Rückenprobleme

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kenzo
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Re: Rückenprobleme

Beitrag von kenzo » So 16. Mai 2010, 14:19

Hallo Eddi,

also ich wollte hier keinem Tierarzt mangelnde Kompetenz unterstellen, aber leider war dies in Kenzo's Fall genau so.

Es war an Pfingsten 2004. Wir waren mit dem damals 1 3/4 Jahr alten Kenzo zum 3. mal an unserem Lieblingscampingplatz nähe Perpignan, Südfrankreich.

Er kannte schon den Strand und die Umgebung aus den 2 vorherigen Urlauben. Am ersten Tag spielte er ausgiebig mit einer Rottweilerhündin im Meer. Die Wassertemperatur betrug damals ca. 14° Celsius.

Es ging auch noch ein kräftiger Wind dazu. Kenzo hat sich durch den Wind und die Unterkühlung eine Wasserrute geholt. Wir kannten damals diese Krankheit überhaupt nicht. Es sah so aus, dass er am 2. Urlaubstag den Schwanz nur noch hängen liess und aufjaulte, wenn man ihn an der Schwanzwurzel betastete.

Wir gingen zum örtlichen Tierarzt, der auch mit mehreren Ärzten zusammen eine "Clinique Vétérinaire" betreibt. Er war der Meinung, wir hätten Kenzo am Schwanz gezogen, "Vous lui avez arrachez la queue", war seine Aussage. Er gab ihm für 100€, inklusive der Untersuchung eine schmerzstillende Spritze. Trotzdem half diese nur für kurze Zeit.

Auf dem Campingplatz begegneten wir einem Retriever-Besitzer. Dieser hatte uns am Vortag beobachtet, als wir mit Kenzo im Wasser spielten.
Er fragte uns in bestem Pfälzisch: "Hebbd er schun emol wos vunn enner Wasserrud geheert?" Er klärte uns dann auf, dass dies bei Retrievern öfters vorkomme, da die so auch so gerne und lange im Wasser spielen und empfahl uns die Behandlung mit Voltaren Schmerzgel, welches wir lokal an Kenzo's Schwanzwurzel aufbrachten. Von dan an ging es besser und nach drei Tagen war der Spuk vorbei.

Wir haben danach immer darauf geachtet, dass Kenzo nach dem Baden im kalten Meer:
a) sofort trocken war
b) anschließend windgeschützt war.

Seitdem hatte er nie wieder eine Wasserrute.

Kenzo hat die Behandlung sehr gut geholfen und ich habe seitdem immer eine Tube Voltaren mit in der Reiseapotheke. Obwohl in F ist das Zeug billiger, trotz, dass es es hier bei mir im Schwarzwald in Wehr hergestellt wird. Aber das ist mal wieder wie immer, ein politischer Preis!

Als ich dann zurück war, fragte ich meinen damaligen Tierarzt und weitere Tierärzte im Freiburger Raum, ob sie eine Wasserrute, bzw. deren Symptome kennen. Keiner kannte sie. Ich nehme mal an, dass in der Zwischenzeit die Tierärzeschaft einen Schritt weiter ist, obwohl ich im vergangenen Jahr auf dem Hundeplatz von einer Schäfermix-Besitzerin erzählt bekam, dass deren Tierarzt ebenfalls eine Wasserrute nicht diagnostizieren konnte, da er sie nicht kannte.

So, liebe Eddi, welche schonendere Behandlung als Votaren-Schmerzgel würdest Du bei einer Wasserrute empfehlen?

Ich freue mich auf Deine Auskunft!

Gruß
Uli
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Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Eddi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Eddi » So 16. Mai 2010, 15:10

Hallo Uli,

Du kennst ja die Gebührenordnung für Sonntags :dog_biggrin

Auf lokale Behandlung wäre ich gar nicht gekommen, ich neige zu Injektionen. Aber ansonsten sollte Deine Reiseapotheke um Traumeel-Gel und -tabletten aufgestockt werden und das Voltaren für krasse Fälle inkompetenter fremdländischer Tierärzte in der untersten Falte reserviert bleiben. :dog_wink

Rough und Kim sind/waren auch solche Wasserratten; jede durfte sich schon an einer milderen Form der Wasserrute "erfreuen". Da gabs Metacam oder Rimadyl, ganz artig als zugelassene Wirkstoffe, Traumeel und zusätzlich lokal Wärme.

Inwieweit die Hautpenetration bei solchen auf Menschen abgestimmte Salben mehr oder weniger funktioniert, dürfte bestenfalls in Einzelfällen zu beobachten sein. Diclofenac ist jedenfalls ein Wirkstoff, dessen tolle Wirkung ich bewundere, seine Nebenwirkungen aber noch mehr fürchte. Darum würde ich das nie empfehlen, weil eben keiner sagen kann, inwieweit nach lokaler Anwendung systemische Nebenwirkungen möglich sind. Dann würde ich lieber eine Novalgintablette im Hund versenken (wirken ganz nett auf Weichteilschmerzen und sind recht nebenwirkungsarm), falls die Reiseapotheke kein Rimadyl (oder Nachmachpräparate) enthält.
Da es sich im Prinzip um eine Muskelüberantrengung/entzündung handelt, ist die auch ohne Behandlung nach ein paar wenigen Tagen ausgestanden, was natürlich nicht heißt, daß Hundi nicht von den Schmerzen befreit werden soll. Sichelich genügt eine einmalig Injektion meist nicht und dann machen Tabletten schon Sinn. Schmerzstillende Salben mögen zwar helfen, aber man muß mit dem (vermutlich recht geringen) Risiko leben, daß man Nebenwirkungen provoziert. Insofern riete ich zum Gespräch mit dem HTA, um eine entsprechende Reiseapotheke zu bestücken.
Ich bevorzuge eine einmalige Gabe (Inj :dog_wink ) eines "Hundeschmerzmittels" und Fortführung mit Traumeel. Evtl gibts jemanden, der kompetent diverse Globuli empfehlen kann (Symphytum, Arnika, Rhus tox? ich bin da nicht aus dem Stehgreif fähig).

Sind da gangbare Alternativen für Euch dabei?

Den Einkauf günstigerer Drogen kann man ja dann trotzdem in F tätigen :dog_laugh aber das kann man eh überall außerhalb Deutschlands

LG
Eddi
hat die billigen Ami-Ibuprofens schon längst aufgegessen.....

Rover

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Rover » So 16. Mai 2010, 18:43

Hallo Eddi,

meinst Du das ganz normale Menschen-Traumeel aus der Tube?
Das kann ich bei Hund anwenden?

Wir haben zwar nie ein Wasserrutenproblem (wie auch, Rover meidet ja das Wasser wie der Teufel den Weirauch :devil ), aber Rover, der Trampel, rauscht immermal irgendwo dagegen und hatte schon öfters richtige blaue Flecken unter dem Pelz. Also etwas, wo ich bei mir selber schnellstens Traumeel draufschmieren würde. Bei mir hilft das toll!
Traumeel haben wir von unserer Tierärztin als Globuli bekommen, ist das besser oder nur eine andere Alternative? Allerdings gab sie es uns nicht im Hinblick auf Prellungen, sondern für seine manchmal angeschlagene Vorderpfote (die dazu neigt, bei Überlastung zu hinken), das ist doch eigentlich was anderes - oder?

Viele Grüße, Kerstin

Eddi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Eddi » So 16. Mai 2010, 20:47

Hallo Kerstin,

Traumeel geht immer! :dog_cool
Natürlich ist das für "richtige" Homöopathen eine Aussage, die ihnen vermutlich die Zehennägel aufrollt aber damit macht man ja erstmal nix falsch. Für akutes, Knochen u. Sehnen eher Traumeel, für Weichteile und chronisches eher Zeel. Ausprobieren, was bei wem besser anschlägt.
Ich würde es auch immer mit Traumeel probieren, meistens klappt das gut. Da kannst Du zB wenn Du weißt, heut gibt es nen großen Marsch, nach dem Rover vermutl hinken wird, einfach gleich zum Frühstück ein Pillchen reinstecken. Oder Kügelchen oder Tröpfchen. Aber Achtung: die alkoholhaltigen Tropfen nicht an Hamster über längere Zeit, sonst ist der tagelang völlig high. Was hab ich gelacht, der arme Kerl, aber gehumpelt hatter nich mehr! :dog_biggrin
Ich weiß nicht, obs Traumeel auch für Menschen als Gel gibt, für Tiere jedenfalls schon. Aber da kann man ausnahmsweise ganz großzügig sein, ist überall das gleiche drin. Also kein Kind fängt an zu bellen, wenn es die Pillen vom Hund bekommt und umgekehrt. Das Gel schmiert sich halt bei Fell etwas besser.
Für so Stoffel-Tiere wie Rover könnte man auch Arnika-Globuli parat haben, bei Weichteil-Beulen uU Hamamelis dazu. Da lohnt es sich auch einen "richtigen" Homöopathen nach dem passenden Mittel zu fragen.

LG
Eddi

Uschi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Uschi » So 16. Mai 2010, 20:54

Hallo Kerstin,

ich bin zwar nicht Eddi, aber ich habe lange Erfahrung mit Traumeel und nur die beste. Die Tabletten halte ich für sehr viel wirkungsvoller als die Salbe. Habe beides schon im Selbstversuch ausprobiert.

Ich fange an mit einer Stoßtherapie. Also jede Stunde oder alle zwei Stunden eine Tablette. Dann lasse ich die Intervalle länger werden, langsam. Am zweiten Tag alle 3 Stunden, am dritten alle 4 usw.

Wir hatten immer Erfolg damit, man kann zusehen, wie es besser wird. Ich weiß auch selbst wie es sich anfühlt, es wird schnell besser. Mit der Salbe hatte ich bei mir selbst nicht so ein Erfolgserlebnis, die Wirkung scheint mir schwächer zu sein. Auf Wijnta würde ich das nicht draufschmieren wollen. Und beim Kater verbot sich die Salbe von selbst, sie ist ja nicht für innerlichen Gebrauch gedacht ;-)

Es gibt auch ein Tier-Traumeel, das sich in den Potenzen vom Menschen-Traumeel unterscheidet. Ich habe aber auch schon beides bei den Tieren, wie auch bei mir selbst angewandt. Mein TA sagt, das wäre egal.



Traumeel gibts auch als Globuli?



Liebe Grüße
Uschi

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Susa
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Re: Rückenprobleme

Beitrag von Susa » So 16. Mai 2010, 22:29

[quote="Eddi"]Hallo Kerstin,

Traumeel geht immer! :dog_cool
Natürlich ist das für "richtige" Homöopathen eine Aussage, die ihnen vermutlich die Zehennägel aufrollt


Hallo Eddi,

damit hast Du ja sowas von recht!!! Wobei ich mich nie und nimmer als "richtige" Homöopathin bezeichnen würde, aber ein passendes Mittel zu finden, braucht schon eine gründliche Anamnese und die zu erheben, dauert... (aber wem sage ich das, gell?)
Dabei geht es aber um Einzelmittel und Traumeel ist ein Kombipräparat, das man immer im Haus haben sollte, genau wie Retterspitz äußerlich.

Retterspitz äußerlich: http://www.retterspitz.de/de/html/heilmitt.html

Als Pferdehalterin wirst Du das Mittel vielleicht kennen. Mir ist schon oft passiert, dass ich, wenn ich das Mittel im Wochenbett anwenden wollte, die Frauen sagten: "Das kenn ich, meinem Pferd haben die Umschläge damit auch gut getan!" Ab da war die Sache dann geritzt!

Von der Indikation her könnte ich mir gut vorstellen, dass Retterspitz auch bei Wasserrute Linderung verschafft. Allerdings wüsste ich nicht, wie ich an meinem Fräulein so einen Wickel befestigen könnte.

Lieben Gruß von Susa
...mit Indy im Herzen

Eddi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Eddi » So 16. Mai 2010, 23:05

Hallo Susa,

in der Tat, der gute alte Retterspitz. :thumbup:
Allerdings kannte ich das Zeug schon vor meinen Ponys (erstaunlich: es gab ein Leben davor :dog_nowink ). Habs auch bei dem ersten Huftier häufig verwendet; ist aber irgendwie bei mir aus der Mode gekommen, eigentlich schade.
Das bringt michauf eine Idee (Memo an mich: Retterspitz besorgen) :dog_wub
Irgendwie ist Traumeel heutzutage einfach praktischer und wo früher die entzündeten Wunden geretterspitzt wurden, kommt heut über Nacht Rivanol drauf. Übrigens auch etwas, das in keiner Reise- u Hausapotheke fehlen sollte.

@Uschi: wenn Du die Tabletten für wirkungsvoller hältst, solltest Du erstmal die Injektionslösung probieren. Geht auch zu schlucken, aber gespritzt heilts absolut turbomäßig. Wo man sonst 3 Wochen lang das Absacken des DIN A4 großen Hämatoms bewundert, bekommt man da den Schnelldurchlauf in einer Woche.
Ich tropfe die Lösung auch in verletzte Augen (Achtung: Hornhautverletzungen immer abklären lassen!)und auf andere Schleimhäute.
Das ist wirklich mal ein Zeug, das man nur loben kann. Vermutlich könnte man die Salbe auch essen :sick:

LG
Eddi

Uschi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Uschi » So 16. Mai 2010, 23:11

Hallo Eddi,

diese Injektionslösung, kommt die unter die Haut? Kann ich das selbst machen? Wieviel ml sind in einer Ampulle?


LG
Uschi

Eddi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Eddi » So 16. Mai 2010, 23:20

Hallo Uschi,

Ich sach immer: intraspeckär!
Also in den Bauch, der bei mir explizit gut geeignet ist für unter, weil da viel für unter der Haut ist :dog_wink
Kann man selbst, wenn man's fertig bringt, den eigenen Astralkörper derart zu schänden und ein Loch rein zu pieksen. Aber ich habs immer in der "Reiseapo"; letztes Jahr auf einem Ritt, falls Pony sich was tut und da Pony heil blieb, aber Frauchen hinterhältigst auf Sandboden purzeln ließ (und der einzige große Stein in mehreren km Umkreis unter mir zu finden war :dog_wacko ) habe ich es nach dem Ritt gleich mal in meine eigene Wampe gesteckt.
Ich habe aus dem Grund nur die 5 ml-Ampullen für Haus- und Hoftiere. Keine Ahnung, wie die für Menschen abgefüllt sind. Aber eine Ampulle ein bis zwei mal langt eigentlich. (Dann langt mir auch das pieksen, weil das dann schlimmer ist, als die anderen Schmerzen; ich weiß, ich bin ein Weichei....)

LG
Eddi

Uschi

Re: Rückenprobleme

Beitrag von Uschi » So 16. Mai 2010, 23:35

Hallo Eddi,

in den Bauch, egal wo die Verletzung ist????? Wenn mein Knie schmerzt, sollte ich mir das doch ins Knie spritzen. Ist zwar dann nicht intraspeckär, aber näher am Geschehen?

5 ml, au weia.

Ja, wirklich, pieksen ist lange, lange nicht so schlimm, wie nicht mehr laufen können.


Aber ob ich mich trauen würde, Wijnta ins Bein zu spritzen? Da ist ja nichts dran.

Du meinst, es ist egal, wohin ich es spritze, es wird seinen Weg finden?


Ganz neue Traumeel-Aussichten sind das :dog_biggrin


LG
Uschi

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