Auf Aufforderung ins Auto springen

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Bine

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Bine » Fr 22. Jul 2011, 08:40

Christine hat geschrieben: Je nach Größe und Gewicht und wie sehr mich diese Marotte stört, würde ich Murphy kommentarlos ins Auto heben, mit Schwung reinkatapultieren oder fies mit dem Auto weg fahren.
Viele Grüße
Christine
Genau.
Dobis haben ja auch grundsätzlich so eine Phase, bei der sie vor dem Kofferraum stehen/sitzen und langsam, ganz langsam die Vorderpfote heben und die Mittelkralle in die Höhe recken. 2-3 x klare Ansage und ins Auto beschleunigt, dann steigen die Herrschaften ein Leben lang kommentarlos und gern ins Auto. Ich stell mir gerade vor 5 x 40kg ins Auto zu heben, ich glaub es geht los..
In solchen Situationen gibts bei mir keine Diskussionen, ich bin doch nicht der Vollpfosten meiner Hunde. Wir gehen 8 Stunden jeden Tag arbeiten, um das Futter für die Tölen zu verdienen, Ich hab mein Leben für sie umgestellt, ich hätschle und tätschle sie, sie stehen immer an 1.Stelle, wir fahren selten in Urlaub( und wenn dann nur als Familienausflug),wir haben ein Haus um sie rumgebaut, ich teile Bett und Sofa mit ihnen. Da kann ich wohl erwarten, dass sie kleine Wünsche meinerseits erfüllen und mir 2-3 Minuten ihrer kostbaren Aufmerksamkeit widmen..oder?
Bine

JuRe

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von JuRe » Fr 22. Jul 2011, 11:50

Hallo Christine,
Christine hat geschrieben:Da man nicht in den Hund reinschauen kann, wird man den Auslöser auch nie erfahren.
Du kennst mich nicht :dog_blush ich bin manchmal so penetrant hartnäckig im "was erforschen wollen" dass manche sehr liebe Mitmenschen schier verzweifeln :nein :nein :nein
Aber lernfähig bin ich auch, deshalb geb ich Ruh, vor allem weil mir die Hinweise von Euch die nötige Festigkeit gegeben haben Murphy´s Frauchen davon zu überzeugen, dass die bisherigen Versuche seine Marotte zu unterbinden wirkungslos bleiben müssen. Sie hat ihn heute kommentarlos reingehoben. Mit dem Auto wegfahren ging an dieser Stelle nicht.
Hab heute übrigens erfahren, daß Murphy bei Herrchen nach einigen kräftigen Anranzern ins Auto springt.
@Bine
Bine hat geschrieben:dann steigen die Herrschaften ein Leben lang kommentarlos und gern ins Auto. Ich stell mir gerade vor 5 x 40kg ins Auto zu heben, ich glaub es geht los..
In solchen Situationen gibts bei mir keine Diskussionen, ich bin doch nicht der Vollpfosten meiner Hunde.
Kommentarlos :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Nochmal Danke an Alle, für mich hat sich das Problem gelöst

LG Renate

BigApple

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von BigApple » Fr 22. Jul 2011, 23:22

ChristaS hat geschrieben: Vor dem Spaziergang ist er so aufgeregt, dass er bedenkenlos ins Auto springt. Nach dem Gang nimmt er bewusst "Chefin" Jule wahr, die schon drin sitzt. Und dann traut er sich nicht mehr. (Ist aber nur eine Theorie.)
Obwohl ich prinzipiell auch denke, dass er einfach keine Lust hat wieder heimzugehen. (Kenn ich von meinem auch, inzwischen klappt's aber fast immer auf Anhieb, Hartnäckigkeit sei dank.) Könntest du die Theorie von Christas, die mir auch ganz gut gefällt, ja leicht abklären indem Jule erst als zweiter einsteigt.

Zum hilflos aussehen, wegen dem du ja so ins grübeln kommst. Mein Hund zeigt auch eine Mischung aus Teilnahmslosigkeit, Hilflosigkeit und hmm.... Vllt... Abwesenheit wenn er sich vor was drücken will. Also ich meine er sieht abwesend aus *g*, auch wenn "Flucht" für ihn in der ein oder anderen Situation eine Lösung wäre.

Viele Grüße
Bernd

Freddy

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Freddy » Sa 23. Jul 2011, 00:11

Hallo zusammen,

aus der Ferne werden wir die Ursachen für das beschriebene, unerwünschte Verhalten sicher kaum ergründen können. Das ist zur "Therapie" vielleicht auch nicht unbedingt erforderlich. Trotzdem empfinde ich die Frage danach als wichtig und richtig. Man darf nie vergessen das es immer Auslöser und Motive für gezeigte Verhalten gibt.

Natürlich kann die Ursache für das von Renate beschriebene Problem auch der schon von Euch genannte „Stinkefinger“ sein.

Wenn ein solcher Fall wirklich vorliegt, könnte es zielführend sein, sich mit sanfter Gewalt (wegfahren und den Hund dumm stehen lassen oder mit Nachdruck in den Kofferraum bugsieren) und Konsequenz gegen den Hund durchzusetzen. Da mag es durchaus Sinn machen, den Hund mit sanften aber konsequenten Mitteln „in den Gehorsam“ zu bringen. Ein Machtwort zum rechten Zeitpunkt kann Wunder wirken, da bin ich bei Euch. Das sollte dann aber nicht zum Allheilmittel verkommen, sondern sich auf Einzelfälle beschränken....

Im vorliegenden Beispiel scheint es ja keinen dauerhaften Erfolg mit der „Anranzmethode“ zu geben:
JuRe hat geschrieben:Hab heute übrigens erfahren, daß Murphy bei Herrchen nach einigen kräftigen Anranzern ins Auto springt.
Da fallen mir die ein Leute die glauben alle Leinenführigkeitsprobleme mit dem berühmten kräftigen Leinenruck lösen zu können. Oft sind es dieselben Leute die ständig an ihrem Hund herumruckeln müssen...ein nachhaltiger Lerneffekt stellt sich dabei scheinbar weder beim Hund noch beim Herrchen ein.

Ich denke man sollte sich bei solchen Problemen immer mal selbstkritisch fragen, ob nicht die Erziehung des Hundes in Teilbereichen aus dem Ruder gelaufen ist. Hier wäre es der richtige Weg, zunächst mal an den Grundpfeilern der Beziehung und Erziehung zu arbeiten.
Nur mal Stichpunktartig: Kontrolle der Ressourcen. Wir bestimmen wann der Hund mit uns spielen darf, wir regeln den Zugang zu anderen Hunden, wir bestimmen wann gefressen wird usw. Wir, die „Erziehungsberechtigten“ stellen Regeln auf und setzen sie konsequent um....
Auf diese „weiche“ Art können wir den Hund gut erziehen und trotzdem ein vertrauensvolles Verhältnis mit positiven Assoziationen sowohl zu Frauchen als auch zum Training erreichen bzw. beibehalten.

Falls unliebsame Verküpfungen (auch Schmerzen, Ängste ec.) als Grund für das problematische Verhalten vorliegen sollten, wäre die „ruppige Methode“ nicht mein Lösungsansatz der ersten Wahl. Hier würde ich viel lieber mit positiver Bestätigung und je nach Falllage mit Gegenkonditionierung bzw. Desensibilisierung arbeiten wollen.

LG
Freddy mit Felix, der es nicht abwarten kann auf den Behandlungstisch beim DogDoc zu springen...

JuRe

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von JuRe » Sa 23. Jul 2011, 14:53

Hallo Bernd,
BigApple hat geschrieben: Könntest du die Theorie von Christas, die mir auch ganz gut gefällt, ja leicht abklären indem Jule erst als zweiter einsteigt.
Das hatten wir auch schon ausgetestet mit demselben Verhalten.
@Freddy
Freddy hat geschrieben:Ich denke man sollte sich bei solchen Problemen immer mal selbstkritisch fragen, ob nicht die Erziehung des Hundes in Teilbereichen aus dem Ruder gelaufen ist. Hier wäre es der richtige Weg, zunächst mal an den Grundpfeilern der Beziehung und Erziehung zu arbeiten.
Ich habe das "Auto-Einstiegproblem" von Murphy hier geschildert, weil es auch mich und Jule betraf,(ins Auto geworfene Leckerchen) da wir ja mit meinem Auto fahren. Die erzieherischen Grundsatzfragen, die Du ansprichst, kann und will ich in Bezug auf den "nicht eigenen" Hund hier nicht thematisieren. Fänd ich Murphy´s Frauchen gegenüber etwas unfair. Wir kennen uns erst seit wir die unsere Hunde haben, wir sprechen auch viel über Hundeerziehung und Verhalten. Hier im Forum gibts ja soviel gesammelte Erfahrung und Tips, das sie nicht nur mir nützen, sondern ich kann da vieles auch in unsere Unterhaltungen einfließen lassen.
Das ist schön. :) und hilfreich
LG Renate

Kathrin

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Kathrin » Sa 22. Okt 2011, 18:58

Hallo,

auf der Suche nach einer Lösung unseres Problems, nämlich das hier Angesprochene, bin ich hier gelandet und möchte vorab Hallo sagen.

Mein Name ist Kathrin und unser Hund heißt Tommi. Er ist ein Rüde (8 Jahre alt), Schäferhundmischling.

Seit ca. 4 Wochen haben wir genau das gleiche Problem. Auf der Hinfahrt zu seiner Hundefreundin springt er mit Elan ins Auto und wenn wir das Spiel im Feld dann beenden, geht der Zirkus los. Seine Freundin (die sehr dominant ist) springt in den Kofferraum und Tommi trottelt mal so gaaaanz langsam ran. Schaut hier und dort, markiert noch ein wenig die Grashalme und steht dann völlig doof vorm Auto.

Die ersten Male hat mein Mann ihn dann ins Auto gehoben, es gab auch keinen Widerstand.

Nun, vor ein paar Tagen folgende Situation: Mein Mann packte Tommi ans Geschirr und wollte ihn "ohne großen Druck" reinbugsieren und da passierte es:
Tommi drehte seinen Kopf zur Hand, stupste sie heftig an und knurrte. Das hatte er bis dato noch nie gemacht, ich bin völlig entsetzt, traurig und ratlos.

Mein Mann ließ ihn daraufhin los und ignorierte ihn.

In den letzten Monaten ist uns aufgefallen, daß Tommi uns immer mehr kontrolliert und auch aggressiver bellt wenn es an der Haustür klingelt oder generell fremder Besuch kommt.

Abrufen im Feld klappt gut, er bleibt auch gehorsam sitzen usw.
Allerdings schaut er sich, bevor er sich ablegt, immer erst um, ob er den Grund entdeckt. Erst dann legt oder setzt er sich hin und bleibt bis zum Abruf.

Gehen wir mit ihm ohne seine Freundin im Feld spazieren, springt er ohne Zirkus in den Kofferraum.

Ob wir mal einen Hundetrainer zu Hilfe rufen? Ich glaube hier bahnt sich ein "Cheffe-Problem" an.
Was meint Ihr? Bin über jeden Tipp sehr dankbar, denn ich mache mir große Gedanken.

Hat sich das Problem bei Murphy mittlerweile gelegt? Springt er jetzt wieder ins Auto.

Bine

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Bine » Sa 22. Okt 2011, 19:10

Kathrin hat geschrieben:

Ob wir mal einen Hundetrainer zu Hilfe rufen? Ich glaube hier bahnt sich ein "Cheffe-Problem" an.
Was meint Ihr? Bin über jeden Tipp sehr dankbar, denn ich mache mir große Gedanken.

.
Herzlich willkommen bei uns.
Gedanken machen ist gut," grosse "brauchst Du Dir nicht zu machen. Ja, ich denke es ist ein kleines Cheffe Problem: such Dir einen guten Hundeverein in der Nähe bei Euch und arbeite den jungen Herren mal etwas in der Unterordnung. In einem halben jahr ist da dann alles kein Problem mehr. Liebvolle Konsequenz!
LG Bine

Kathrin

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Kathrin » Sa 22. Okt 2011, 20:09

Hallo Bine,

danke für Deine Zeilen.

Ich hoffe Du hast Recht, denn es beschäftigt uns wirklich sehr.

Hundeschule hatten wir auch schon dran gedacht, das Problem ist nur, er versteht sich nicht mit Rüden.

Er wurde als Junghund bereits 4x von Rüden gebissen und das hat er sich gemerkt. Irgendwann war Schluss mit "gutmütigen Schaf" und er wehrte sich.
Heute kann er keinen Rüden ab, egal ob der ihm was will oder nicht.

Auf einem Hundeplatz würde es daher wahrscheinlich nur Stress geben :dog_ill

Mit Hündinnen versteht er sich prima und lässt sich auch sehr viel gefallen. Verweist höchstens mal mit wegschnappen in die Schranken aber alles sehr sozial und in unseren Augen normal.

Bine

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Bine » Sa 22. Okt 2011, 20:48

Hallo Kathrin,
woher kommst Du denn?
Such nicht nach einer Hundeschule, sondern z.B. nach einem Gebrauchshundeverein (kostengünstiger und meist kompetenter). Schau Dir mehrere an, schau wie sie mit ihren Hunden arbeiten und ob Du einen Draht zu den Leuten bekommst. Dann lernt der Hund und Du nicht nur besser miteinander klarzukommen, sondern ihr lernt noch neue Leute kennen und findet vielleiht eine der unterschiedlichen Hundesportarten für Euch toll.
Lg Bine

Kathrin

Re: Auf Aufforderung ins Auto springen

Beitrag von Kathrin » Sa 22. Okt 2011, 20:51

Wir wohnen in der Nähe von Hildesheim.

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