Niereninsuffizienz

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Katzenfrau
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Niereninsuffizienz

Beitrag von Katzenfrau » Di 25. Jul 2017, 14:13

Hallo,
meine mittlerweile 12jährige Aicha hat in den letzten 8 Monaten stark an Gewicht verloren- von bisher 27 auf nun nur noch 20,2 kg. Ansonsten ist sie draußen fit und verspielt wie immer, schläft drinnen aber viel. Ich habe deshalb eine Blutuntersuchung machen lassen: Ihre "Nierenwerte" waren deutlich überschritten: Harnstoff 35,1 (Normalbereich 3,3 - 8,3) Kreatinin 286 (Normalbereich 35 -106). Daraufhin hat mich unsere Tierärztin zur Tierklinik geschickt. Die haben aber - außer nochmals das Blut zu untersuchen - erst auf unseren ausdrücklichen Wunsch hin dann eine Ultraschalluntersuchung gemacht, wobei die Nieren wohl noch nicht sehr geschädigt waren. Sehr kompetent erschienen die mir aber nicht wirklich. Von meiner Tierärztin (die aber jetzt leider in Urlaub ist) habe ich ein Medikament (Fortecor 0,5) und spezielles Diätfutter als Trockenfutter bekommen. Weiß jemand, ob es noch andere Möglichkeiten zur Unterstützung gibt - hilft Homöopathie vielleicht?????
Und worauf muss ich nun bei der Ernährung achten - kann sie außer Nierendiätfutter auch noch wie sonst ab und zu Frischkäse, Quark und Fleisch essen?
Hat jemand Erfahrungen mit dieser Krankheit?
Die kalte Schnauze eines Hundes ist oft erstaunlich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Menschen!
Gruß, Gaby mit Aicha und Lucy

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Bavaria
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Re: Niereninsuffizienz

Beitrag von Bavaria » Mi 26. Jul 2017, 06:01

Guten Morgen,

Niereninsuffizienz ist eine miese Diagnose. Das Problem ist, daß wir für alle Stoffwechselvorgänge Aminosäuren benötigen, jede Muskelbewegung braucht diese kleinen Eiweißbausteine, unsere Muskeln brauchen Aminosäuren um sich aufzubauen, wir haben im Körper also einen katabolen (abbauenden) und einen anabolen ( aufbauenden) Kreislauf. Der Körper benötigt also Aminosäuren, ohne die kann er nicht existieren. Unser Körper gewinnt die Aminosäuren aus dem Eiweiß / Protein der Nahrung. Und wenn Eiweiß im Körper umgewandelt wird, entsteht Harnstoff , der ist das Endprodukt des Abbaus von Stickstoffverbindungen (z.B. Aminosäuren) und wird mit dem Harn ausgeschieden. Nun könnte man den Eiweißgehalt der Nahrung reduzieren, in der Hoffnung, so die Harnstoffwerte zu senken, aber das funktioniert nicht, denn der Körper wird dann die z.B. für das Herz benötigten Aminosäuren aus den Musekln lösen und umwandeln und genau, dabei entsteht wieder Harnstoff. Füttere ich zu viel Eiweiß können die Harnstoffwerte nicht sinken, die Niere wird überlastet. Füttere ich zu wenig, baut der Hund sein körpereigenes Eiweiß ( meist Muskeln) ab und produziert dabei auch Harnstoff, die Werte sinken auch nicht.
Ich würde kein Nierendiätfutter füttern (weil es meist aus Pansen hergestellt wird,deshalb einen niedrigen Eiweißgehalt hat, qualitativ aber auch dem entsprechend schlecht in der Bilanz ist). Ich weiß, daß es die bequemste Variante ist und das man sehr unsicher ist, aber ich empfehle alles über den Eiweißstoffwechsel zu lesen, dann wird klar, daß "Diätfutter" nur scheinbar und kurzfristig die Harnstoffwerte senken kann, bis der Körper die benötigten Aminosäuren aus dem Muskel löst und damit den körperlichen Abbau beginnt und auch die Harnstoffwerte wieder steigen. Die Lösung ist relativ einfach ( die meisten Tierärzten aber noch nicht geläufig) Aminosäurenpresslinge, diese Tabletten kann man online ( z.B. auch bei Amazon) bestellen, es sind Eiweiße, die bereits in Aminosäuren zerlegt sind, so muss der Körper diese nicht umwandeln und es entsteht kein Harnstoff, der Körper wird aber trotzdem versorgt und so die Niere entlaste.
Ich empfehle, eiweißhaltige Lebensmittel zu reduzieren,dafür mehr Kohlenhydrate zu füttern und das benötigte Eiweiß durch Aminosäuren zu ersetzen. Lies Dich mal in die einschlägigen Literatur / Foren ein, besprich das mit Deiner TÄ und stellt für Deine Hündin einen Ernährungsplan auf ( viel Reis, wenig Nudeln, wenig Fleisch,Käse, Joghurt...viel Gemüse,Grünzeug,Obst) und errechnet den Eiweißbedarf und ersetz ihn durch die Aminosärenpresslinge.Wenn der Hund z.B. theoretisch 500g Fleisch am Tag fressen müsste, um sich zu erhalten, so würde ich nur 100g ( wirklich hochwertiges Fleisch ) geben und anderen 400g durch 3-4 Amminosäurenpresslinge ersetzen. Gute Erfolge haben auch Goldrutentee & Birkenblätter, sprich das einfach mit Deiner TÄ ab, evtl. wendest Du Dich mal an Jutta Ziegler, die kann man auch telefonisch kontaktieren..
Alles Liebe für Euch.
LG Bine

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