Chronische Niereninsuffizienz (Thema aufgesplittet)

Erfahrungsaustausch und Hilfe bei Krankheiten - erfolgreiche Therapien
terriertussi

Chronische Niereninsuffizienz (Thema aufgesplittet)

Beitrag von terriertussi » Do 12. Apr 2012, 20:33

Hallo liebe Fories,
bitte unterstützt mich!
Ich bin dabei, Daten und Fakten zu Folgendem zu sammeln:
Bei meinen Reisen durch das Internet bin ich auf eine Dissertation einer Tierärztin gestoßen, die sich mit Nierenproblemen bei Hunden beschäftigt. In ihrer Auflistung schrieb sie von 11% Betroffenheit der Airedale-Terrier. Was mich jetzt brennend interessiert ist der Realitätsgehalt dieser Geschichte.

Wer von euch kennt Leute, die mit ihrem AT wegen der Nieren(werte) Probleme haben/hatten? Oder ist von euch selbst jemand betroffen? Welche Symptome gibt es, welche Diagnosen wurden gestellt?
Ich würde gern Kontakt zu allen haben, die da Erfahrungen diesbezüglich haben.

Liebe Grüße
Von der neugierigen Benita

p.s. hier noch ein paar Zusatzinfos:

Beispiele für Symptome, die mit der Nierenfunktion zusammenhängen können:
• Vermehrtes Trinken und dementsprechend viel Pinkeln
• Harn ohne den typischen Uringeruch, er ähnelt eher Wasser
• Würde man untersuchen, ist das spezifische Gewicht des Urins zu niedrig
• Hund stinkt aus dem Maul oder über die Haut nach Urin, da hoher Harnstoffgehalt im Blut
• sehr mäkeliges Fressen
• Erbrechen und Durchfall, da der Körper langsam vergiftet
• Anämie, da die Niere nicht mehr genügend EPO bildet, das für die Bildung der roten Blutkörperchen nötig ist
• schneller müde und vermehrt hecheln
Diagnosehilfen:
• Blutbild: Harnstoff, Kreatinin, anorganisches Phosphat, Erythrocyten, Hämatokrit- Werte, Bestimmung der Urindichte
• Ultraschalluntersuchungen der Niere

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lutz
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Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von lutz » Do 12. Apr 2012, 22:02

Hallo Benita,

generell sind Hunde wesentlich häufiger von Nierenkrankheiten betroffen als Menschen.
Nicht umsonst verdienen sich viele Tierärzte mit dem teuren Nierendiätfutter eine goldene Nase und es steht in jeder TA-Praxis in den Regalen, und älteren Hunden wird ja ein auch in den normalen Futterhäusern ein extra eiweißreduziertes Seniorentrockenfutter angeboten, was angeblich vor Nierenerkrankungen schützen soll.
Nur dann müßte mein Joker als großer Fleischfresser und Gemüseverweigerer schon längst an Nierenversagen gestorben sein. Ist er aber noch nicht da er fast ausschließlich hochwertiges Muskelfleisch und kein minderwertiges Eiweiß von Fleischabfällen bekommt.
Ich habe auch hier bei uns noch nichts von nierenkranken Airedales gehört, obwohl ich einige Hunde anderer Rassen und Mischlinge kenne die an kaputten Nieren letztendlich gestorben sind weil solches auch meist zu spät erkannt wird, und auch das Spezialfutter meist nicht mehr lange hilft, sofern es der Hund überhaupt noch frißt.
Also eine spezielle Airedalekrankheit ist Nierenschwäche wohl kaum.

viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

Bine

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Bine » Do 12. Apr 2012, 23:29

Hallo Benita,
ich habe GsD keine Probleme und kann daher auch mit keinen Erfahrungsweren dienen.
Hast Du einen Link zu der Arbeit, interessieren würde mich die schon.
Danke.
LG Bine

Uschi

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Uschi » Do 12. Apr 2012, 23:52

Hallo Benita,

wir sind leider Betroffene. Unsere erste AT-Hündin Sina, die auch unser allererster Hund überhaupt war, musste an Nierenversagen sterben, im Alter von 6 Jahren.


Wir bemerkten es erst sehr spät, zu spät, denn Sina zeigte nicht die typischen Symptome, wie z.B. großen Durst. Sie pinkelte dementsprechend normal wie immer. Sie war auch sonst wie immer, rannte rum, spielte mit anderen Hunden, fraß normal.

Sie wollte am Tag nach einem großen Spaziergang auf der Alb nicht mehr so recht laufen. Da wir viel steil bergauf und bergab gegangen waren, sie viel herumgerannt war über Stock und Stein, dachten wir, sie hätte vielleicht Muskelkater?

Als sie nach zwei Tagen immer noch nicht laufen mochte, zudem nun auch noch den Rücken hochzog, gingen wir zum TA. Dort wurde ein Blutbild gemacht, das eine Nierenerkrankung zeigte. Die Nieren arbeiteten noch zu maximal 25 %. Sie wurde täglich an den Tropf gehängt zum „Durchspülen“. Beim Ultraschall war der TA verzweifelt: „Ich kann keine Niere finden.“

Nach drei (?) Tagen täglichem Spülen der Nieren sollte ich Urin bringen von Sina. Sie trank inzwischen überhaupt nichts mehr, nur noch an einem bestimmten Teich im Wald, den man eigentlich nur zu Fuß erreichen konnte, nahm sie ein paar Schluck Wasser. Ich fuhr also täglich verbotenerweise mit dem Auto dorthin, damit sie etwas trank, denn sie mochte einfach nicht mehr laufen. Zudem gab ich ihr Wasser mit einer Spritze direkt ins Maul. Gefressen hat sie immer mit großem Appetit, bis einen Tag vor ihrem Tod. Aber sie war nicht mehr sie selbst, seit dem Tag nach dem Spaziergang. Sie lag nur noch herum, hatte kein Interesse an nichts mehr.

Als der Urin ausgewertet war, rief uns spät am Abend der TA an. Er sagte, wenn Sina sein Hund wäre, würde er ihn einschläfern. Sina sei nicht mehr zu retten. Wir sollten den Zeitpunkt selbst entscheiden, wir würden es dann schon sehen.

Wir waren verzweifelt, wir wollten nicht, wir wollten, dass Sina bei uns blieb, das konnte doch nicht sein……………….. Den nächsten Tag zogen wir noch so hin, immer in der Hoffnung, dass einfach alles plötzlich wieder gut wird, der TA sich geirrt hat, denn es konnte doch nicht sein...... Sina lag nur noch unter dem Tisch, unansprechbar, zum rausgehen musste man sie zwingen. Und sie ging sehr, sehr langsam.

Am übernächsten Tag, es war ein Sonntag, ich erinnere mich noch genau, schauten wir zu Sina unter den Tisch, und wir brauchten nicht mehr darüber zu reden, es gab keinen Zweifel mehr, wir schauten uns nur an, und mein Mann griff zum Telefon. Eine Stunde später war der TA hier bei uns………………………………….

Wir machten uns Vorwürfe, weil wir nicht schon früher was bemerkt hatten. Der TA sagte uns daraufhin, dass es das Tückische an Nierenversagen sei, man bemerkt es erst, wenn es zu spät ist.



Als Wijnta dann zu uns kam und ich meine Nase in ihrem Fell vergrub, fiel mir auf, dass sie ganz anders roch, als Sina das getan hatte.

Sina hatte bitter gerochen. Seit wann sie so gerochen hat, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall nicht erst in den letzten Tagen, sondern schon viel länger vorher. Für mich war das immer Sinas Geruch gewesen, ich dachte nichts Schlimmes dabei, das war SIE. Er war nicht stechend der Geruch, aber bitter. Sie hat auch einen schlechten Atem gehabt, aber ich kannte sehr viele Hunde, die nicht gerade gut aus dem Maul rochen.


LG
Uschi

Waldmaus

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Waldmaus » Fr 13. Apr 2012, 06:48

Hallo auch ich habe die Erfahrung gemacht die Uschi schildert. Es war 1988 als meine Lana 8 Jahre alt, sich so verhielt. Es dauerte 1 Woche bis ich sie erlösen ließ. In der Zeit waren es drei AT aus unserem Ort, von verschiedenen Züchtern, die verstarben. Es waren schlimme Tage, immer in der Hoffnung es käme schon wieder in Ordnung
Gruß Waltraud

sepphenneberger

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von sepphenneberger » Fr 13. Apr 2012, 09:26

Guten Morgen zusammen -
auch wir sind Betroffene.
Unsere zweite Hündin Jenny war sechs Jahre alt als wir sie einschläfern lassen mussten.
Wir hatten gemerkt,dass sie sehr schlapp und lustlos tagelang herumhing, wenig frass, aber viel trank.
Nun war das für uns zwar auffällig, aber verständlich, es war im August und in der Toscana.
Wir hatten zwar stets einen Filaria - Schutz gegeben (gegen die sog.Herzwürmer) waren aber doch besorgt, es könnte so etwas sein.
Beim Tierarzt wurde dann Blut abgenommen. Bis wir das Ergebnis hatten bemerkten wir noch etwas anderes. Sie stank plötzlich nach Urin. Nun hatten wir zu dieser Zeit auch sieben Katzen, die gelegentlich markierten. Also haben wir Jenny abgeduscht und dachten uns nichts weiter. Sie stank aber noch stärker und jetzt auch aus dem Fang. Die Blutwerte brachten dann das Ergebnis. Akute Nierenschwäche. Die Therapie waren Infusionen und unserer Jenny ging es ein paar Tage gut.
Dann ging es wieder los. Ich legte sie dann selbst täglich an den Tropf und nach wenigen Tagen wollte sie sich dann gar nicht mehr hinlegen und stand anderthalb Tage an die Wand gelehnt. Es war furchtbar. Als ich sah, dass der venöse Druck das Blut in die Flasche hoch (!) trieb, rief ich unsere Kinder, die gerade in Deutschland waren, an und als sie ankamen brachten wir sie zum Tierarzt.
Soviel ich gehört habe ist Nierenversagen einer der häufigsten Todesursachen bei Hunden und Katzen, und zwar ernährungsbedingt, wie auch sonst.

Uschi

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Uschi » Fr 13. Apr 2012, 12:03

Hallo Benita,
terriertussi hat geschrieben:denn die wenigsten TÄ denken bei jedem der o.g. Symptome gleich an die Nieren...
ja, auch mein TA dachte zuerst, Sina hätte ein Wirbelsäulenproblem, weil sie den Rücken hochzog und auch im hinteren Bereich bei Berührung zusammenzuckte. Auch weil ich ihm von unserem Berg-u. Tal-Spaziergang am Sonntag erzählt habe. Trotzdem, dass er an eine Verrenkung o.ä. gedacht hat, hat er "vorsichtshalber" Blut genommen.


Vom Tag an, da Sina zeigte, dass es ihr nicht gut ging, bis zu ihrem Tod, verging eine Woche, wie auch Waltraud das sagte.


Von den Elterntieren weiß ich leider nicht, wie es um ihre dahingehende Gesundheit stand, und auch Geschwister von Sina kannte/kenne ich nicht.



LG
Uschi

Sir Percy

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Sir Percy » Fr 13. Apr 2012, 12:06

Liebe User,

ich hatte einen Jagdhund-Terrier-Mix, der mit 6 1/2 Jahren an Nierenversagen gestorben ist. Diesen Hund habe ich ausschließlich mit Trockenfutter ernährt. Wasser stand zwar immer dabei, aber heute bin ich der Meinung, dass er zu wenig getrunken hat. Hinzu kommt, dass das übliche Trofu keine sehr hochwertige Nahrung ist.

Ich empfehle euch folgende Bücher:

"Katzen würden Mäuse kaufen" von U. Grimm und ganz besonders das Buch: "Hunde würden länger leben, wenn..." – Schwarzbuch Tierarzt, der Österreichischen Tierärztin, Dr. Ziegler, http://www.dr-vet-ziegler.com. Auf ihrer homepage geht sie auch ausführlich auf die gängige Impfpraxis ein.

Ich ernähre Percy ausschließlich mit gefrostetem, gewolftem Fleisch der Firma Pansen-Express und Tackenberg. Es gibt aber auch andere Lieferanten. Einfach mal googlen. Diese Ernährung ist einfach, weil in 500 gr. Paketen geliefert wird, sie ist nicht teurer als Trofu und ich bin der Meinung, dass der Hund freiwillig nie Getreide essen würde, wenn man ihm nicht Geschmacksverstärker unterjubelt.

Weiterhin gebe ich die Barf-Kräuter von Frau Dr. Ziegler, Karottenpamps von Olev, handelsübliche Leckerlis zwischendurch. Percy ist ein starker und größtenteils gesunder Kerl, der, wenn er nicht so megasensibel wäre, überhaupt keine Beschwerden hätte.

Bei uns Menschen heißt es doch: du bist, was du isst! Gleiches empfinde ich für meinem Hund.

LG von Percy und Elke

Uschi

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Uschi » Fr 13. Apr 2012, 12:14

Hallo Elke,

ich habe damals mit meinem TA lange geredet, weil ich glaubte, ich hätte Sina falsch gefüttert. Sie bekam frisches Fleisch und Getreide/Gemüse-Flocken dazu. Der TA beruhigte mich. Er hat schon einige Hunde mit Sinas Leiden gesehen, sie wurden unterschiedlich gefüttert. Er sagte, dass es bis dato unbekannt ist, warum manche Hunde Nierenversagen bekommen und andere nicht, man weiß es einfach nicht.

LG
Uschi

Uschi

Re: Nierenerkrankungen

Beitrag von Uschi » Fr 13. Apr 2012, 13:57

Hallo Benita,

magst Du uns noch den Link zu der von Dir eingangs erwähnten Dissertation geben?


LG
Uschi

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