@ lutz
Also dass "Theobromin bei Hunden so wie Kokain bei Menschen wirkt", ist absoluter Quatsch. Während Theobromin die Blutgefäße erweitert, werden sie durch Kokain verengt. Außerdem konnte beim Theobromin keine Wirkung auf das zentrale Nervensystem nachgewiesen werden. Kokain dagegen stimuliert das zentrale Nervensystem mit den erwünschten Wirkungen wie Euphorie, Erregung, gesteigerte Aufnahmefähigkeit, Abnahme von Ermüdungserscheinungen etc. Wenn man nichts weiß, sollte man sich auch mal zurücknehmen können; man muss ja nicht zu allem seinen Senf dazugeben.
Und nun zu unseren Erfahrungen:
Einer unserer beiden Hunde hat gestern einen schwedischen Schokoladenkuchen aus der Verpackung gerissen und verzehrt. Nicht dass uns die Herkunft des Kuchens beunruhigt hätte, es war eher das verwendete Kakaopulver, dass ja einen recht hohen Anteil an Theobromin hat. Da wir nicht wussten, welche Menge für den Hund problematisch ist, riefen wir den Notdienst an und die diensthabende Ärztin riet uns vorbeizukommen. Der Kuchen hatte ein Gewicht von 400 g, der Anteil des Kakaopulvers ließ sich nicht feststellen. Nach 2 Spritzen, mehrmaligem Übergeben und 61 Euro ärmer verließen wir die Praxis nach ca. einer halben Stunde. Dafür hatten wir aber ein gutes Gefühl.
Habe im Nachhinein noch recherchiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass man die für einen Hund tödliche Menge Theobromin recht schnell erreicht. Wenn bereits 300 mg/kg den Tod zur Folge haben kann (
tödliche Menge), so bedeutet das bei einem 25 kg schweren Airedale einen kritischen Wert von 7,5 g. Kakaopulver enthält aber bereits 15 g - 30 g Theobromin je kg (
Theobromingehalt), was bei einem 400 g schweren Kuchen 9 g sind - sofern er zu 100 % aus Kakaopulver bestehen würde (bin mal vom Mittelwert ausgegangen). Selbstverständlich besteht der Kuchen nicht zu 100 % aus Kakaopulver, aber die Rechnung zeigt doch, wie schnell der kritische Wert erreicht werden kann.
Michael