Entfernung von Milz und Niere

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Eddi

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Eddi » Do 25. Aug 2011, 10:44

Moin Antje,

freut mich zu hören.
redchili hat geschrieben:schon mal drüber nachgedacht, diese "schicken-Sie-mir-ein-Foto-von-Ihrem-Liebling-und-ich-sage-Ihnen-gegen-teures-Geld-was-er-hat-Masche" auszubauen?
hach, wenn ich doch nur Leute so verarsch... könnte, wie diese Tussis. Gelddruckmaschine. :dog_laugh
redchili hat geschrieben:Was ich aber schon auffällig finde, sind die kleinen Nebenerkrankungen, die sie seit dem Unfall hatte. Hier mal ein schwerer Durchfall mit AB, dort der Hotspot mit einem anderen AB. Die Milz hat ja mit der Immunabwehr zu tun, und ich hoffe, der Organismus stellt sich noch weiter um und wird wieder widerstandsfähiger. Jetzt vor der Ausstellung mit ihren vielen anderen Hunden mache ich bei Luzie noch eine Engystol-Kur (Viren-Immunabwehr), und vor dem Winter gibt's eine Mehrfachladung Echinacea (allgemeine Abwehrkräftestärkung) von der TÄ.
Ja, ich teile Deine Einschätzung mit dem Immunsystem. Selbst mit Milz und Niere wären derartig schwere Verletzungen und die Rekonvaleszenz für den Körper unglaublich anstrengend und daß er da nicht mehr an allen Fronten stramm stehen kann ist normal.
Ich denke, die Tiere, deren Milz einem Tumor zum Opfer fiel, hatten länger Zeit sich darauf einzustellen, hat die Milz ja dann auch nicht mehr alle Aufgaben so ganz ordnunggemäß erledigt und sich langsam aus manchem Geschehen zurück gezogen. Und da muß der Körper sich nach einer Entfernung auch nicht lange erholen. Bei meiner Püppi war mir anschließend auch keine weitere Abwehrschwäche aufgefallen. Allerdings betont aufgefallen, denn damals war ich ja auch noch unbedarfter.
Bei den Patienten achte ich von Anfang an darauf, daß das Immunsystem gepampert wird. Die o.g. Präparate mag ich auch sehr gern. Engystol mit Eigenblut bei bereitsbestehenden Infekten kann auch gut kommen. Die Ponys bekommen grundsätzlich im Frühjahr eine solche "Kur". Ein Tag Engy, 2 Tg Pause, dann Engy/Eigenblut. Da spotzen die Brocken aus der Lunge, wo vorher gar nix drin zu sein schien. :dog_wink (zumindest bei den chronisch Lunge-is-nich-ganz-ok-Kandidaten).

Vor Ausstellungen/Stress etc kann man alternativ Viruvetsan von DHU geben. Gibts als Tropfen (für Geflügel :dog_biggrin die benutze ich ganz gern, prima zB bei aufkeimendem Herpes!) oder alloholfrei als Injektionslösung, die kann man ins Maul geben/selber schlucken.

Insgesamt wird es besitmmt noch eineige Zeit dauern, ehe Luzies ganzer Körper wieder so fit wie vor dem Unfall sein wird und ganz klar werden Defizite gerade beim Immunsystem bleiben. Aber ich glaube nicht, daß die im Alltag wirklich spürbar sein werden. Und man gewöhnt sich dann dran, wenn Hund mal schnieft nicht 2 Tage abzuwarten, weil's dann von selbst weg ist, sondern halt gleich ein paar Kügelchen oder so drauf zu werfen, damit es ihm leichter fällt.

Jetzt bin ich mal echt auf die Bergleistung gespannt. Aber ich wage auch hier eine Prognose: aufmerksame Beobachter werden evtl einen klitzekleinen Unterschied zu früher erkennen, aber der ließe sich vermutlich auch auf die lange "Untätigkeit" und somit niedrigeres Ausgangspotential zurück führen. (Schick mir doch mal n Bild happy_02 ). Auf jeden Fall wird Luzie vermutlich vor Freude platzen, wenn sie wieder "richtig" was machen darf!

LG
Eddi

redchili

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von redchili » Fr 26. Aug 2011, 07:34

Moin Eddi,
Eddi hat geschrieben:Insgesamt wird es besitmmt noch eineige Zeit dauern, ehe Luzies ganzer Körper wieder so fit wie vor dem Unfall sein wird und ganz klar werden Defizite gerade beim Immunsystem bleiben. Aber ich glaube nicht, daß die im Alltag wirklich spürbar sein werden. Und man gewöhnt sich dann dran, wenn Hund mal schnieft nicht 2 Tage abzuwarten, weil's dann von selbst weg ist, sondern halt gleich ein paar Kügelchen oder so drauf zu werfen, damit es ihm leichter fällt.
ja, vor allem jetzt das erste Jahr wird sicher in einer Hinsicht irgendwie wieder ein bisschen wie die Welpenzeit, denn ich werde mich regelmäßig fragen: Was hat sie, wenn sie sich so und so verhält, und muss ich schon eingreifen? Übrigens hat sich der vermeintliche Hotspot jetzt wohl doch als wahrscheinlich entzündeter Wespenstich herausgestellt, dem ungewöhnlichen Verlauf und späteren Aussehen nach zu urteilen. Ist aber jetzt auch egal, ist ja praktisch weg.
Eddi hat geschrieben:Jetzt bin ich mal echt auf die Bergleistung gespannt. Aber ich wage auch hier eine Prognose: aufmerksame Beobachter werden evtl einen klitzekleinen Unterschied zu früher erkennen, aber der ließe sich vermutlich auch auf die lange "Untätigkeit" und somit niedrigeres Ausgangspotential zurück führen. (Schick mir doch mal n Bild happy_02 ). Auf jeden Fall wird Luzie vermutlich vor Freude platzen, wenn sie wieder "richtig" was machen darf!
Das schätze ich ähnlich auch ein. Ich denke allerding schon, dass der Unterschied zu vorher schon etwas mehr als "klitzeklein" ist, aber da Luzie vor allem mich mit meiner grottenschlechten Kondition immer locker in die Tasche gesteckt hat, wird sich das auf die Leistung der Gruppe bestimmt nicht auswirken happy_02 Wir werden alle froh sein, wieder "richtig" was machen zu dürfen, und abends äußerst zufrieden auf's Lager sinken :dog_biggrin Und Fotos sind doch Ehrensache.

Viele Grüße
Antje mit Luzie

Rover

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Rover » Fr 26. Aug 2011, 14:32

Hallo Antje,

wie schön, dass Ihr nun Euren Bergurlaub doch noch dieses Jahr bekommt! Wir wünschen Euch - und vor allem Luzie - viel Spaß und gute Erholung!

... leider nun ohne uns, grmpf....

Ich hätte nie gedacht, dass die Süße sich dermaßen schnell erholt. Bestimmt werdet Ihr Touren finden, die sie gut hinbekommt und ihre alte Kondition zurückgewinnen kann.

Viele Grüße,
Kerstin

redchili

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von redchili » Do 15. Sep 2011, 19:25

Hallo zusammen,

es gibt einen echten Meilenstein in Luzies Genesungsverlauf - eine Hütten-Scharten-Tour!

6.September (10 Wochen + 1 Tag nach ihrem Unfall)

Es geht ins Hochgebirge. Die Planung für die längste der Urlaubstouren ist natürlich so, dass wir jederzeit umdrehen können, wenn sie Probleme bekommt. Zunächst einmal jedoch werden ihre Packtaschen und das Abseilgeschirr gepackt wie immer und es geht los zu einer viertägigen Runde oberhalb 2.300 m mit drei Hütten im nördlichen Tauernhauptkamm östlich des Zillertals. Der anhaltenden Gletscherschmelze geschuldet, führt uns die Runde auch über einen zum Glück nicht elend langen C-Klettersteig und beinhaltet daneben eine sehr lange Laufetappe durch besonders grobes Blockgelände mit zwei Scharten an einem Tag.
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Das Ergebnis: Die Packtaschen forderten jetzt spürbar mehr Tribut als vor der OP, Luzie war abends genauso k.o. wie wir Menschen. Ausgleichende Gerechtigkeit :dog_tongue2 Das wird sich, denke ich, bis im kommenden Jahr sicher noch weiter bessern. Die technisch schwere Etappe war ein Klacks für sie, das kennt sie ja. Die lange Laufetappe mit für sie anstrengendem und kilometerlangem Blockgelände allerdings fiel auf einen eiskalten, windigen, nassen Tag, der ihr in dieser Konstellation (= körperlich anstrengend + Wärmehaushalt aufrecherhalten) ziemlich zugesetzt hat: Bis nachts haben ihre Muskeln sogar in der warmen Hüttenstube immer wieder gezittert, ansonsten war sie jedoch fröhlich und verfressen wie immer. Warm eingepackt und eng an mich gekuschelt konnte sie sich schnell ausreichend erholen und ist am nächsten Tag wieder rumgeturnt, als wär nix gewesen. Nach diesen vier Tagen hatten alle Beteiligten Muskelkater - das hat Luzie aber nicht im Geringsten davon abgehalten, mich an den weiteren, teils langen Tagestouren in Grund und Boden zu rennen :dogs_run

Eddi, Du hattest in einem Punkt wieder völlig recht - sie ist jeden Tag vor Freude geplatzt, wieder richtig was machen zu dürfen! Sie schlupft noch immer freiwillig in die Packtaschen oder das Abseilgeschirr rein, und wenn der Kram irgendwo auf dem Boden rumliegt, legt sie sich am liebsten drauf. Noch merkt man allerdings schon recht deutlich, dass vor allem die Kraftausdauer fehlt. Aber das ist ja ohnehin etwas, das sich nach und nach wieder aufbaut und nicht innerhalb von so kurzer Zeit nach einer OP-Rekonvaleszenz vorhanden sein kann.

Nach diesem Urlaub bin ich jedenfalls total glücklich, wie problemlos mein Mädel durchs Leben hopft. Ende des Monats werden nochmal Blutwerte genommen, und der TA ist schon sehr gespannt, ob der Hämatokrit jetzt nach dem Höhenreiz endlich wieder ganz auf normal gestiegen ist.
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Viele Grüße
Antje mit Luzie

Christine

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Christine » Do 15. Sep 2011, 21:50

Hallo Antje,
ist das toll, dass es Luzie schon wieder so gut geht!!!! happy_01 Tolle Fotos von nicht ganz gewöhnlichen "Gassitouren"
Liebe Grüße
Christine

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Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von kenzo » Do 15. Sep 2011, 22:16

Hallo Antje,

schön, dass Luzie trotz ihrer Lädierungen, so toll bei den Bergtouren mitgemacht hat.

Ich wünsche Euch, dass es weiterhin mit ihrer Gesundheit so steil bergauf geht!

Eigentlich hatte ich gedacht, diesen Beitrag unter Urlaub mit Airedale zu finden, aber er ist auch in dieser Rubrik sehr gut aufgehoben!

Also weiterhin alles Gute für die Luzie und passt gut auf sie auf!

Grüße aus Südwest
Uli mit K&K
Zuletzt geändert von kenzo am Do 15. Sep 2011, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Sabom

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Sabom » Do 15. Sep 2011, 22:19

Mensch Antje,

dass freut mich sehr! Da habt Ihr echt was geleistet, nicht nur Dein Hund, solch eine Klettertour über Riesenschotter, da hätten mir auch die Muskeln bis in die Nacht hinein gezittert, tolle Bilder!

Das Lucy so in die Taschen schlupft ist niedlich. Susi steckt die Schnute auch durch ihr Halsband oder auch nur ein rund gehaltenes Schnürchen, wenn wir sagen: "Leine anziehen" und wir finden das auch ziemlich niedlich.

LG
Sabine

Kolibri

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Kolibri » Do 15. Sep 2011, 22:22

Hallo Antje:

Wahnsinns Bilder.... der Hintergrund vom Letzten schaut aus wie auf einem Ölbild... das gehört eigentlich in den Kalender bei "sportliche Aktivitäten"

Toll, dass es Luzie wieder so gut geht. Da sieht man wieder einmal wie zäh unsere Wauzis sind.

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Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Franka » Do 15. Sep 2011, 23:23

Hallo Antje,
man sieht Eurer Luzie richtig an,was sie für Freude an Eurer Klettertour hatte.
schön,daß sie schon wieder so fit ist.
Weiterhin gute Besserung von Franka mit Ronja
Egal wie wenig Geld und Besitz du hast, einen Hund zu haben, macht dich reich!

Bine

Re: Entfernung von Milz und Niere

Beitrag von Bine » Fr 16. Sep 2011, 05:52

Ich freu mich riesig so schöne Fotos von Luzie zu sehen.
Ich freue mich mit Euch, dass es Eure Maus geschafft hat und wieder auf dem besten Wege ist,
wieder ganz die alte zu werden.
Für den noch anstehenden Blutcheck, sind hier alle Daumen gedrückt.
Streichel das Mädel mal ordentlich.
Lg Bine & Topi

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