Anaplasmose

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Franka
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Anaplasmose

Beitrag von Franka » Fr 29. Jul 2011, 14:09

Hallo zusammen,
ich hatte ja geschrieben,daß Ronja nach ihrer Augen-OP schmerzhaft im Rücken war. Wir dachten es lag an der Lagerung.
Nun war Ronja aber in letzter Zeit so müde und hatte auch keine Lust zum Laufen.
Bei unserer Haustierärztin war sie dann im Lendenwirbelbereich und Hüfte sehr schmerzhaft.
Im Röntgen zeigte sich eine Verengung zwischen dem letzen Lendenwirbel und Kreuzbein.Sollten die Schmerzen nur davon kommen?
Ich hatte kein gutes Gefühl,da es bei uns ja so viele Zecken gibt, machten wir gleich noch einen Borreliose und Anaplasmose-Test. Borreliose kam dann nach 2 Tagen-negativ.
Leider ließ der Anaplasmose-Test auf sich warten.Am vorigen Samstag hatte Ronja dann 40 Grad Fieber und starke Schmerzen im Rücken .
Wir fuhren gleich nach Leipzig in die Tierklinik. Dort stellte man fest, das die Erythtrozyten,Leukozyten,Lymphozyten,Thrombozyten ,Lyphozyten,der Hämatokritwert,Hämoglobinwert sehr sehr niedrig waren.(Tierärztin meinte es könne alles sein von Leukämie bis Anaplasmose,oder auch Tumor) :dog_ohmy
Da ja der Test für die Blutparasiten noch lief,bekam Ronja eine Injektion gegen Fieber und Schmerzen und Doxyciclin 200mg-2X 1,5 Tabletten.
Wir fuhren total geschockt nach Hause. Aber die Injektion zeigte schnell Wirkung,Ronja konnte zu Hause wieder bellen und lief auch etwas besser.
Am nächsten Tag war unsere Räubertochter (2X Tabletten hatte sie schon bekommen) fast wie immer.
Am Montag fragten wir dann nach dem Bluttest,dieser war laut Labor nichts geworden ,wurde aber auch erst nach mehrmaligem Nachfragen wiederholt. :dog_mad
Am Mittwoch kam dann das Ergebnis mit Anaplasmose positiv.
Nun muß Ronja 4 Wochen Doxyciclin 200mg tgl 1,5 Tabletten einnehmen.
Blut haben wir auch kontrolliert,es hat sich alles deutlich verbessert. Nur die Bildung der roten Blutkörprchen im Knochenmark ist wohl noch sehr verlangsamt(sagte unsere Haustierärztin.)???
Ronja ist fast wieder wie immer,aber im Rücken-Bereich Lendenwirbel ist sie noch schmerzhaft.
Die Anaplasmose soll wohl auch Gelenkentzündungen hervorrufen!
Hat sich von Euren Strubbelschnuten auch schonmal mit dieser Krankheit angesteckt?
Man sagt ja ,die Blutparasiten ziehen sich oft ins Knochenmark zurück,deshalb ist die Krankheit nicht ganz heilbar?
Nun hoffen wir daß es Ronja bald wieder richtig gut geht. Die Tabletten machen ihr auch etwas Durchfall.
Was kann man noch dazugeben,ohne die Wirkung der Antibiotika zu beeinflussen?
L. G. Franka mit Ronja
Egal wie wenig Geld und Besitz du hast, einen Hund zu haben, macht dich reich!

Daniela

Re: Anaplasmose

Beitrag von Daniela » Fr 29. Jul 2011, 14:29

Liebe Franka,
da machst du ja ganz schön was mit- und deine Süße auch. Ich kenn mich mit Anaplasmose und Tiermedizin nicht so aus, weiß aber bei Menschen, dass man bei Antiotikumgabe gleichzeitig Naturjoghurt gibt, um das Darmmilieu zu regulieren, denn es werden nicht nur die "bösen" Bakterien abgetötet, sondern auch die Bakterien, die physiologisch in den Darm gehören.
Auf jeden Fall empfehle ich nach der Antibiotikumtherapie homöopathisch Sulfur C30, 3 Globuli in die Lefze legen und das nach einer Woche wiederholen.
Mehr kann ich dir nicht helfen. Ich wünsche dir, das es Ronja bald wieder besser geht!
Alles Gute von Daniela

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Bettina
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Re: Anaplasmose

Beitrag von Bettina » Fr 29. Jul 2011, 15:42

Hallo Franka,

da ich keine eigenen Kenntnisse beisteuern kann, aber weiß, daß weitere Forenmitglieder hierzu Erfahrungen haben, möchte ich Dir und Ronja alles Liebe wünschen und hoffe, daß alles weiterhin gut verläuft und die Therapie weiter gut greift.

Alles Gute für die Maus!

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

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Eddi

Re: Anaplasmose

Beitrag von Eddi » Fr 29. Jul 2011, 16:00

Brrrr,

nur in Kürze (komme später falls dann noch nicht viel dazu esagt wurde zurück):
Daniela hat geschrieben: dass man bei Antiotikumgabe gleichzeitig Naturjoghurt gibt,
auf keinen Fall mit Doxy zusammen!!!
Das Ca in der Milch bindet an das Doxy, was dadurch deutlich an Wirkung verliert.
Alle ABs aus dieser chem Gruppe nie mit Milchprodukten. Mindestens 2 Std Abstand lassen, wenn es denn unbedingst der Milchkaffe sein muß. Die meisten Hunde trinken soweit ich weiß den Kaffee schwarz oder gar keinen :dog_wink also keine Milchprodukte in der Zeit.

Und Joghurt besser nach der Behandlung, damit dann die Flora wieder aufgebaut wird, während dessen lohnt das nicht.
Mit dem DF kann man wen ner nicht zu doll ist, in dieser Zeit leben. Pendelt sich nach ein paar Tagen auch meist wieder ein.

LG
Eddi

Kathrin

Re: Anaplasmose

Beitrag von Kathrin » Fr 29. Jul 2011, 16:02

Hallo Franka,

willkommen im Klub. Unsere Ivy hatte vor 6 Jahren eine Anaplasmose-Infektion, die wir nach mehrmaliger Behandlung in den Griff bekommen hatten. Vor kurzem hatte sie dann wieder solche Bewegungsstörungen. Dieses Mal war es nicht der Rücken, sondern die Zehengelenke. Wir haben einen Rheumatest machen lassen, weil niemand weiß, ob es Spätfolgen der Anaplasmose gibt und da Ivy im Oktober 11 wird, haben wir das getestet. Rheuma war negativ. Gleichzeitig haben wir die Fußgelenke durchgeröntgt und nach Arthrose geschaut. Alles ok, keine Arthrose in den Gelenken. Sicherheitshalber haben wir auch Blut ins Labor geschickt, um die Zeckensachen zu testen. Das Ergebnis war eindeutig. Anaplasmose und Borreliose. Auch Ivy bekommt nun Doxy, allerdings 3 Tabletten täglich 2mal täglich 1,5 Tabletten.
Um Durchfall oder Erbrechen zu vermeiden, bekommt Ivy 1 Stunde vor der Doxy-Gabe jeweils eine Tablette Gastrosel.

Aber ich denke Eddi kann mehr dazu schreiben.

LG und gute Besserung an Ronja
Kathrin

Daniela

Re: Anaplasmose

Beitrag von Daniela » Fr 29. Jul 2011, 16:17

@ Eddi:
da hab ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte mit "gleichzeitig" im Zeitraum der Einnahme; es liest sich bei mir, als wenn ich meine: zu dem selben Zeitpunkt, wie: gemeinsam einnehmen, tschuldigung.
Ansonsten funktionierte es bis jetzt immer reibungslos - bei Menschen!

LG von Daniela

sijuto

Re: Anaplasmose

Beitrag von sijuto » Fr 29. Jul 2011, 16:36

Hi Franka,
ich habs Dir auch schon per PM geschrieben, denke aber, dass es hier im neuen Forum auch noch mal aufgeführt werden kann - was man nach bzw. unterstützend während einer Doxycyclin-Gabe machen kann, haben wir hier schon mal diskutiert:

viewtopic.php?f=362&t=15010&p=172450&hi ... um#p172450

Wer sich da nicht ganz durchwühlen möchte, hier Freddys Empfehlung noch mal einzeln (ich hatte das damals bei Doxy-Gabe für Tom auch gemacht):
Und Freddys Beitrag:

rb_Freddy hat geschrieben:Hi Silke,


frisch und gestärkt vom Mittagessen zurück...


...während der Behandlung mit Antibiotika macht es nicht viel Sinn die Darmflora aufzubauen, weil sie ja sofort wieder geschädigit wird.


Sinnvoll und hilfreich ist meiner Meinung nach, allerdings die Gabe von "bitteren" Kräutern wie z.B. Löwenzahn, Wegwarte, Tormentill, Berberis, Mariendistel usw..

Diese Kräuter unterstützen die gesunde Darmflora, wirken einer Darminfektion entgegen und verbessern die Verdauungssäfte.

Der Körper ist besser in der Lage sich gegen Parasiten zu wehren und der Ausbreitung von Hefe-Pilzen (Candida) im Darm( ein typisches Antibiotika-Risiko) wird entgegengewirkt.

Ich nehme mal, an du hast nicht die Möglichkeit die die entsprechenden Kräuter (die lt. einer befreundeten Ärztin in 95% aller Fälle auch ohne Antibiotika Giardien beseitigt) selber zu sammeln.


Es gibt ein empfehlenswertes Präparat von der Firma NHC "Kräuterformula Colon", von dem kannst du min. 2X2 Kapseln pro Tag, auch über den Zeitraum der Antibiotika-Gabe hinaus, verabreichen.

Wenn überhaupt noch erforderlich, kannst du danach die Darmflora mit den obengenannten Smybioflor-Präparaten (Colibakterien) und Omniflora (Laktobazillen)aufbauen.

Von dem Symbioflor gibt es sowohl abgestorbene als auch vermehrungsfähige Präparate die z.T. mehr für den Dünndarm- oder den Dickdarmbereich gedacht sind.


Die "Kräuterformular Colon" Kapseln gebe ich auch Felix (nach einem Gespräch mit Dr. Erbing aus Hamm ) bei unbestimmten Durchfallerkrankungen, sie haben keine Nebenwirkungen und helfen wirklich gut.


LG

Freddy mit Felix


PS: Metronidazol ist übrigens kein Antibiotikum - die Darmflora wird aber trotzdem angegriffen...

[Dieser Beitrag wurde am 03.07.2009 - 14:10 von Freddy aktualisiert]



Die Treue eines Hundes ist ein kostbares Geschenk,

das nicht minder bindende moralische

Verpflichtungen auferlegt als die Freundschaft

eines Menschen.

(Konrad Lorenz)
Liebe Grüße und gute Besserung an die Räubertochter!
Silke

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Franka
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Re: Anaplasmose

Beitrag von Franka » Fr 29. Jul 2011, 21:56

Danke für Eure Anregungen und Gensungswünsche !
Kathrin,wie lange hatte Deine Ivy Schmerzen? Ronja lief gerade vorhin wieder ganz steif (Hinterläufe)und war rechts und links neben der Lendenwirbelsäule schmerzhaft.
Es ist schrecklich,wenn man nicht helfen kann.Hast Du zu den Doxy-Tabletten noch Schmerzmittel gegeben ?
Durchfall hat Ronja gerade nicht. Beim Spazieren im Wald frißt sie ununterbrochen Gras,wir kommen kaum vorwärts.
Ich werde dann mal schauen wo ich dieses "Kräuterformula Colon",bekomme.Wenn die Antibiotika zu Ende sind ,können wir dann mit Joghurt den Darm wieder aufbauen.
Die Tierärztin aus der Klinik hat auch heute noch angerufen . (Der Orthopäde hatte sich Ronjas Röntgenbild nochmal angesehen)Leider konnte mein Mann sich nicht genau merken ,was an der Wirbelsäule nicht ok. war!-Männer_ :dog_mad .
Ich kann dann erst am Dienstag wieder mit der Ärtztin sprechen.Werde dann berichten.
Wie ist das eigentlich,sollten wir Ronja schonen? Sie will ja trotz Schmerzen spielen.
L. G. Franka mit Ronja
Egal wie wenig Geld und Besitz du hast, einen Hund zu haben, macht dich reich!

Kathrin

Re: Anaplasmose

Beitrag von Kathrin » Fr 29. Jul 2011, 22:34

Hallo Franka,

wie lange bekommt Ronja denn nun das Doxy schon? Ivy bekommt es nun seit fast 3 Wochen und es geht ihr deutlich besser. Dieses Mal waren halt nur die Fußgelenke betroffen und sonst nichts. Sie hatte auch nie Fieber und die Blutwerte waren auch nie schlecht. Aber die Anaplasmen wurden im Blut festgestellt.
Bei der ersten Infektion vor 6 Jahren war sie auch am ganzen Rücken schmerzhaft. Wenn man ihr nur über den Rücken streicheln wollte, hat sie geschrien. Der Rücken und die goßen Röhrenknochen, das war ihre Schwachstelle. Leider hatte sie bei der ersten Infektion mehrere Schübe, wie man es von der Borreliose her kennt. Wir haben insgesamt 2 Jahre lang je 2 bis 3 Schübe im Jahr behandeln müssen.
Zur Zeit geht es ihr wieder besser, aber man weiß nie, ob es das nun war oder ob wieder ein Schub kommt.
Wieviel wiegt Ronja denn? Ich wundere mich, weil sie nur 1,5 Tabletten am Tag bekommt. Ivy bekommt 2mal am Tag 1,5 Tabletten am Tag, also 3 Tabletten. Ich weiß jetzt nicht genau, wieviel mg das am Tag sind. Bin im Moment nicht zuhause, bin bei Tobias und ich habe nur Maya mit. Die andere 3 sind bei meinen Eltern geblieben. Deswegen kann ich es nicht genau sagen.

LG
Kathrin

Eddi

Re: Anaplasmose

Beitrag von Eddi » Sa 30. Jul 2011, 11:54

Moin,

Standard-dosis an Doxycyclin ist 5 (bis zu 10!) mg pro kg Hund 2 mal täglich.
das macht für den 25 kg Standard-AT 2x 250 mg.

Doxy tötet die Erreger nicht direkt, sie werden in ihrer Vermehrung gehemmt.
Darum ist es wichtig, es hoch genug dosiert und lang genug zu geben, der Wirkstoffspiegel muß eine gewisse Höhe stets aufrecht erhalten.
Ob man Schmerzmittel zusätzlich geben muß, hängt von der Verfassung des Hundes ab. Grundsätzlich sind alle diese Mittel sowohl schmerzstillend, als auch entzündungshemmend, was wg der Entzündungen im Bewegungsapparat notwendig sein kann. Allerdings genügt es meist die ersten Tage; das Doxy selber hat eine entzündungashemmende "Nebenwirkung", die uns hier gut in den Kram passt (übrigens ist das auch der Grund, weshalb Doxy bei unklarer schmerzhafter Diagnose gegeben zuerstmal Wirkung zeigt, selbst wenn keine Erreger zum bekämpfen da sind).

Leider haben beide Medikamente Nebenwirkungen auf den Magendarm-Trakt, besonders SChmerzmittel machen Magenschleimhautentzündungen. Das ist der Grund, weshalb Ivy Gastrosel bekommt. Ich gebe bei so langen Behandlungen auch Standardmäßig solche Präparate.

Aufgrund der Geschicklichkeit der Erreger Antibiotika "auszuweichen" und sich zurück zu ziehen, dauert die Behandlung so lange und sollte auch unbedingt deutlich über die klinische Symptomfreiheit hinaus durchgeführt werden. also mindestens 3 Wochen, besser 4. Manche TÄ sehen es noch länger als nötig an. Jedenfalls sollte erst nach einem negativen Blutbefund mit dem Doxy aufgehört werden.

Die Anaplasmose kommt gern wieder, meist weil die Erreger so schlecht zu eliminieren sind, daß eine persistiernde Infektion wieder aufflackert. Zudem können rheuma-artige Beschwerden als Spätfolge auftreten.
Das ist auch der Grund, dafür die erkrankten Hunde vor allem zu Beginn der Behandlung zu schonen. Die entzündeten Gelenke erleiden sonst zusätzliche Schäden.
sijuto hat geschrieben:zitiert Freddy mit:
PS: Metronidazol ist übrigens kein Antibiotikum - die Darmflora wird aber trotzdem angegriffen...
Im engeren Sinn der Definition von Antibiotika ist Doxycyclin als Vertreter der Tetracycline in der Tat kein Antibiotikum. Jedoch in seiner Funkton schon, so daß ich finde, zumindest unter nicht Pharmakologen dürfen wir den Begriff hier in dem Sinne gegen Erreger gerichtet verwenden.
Die meisten der heute verwendetete AB fallen streng genommen nicht mehr unter den ursprünglichen Begriff.
Tante Wiki kanns so nett formulieren: klick. Und für die Freizeit-Chemielaboranten: Doxy

LG
Eddi

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