Liebe Andrea,
Empisandrea hat geschrieben:. Sollte eine Kastration aus Verhaltensgründen nicht ohnehin notwendig sein,
Na das wollen wir mal nicht hoffen, die "Verhaltensgründe" sind in 99,9 % Erziehungsprobleme... Ich kenne aus 30 Jahren Hund nur 2 Hunde, bei denen ich wirklich hormonelle Komponenten, als Kastrationsgrund befürwortet hätte.
Empisandrea hat geschrieben:.Für mich ergibt sich eine ganz andere Frage: Die TÄ sprach von Mangel und Wertminderung, zumal in der Welpenabnahme durch den Tierarzt vermerkt ist, daß beide Hoden vorhanden sind. Ich will keinen Streit mit der Züchterin, aber eine Kostenbeteiligung bei der OP wäre ja ganz nett. Kennt sich von Euch jemand mit der Rechtslage aus?
Grüße von Andrea und dem Dream-Team (wieder auf dem Weg dahin)
Um Deine Frage zu beantworten müssen wir einen kleinen Exkurs in die Entwicklung der Rüden machen...
Also bei der Geburt liegen beide Hoden des Rüden in der Bauchhöhle. Ab der 4. Lebenswoche machen sich im Idealfall beide Hoden durch den Leistenkanal auf den Weg Richtung Hodensack, bei manchen Welpen früher, bei manchen später und eigentlich sind die beiden Hoden in der 8 Woche sicht- und fühlbar dort, wo sie sein sollen.
Der Leistenkanal verengt sich bis zur Geschlechtsreife so, das die Hoden eben nicht mehr in die Leiste rutschen können, nun ist es aber eben so, das dies auch nach der Abgabe des Welpen durch den Züchter noch passieren kann z.B. bei Hochheben des Rüdens mit der Hand unter dem Hintern, dass heisst, es kann sein, dass der Besitzer unbeabsichtigt den Hoden in den Leistenkanal zurückdrückt, wenn sich dann der Kanal verengt, sitzt der Hoden wieder in der Leiste.
Die Frage, ob und wie Deine Züchterin also wusste, dass Dein Benton ein Einhoder ist oder ob es Ausversehen bei Euch passiert ist, lässt sich für mich nicht sagen.Viele Welpenbesitzer wissen nicht, das man einen Rüden anders hochheben muss, als eine Hündin..ist ärgerlich, passiert aber immer wieder, deshalb hab ich die Rüdenbesitzer bei der Wepenabholung immer darauf hingewiesen. Wenn der Hund bei der Endabnahme beide Hoden im Hodensack liegen hatte, kannst Du der Züchterin keinen Vorwurf machen und auch keine "Beteiligung" verlangen. Da Du schreibst, das beide Hoden bei der Abnahme da waren, ist es also sehr wahrscheinlich, das dem Rüden bei Hochheben die Hoden wieder zurückgerutscht sind. War der Hund bei der Abgabe an Dich einhodig, dann solltest Du mit ihr reden.
Ich würde auch nochmal mit dem TA reden, es gibt Medikamente mit denen man versuchen kann auch den anderen Hoden herunter zu holen und dem Hund evtl eine OP ersparen.
LG Bine