Autoimmune Polyarthritis bei Elli

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Mönchen

Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Mönchen » Fr 3. Jun 2011, 05:58

Hallo an alle im Forum,

ich habe ja schon im April berichtet, dass bisher kein Tierarzt eine Diagnose für meine Elli erstellen konnte.

Unsere 7. Tierarztstation war nun am 27.05.2011 in Berlin Zehlendorf in der Privatsprechstunde bei Prof. Brunnberg.


Verdachtsdiagnose stand an diesem Tag: Rheuma

Am 01.06.2011 hatten wir einen Termin zur Punktion der Gelenke. Der Laborbefund brachte uns dann,

die Diagnose ``Autoimmune Polyarthritis``

Wir bräuchten nun ein paar Ratschläge: z.B. Futterumstellung, Physiotherapie, ist Kälte oder Wärme besser u.s.w.

Ich Lese zwar viel, aber bin mir aber bei dem Geschriebenen im Netz, manchmal etwas unsicher.

Oder hat jemand schon Erfahrung damit?

Vielen Dank u. freu mich auf Eure Antworten

Liebe Grüße
Simone & Elli v.d. Rittersburg

Jackson

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Jackson » Fr 3. Jun 2011, 07:25

Hallo Simone,

bei entzündlich bedingten Gelenkschmerzen solltest Du auf Getreide im Futter verzichten.

Eine Kältebehandlung wirkt bei Gelenkentzündungen schmerzstillend, abschwellend, nimmt die Überwärmung aus dem Gelenk und verlangsamt den Stoffwechsel vor Ort. Wärmebehandlung würde die Entzündung fördern.

Ich wünsche gute Besserung für Elli. Medikamentös wird sie ja sicherlich schon behandelt. Ich kenne die Polyarthritis nur beim Menschen. Daher kann ich Dir nicht wirklich helfen.

Alles Gute für Euch.

Liebe Grüße
Annette

Jackson

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Jackson » Fr 3. Jun 2011, 07:55

Ach ja, Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv (entzündungshemmend) bei Gelenkentzündungen aus. Reichlich vorhanden in Lachs- und Leinöl.

Alles Gute und liebe Grüße
Annette

Mönchen

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Mönchen » Fr 3. Jun 2011, 11:16

Jackson hat geschrieben:Ach ja, Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv (entzündungshemmend) bei Gelenkentzündungen aus. Reichlich vorhanden in Lachs- und Leinöl.

Alles Gute und liebe Grüße
Annette

Vielen Dank für die Tips. Ja, Medikamentös wird sie Behandelt.

Das mit der Kälte und der Wärme, da war ich mir gar nicht sicher.

Großes Dankeschön von

Simone & Elli v.d. Rittersburg

Eddi

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Eddi » Sa 4. Jun 2011, 17:43

Hallo simone,

hm, neben der Diagnose und Schulmedizinischen Therapie wird Brunnberg doch auch Ideen zur Begleitbehandlung gehabt haben?

Grundsätzlich und grob eingeteilt gilt:
Wärme bei chronischen, Kälte bei akuten Beschwerden/Schmerzen
Akute Entzündungen werden, wie Annette bereits erklärt hat, bei Wärme zusätzlich durchblutet und daher wird die Entzündung gefördert. Diesen Effekt macht man sich aber bei chronischen, alten Prozessen zunutze, wo man eine Reaktivierung anstrebt, um durch verstärkte Durchblutung auch die Heilung zu fördern. Und bei Beschwerden, die generell nur durch verstärkte Durchblutung gebessert werden können.
Kälte bzw moderate Kühlung ist bei ganz frischen Verletzungen/Entzündungen darum sinnvoll, weil sie überschießende Reaktionen aufgrund der vom Körper selbst gesteigerten Durchblutung eindämmt. Hier ist wichtig, nicht zu lange und zu kalt zu kühlen, weil der Körper sonst mit Gegenmaßnahmen zur Kühlung erst recht die Durchblutung hochfährt. Also je kälter umso kürzer, je länger umso weniger eisig. Gerade bei der behaarten Hundehaut erkennt man uU beginnende Erfrierungen nicht, also immer unter die Kühlung ein Handtuch. Legt man Coolpacks direkt auf, kann durch das Kondenswasser das Fell naß werden und die Kälte nicht mehr isolieren, sondern direkt auf die Haut leiten. Das kann tatsächlich Schäden hervorrufen. Im Gegensatz dazu kann man für ein paar Minuten gut beaufsichtigt mit feuchter Kälte kühlen: Waschlappen naß ins Gefrierfach, wenn er so sorbet-artig knirscht, kann er aufgelegt werden. Hier ist das Vermögen die Kälte zu halten gering und somit auch die Gefahr, daß was passiert.
Die Kälte nimmt auch lokal Schmerzen, kennt jeder vom Eisspray.

Bei rheumatischen Beschwerden werden, soweit ich aus der Humanmedizin weiß, Kältetherapien eingesetzt. Die Patienten werden in Kältekammern verfrachtet und bibbern da relativ lange vor sich hin. Ist schon ewig her, daß ich da mal was drüber gelesen/gefernguckt hab und im Momentz keine Idee, wo und auch keine genaueren Parameter.
Inwieweit es auf Hunde übertragbar ist, sollte Brunnberg am besten wissen.

Aber trotz dieser Regel muß man auch einfach ausprobieren, was dem Patienten besser tut.
Ich zB finde je größer der zu kühlende Bezirk wird, diese Kälte unangenehmer und kühle zB meine Blutergüsse und Verletzungen wie Verstauchungen, Zerrungen, kaputte Bänder und Gelenkkapseln meist nicht länger als einen Tag (natürlich in vielen kleinen Einheiten). Andere tapern fröhlich 3 Tage mit Kühlkissen im Kopfkissenformat umher. Da erfrier ich schon beim hingucken.
Dafür mag ich an fast allen älteren Wehwehchen gern eine moderate Wärme bis knallige Hitze.

Nun kann Hund nicht viel sagen, aber durch genaue Beobachtung findest Du schon heraus, ob Elli lieber Wärme auf schon länger schmerzende Gelenke möchte oder Kälte.

Ähnliches gilt für Bewegung. Akute Schübe/SChmerzen können eine gewisse Ruhezeit einfordern. Grundsätzlich gilt sonst "wer rastet, der rostet" auch und gerade für rheumatische Erkrankungen. Auch hier hilft genaues beobachten und "befragen" des Hundes.
Manchmal hift es über den Schmerz hinweg zu gehen und dann wird's durch Bewegung besser. Aber das erfordert sicher extrem genaue Kenntnisse und Beobachtungsgabe, dazu raten würde ich nur im äußerst bekannten Einzelfall.

Futterumstellung ist auch so eine Sache. Was frißt Elli denn zur Zeit?
Grundsätzlich würde ich auch auf jeden Fall zu Getreidefrei raten, aber das tu ich immer, auch für den sonst gesunden Hund, weil Getreide eben (für mich schon mehr als nur im Verdacht steht) den Hund und damit sein Immunsystem zu überfordern, weil es in seiner natürlichen Ernährung überhaupt nicht vorkommt. Ich bin mittlerweile der Meinung, daß Kohlenhydrate im Hundefutter bestenfalls bei hoher körperlicher Ausdauerbelastung sinnvoll sind oder bei bestimmten Erkrankungen, um mehr Energie bereit zu stellen. Aber ansonsten halte ich große Mengen KH für entbehrlich bis unnötig oder gar schädlich.
Möglicherweise kann man eine Ursache für die Entgleisung des Immunsystems eriuieren, dann würde ich die Fütterung evtl auch danach ausrichten. Ansonsten eher zu den gleichen Ratschlägen wie bei anderen überschießenden Erkrankungen des Immunsystems raten, also evtl sogar Ausschlußdiät, um vielleicht damit Futtermittel zu finden, bei denen sich die Beschwerden deutlich bessern, so denn keine ganz eindeutige Ursache, die nicht mit der Fütterung zusammen hängt, gefunden wurde. Allerdings gelingt die Ursachenforschung im rheumatischen Formenkreis leider noch weniger als bei besser erfassten Erkrankungen.
Im Forum gibt es gerade im Themenbereich zur Fütterung einige Hinweise auf Inhaltsstoffe, die eher antiinflammatorische Wirkung haben, wie die erwähnten Omega-3-FS.

Auch homöopathische Präparate können unterstützend gegeben werden; die sind aber häufig individuell zu bestimmen. Pflanzliche Präparate wie Ingwer, Teufelskralle etc können ebenfalls positive Wirkungen entfalten. Die Verträglichkeit von diesen Präparaten sollte vorsichtig getestet werden und berücksichtigt, daß sie durchaus potenzierende Wirkung auf diverse Schmerzmittel und deren Nebenwirkungen entfalten können. Und solange Kortison gegeben wird, wirken die meisten Homöopathika nicht oder zumindest nicht zuverlässig.

LG
Eddi

Mönchen

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Mönchen » Sa 4. Jun 2011, 20:59

Vielen vielen Dank für die umfangreichen Informationen.

Elli bekam bisher Royal Canin u. Fleisch, Gemüse u.s.w. (Teilbarfen)

Royal Canin wird umgestellt auf Getreidefreies Trockenfutter (welches bin ich mir noch nicht so schlüssig)

Habt ihr da einen Tip für mich???

Medis bekommt sie zur Zeit:

Novaminsulfon 3x tgl. 1 Tabl.
Omeprazol 2x tgl. 20M
Omeprazol 2x tgl. 10M
Doxycyclin 2x tgl. 3/4 Tabl.
Prednisolon 2x tgl. 1,5 Tabl.


Auslauf richtet sich nach Elli wie ihr Befinden ist. Erstmal habe ich unsere Spaziergänge so gelassen wie es vorher war als sie gar nicht so gut Laufen konnte. Jenachdem wie das Wetter ist werde ich die Spaziergänge langsam ausdehen. Bei großer Hitze gehen wir mehrere kleine Runden am Tag.

Auf jeden Fall hat sie seit 2 Tagen keine starken Bewegungstörungen.
Aufstehen klappt schneller u. viel besser.
Natürlich beobachte ich sie sehr Intensiv u. genau.

Lg
Simone & Elli v.d. Rittersburg :dog_rolleyes

Mischka

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Mischka » So 5. Jun 2011, 15:40

Guck mal hier, Simone:
Fenrier, getreidefrei
http://www.bestesfutter.de/index.html
Ich selbst habe damit keine Erfahrung.

Ich barfe, aber mein Junghund Hoover hat bisher zur Hälfte seine Tagesration in Trofu erhalten. Ich hatte mich ebenfalls für ein getreidefreies Futter mit einem großen Fleischanteil entschieden und war sehr zufrieden von der Verträglichkeit her. Hatte beide canandischen Sorten verfüttert. Nun ist auch Hoover auf Barf.
Bei Zooplus auch versandkostenfrei:
Acana oder Orjien
Link zu Acana
http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundef ... tter/acana
Link zu Orjien
http://www.zooplus.de/shop/hunde/hundef ... ter/orijen

Kein Durchfall oder ähnliches. Die Konsistent vom Output super.

abedabun

Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von abedabun » Fr 29. Jul 2011, 12:06

Hallo Simone und Elli,

wir sind ebenfalls betroffen. Bei unserem Hund Moe wurde ebenfalls vor kurzem Autoimmune Polyarthritis festgestellt und wir sind auch mit ihm in Düppel zur Behandlung ( allerdings nicht bei dem Brunnberg selbst ). Ich habe mich extra wegen euch in diesem Forum angemeldet, damit man sich eventuell über Behandlung, Medikamentenvergabe, Nahrungsergänzungsmittel usw. austauschen kann. Moe ist kein Airedale sondern ein 40 kg schwerer Mischlingsrüde, aber vielleicht hast du ja trotzdem Interesse an einem Austausch. Ich würde mich freuen, wenn du mir eine PN schreiben würdest.

Moe bekommt zur Zeit die Medikamente:

Prednisolon 2x 20 mg/tägl.
Doxycyclin 2x200mg/tägl.
1xOmeprazol NT 40 mg/tägl.
3 x 2 Novalgin 500 mg/tägl. ( habe aber eine schon ersetzen können durch Traumeeltabs)

Darf ich dich fragen in welcher Dosierung Elli das Prednisolon bekommt?

LG abedabun & Moe

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Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Kathinka » So 31. Jul 2011, 11:13

Mischka hat geschrieben:Guck mal hier, Simone:
Fenrier, getreidefrei
http://www.bestesfutter.de/index.html
Ich selbst habe damit keine Erfahrung.
Hallo Simone,

ich füttere das Fenrir von Bestes Futter schon seit einigen Jahren und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Mein Offroad- Beagle verträgt ja eh alles, aber unser alter Rüde (Schäferhund- Irish Wolfshound- Mix) hatte einen sehr empfindlichen Magen und diverse Allergien (u.a. gegen Gerste und Milchprodukte, wo meist mind. eins davon in TroFus ist). Als wir geweselt haben damals war uns auch wichtig, dass das Futter nicht nur für unseren Allergiker geeignet ist, sondern auch Getreidefrei, da der Große schon Arthrose hatte und bei meinem es sehr wahrscheinlich war, dass er mal eine bekommen würde.

Das Preis-Leistungs- Verhältnis vom Fenrir ist für mich absolut zufriedenstellend. Für 25 kg Hund reicht ein 14 kg Sack bei mir 2 Monate (wenn er nur TroFu bekommt). Auch der Output hält sich in Grenzen, hat eine gute Konsestenz und ist kaum merklich mehr, als beim reinen Barf- Mahlzeiten. Auch die Lieferung erfolg rasch nach Zahlungseingang, für solche Spät-Besteller wie mich ist super die Option per Email eine Kopie der Überweisung zu schicken, dann packen die das Futter gleich ein und verschicken es, i.n.R. habe ich nach Bestellung und Überweisung inkl. Zusenden der Kopie derselbigen am spätestens 3. Tag den lieferant vor der Haustür.

Grüßle Kathrin
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Re: Autoimmune Polyarthritis bei Elli

Beitrag von Andrea » Mi 28. Nov 2012, 21:58

Der AT meiner Freundin hat es leider nicht geschafft und mußte erlöst werden.

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