Ohrenentzündung - unklare Diagnose

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Nala
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Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Nala » So 22. Dez 2013, 10:08

Liebes Forum,

Djego hat seit Dienstag nach eindem wilden Spiel mit anderen Hunden immer mal wieder an seinem Ohr gekratzt, ob es einen Zusammenhang mit dem Spiel (ggfs Kratzer?) gibt, weiß ich nicht. Donnerstag bin ich spät zum Nottierarzt gefahren, weil er ständig geschüttelt hat und mit der Pfote im Ohr kratze wollte. Es war ein Desaster :dog_sad , eine Tierklinik mit einer sehr jungen TA, ungeduldig mit meinem panischen Hund, in die Ecke drängen zur Behandlungen etc. - das alles führte zu noch mehr Panik. Sie hat dann mit dem Orthoskop nachgesehen, sah aber nur einen "schwarzen Punkt", hat mir eine Lotion Triz EDTA Ohrreiniger gemischt mit Baytril 2,5% und Dexamethason mitgegeben.
Es ging dann etwas besser, aber seit heute Nacht wieder vermehrte "Schüttelversuche", irgendwie wirkt er sehr niedergeschlagen und ist panisch, wenn ich mich mit der Flasche nähere. Habe alles versucht, positiv mit Leckerli verstärken etc. etc. er will fliehen, quietscht und versteckt sich dann lange. Irgendwie kriege ich die Tropfen dann in das Ohr, aber es ist ein Drama, weil ich auch nicht richtig reinigen kann. Eben konnte ich etwas säubern, es ist tief im Ohr dunkelbraun/fast schwarz, dacht erst an getrocknetes Blut, aber dafür ist dann zu bräunlich. Das Ohr ist weiter innen ziemlich rot.
Bin jetzt unsicher, ob ich nicht doch unter Narkose :dog_ohmy gründlich untersuchen lassen sollte? Was meint ihr dazu?
LG Nala

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Ira
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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Ira » So 22. Dez 2013, 10:59

Guten Morgen, Nala,
das hört sich für mich nach Ohrmilben an, bei Milbenbefall ist immer so ein schwarzer Schmier in den Ohren. Meine Dalmatinerhündin hatte das oft, Hummel dagegen noch nie, deswegen weiß ich nicht mehr, welche Medikamente man jetzt gibt. Aber da können dir die anderen sicher mehr dazu sagen.
Gute Besserung, Ira

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Hilde
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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Hilde » So 22. Dez 2013, 11:06

Hallo Nala,

da hat der arme Kerl ja keine guten Erfahrungen mit der TA machen dürfen....
Baytril ist ein Antibiotikum, wirkt also gegen Bakterien, wenn es denn Bakterien sind. Mein Parson Russell hatte in seinem langen Leben immer wieder mal mit den Ohren zu tun - jedes mal, wenn ich so braune, fast schwarze Pampe aus dem Ohr wischen konnte, waren es Milben.
In den ersten Jahren gab es verschiedenes Zeug, das mir der TA gegeben hatte, aber geholfen hat gar nix, bis mir eine Ärztin Panologsalbe gegeben hat, ein sehr umstrittenes Mittel, ob seiner Nebenwirkungen.
Von da ab aber waren wir gerüstet, 1x im Jahr fing er an zu schütteln und sich zu kratzen, 1x die Salbe und es war gut. Nun kann man mir vorwerfen ich hätte mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber der Springerspaniel (8Jahre) einer Freundin ist durch ewiges Abwarten, schauen, popeln usw. inzwischen auf einem Ohr taub und auf der anderen Seite ist das Trommelfell perforiert..

Ich empfehle dir einen TA-Wechsel, lass noch jemand anderen reinschauen - vielleicht gibts einen, der ein wenig mehr Feingefühl für ängstliche Hunde hat, ihm evtl. im Wartezimmer untersucht, so daß er es kaum merkt.
Gute Besserung und beste Grüße
Hilde
Selbst dann, wenn man eine rosarote Brille aufsetzt, werden Eisbären nicht zu Himbeeren.

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Nala
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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Nala » So 22. Dez 2013, 12:38

Liebe Hilde,
danke für deinen Rat. Panolog wollte ich gestern explizit haben, las im Netz darüber, dass es angenehmer aufzubringen sei (mit dem Finger ins Ohr streichen, es läuft dann runter). Aber man gab mir diese Salbe nicht, ein Unding! Angeblich sei es ein identischer Wirkstoff, was ja nicht stimmt. Das bestärkt mich jetzt aber noch mal, zu einem anderen TA zu gehen. Mein Haustierarzt war ja leider vorgestern abends nicht im Notdienst, daher der Gang zur Tierklinik. Wir haben gerade einige Wochen Tierartztraining hinter uns, das hat viel gebracht und daher bin ich so ärgerlich, dass diese in die Ecke gedränge etc. jetzt passiert ist. Aber ich verstehe auch, dass es 1. kein wirklich schlimmer NOtfall ist, 2. wenig Zeit in der Klinik, wenn ich auch die einzige dort abends war, und 3. die meisten TA in der Ausbildung wenig über Verhaltensmedizin lernen, leider! Vorhin konnte ich das Ohr dann etwas säubern. Milben in nur einem Ohr schien mir unlogisch, habe aber noch nie einen Hund mit Ohren- problemen gehabt; bin also völlig unwissend:-(
Herzliche Grüße zum Advent,
Nala

Uschi

Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Uschi » So 22. Dez 2013, 13:08

Hallo Nala,

wichtig wäre m.E. erstmal genau zu wissen, was sich in dem Ohr tummelt, Milben, Malassezien, Bakterien (welche?). Der TA muss dazu einen Abstrich machen. Danach kann man gezielt behandeln und schießt nicht im Blauen herum.


LG
Uschi

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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Nala » So 22. Dez 2013, 17:32

Hallo Hilde,

du hast völlig Recht, ich verstehe es auch nicht, dass die 5 Min. fürs Mikroskop nicht genommen werden. Werde morgen zum Haustierarzt gehen und darauf drängen, eine Probe zu entnehmen. Bin etwas beruhigt, weil es nur tief im Ohr sehr rot aussieht, nach oben hin fast normal und auch nicht geschwollen. Er schüttelt oder kratzt auch seit Stunden nicht mehr. In diesem Jahr hat der arme insgesamt 3x Antibiotika erhalten (Unfallfolgen, Anaplasmose 6 Wochen Doxy und Husten) - vielleicht ist auch das Immunsystem so geschwächt. Futter nehmen wir seit Monaten jetzt Plati..m Iberico, vielleicht ist er auch allergisch auf Schwein. Kauartikel vom Rind oder auch Schweinohren verursachen heftigen Durchfall, auch Ochsenziemer gehen nicht; wobei es auch am Fett liegen kann. Lese mich noch mal durch eure Beiträge zum Thema Barfen, trau mich nicht richtig, aber vielleicht ermutigen mich die Beiträge in der Rubrik:-)
LG Nala

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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Regine » So 22. Dez 2013, 23:19

Hi Nala ,
ach man nu hat dein Djego aber auch genug durchgemacht dieses Jahr , dass das nicht auch noch sein mußte und dann noch so eine unsensible TA....Ein wenig Verhaltenspsychologie während des Studiums würde echt nicht schaden!!!
Ich lass auch immer erst einen Abstrich machen , bevor Medis verabreicht werden , außer es ist eindeutig!!
Nala hat geschrieben: Kauartikel vom Rind oder auch Schweinohren verursachen heftigen Durchfall, auch Ochsenziemer gehen nicht; wobei es auch am Fett liegen kann
Hmmmm ist in deinem TF kein Rind ?Fett löst gerne Durchfall aus, meine bekommen jeder nur 1/3 Schweineohr... vielleicht liegt es aber auch an den Salmonellen , die auf den Schweineohren etc sind , dass Djego so mit Durchfall reagiert...
Durch das barfen -finde ich-werden sie einfach robuster.
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Nala » Mo 23. Dez 2013, 18:26

Hallo ihr Lieben,

war heute beim Haustierarzt, leider sagte man mir, dass nur bei längeren Entzüdungen ein Antibiogramm gemacht wird, auch ein Tupfer wird nur dann entnommen. Nun bekommt er Surolan, dort wurde aber sehr gründlich untersucht und sehr geduldig vorgegangen, endlich auch gründlich gesäubert. Es ist sehr sehr dunkelrot tief im Gehörgang, kaum noch "Schmutz", ich hoffe sehr, dass das neue Medikament anschlägt. Ich muss wahrscheinlich energisch noch auf bestimmten Abklärungen bestehen.
Ob nun tief im Gehörgang nicht doch eine Granne steckt, ich weiß es nicht und hab es auch in der Aufregung nicht erfragt. Wahrscheinlich sieht man das so aber auch nicht, sondern dann eben doch nur unter Narkose. Jetzt soll ich eine Woche weiter tropfen und dann zur Kontrolle. Gerade weil Digo so einen schlechten Start durch den Unfall hatte und weitere Erkrankungen in diesem Jahr will ich nichts falsch machen, es ist ein schmaler Grad zwischen notwendiger Sorgfalt/Sorge und Panik, die dann leider doch leicht bei mir aufkommt, dass ich und der TA als Fachmann was übersehen könnten. :dog_ohmy
Ich füttere Schwein, Iberico/Greens - würde wie gesagt gern umstellen auf Rohfütterung, aber steige noch nicht hinreichen durch, um mich da fit genug zu fühlen. Versuche mich jetzt in den kommenden Tagen mal genauer einzulesen, sonst wäre vielleicht "Teilbarfen" eine Lösung. Im Netz findet man viele Bericht von Haltern, deren Hunden nach der Futterumstellung keine Probleme mehr mit Ohrentzüdungen hatten. Sind das keine falsch positiven Fälle muss ja was dran sein:-)
LG Nala

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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Lena » Mo 23. Dez 2013, 19:08

Hallo Nala,

das Surolan wirkt eigentlich sehr gut, wundert mich, daß du es nicht beim ersten Mal schon bekommen hast.
Es ist eigentlich das Standardmittel schlechthin bei Ohrengeschichten. Es wird bestimmt besser.

Ruhige Feiertage wünscht
Lena

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Re: Ohrenentzündung - unklare Diagnose

Beitrag von Nala » Mo 23. Dez 2013, 22:04

Hallo Lena,
danke für deinen Hinweis. Ich war ja zunächst im Notdienst einer kleineren Tierklinik. Ich weiß auch nicht, warum man mir dort nur diese Mischung aus Baytril, Dexamethason und Ohrreiniger gab. Eben versuchte ich, das Surolan in sein Ohr zu tropfen - es ist kaum machbar, er zappelt wie verrückt, fiept etc.. Die genaue Dosierung von 5 Tropfen ist nicht so leicht bei dem Zeug, ich hoffe, es war weder zu viel noch zu wenig. Man sieht es einfach nicht genau:-( Hast du das mal bei deinem Hund benutzt und hast einen Tipp wie ich das genau dosieren kann? Danke fürs Daumenhalten!
LG Nala

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