Kastration beim Rüden

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reni1965

Kastration beim Rüden

Beitrag von reni1965 » Di 17. Aug 2010, 10:00

Hallo liebe AT-Freunde,

wir haben arge Probleme, weil unser Cid, knapp 2 Jahre, sich wirklich zum großen Macho entwickelt. Der Umgang mit sehr vielen anderen Rüden ist sehr problembehaftet, weil er sich ständig aufspielt und ihr wißt ja, was die Jungs für Kräfte haben.

In der Erziehung sind wir ziemlich konsequent, allerdings gelingt es uns nicht wirklich, ihn wenn uns beim Spaziergang ein anderer Rüde entgegen kommt abzulenken, sodaß die Situation nicht eskaliert.

Hat jemand Erfahrung damit, ob da eine Kastration diese Problematik wirklich etwas lindert, denn da scheiden sich ja die Geister.

Oder habt ihr noch ein paar hilfreiche Tips?

Freue mich schon auf Eure Antworten

Liebe Grüße aus Stolberg

Irene

Eddi

Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von Eddi » Di 17. Aug 2010, 11:24

Hallo Irene,

tja, da geht sie wieder los, die Frage, was man darf und was nicht.
Ungeachtet der vorangegangenen Diskussionen senfe ich mal dazu:

Ohne den Hund und sein Verhalten zu sehen und zu beurteilen ist da auf die Distanz keine gescheite Aussage zu machen. Auch zur Frage der Erziehung nicht. Nicht, daß ich nicht glauben würde, daß Ihr konsequent und gut erzieht, aber leider weicht immer wieder die subjektiver Empfindung des Hundebesitzers von der seiner Umwelt ab.

Die erste Frage, die sich stellt, ist, ob sein Verhalten wirklich rein Testosteron gesteuert ist. Die zweite, ob es andere Wege gäbe, das gewünschte Ziel zu erreichen.
Wie gesagt, das beste ist eigentlich ein auf Verhaltenstherapie geschulter TA. Der kann sich das ganze Problem aus beiden Perspektiven, dem des Psychofritzen und dem des beutelschneidenden schnippelwütigen :dog_wink TAs ansehen.
Eine gute Lösung wäre auch die hormonelle Stillegung für ein paar Wochen. Sollte das alle Probleme lösen, wäre möglicherweise eine Kastration die richtige Option. Wenn nicht, weiß man, daß man erstmal andere Baustellen bearbeiten muß.

LG
Eddi

vanja
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Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von vanja » Di 17. Aug 2010, 15:53

Mein erster Rüde war ein großer Menschenfreund. So sehr er die Menschen mochte, so sehr haßte er seine Artgenossen.
Wir hatten das gut im Griff und konnten damit problemlos umgehen.
Nichts desto trotz hatten wir uns damals dann doch entschlossen den Rüden mit 18 Monaten kastrieren zu lassen.

An seinem Verhalten gegenüber den Menschen hat sich nichts geändert. Sein Haß auf seine Artgenossen ist bestehen geblieben.
Er war nur seine Hoden los - sein schlechtes Benehmen blieb ihm erhalten :-)
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

kampo

Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von kampo » Di 17. Aug 2010, 19:57

Hallo,

unser Kampo hat auch dieses Machogebarden an sich gehabt und ab und zu immer noch. Vom Hundeverein wurde uns nahegelegt, ihn kastrieren zu lassen, wir würden das Problem sonst nicht lösen können. Unser Tierarzt war dagegen. Dann haben wir den Verein gewechselt und an unserem eigenen Verhalten sehr stark gearbeitet (war wirklich harte Arbeit und hat über Monate gebraucht, immer mal wieder mit kleinen Rückschlägen). Es ist zu ausführlich, wenn ich jetzt auf unsere Verhaltensänderung eingehe. Auf jeden Fall ist er nicht kastriert und wir haben das Machoproblem zu 90 % im Griff.

Viele Grüße
Ute

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lutz
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Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von lutz » Mi 18. Aug 2010, 14:19

Hallo AT-Freunde,

unser jetzt 7jähriger intakter Rüde Joker hatte mit 3-4 Jahren mal so eine Phase in der er hier in seinem Hausrevier mit einigen größeren, über 2jährigen Rüden anderer Rassen wohl erst einmal abklären mußte wer hier etwas zu melden hat. Das hat sich aber eben auf sehr wenige Rüden von den vielen Hunden hier beschränkt und beruhte meist auch auf gegenseitiger Antipathie als Konkurrent um die Gunst der Hündinnen. Das hatte schon einige Kommentkämpfe mit viel Krawall gegeben die aber alle ohne ernsthafte Verletzungen ausgegangen sind. Zu 90% genügte eine einmalige Klärung der sozialen Rangstufe und die Sache hatte sich dann soweit erledigt dass eine Begegnung der Rüden untereinander ohne Leine entweder ganz friedlich oder auch mit etwas Grummeln in den Bart und gegenseitiges mehrmaliges übermarkieren friedlich verlief. Bei einigen Rüden wurde aber an der Leine immer noch Zoff gemacht und der Obermacker herausgekehrt und bei 3 Kandidaten der männlichen Konkurrenz behalten wir die Hunde auch nach wie vor auf Distanz.
Ansonsten ist Joker heute schon sehr erwachsen geworden und muß sich nicht mehr mit jedem Rüden anlegen.
Von jungen Rüden unter 2 Jahren lässt er sich schon so einiges gefallen und Hündinnen könnten ihn wahrscheinlich eher totbeißen bevor Joker sich wehrt.
Außerhalb seines Hausrevieres hatte er sich noch nie mit anderen Hunden angelegt. Eine Ausnshme war vor Jahren mal mal ein Mopsrüde der sich am Ostseestrand im Urlaub zwischen den schlafenden Joker und seinem Ball am Strandkorb drängelte. Den hätte Joker bald totgeschüttelt als er mit seinen Zähnen am Mopsgeschirr hängen blieb, was aber sicher nicht testosteronbedingt war sondern dieser schnaufende Hund wohl eher in Jokers Beuteschema passte, denn sonst können ihn auch kleinere Rüden ruhig anmachen die er entweder vollkommen ignoriert oder sogar anpinkelt.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Eddis
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Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von Eddis » Mi 18. Aug 2010, 23:20

Hi Irene, ich würde nicht an Kastration denken. Erziehung hin und her, es gibt immer noch einen 2. Weg. Knapp 2 Jahre alt ist euer Hund. Ist er denn schon Erwachsen? Leinenaggressivität ist u.a.ganz sicher Erziehungssache. Ein angewöhntes Verhaltensmuster geht auch durch Kastration nicht weg.

Wenn die Leute schon mißtrauisch von Weitem fragen ob er ein Rüde ist...Vertrau deinem Hund, er kann Mimiken besser lesen als wir. Er braucht nur viel Platz dazu. Schmale Wege sind ungeeignet, weil der sich unterlegen Fühlende nicht richtig abhauen kann. Meistens gehen die Zankereien glimpflich ab.

Unser letzter Rüde war allerdings größenwahnsinnig, ein kleiner Welsh. Der zu doppelter Größe aufwuchs, wenn sich ein großer Schwarzer näherte. Er schien schmerzunempfindlich und griff immer wieder an. Egal wie tief seine Wunden waren. Wir haben ihn trotzdem nicht kastrieren lassen. Mit etwa 5Jahren wurde er ruhiger.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

gismo

Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von gismo » Mi 2. Feb 2011, 11:52

Hallo,
unser Gismo ist kastriert.
Grund waren Probleme im 7ten und 8ten Monat. Er ging auf alles los – ob Hund, Mensch, Autoreifen, größere Baumstämme, Kissen, Büsche – eben auf alles – aber nicht bösartig – wollte eben seine Dominanz zeigen.
Dazu kam noch ein größeres Problem – Dauererektionen – (ca. 5-8 Minuten), die sehr schmerzhaft für den AT waren. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt, verschiedene Hundetrainer und Hundeverein haben wir ihn kastrieren lassen – im 9ten Monat.
Nach ca. 5 Wochen lies die Problematik nach – sein Wesen und sein Charakter blieben erhalten. Heute - als zweijähriger - ein super AT den wir auf keinen Fall mehr hergeben würden.
Das einzige „Problemchen“ das bis heute geblieben ist – wir müssen sehr auf die Ernährung achten. Ansonsten ist Gismo sehr agil und „Hans Dampf“ in allen Ecken.

Das für und wider einer Kastration ist immer eine Frage was ich damit erreichen will. Nur um den Hund „ruhiger“ zu machen würde ich ablehnen, da man mit Erziehung sehr viel erreichen kann (Gismo´s Vorgänger war nicht kastriert – die Erziehung war bis zum letzten Tag angesagt – aber was tut man nicht alles für sein Tier !)
Aus gesundheitlichen Gründen – würde ich sofort zustimmen, da es doch eine außerordentliche Erleichterung für die Tiere ist – und natürlich auch für die Halter/in.

Also versucht es mal über einen längeren Zeitraum mit Erziehung/Ablenkung, sprecht mit vielen Hundebesitzern, auch mit Hundetrainern, über ihre Erfahrungen und entscheidet dann – zum Wohle des Tieres und natürlich auch zum Wohle des Halters – ich finde es zählt beides.

Viel Glück und viel Erfolg

Bis bald
Wolfgang/Gismo

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lutz
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Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von lutz » Fr 4. Feb 2011, 16:57

Hallo Wolfgang,

schön dass du mit dem Ergebnis von Gismos Kastration zufrieden bist auch wenn er jetzt wahrscheinlich öfter mal Kohldampf schieben muß damit er nicht zu dick wird.
Es ist nun mal so dass ein kastrierter Hund ca. 1/3 Kalorien weniger verstoffwechselt als ein intakter. Dazu kommt denn noch der vermehrte Appetit als Ersatz für verloren gegangenes Interesse und Sinnesfreuden am anderen Geschlecht, was auch ablenkend vom Fressen wirken kann.
Allerdings muß ich sagen dass ein AT-Rüde mit 7-8 Monaten gerade in die Pubertät kommt dieauch mit 9 Monaten noch längst nicht abgeschlossen ist. Da bin ich mir ziemlich sicher dass sich das Verhalten von Gismo wohl noch normalisiert hätte wenn ihr noch ein halbes Jahr mit der Kastration gewarte hättet.. In der Pubertät müssen die Hunde genau so wie die Menschen erst mal mit sich selbst klar kommen und etwas sonderbares oder eigenwilliges Verhalten kommt in dieser Zeit schon mal vorübergehend vor und ist vollkommen normal ohne dass dieses ein Dauerzustand wird.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: Kastration beim Rüden

Beitrag von Ulan » Do 24. Feb 2011, 16:47

Hallo
Gilmore mussten wir mit 4 1/2 Jahren durch Zysten an der Prostata kastrieren lassen.
Sein Verhalten hat hat sich auf Grund diesre Tatsache nicht geändert.
Er war vorher ein ausgeglichner selbstbewußterund introvertierter Rüde
und ist es auch geblieben.
Gewichtsprobleme ergaben sich allerdings.
Dies könnte allerdings auch mit seiner HD zusammen hängen.
gruss
Edgar mit Gilmore
Ein Leben ohne Hund ist ruhiger,sauberer,
und viel langweiliger

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