Einseitige Prostatavergrößerung

Erfahrungsaustausch und Hilfe bei Krankheiten - erfolgreiche Therapien
Jackson

Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Jackson » Mi 6. Jul 2011, 16:59

Hallo,

Porter hat nach dem heutigen Tastbefund beim TA eine einseitige Prostatavergrößerung. Die eine Seite ist doppelt so groß wie die andere. Er hatte ja bisher immer wieder mal Blut in Spuren im Ejakulat bei einer leicht vergrößerten Prostata. Gestern war das Blut schon deutlich sichtbarer. Daher steht als nächstes eine Ultraschalluntersuchung an.

Wer kann über ähnliche Erfahrungen berichten? Was habt Ihr therapeutisch unternommen?

Viele Grüße
Annette

Bine

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Bine » Mi 6. Jul 2011, 18:02

Hallo Anette,
ich hatte im fortgeschrittenen Alter bei meinen Rüden ab und an Probleme.
Hab das aber immer mit Weidenrinde,Soja und Broccoli hinbekommen.
Weidenrinde= natürliches AB
Soja: verhindert Prostataprobleme
Broccoli: 500g mit Wasser ca 20 min köcheln und komplett mit Sud verfüttern! Als Kur mindestens 10 Tage und tgl.
Spritzen ect. haben damals nicht geholfen... im Raum stand nur noch Kastration, ich hab dann Broccoli ausprobiert und bin dabei geblieben.
Viel Glück und gute Besserung.
Bine

Balou

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Balou » Mi 6. Jul 2011, 19:21

Hallo Annette,

Balou hat immer getropft auch mit Blut. Ich habe mich dann dazu entschlossen, ihn kastrieren zu lassen. Balou hat sich durch die Kastration nicht verändert, das Fell ist nicht schlechter geworden und er ist auch vom Gewicht her gleich geblieben. Das Gute ist auch, dass wir nun nicht mehr überall im Haus die Tropfen auf dem Boden haben.
Für Rüden die nicht in der Zucht vewendet werden ist die Kastration noch immer eine der besten Lösungen. Denn solche Prostata-Probleme treten immer wieder auf und warum soll man das dem Hund und sich antun?

Grüße

Tobias

Eddi

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Eddi » Mi 6. Jul 2011, 20:09

Hallo Annette,

eine einseiteige Vergößerung schreit ganz laut nach einer Biopsie!
Spätestens nach der Sono sollte man sich klar darüber sein, ob dei Vergrößerung gleichmäßig ist und auf hormonelle Gründe zurück zu führen oder unregelmäßig und eher für eine tumoröse Geschichte spricht.

Ich sehe es wie Tobias, warum nicht kastrieren, erspart dem Rüden ernste weitere Beschwerden und wäre in den meisten Fällen von Tumoren eh angezeigt und bei "harmloser" Vergrößerung eigentlich das Mittel der Wahl.
Wer sich dazu so schlecht entschließen kann, kann es ja erst mal mit einer hormonellen Kastration versuchen. Es gibt zu der Indikation extra Pillen.
Damit sind manche Besitzer sehr glücklich geworden, obwohl neun von zehn dann doch im laufe der nächsten anderthalb Jahre kastriert wurden, weil die Hemmschwelle dann scheints bei den Leuten gesenkt war. Und dadurch auch die Prostatabeschwerden dauerhaft verschwunden.

LG
Eddi
ich weiß, wir wollen alle nur immer schnell viel Reibach auf Kosten der Hunde, ich hab's trotzdem geschrieben, denn ich verdiene an einer ständigen Prostatitis, Überwachung und dauenrd Ultraschall und so weiter viel besser als an einer einzigen Kastration

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Bubu09
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Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Bubu09 » Do 7. Jul 2011, 09:24

Hallo Eddi,

auch ich war Dir ja mal auf den Schlips getreten, weil ich meinte, dass die Kastration als Allheilmittel schnell angeboten wird (wobei ich da nicht an den profit gedacht habe). Ich als Laie finde es nur seltsam, dass bei uns in der Gegend inzwischen so viele Rüden schon mit 8-10 Monaten kastriert werden. Ist das nicht zu früh? Dass eine kastration auch enorme Erleichterung sein kann, ist doch sicherlich den meisten hier klar. Aber die Angst vor Wesensveränderungen schreckt eben viele (auch mich) ab. Bubu ist ja noch einmal davon gekommen, aber ab welchem Alter würdest Du es für richtig empfinden zu kastrieren (vorausgesetzt es liegt keine med. indikation vor).

LG und ärger dich ncht zu sehr darüber, dass wir Menschen leider viel zu oft voreingenommen sind
Jennie

Waldmaus

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Waldmaus » Do 7. Jul 2011, 09:46

Hallo also wir haben damals Arco mit knapp 4 Jahren kastrieren lassen, hofften ihn besser in den Griff zu kriegen, seine Macke mit nicht nach hause kommen, nun es half ja nicht so wie gedacht, nur wir hatten dann auch keine Befürchtungen mehr er geht zu Hündinnen. Verändert? nein hat er sich nicht, er blieb so lieb wie vorher auch, dicker? nein wurde er auch nicht merklich, er gehört ja wie auch Joker und Winston zu den schwereren At. Wir haben es noch nicht bereut es getan zu haben.
Seid gegrüßt von Waltraud mit Arco

Bine

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Bine » Do 7. Jul 2011, 10:01

Bubu09 hat geschrieben:...... aber ab welchem Alter würdest Du es für richtig empfinden zu kastrieren (vorausgesetzt es liegt keine med. indikation vor).

Jennie
Warum würdest Du kastrieren wollen, wenn keine med. Indikation vorliegt?

Eddi hat geschrieben:
LG
Eddi
ich weiß, wir wollen alle nur immer schnell viel Reibach auf Kosten der Hunde, ich hab's trotzdem geschrieben, denn ich verdiene an einer ständigen Prostatitis, Überwachung und dauenrd Ultraschall und so weiter viel besser als an einer einzigen Kastration
Guten Morgen Eddi,

ich geb zu, ich bin nicht wirklich ein Freund der Kastration, wenn es nicht sein muss ( med. Indikation, Erkrankungen, die nicht anders zu behandeln sind, also als Ultima Ratio).
Weil ich durch diese Erfahrung mich intensiv mit dem Thema Osteosarkom beschäftigen musste ( die Hündin lebt seit Mai nicht mehr und war eine frühkastrierte Hündin, wegen Mammatumor-Angst), dabei fielen mir die Forschungsergebnisse der Ami`s in die Hände u.a.
Danach, auch in Dissertationen in den USA bestätigt, kommt es nach der Kastration zum signifikanten Anstieg von Knochenkrebs und Leberkrebs. Laut der Aussage meiner Tä ist dieses Risiko auch in Deutschland bekannt und bestätigt, wird aber gern verschwiegen. Wie siehst Du das?
Ich hab vor Jahren auch einen Hund an einem Osteosarkom verloren, der war auch Kastrat.Zufall!? Damals kannte ich die Zusammenhänge nicht und schob es auf`s Alter, hab mich damals auch nicht mit dem Thema wirklich auseinandergesetzt, weil es damals noch kein WWW gab.
Heute würde ich nur dann kastrieren, wenn es s.o. keine andere Möglichkeit gibt.

LG Bine

netti

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von netti » Do 7. Jul 2011, 10:07

Hallo Annette,
unser erster Rüde hatte auch die von Dir geschilderte Prostataproblematik. Er hat als Therapie zunächst einmal Tabletten bekommen, die eine chemische Kastration erzeugen, um zu überprüfen, ob die Prostataveränderungen hormonell bedingt waren. Unter dieser Medikation veränderte Andros sich allerdings sehr: er wurde antriebsarm, schlich nur noch durch die Gegend und litt unter Haarausfall. Daraufhin haben wir in Abstimmung mit unserer Tierärztin die Tabletten nach einem halben Jahr wieder abgesetzt und (ich weiß nicht, ob das an ein Wunder grenzte oder häufiger der Fall ist) die Probleme sind nie wieder so aufgetaucht, dass man sie hätte therapieren müssen.
LG und gute Besserung!
Netti mit Champ

Eddi

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Eddi » Do 7. Jul 2011, 10:16

Moin,

@Jennie
ach, Schlips... ich trage doch gar keinen.. :dog_laugh
Bubu09 hat geschrieben:ab welchem Alter würdest Du es für richtig empfinden zu kastrieren (vorausgesetzt es liegt keine med. indikation vor).
naja, dann ist ja die Frage wozu überhaupt.
Wenn der Hund und seine Umwelt mit seinem Sexualtrieb Probleme bekommen (für wen was wie als Problem angesehen wird, sollten wir mal ausklammern, sonst geraten wir hier vom Hölzken auf's Stöcksken, legen wir mal ein Problem als solches aus), die erzieherisch nicht beeinflußbar sind, so ist das Alter recht, in den es anfängt. Grundsätzlich rate ich, nicht vor erreichen der Geschlechtsreife zu kastrieren, denn die Pubertät gehört nun mal ganz sicher zur Individualentwicklung dazu. Dazu gehört auch, daß die Hunde wissen, ob sie dem Lager der rosa Halsbänder oder der hellblauen angehören. Oder beiden, oder gar keinem, heutzutage ist das ja alles etwas lockerer :dog_wink Zudem kann sich manches, was in der Jugend als "Problem" galt beim erwachsenen Hund "ausgewachsen" haben.
Immer vorausgesetzt, natürlich, die Erziehung und der Umgang verlaufen nahezu am Optimum. Es sind mE immer Einzelfallentscheidungen und setzen - bei mir jedenfalls - ein intensives Gespräch voraus, so daß es den Leuten nicht so geht, wie Waltraut, daß sie glauben, alle Probleme mit Ei-ab gelöst zu haben. Ich möchte, daß sich der Besitzer im Klaren ist, was er von einer Kastration erwarten kann und was nicht. Zur Not empfehle ich auch verhaltenstherapeutische Kollegen.

Ich kenne keinen Hund, der negative Wesensveränderungen gezeigt hätte, wenn denn die Indikation und der Umgang gepasst haben. Meinen Jago habe ich auch erst kastriert, als ich ihn übernommen hatte, da war er neun. Er ist kein bißchen anders als vorher, außer daß er nun locker mit läufigen Mädels umgehen kann, ohne völlig davon eingenommen zu werden. Er benimmt sich mit anderen Hunden jeden Geschlechts ordentlich, er interessiert sich nach wie vor für sexuelle Dinge, aber eben nicht mehr ausschließlich, blind für den Rest der Umwelt, sondern beiläufig.

Daß Rüden dicker werden, liegt immer noch am Fressen. Es stimmt, daß der Grundumsatz um 20-30% sinkt, Testosteron läßt einfach mehr Energie verbrauchen. Das muß eben durch Abzug an der Ration ausgeglichen werden.

LG
Eddi

EDIT:

ops, Bine, da ham wir uns überschnitten...
an meinen Patienten kann ich auf Knochen- u Leberkrebse sowohl bei Kastraten als auch bei nicht kastrierten zurück blicken. Diese Statistiken geistern scheints mehr durchs www als durch die Fortbildungen. Ehrlich gesagt, habe ich mich damit aber auch nicht ewig belastet, denn gerade in Amiland wird ja gern die Puppy-Neutering (=Frühestkastration) an beiden Gschlechtern vorgenommen. Diese Verhältnisse sind nicht mit unseren zu vergleichen und eine nach der Geschlechtsreife kastrierter Hund hat - ohne behaupten zu wollen, ich hätte statistische Beweise, ist nur "nach meiner Ergfahrung gefühlt" - keine wesentlich anderen Tumore. Ich habe noch nie zu Frühkastrationen geraten, ich finde schon, daß die Geschlechtsreife abgewartet werden sollte. Allerdings kenne ich v.a. Hündinnen, die vor der ersten Hitze kastriert wurden, da sehe ich auch zumindest verhaltensmäßig keine negativen Folgen. Organisch bis jetzt auch nicht (aber für echte Statistiken ist das irrelevant), außer zugegeben, das Fell je nach Rasse.

Jackson

Re: Einseitige Prostatavergrößerung

Beitrag von Jackson » Do 7. Jul 2011, 15:22

Hallo zusammen,

Danke für Eure Antworten. Heute können wir schon erste Laborergebnisse abfragen und hoffen auf einen baldigen Ultraschalltermin.

Liebe Grüße
Annette

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