiten dieser gibt es viele: Befragen von besonderen Kunden, die meist auf die ein- oder andere Seite beeinflusst sind.
Fakt ist nunmal, das es nach dem Tierschutzgesetz verboten ist:
§ 6
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das
vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines
Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1. der Eingriff im Einzelfall
a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres
unerläßlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,

2. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1, 1a oder 7 vorliegt,
3. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für
die vorgesehene Nutzung des Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere
unerläßlich ist,
4. das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben zum Zwecke der
Transplantation oder des Anlegens von Kulturen oder der Untersuchung isolierter
Organe, Gewebe oder Zellen erforderlich ist,
5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche
Bedenken nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine
Unfruchtbarmachung vorgenommen wird.

Eingriffe nach Satz 2 Nr. 1 und 5 sind durch einen Tierarzt vorzunehmen; Eingriffe nach
Satz 2 Nr. 2 und 3 sowie Absatz 3 dürfen auch durch eine andere Person vorgenommen
werden, die die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat. Im Anschluss an die
Kastration eines über sieben Tage alten Schweines sind schmerzstillende Arzneimittel
einschließlich Betäubungsmittel bei dem Tier anzuwenden. Für die Eingriffe nach Satz
2 Nr. 4 gelten die §§ 8b, 9 Abs. 1 Satz 1, 3 und 4, Abs. 2 mit Ausnahme des Satzes 3
Nr. 6, Abs. 3 Satz 1 sowie § 9a entsprechend. Die Eingriffe sind spätestens zwei Wochen
vor Beginn der zuständigen Behörde anzuzeigen. Die Frist braucht nicht eingehalten zu
werden, wenn in Notfällen eine sofortige Durchführung des Eingriffes erforderlich ist;
die Anzeige ist unverzüglich nachzuholen. Die in Satz 6 genannte Frist kann von der
zuständigen Behörde bei Bedarf auf bis zu vier Wochen verlängert werden. In der Anzeige
sind anzugeben:
1. der Zweck des Eingriffs,
2. die Art und die Zahl der für den Eingriff vorgesehenen Tiere,
3. die Art und die Durchführung des Eingriffs einschließlich der Betäubung,
4. Ort, Beginn und voraussichtliche Dauer des Vorhabens,
5. Name, Anschrift und Fachkenntnisse des verantwortlichen Leiters des Vorhabens
und seines Stellvertreters sowie der durchführenden Person und die für die
Nachbehandlung in Frage kommenden Personen,
6. die Begründung für den Eingriff.

In unserem Fall heisst das, dass ein Hund nur kastriert/kupiert werden dürfte, wenn er:(Ich habe es mal zum Gesetz passend eingefärbt)
1. krank ist
2. ein Jagdhund wäre und sich schwer, bei der Ausübung der jagdlichen Tätigkeit, verletzen könnte(geht auf das Kupieren von Rute und Ohren)
3. Der Rüde unbeaufsichtigt wäre und sich somit mit fremden Hündinnen ungewollt paaren könnte(Streuner). Das wird aber durch die allg. Sorgfaltspflicht durch Richter im Normalfall ausgeschlossen, da der Halter für sein Tier verantwortlich ist.

Wenn also ein Tierarzt ohne die Gründe Nachzufragen und Genehmigung eine Kastration vornimmt, begeht er eine Straftat, die mit einer Geldbuße bis zu 50.000,- Euro bestraft werden kann. Wenn ich dann noch lese, das Tierpensionen, Tierheime und sog. Tierschützer zu einer Straftat auffordern, geht mir die Hutschnur hoch. Denn das ist schon eine Aufforderung zu einer Straftat und ist auch strafbar.
Da ich als IHK gepr. Schädlingsbekämpfer mit dem TierSchG zu tun habe, kenne ich mich mit den kleinen Fallstricken in dem Gesetz gut aus und habe es immer als PDF greifbar, um etwas nach zulesen: http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht ... gesamt.pdf

Wer noch Fragen hat, darf mich gerne fragen!

Gruß, Stefan & Benny
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Uschi

Re: Frühkastration

Beitrag von Uschi » Mi 23. Jun 2010, 00:18

Hallo Stefan,

mit den sog. "Tierschützern" habe ich auch so meine Probleme. Hier in der Gegend wurden eine zeitlang Katzen von den Bauernhöfen weggefangen und einige Tage später kastriert dort wieder ausgesetzt. Solche Anmaßung macht mich sehr wütend.


Hier ein Auszug aus einem Interview mit Udo Gansloßer

ZITAT
Stadthunde.com: Tierschützer weisen immer wieder auf den ethischen Aspekt von Kastrationen hin. Wie beurteilen Sie die Tierschutzrelevanz von Kastrationen, und worauf ist bei tierschutzbedingten Kastrationen besonders zu achten?


Dr. Udo Gansloßer:
Es geht nicht nur um den ethischen Aspekt der Kastration. Kastrationen sind ohne veterinärmedizinische und verhaltenstherapeutische Einzelindikation in jedem Falle ein Verstoß gegen das Amputationsverbot des Paragraphen sechs, und in vielen Fällen (zum Beispiel Kastration ängstlicher beziehungsweise angstaggressiver Rüden), die als veterinärmedizinische Kunstfehler auch so thematisiert werden, zusätzlich ein Verstoß gegen Paragraph zwei, da diesen Tieren unnötige Leiden und Schäden zugefügt werden.

Insofern ist eine Kastration aus Tierschutzgründen absolut nicht zu befürworten. Wenn es um die Fortpflanzungsunterdrückung geht, ist die Sterilisation anzuraten, die Pauschalkastrationen von Hunden in Tierheimen sind ebenso tierschutzwidrig wie solche Maßnahmen auf Wunsch einzelner Hundehalter auch.

ZITAT ENDE

Quelle:www.stadthunde.com/magazin/gesundheit/h ... osser.html


Viele Grüße
Uschi

mika

Re: Frühkastration

Beitrag von mika » Fr 2. Jul 2010, 11:13

Hallo Ihr alle,

ich möchte hier mal meine bescheidene Meinung kundtun...

Ist es nicht mühsam darüber nachzudenken wie ein Hund sich hätte entwickeln können wenn er vor der ersten / oder zweiten / oder dritten / Läufigkeit, oder überhaupt nicht kastriert wäre.
Um dies herauszufinden müsste man doch einen gekolonten Hund, also ein und denselben Hund bei den gleichen Besitzern mit der gleichen Erziehung etc. haben.
Das gibt es aber zum Glück nicht....

Auch wir haben unsere Gumminase mit 9 Monaten nach reiflcher Überlegung und vielen Telefonaten mit der Tierärztin (die definitiv davon abriet, wenn nicht die ganze Familie 100% dahintersteht) kastrieren lassen. Und bereuen diese Entscheidung nicht.

Sie hat kein Babyfell, sie hält sich aus Schlägereien meist raus, da hat sie keine Lust zu. Wird sie aber doch mal blöd angemacht, verteidigt sie sich auch stolz.
Und behauptet ihr hier im Forum nicht immer ein AT wird nie richtig erwachsen, ist immer ein Clown und verspielt ??? O.K. sie hat schonmal so ihre eigenen Vorstellungen, und versucht die auch durchzusetzen..

LG und ein schönes Wochenende
Andrea mit Mika

Christine

Re: Frühkastration

Beitrag von Christine » Fr 2. Jul 2010, 13:36

Hallo zusammen,
ich gebe da Andrea Recht. Es ist müßig, darüber zu diskutieren, wie sich ein Hund entwickelt hätte, wenn....
Ich lehne Kastration ab, wenn es nur darum geht ein "Hundebaby" zu behalten oder wenn man sich davon verspricht, sich die Erziehung leichter zu machen.
Wir haben Campino auch kastrieren lassen. Warum? Weil er sobald er am Boden eine läufige Hündin gerochen hat, total von der Rolle war und zwar während des kompletten Spaziergangs und eine Zeit lang zu Hause, Er hatte bis dahin nie Kontakt mit einer läufige Hündin. Da nun mal fast das ganze Jahr irgendwo eine Hündin läufig ist, finden wir es unnötig, Campino diesem Stress auszusetzen. Züchten wollten wir auch nicht. Wäre er so "cool" wie sein Hundekumpel, der sich natürlich für Hündinnen interessiert, aber nicht für die nächsten 2 Stunden hektisch und nervös bleibt, wäre natürlich alles an Campino daran geblieben. Campino ist immer noch an Mädels interessiert (als er die 1. läufige Hündin live getroffen hat (da war es schon gut 1 Jahr kastriert), hat er gleich gewußt, was zu tun ist :dog_tongue2 zum Entsetzen der Hundehalterin, der ihr Mädel ausgebüxt ist).
Campino hatte noch nie Probleme mit intakten Rüden und mit Mädels schon gar nicht. Campino geht Ärger aus dem Weg, weiß sich aber zu wehren, wenn es sein muß. Unsere Hundetrainerin nimmt halbstarke Rülpel gerne in unsere Gruppe, Campino erzieht dann mit und zeigt den Halbstarken, wo der Hammer hängt.
Übrigens, bei Katzen und Hengsten macht sich kein Mensch Gedanken über Entwicklungsstörungen. Warum nur? Weil ein Hengst eine echte Herausforderung sein kann und markierende Kater einfach ekelig sind und deswegen moralische Bedenken ganz schnell über Bord geworfen werden?
Ich denke, jeder muß für sich selbst entscheiden, was das beste für Hund und Halter ist. Keineswegs sollte man aber eine solche OP leichtfertig vornehmen lassen.
Grüße
Christine

Anneliese

Re: Frühkastration

Beitrag von Anneliese » Fr 2. Jul 2010, 17:24

Moin!

Ich hätte da mal gerne nachgefragt.

Eingestellt von Stefan
In unserem Fall heisst das, dass ein Hund nur kastriert/kupiert werden dürfte, wenn er:(Ich habe es mal zum Gesetz passend eingefärbt)
1. krank ist
2. ein Jagdhund wäre und sich schwer, bei der Ausübung der jagdlichen Tätigkeit, verletzen könnte(geht auf das Kupieren von Rute und Ohren)
3. Der Rüde unbeaufsichtigt wäre und sich somit mit fremden Hündinnen ungewollt paaren könnte(Streuner). Das wird aber durch die allg. Sorgfaltspflicht durch Richter im Normalfall ausgeschlossen, da der Halter für sein Tier verantwortlich ist.

Will nicht streiten, aber wer legt diese „Standards“ fest.
Aus welchem Jahr ist das Gesetz?

Zu 1: wieso darf das Tier kastriert werden, wenn es krank ist, wenn Kastration doch unnatürlich ist und eher krank machen soll?
Zu 2.: wieso darf ein Tier für eine Arbeit so weit beschnippelt werden, dass es mit nichts mehr hängen bleiben kann – oder weniger sichtbar ist?
Das Tier ist doch dann eindeutig für die gewünschte Tätigkeit nicht geeignet.
Zu 3.: Hier gibt es Hunde die springen aus dem Stand über eine 1,60 m hohe und breite Hecke, überwinden Elektrozäune – nehmen den Schock ignorierend in Kauf , buddeln sich unter Hecken und Sichtschutzwände durch – und irgend eine Hündin ist immer läufig.
Bei uns leben so viele Hunde, da ist immer eine Hündin läufig, d.h., das Tier müsste streng genommen immer angeleint und/oder eingesperrt sein – das geht wohl gar nicht.

Ich glaube als das Gesetz erlassen wurde ist niemand von einer solch hohen Hundedichte ausgegangen, wie wir sie jetzt haben und ich glaube, dass dieses Gesetz auf seine aktuelle Alltagstauglichkeit überprüft werden muss.

Und wer bestimmt was ein Schädling ist?
Wir haben bei uns auf dem Boden im Winter Mäuse – darf ich eine Falle aufstellen?
Wohl ja, warum? Iltis, Mader – machen viel kaputt – aber wer ist der Schädling – Mensch oder Tier?

Bevor wir uns Bente ins Haus holten, war ich auch in einem Tierheim.
Über die Kastration haben wir uns dort auch unterhalten.
Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter steht dort fest, dass die meissten Hundehalter sich die Kastration aus Kostengründen sparen. Der Rüde – hin und wieder, aber die Kastration der Hündin schlägt mit mehreren hundert Euro ein großes Loch in die Haushaltskasse.

Ach es ist viel zu heiß für so was – aber musste auch mal raus - und ist nur ein weiterer Diskussionsbeitrag . Ich will nicht verteidigen, predigen, werben - nur nachdenken - mit anderen.

Liebe Grüße :ykaffee
Anneliese - die sich leider nichts einfach macht - mit Bente - die ganz zufrieden scheint :dog_drink

Benutzeravatar
Stefan K.
Benutzer
Beiträge: 429
Registriert: Di 26. Jan 2010, 15:15

Re: Frühkastration

Beitrag von Stefan K. » Sa 3. Jul 2010, 21:37

Anneliese hat geschrieben:Moin!

Ich hätte da mal gerne nachgefragt.


Will nicht streiten, aber wer legt diese „Standards“ fest.
Aus welchem Jahr ist das Gesetz?

Zu 1: wieso darf das Tier kastriert werden, wenn es krank ist, wenn Kastration doch unnatürlich ist und eher krank machen soll?
Zu 2.: wieso darf ein Tier für eine Arbeit so weit beschnippelt werden, dass es mit nichts mehr hängen bleiben kann – oder weniger sichtbar ist?
Das Tier ist doch dann eindeutig für die gewünschte Tätigkeit nicht geeignet.
Zu 3.: Hier gibt es Hunde die springen aus dem Stand über eine 1,60 m hohe und breite Hecke, überwinden Elektrozäune – nehmen den Schock ignorierend in Kauf , buddeln sich unter Hecken und Sichtschutzwände durch – und irgend eine Hündin ist immer läufig.
Bei uns leben so viele Hunde, da ist immer eine Hündin läufig, d.h., das Tier müsste streng genommen immer angeleint und/oder eingesperrt sein – das geht wohl gar nicht.

Und wer bestimmt was ein Schädling ist?
Wir haben bei uns auf dem Boden im Winter Mäuse – darf ich eine Falle aufstellen?
Wohl ja, warum? Iltis, Mader – machen viel kaputt – aber wer ist der Schädling – Mensch oder Tier?
Liebe Grüße :ykaffee
Anneliese - die sich leider nichts einfach macht - mit Bente - die ganz zufrieden scheint :dog_drink
Moin zurück!

Zu Deinen Fragen: Das Gesetz ist von 1972. Und der Bundestag hat´s abgesegnet.

Zu 1: Wenn ein Rüde Hodenkrebs oder eine Hündin Gebährmutterkrebs haben sollte, müssen die Organe eben entnommen werden. Das ist ja soweit logisch.
Zu 2: Vollste Zustimmung...
Zu 3: Das ganze Gesetz zielte eigendlich auf die Landwirtschaft hin. So wurde es mir von einem Abgeordneten mal erzählt. Ob´s stimmt(manches ist ja logisch), weiß ich nicht. Ich habe nun mal mitbekommen, wo ein Richter einen Tierarzt und div. Halter verurteilt wurden, die ihre Tiere kastrieren ließen und Kläger, Staatsanwalt und Richter hatten die gleiche Meinung. Die Einwände der Tierhalter, das sie die Hunde nicht beaufsichtigen könnten, verwies der Richter damit, das es eine Sorgfaltspflicht des Halters gäbe und im nichtbefolgen die Unfähigkeit zum Halten der Hunde dalege. Bei einem Gerichtsverfahren bei Katzen hingegen wurde die Kastration aus zwei Gründen toleriert, da Katzen angeblich einen Freiheitsdrang nach draußen haben(meine drei Maincoon´s leben aber seit Jahr und Tag im Haus und trauen sich nicht raus), sowie auch durch das Markieren der intakten Kater ein wirtschaftlicher Schaden entstehe.

So, was ist ein Schädling? Nun, die Grenzen sind fließend. Eigendlich ist ein Tier ein Schädling, sobald es finanzielle oder gesundheitliche Schäden verursacht. Die Grenzen sind daher fließend, da es die Menge und der Ort des Auftretens ist.
Beispiel 1: Ein Wespennest in weiter Entfernung ist O.K., aber eine Wespe im Limoglas ist schon gefährlich.
Bsp. 2: Ein Marienkäfer ist kein Schädling, aber zig Tausende, eigendlich schon Millionen wie ich schon an der Küste erlebt habe, sind für Gastwirte schon schädlich, wenn der Biergarten belagert wird.
Du, als "Otto-Normal-Bürger" ohne Ausbildung darfst nach dem TierSchG keine Mausefalle "zum Zwecke einer Tilgung einer Schadnagerpopulation" aufstellen, da Du keine "Genehmigung zur artgerechten Tötung von Wirbeltieren" hast.
Und dann kommt nun das dt. Jagdrecht zu tragen, mit den Tieren die Du angeschrieben hast: Iltis, Marder, Waschbären, Kaninchen, Hasen, Bisamratte. Sogar die Ringeltaube ist im Jagdrecht verankert. Hier wiederum ist das Vergrämen erlaubt, wenn es keine "besonders geschützen Tierarten" sind wie Hornissen, Siebenschläfer u.a.

Anneliese, ich kann die dt. Gesetzgebung auch manchmal nicht so recht verstehen, und ich begrüße es, wenn jemand, wie Du, auch mal kritisch nachfragt. Ich muß mich nicht nur mit den Gesetzestexten herumschlagen, sondern auch mit den div. Urteilen der Gerichtshöfe. Und mit dem EU-Recht wirds auch nicht einfacher. Manche Urteile verlangen einen gesunden Menschenverstand, manche eben nicht. Und oft spielen auch persönliche Erfahrungen und Meinungen eine Rolle, ob ich ein Gesetz verstehe oder nur schlicht befolgen muß, ohne nachzudenken.
Ich selbst wäre in einem riesen Konflikt, wenn ich mich bei einer Hündin entscheiden müsste...

Ich hoffe, ich konnte Die einwenig meine Meinung dalegen und meine Erfahrungen aus der Schädlingsbekämpfung.

Gruß Stefan & Benny, die weiterhin um Lotte trauern.. :dog_sad
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

Anneliese

Re: Frühkastration

Beitrag von Anneliese » Sa 3. Jul 2010, 22:16

Beitrag von Stefan K. » Sa 3. Jul 2010, 20:37

Moin Stefan,
danke für die schnelle Antwort.

Wenn im Herbst die Maus wieder ein feines Nest für ihre Brut herrichtet und wir keine Invasion der putzigen Tierchen wollen,
muss ich mich also an einen Schädlingsbekämpfer wenden.
Bei den vielen tausend (?) Mausefallen die verkauft/angeboten werden, tippe ich mal darauf, dass das kaum eine Privatperson macht -
und die anderen Nager ...grübel...

Liebe Grüße
Anneliese - die eigentlich glaubt, dass jedes Tier einen Sinn in der Natur hat - aber Zecken doch nicht - mit Bente, die es einfach nur schön haben möchte.

Sonja D.

Re: Frühkastration

Beitrag von Sonja D. » Mo 2. Aug 2010, 13:48

Hallo alle zusammen,

ich hätte nicht gedacht das die Frühkastration bei Hündinnen so ein Thema ist.
Habe selbst eine Hündin die vor Ihrer ersten Hitze, mit 9 monaten, kastriert worden ist.
Haben uns lange gedanken gemacht wann der richtige Zeitpunkt für einen Kastration ist.
Hatten zu dem Zeitpunkt einen AT-Deckrüden mit im Haus wohnen und keine Möglichkeit die beiden räumlich zu trennen.
Wollten keinen Nachwuchs.


Habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Die Hündin ist genauso wie ein AT sein soll. Zurückhaltend gegenüber Fremden.
Klar im Verstand und behauptet ihren Rang im Rudel. Vorrangehend wenn es sein muß.
Ist mit 62cm auch nicht im Wachstum stehen geblieben.
Würde die Kastration, bei diesen Vorraussetzungen, so wie gewesen, wieder machen.

Sonja

Gesperrt

Zurück zu „Gesunderhaltung & Vorbeugung“