Verdauungsprobleme

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Fricco
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Verdauungsprobleme

Beitrag von Fricco » Do 17. Nov 2011, 11:35

Fricco hat seit einiger Zeit Verdauungsprobleme. Der Tag sieht so aus: morgens TF-Ration, ca. 5-6 Stunden später Häufchen, sieht normal aus, zwischenzeitlich mittags TF-Ration, ca. 2-3 Stunden nach 1. Häufchen ein weiteres, Konsistenz weicher, aber noch einigermaßen normal. Danach alle 3/4 Stunde, oft bis in die Nacht kleine Häufchen, die zunehmend weicher werden, eigentlich durchaus schon DF, aber nicht wirklich wässrig. Manchmal ist auch Schleim dabei. Außerdem macht er öfters Geräusche, dass ich denke, dass er Schmerzen hat. Er ist aber ansonsten quietschfidel, verfressen und wirkt nicht krank.

Samstag zur TÄ, sie hat gezielt auf Giardien-Antikörper untersucht, negativ, auch keine Würmer. Er hat dann etwas zum "Stopfen" bekommen, so ein rosa Pulver. Erfolg mäßig. Seit Montag Abend bekommt er nun Antibiotika und Krampflösendes, außerdem 1 1/2 Tage Hungern. Somit sollte er dann ab Mittwoch früh wieder futtern dürfen. Also morgens TF, mittags TF, auch zwischendurch Belohnungsleckerli (aus dem normalen TF). Sofort wieder dasselbe, erster Kotabsatz ca. 5-6 Stunden nach Frühstück normal, 2-3 Stunden später weicher, dann im 3/4-Stunden-Rhythmus jedesmal weicher. Daraufhin brachte mir die TÄ abends Diätfutter, das er dann ab heute früh bekommen sollte. Erstes Häufchen 5 Stunden nach Frühstück, normale Konsistenz. Mal schauen wie das weitergeht.

Das TF ist Hills Puppy large, das Diätfutter ist auch Hills.
Lt. TÄ ist 5-6 Stunden nach erster Mahlzeit nach Hungern viel zu schnell ... auf meine Frage, ob er vll. überhaupt kein TF verträgt und ob ich besser auf Schonkost wie Kartoffelbrei, Quark, Bananen, gekochtes Huhn, Möhren etc. umsteigen soll, hat sie entsetzt reagiert. Laut ihrer Aussage ist es unmöglich, dass Hills Puppy nicht vertragen wird. ... Und zu BARF hatte sie mir gleich zu Beginn unserer Kontakte einen Vortrag gehalten, wie unausgewogen und schlimm das ist, und dass ich am besten Hills Puppy füttern soll, das sei supergut verträglich etc.

Ich sehe mich bereits heute auf dem Heimweg Quark, Bananen und Fleisch einkaufen. Hühnchenflügel, Hühnerbrühe, geraspelte Karotten etc. hab ich noch im Gefrierschrank, ich hatte ihn BARF-gefüttert vom Züchter übernommen. Ich denke allmählich: lass die TÄ reden, auch wenn sie Ernährungswissenschaft für Tiere studiert hat, ich werde ihn wieder "nichtindustriell" ernähren. Mir bekommt es ja auch besser, wenn ich kein Industriefutter esse.

Was meint ihr dazu? Kann es sein, dass er Hills nicht verträgt?

LG Helga, etwas ratlos und leicht genervt von der ewigen "Scheißerei"

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lutz
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Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von lutz » Do 17. Nov 2011, 12:02

Hallo Helga,

das ist eine vernünftige Idee mit dem Futterwechsel.
Die Tierärzte empfehlen und verkaufen nämlich gerade Hills sehr gerne weil sie an deren Diätfutter ganz gut verdienen und sie auch während ihres Studiums dort, gerade was auch die Hundeernährungswissenschaft betrifft von der Futtermittelindustrie gesponsert und auf Trofu eingeschworen werden.
Am Besten ist Du wechselst auch gleich zu einem vernünftigen Tierarzt der diese Gehirnwäsche Heil überstanden hat um medizinische Ursachen auch wirklich aiszuschließen, dann werden anderthalb Tage gefastet und dann fangt ihr vor der Nahrungsstellung auf Frischfutter erst mit Reis und Hühnchen und Rinder Hack mit Kartoffelmus an. Beides jeweils halbe-halbe gemischt.
Ich denke dann wird das schon klappen und sich der Dünnpfiff geben wenn sonst wirklich keine medizinischen Ursachen festzustellen sind. (Giardien sind z.B. Nicht immer leicht in jeder Kotprobe festzustellen).

Auf jeden Fall wünschen wir Euch gute Besserung.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Bine » Do 17. Nov 2011, 12:04

Kauf Deinem Zwerg mageres Rindfleisch, zimmerwarm, mit einem 1/4 geriebenen Apfel.... 2 Tage und dann langsam mehr Abwechslung ins Programm.
LG Bine

Uschi

Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Uschi » Do 17. Nov 2011, 12:07

Hallo Helga,

natürlich kann es sein, dass er das Trofu nicht verträgt. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich. Unsere erste Hündin kam mit einem Trofu von der Züchterin und wir hatten ähnliche Erlebnisse wie Du damit.

Fricco hat geschrieben: Und zu BARF hatte sie mir gleich zu Beginn unserer Kontakte einen Vortrag gehalten, wie unausgewogen und schlimm das ist,
Ja, lass sie reden. Vertreibt sie das Futter, das Du Fricco momentan gibst, selbst? :devil


Wenn er jetzt Durchfall hat, würde ich mit gekochten Kartoffeln anfangen, bis er feste Hinterlassenschaft hat, dann gekochtes Hühnchen zufügen, dann als weiteres Karotten. Milchprodukte und Obst würde ich noch nicht untermischen. Erst später, wenn Friccos Verdauung sich stabilisiert hat. Mit dieser Diät hat sich bei meinen Hunden jeglicher DF sehr schnell erledigt.


Ich bin sicher, dass Du mit richtigen Nahrungsmitteln schnellen Erfolg haben wirst und Fricco sich wohl fühlen wird damit. Wenn Du ihn rohgefüttert von der Züchterin übernommen hast, kann sie Dich doch bestimmt auch unterstützen, falls es Unsicherheiten Deinerseits geben würde?


Gute Besserung dem kleinen Mann
Uschi

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Fricco
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Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Fricco » Do 17. Nov 2011, 14:59

Vielen Dank Euch für die Tips.

@Uschi
Ich weiß nicht genau, das Hills Puppy hab ich im Fressnapf gekauft, das Hills Diätfutter muss sie wohl selbst vorrätig haben, sie hat mir davon 1 kg abends gebracht.
Die Züchterin wird mich sicher gern unterstützen, ich kann mich aber auch noch genau erinnern, was er bekommen sollte, habe ihn anfangs auch so ernährt. Bis ... er das erste Mal zum Impfen war und die TÄ mir das eindringlich ausgeredet hat.

@lutz
Ich denke, dass Giardien sicher ausgeschlossen sind: es wurden 3 Kotproben untersucht, und zwar nicht auf Giardien, sondern auf die Antikörper, die bei Befall vorhanden sein müssten. Diese Methode soll das sicher ausschließen können.

@Bine
... bei dem geriebenen Apfel hat sich gleich meine Erinnerung gemeldet: hab ich meinen Kindern auch gegen Durchfall gegeben, als sie Babys waren :)


Nun muss der arme Kerl schon das 2. Mal in dieser Woche fasten. Armer Fricco, wo er doch so verfressen ist ...
Eure Tips haben mir Vertrauen gegeben, dass es richtig ist, ihn wieder (langsam) auf BARF umzustellen. Ich werde dann berichten, ob es genützt hat - aber eigentlich habe ich keine Zweifel.

LG Helga

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Pancho
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Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Pancho » Do 17. Nov 2011, 16:48

Hallo Helga,

google mal nach der Moroschen Karottensuppe.Ansonsten,rede mit der Züchterin und kehre zu Barf zurück.Nur zur Ermunterung,Pancho ist 14 und erhält seit 8 Jahren Rohfutter und er ist so gesund,das er keinen Tierarzt benötigt.
Alles Gute.

LG Elfi u. Pancho

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menzelova
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Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von menzelova » Do 17. Nov 2011, 20:38

Hallo Helga,

ich kann Dich auch nur ermutigen, Fricco natürlich zu füttern, zumal Du mit der Züchterin ja schon eine gute Beratung hast.
Falls Du noch mehr "Rezepte" als Hilfe brauchst, es gibt Programme der Uni München und Uni Berlin zur Rationenberechnung mit denen manche TÄ arbeiten.
Ich habe mir 6 Rezepte, jedes für ein anderes Alter bis zum erwachsenen Hund, berechnen lassen und hab das als grobes Gerüst genommen.
Außerdem gibt es gute Literatur. Und nach kurzer Zeit bist Du Roh-Fütter-Profi und weißt was Fricco verträgt und was nicht.

Bei Getreide und stärkehaltigem Obst und Gemüse reagiert Grisou z.B. mit Flatulenz und Durchfall. Milchprodukte verträgt er dafür sehr gut.
Das kann bei Fricco ganz anders sein, aber das kriegst Du nur raus, wenn Du ihm richtige Lebensmittel fütterst.

Viel Erfolg und guten Appetit.
Grüße
Birgit und Grisou

Uschi

Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Uschi » Do 17. Nov 2011, 22:38

Hallo Helga,

hier hat unser Mitglied Franka am 6.Juni d.J. bereits die von Elfi angesprochene Morosche Karottensuppe beschrieben:
Franka hat geschrieben:Karotten können Antibiotika ersetzen

von Wolfgang Kappler

Erlanger und Wiener Forscher haben jetzt herausgefunden, warum bestimmte Inhaltsstoffe von Karotten, Äpfel, Heidel- und Preiselbeeren Durchfälle bereits nach 2 Tagen zum Abklingen bringen und warum sie vielen Antibiotika überlegen sind und diese teilweise ersetzen können.
Noch vor hundert Jahren starben etwa in Münchner Kinderheimen rund 95 Prozent der an Durchfall erkrankten Kinder. Die tragische Situation besserte sich schlagartig mit der Einführung einer speziellen Karottensuppe, mit der der Ordinarius der Heidelberger Kinderklinik Professor Ernst Moro 1908 gute Erfolge bei der Bekämpfung der Diarrhoe erzielte. Das Wirkprinzip indes blieb verborgen. Erst jetzt haben der Leiter der Erlanger Universitätskinderklinik, Professor Josef Peter Guggenbichler und der Wiener Pharmakologe Professor Johann Jurenitsch diesen Mechanismus entschlüsselt.
Durchfall entsteht, wenn Bakterien oder Viren (etwa Coli-Bakterien, Salmonellen oder Rotaviren) den Darm besiedeln und bestimmte Giftstoffe freisetzen. Voraussetzung ist, dass sich der Erreger zuvor an das Organ anheftet. Da Antibiotika starke Nebenwirkungen auf die gesunden Keime haben, besannen sich die Wissenschaftler auf die altbewährten Hausmittel Apfel, Karotte, Heidel- und Preiselbeere. Aus über 100 Inhaltsstoffen fanden sie letztlich das wirksamste Kohlenhydrat. Es sind die sogenannten Oligogalakturonsäuren, die den von den Bakterien angesteuerten
GAL-1-4-Gal-Rezeptor besetzen können. Diese Säuren können bereits in Konzentrationen von lediglich 0.005 Prozent Bakterien in ihrer Haftung vollständig blockieren. Da der Wirkstoff Nahrungsmittelcharakter hat, sei er chemisch-synthetischen Verbindungen überlegen. " In der Nutztierhaltung werden viele Antibiotika eingesetzt, beispielsweise, um Massendurchfälle zu vermeiden. Bei Schweinen konnten wir zeigen, dass unser Kohlenhydrat die Durchfallrate auf 12 Prozent senkte, und damit den Antibiotika deutlich überlegen war," meldet Guggenbichler erst Erfolge. In Karotten wird das wirksame Molekül erst durch
(längeres) Kochen freigesetzt.
Rezept für die Morosche Karottensuppe: 500g geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren. Die Gesamtmenge auf einen Liter Wasser auffüllen. Drei Gramm Kochsalz ( ein knapp gestrichener Teelöffel) hinzufügen. Fertig.
Ronja bekommt sie über den Tag verteilt und später,mische ich dann langsam ihr Futter unter.

LG
Uschi

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halebop
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Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von halebop » Fr 18. Nov 2011, 11:52

Hallo Helga,

die Morosche Wurzelsuppe kann ich auch nur empfehlen. Sie hat bei Marlowe wunderbar geholfen. Der einzige "Nachteil" war, dass er sehr viel pischern musste.
:pinkeln

Liebe Grüße
von Ingrid mit Lord Marlowe

Bine

Re: Verdauungsprobleme

Beitrag von Bine » Fr 18. Nov 2011, 12:11

Fricco hat geschrieben:

Nun muss der arme Kerl schon das 2. Mal in dieser Woche fasten. Armer Fricco, wo er doch so verfressen ist ...
Eure Tips haben mir Vertrauen gegeben, dass es richtig ist, ihn wieder (langsam) auf BARF umzustellen. Ich werde dann berichten, ob es genützt hat - aber eigentlich habe ich keine Zweifel.

LG Helga
Hallo Helga,

da Fricco ja eh ein BARF-Kind ist, würde ich den Sack TroFu ganz schnell vergessen und ihn wieder auf Fleisch umstellen.
Mach Dich bei Deiner Züchterin schlau, die kennt Deinen Hund am Besten und weiss was er verträgt, TroFu ist es jedenfalls nicht, Ta hin Ta her.
Du brauchst auch nicht langsam auf BARF umstellen, sondern das kann man von jetzt auf gleich! Auf keinen Fall TroFu und Barf mischen.
Ich würde wirklich mit rohem sehr mageren Rindfleisch anfangen und dann langsam steigern.
Berichte mal.
LG Bine

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