Verhaltensänderung nach Kastration

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anlemonton

Re: Verhaltensänderung nach Kastration

Beitrag von anlemonton » Do 29. Sep 2011, 17:14

Benno hat seit einiger Zeit einen Chip. Anlass dafür, über eine chemische oder tatsächliche Kastration nachzudenken, war, dass mein Hund schrecklich gelitten hat. Sobald wir irgendwo auf eine Hündin trafen, beinahe egal, ob kastriert oder unkastriert aber unbekannt, fing mein angeleinter Hund das Schreien und Jaulen an und hörte nicht mehr auf. Bis auf das Kommando Sitz drang nichts mehr zu ihm durch. Er schrie einfach im Sitzen weiter. Auch fraß er wenig, wenn in der Umgebung eine Hündin läufig war und da wir mitten in München in der Stadt wohnen, wo jeder dritte einen Hund hat, litt er wirklich sehr. Außerdem wird Benno zum Therapiehund ausgebildet und er konnte sich in dieser Zeit gar nicht auf die Arbeit konzentrieren. Da ich jedoch Sorge hatte, dass sich sein Wesen oder sein toller Umgang mit Artgenossen verändern könnte, wollte ich es zunächst mit dem Chip ausprobieren. Der Chip sitzt jetzt seit 3 Monaten. Meine Erfahrungen sind folgende: Positiv ist, dass Benno nicht mehr leidet. Er frisst normal und er schreit nicht mehr. Dennoch sind Hündinnen immer noch spannend. Er hat bei weitem nicht sein gänzliches Interesse an ihnen verloren. Er ist nur nicht mehr ganz so kopflos und taub, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Dennoch wirkt der Chip nicht annähernd so, wie ich die Wirkung einer Kastration bei anderen Hunden erlebt habe. Benno hat sich in seinem Wesen gar nicht verändert. Er ist immer noch sehr sozial und aufgeschlossen, aber auch immer noch sehr dominant. Sein Fell ist nur minimal weicher geworden, was nicht so schlimm ist,da er vorher eine Drahtbürste war.
Wenn der Chip ausläuft, werde ich zunächst noch einmal sein Verhalten mit Hormonen testen, um zu sehen, ob er dann vielleicht besser mit den Hormonen klar kommt. Sollte er wieder so leiden und ständigvöllig neben der Kappe sein, würde ich ihn kastrieren lassen.

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