Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

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Heidemarie

Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Heidemarie » Fr 9. Sep 2011, 09:25

Hallo zusammen,

im Moment hab ich meine Kämpfchen mit Jette.

Jette haben wir ja mit 10 Monaten vom Züchter bekommen. Sie hatte dort ein tolles Leben, konnte tun und lassen was sie wollte den ganzen Tag, außer Sitz konnte sie nix.

Ich fing auch gleich mit der Erziehung an, Hundeschule und auch Hupla zusätzlich.

Sie hat das am Anfang auch super gemacht, Blickkontakt beim laufen und hat sehr schön ihre Übungen absolviert.

Aber seit ca. 2 Wochen schaltet sie so auf stur, sturer geht's nicht.

Ich hab da manchmal schon mein Kampf.

Auch so z.B., was Gina so als Welpe gemacht hat, das macht sie jetzt mit 16 Monaten, wenn ich mal nicht guck, da werden Teppiche an den Rändern abgenagt, mein Papierkorb ausgeleert und vor allem mit dem Platz machen, das ist ein Kampf mit ihr, sag ich Euch.

Auch unterwegs, wenn sie Kinder und Menschen sieht, überall will sie hin, sie dreht sich so lange um, bis sie diejenigen nicht mehr sieht, ist doch eigentlich bei Welpen auch so ? :dog_laugh .

Da kann ich mit ihr reden oder Leckerchen anbieten, nutzt alles nix.

Auf der anderen Seite hat eine Nachbarin 2 Jack Russel Welpen bekommen, total quirlige Kerlchen, da bin ich gleich hin, da hat sie sich super benommen und mit denen gespielt, obwohl die auf ihr rumgekrabbelt sind.

Sie versucht jetzt einfach alles zu hinterfragen, wer ist hier der Chef, aber oft, wenn's zu Hause ist, bleibt nur noch die Blumenspritze, da hat sie Respekt davor.

Auf dem Hupla und in der Hundeschule sagen mir die Trainer immer nur, sie müssen sich durchsetzen, das weiß ich auch, aber wenn ich im Garten sag komm hier her und die tänzelt vor mir rum, hi, hi , hi krieg mich doch, ich komm erst wenn ich will, da muß ich mich ganz schön am Riemen reißen, um nicht laut zu werden, denn das soll man ja nicht. :dog_laugh

Die weiß genau was Platz ist, es dauert oft sehr lange, bis sie endlich ins Platz geht.

Wenn sie es mal gar übertreibt, dann versuch ich sie am Genick zu packen, so wie die Hundemutter, da dreht die sich um und versucht mit ihren Zähnchen mich zu attackieren.

Sie läßt es auch nicht zu, sich die Beine nach vorne ziehen zu lassen, um Platz zu machen. Das hat nämlich die Hundetrainerin probiert und dabei eine Stelle am Rücken zum Kopf hin gleichzeitig getastet. Aber da hat sich Jette auch gewehrt und sie hat Angst gehabt, daß sie sie beißt.

Sie hat vorgeschlagen, einen Maulkorb mit Leberwurst auszustreichen, ihr aufzusetzen und nochmal probieren, aber das find ich nicht so gut.

Also versteht mich nicht falsch, sie ist nicht böse, um Gottes willen, für sie ist das einfach ein Spiel und sie wird dann immer wilder. :dog_nowink

Wenn wir unterwegs sind und ich rufe, dann kommt sie, zwar nicht immer gleich nach dem ersten rufen, aber wenn ich zügig weiter laufe, kommt sie schnell hinterher.

Was meint Ihr dazu, was kann man besser machen ? oder habt Ihr vielleicht auch schon mal erlebt, daß die Flegel- und Durchsetzungsjahre so spät kommen ?

In diesem Sinne ein schönes sonniges Wochenende :wave:
:brav
LG
Heidi

lulu

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von lulu » Fr 9. Sep 2011, 09:45

Heidemarie hat geschrieben: ... Sie läßt es auch nicht zu, sich die Beine nach vorne ziehen zu lassen, um Platz zu machen. Das hat nämlich die Hundetrainerin probiert und dabei eine Stelle am Rücken zum Kopf hin gleichzeitig getastet. Aber da hat sich Jette auch gewehrt und sie hat Angst gehabt, daß sie sie beißt.
Sie hat vorgeschlagen, einen Maulkorb mit Leberwurst auszustreichen, ihr aufzusetzen und nochmal probieren, aber das find ich nicht so gut. ...
Liebe Heidi,

ganz spontan.
Wechsle die Trainierin!
Lucas ist erst mit drei Jahren vernünftig und etwas ruhiger geworden. Bis dahin gab es immer wieder Phasen, die denen von Jette ähneln.
Leider habe ich jetzt nicht die Zeit zu beschreiben, wie ich damals vorgegangen bin. Aber auf jeden Fall nicht so wie eure Trainerin.

Liebe Grüße von Christoph

BigApple

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von BigApple » Fr 9. Sep 2011, 10:05

Hallo Heidemarie,
wie lang ist Jette nun bei dir?
Heidemarie hat geschrieben: Ich fing auch gleich mit der Erziehung an, Hundeschule und auch Hupla zusätzlich.

Sie hat das am Anfang auch super gemacht, Blickkontakt beim laufen und hat sehr schön ihre Übungen absolviert.

Aber seit ca. 2 Wochen schaltet sie so auf stur, sturer geht's nicht.

Ich hab da manchmal schon mein Kampf.
Das klingt ziemlich normal für mich. Am Anfang war noch alles neu und interessant, deswegen war sie sehr motiviert. Inzwischen ist es nix besonderes und nun musst du ihre Motivation hochhalten, das kann ziemlich anstrengend sein. Außerdem gibts immer Tage an denen es nicht so läuft, konsequent bleiben und hoffen :-)

Heidemarie hat geschrieben: Auch so z.B., was Gina so als Welpe gemacht hat, das macht sie jetzt mit 16 Monaten, wenn ich mal nicht guck, da werden Teppiche an den Rändern abgenagt, mein Papierkorb ausgeleert und vor allem mit dem Platz machen, das ist ein Kampf mit ihr, sag ich Euch.
Papierkorb ist fies da ist ja auch fast immer was total spannendes drin ;-) Die haben wir aus Marlons Reichweite gestellt, Teppiche und Möbel sollten aber Tabu sein. In den meisten Fällen ist das denke ich ein Anzeichen, dass der Hund nicht richtig ausgelastet ist. Macht sie das immer oder eher vor als nach einem ausgiebigen Spaziergang / Training?
Heidemarie hat geschrieben: Sie versucht jetzt einfach alles zu hinterfragen, wer ist hier der Chef, aber oft, wenn's zu Hause ist, bleibt nur noch die Blumenspritze, da hat sie Respekt davor.
Wann brauchst du die Spritze beispielsweise? Ist schon eine ziemlich heftiges Mittel finde ich.

Heidemarie hat geschrieben: Auf dem Hupla und in der Hundeschule sagen mir die Trainer immer nur, sie müssen sich durchsetzen, das weiß ich auch, aber wenn ich im Garten sag komm hier her und die tänzelt vor mir rum, hi, hi , hi krieg mich doch, ich komm erst wenn ich will, da muß ich mich ganz schön am Riemen reißen, um nicht laut zu werden, denn das soll man ja nicht. :dog_laugh
Also ich fachsimpel ja hier und erzieh selbst erst an meinem ersten Hund rum. Ich dachte auch lange laut werden etc. soll man nicht, inzwischen seh ich das anders. Wenn ich sauer bin (wegen meinem Hund) soll er das auch merken. Soll nicht heißen ich schrei wild mit meinem Hund rum, aber die Stimmlage etc. ändert sich dann schon.

Heidemarie hat geschrieben: Wenn sie es mal gar übertreibt, dann versuch ich sie am Genick zu packen, so wie die Hundemutter, da dreht die sich um und versucht mit ihren Zähnchen mich zu attackieren.
Da hab ich zu wenig Erfahrung aber ich finde in den meisten Fällen sollten Hund-Hund-Erziehungsmethoden auch zwischen Hunden stattfinden.

Heidemarie hat geschrieben: Sie läßt es auch nicht zu, sich die Beine nach vorne ziehen zu lassen, um Platz zu machen. Das hat nämlich die Hundetrainerin probiert und dabei eine Stelle am Rücken zum Kopf hin gleichzeitig getastet. Aber da hat sich Jette auch gewehrt und sie hat Angst gehabt, daß sie sie beißt.

Sie hat vorgeschlagen, einen Maulkorb mit Leberwurst auszustreichen, ihr aufzusetzen und nochmal probieren, aber das find ich nicht so gut.
Ja da hätte ich auch Angst, dass mich die Trainerin beißt. :dog_biggrin
Würde mein Hund von mir zu lassen vom Trainer auf dem Platz aber auch nicht, find ich auch voll ok. Gibt Grenzen wie sich mein Hund von anderen anfassen lassen muss. Ist auch in der Trainingsphase in der ihr euch befindet mmn nicht der richtige Weg. Wenn dein Hund dir vertraut und Platz wirklich verstanden hat sollte das kein bisschen schwerer sein als ein "sitz". Konsequent einfordern und nur schnelle Ausführung besonders belohnen. Für langsame Ausführungen gibts dann halt nur verbales Streicheln.
Ahja und diese Maulkorb/Leberwurst-Taktik ist ja mal total beschränkt.

Heidemarie hat geschrieben: Was meint Ihr dazu, was kann man besser machen ? oder habt Ihr vielleicht auch schon mal erlebt, daß die Flegel- und Durchsetzungsjahre so spät kommen ?
Hören die Flegeljahre denn auf? :dog_laugh
Also Marlon ist nun über 2 und es ist eindeutig so, dass er wenn die Zügel lockerer werden sofort wieder Oberwasser bekommt. Hat sich in den letzten 1,5 Jahren also nicht wirklich abgeschwächt.

Viele Grüße
Bernd

Bine

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Bine » Fr 9. Sep 2011, 10:37

Ich hab damals gesagt : "Hundeerziehung fängt im Kopf des Besitzers an!"
Man weiss zu Anfang auch wenig mit diesem Satz anzufangen, daher versuch ich Dir mal ein paar Ratschläge zu geben:
Heidemarie hat geschrieben:.

Da kann ich mit ihr reden oder Leckerchen anbieten, nutzt alles nix.Heidi
Leckerchen werden nicht angeboten/ reingebettelt, sondern die muss sich der Hund verdienen. Ein typischer Fehler. Der Hund lässt sich dann nicht herab, dass Gutti zu nehmen. Du bringst dem "Hundegott Opfer dar und er entscheidet, ob er die huldvoll entgegen nimmt! :dog_biggrin
Das Lieblingsleckerchen gibt es nur noch dann, wenn Hund was Tolles tut. Gefüttert wird erst nach der Trainingseinheit.
Kein "Anbiedern" an den Hund mehr, er soll kommen. Du bist der Chef!
Ein Hundesportler hat es mal schön beschrieben:" ich hab mein ganzes Leben für diesen Hund umgestellt, ich geh 40Std in der Woche arbeiten, damit er zu fressen hat und gut versorgt ist, ist es dann vermessen 10 Minuten am Tag seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu verlangen?"
Liebevolle Konsequenz, aber nicht Deine ungeteilte Aufmerksamkeit! Im Rudel kümmert sich der Chef nicht um seine Untergebenen. Auf dem Hupl sag ich immer den Beginnern: jetzt dürft ihr Euch mal hoheitsvoll wie Prinz und Prinzessin benehmen.
Heidemarie hat geschrieben:
Sie versucht jetzt einfach alles zu hinterfragen, wer ist hier der Chef, aber oft, wenn's zu Hause ist, bleibt nur noch die Blumenspritze, da hat sie Respekt davor.Heidi
Na klar: sie hinterfragt, weil die Rangordnung nicht klar ist, Du musst Dich wie Chef benehmen.
Der steht auch nicht hinter den Angestellten und sagt: "Bitte,bitte nehmen sie das Gehalt! Möchten sie heute frei machen? was darf ich für sie tun?"
Lass sie mal links liegen, Du entscheidest, sie muss nicht denken.Zuviel Liebe und Fürsorglichkeit interpretiert der Hund meist als Schwäche.
Aufmerksamkeit/Leckerchen/ Körperkontakt /Spiele ect. gibt es dann, wenn Du Lust hast und nicht, wenn sie Lust hat.
Im Gegenzug: viel körperliche Aktivität, lange Spaziergänge, Suchspiele, unternehmt was zusammen!- ihr Beide geht zusammen auf "die Jagd".
uebungseinheiten/ Radeln....die muss froh sein, mal auf der Couch liegen zu dürfen, dann kommt die auch auf weniger blöde Ideen, wie Teppich ect.
Heidemarie hat geschrieben:.
Auf dem Hupla und in der Hundeschule sagen mir die Trainer immer nur, sie müssen sich durchsetzen, das weiß ich auch, aber wenn ich im Garten sag komm hier her und die tänzelt vor mir rum, hi, hi , hi krieg mich doch, ich komm erst wenn ich will, da muß ich mich ganz schön am Riemen reißen, um nicht laut zu werden, denn das soll man ja nicht. :dog_laugh
"Hund an Strick funktioniert immer!"- Schleppleine drauf, und keine Diskussionen. Ruhiges Kommando, Erinnerung, Vorsitzen = Leckerchen
Lass Dich nicht auf "Spielchen" ein! Das ist ihr Spiel, nicht Deins.... Dreh den Spiess um!
Heidemarie hat geschrieben:.
Die weiß genau was Platz ist, es dauert oft sehr lange, bis sie endlich ins Platz geht.Heidi
okay.... Airedale ist ja Trimmhund , manchmal sehr praktisch :dog_biggrin . Hund 5 Minuten tgl. auf den Tisch und dort wieder Sitz, Platz, Steh üben...
Da ist die Ablenkung gering, der Hund hat wenig Platz zum Ausweichen, man kann sich Ruhe und Zeit nehmen. Lieblingsleckerlie nicht vergessen.
Heidemarie hat geschrieben:.
Wenn sie es mal gar übertreibt, dann versuch ich sie am Genick zu packen, so wie die Hundemutter, da dreht die sich um und versucht mit ihren Zähnchen mich zu attackieren.
Heidi
Wenn sie wirklich versucht nach Dir zu schnappen, dann darfst Du das auf gar keinen Fall ignorieren! Dafür gibts bei uns die Höchststrafe! Und da darfst Du auch ruhig Körperlich werden, denn das ist ein absolutes Tabu! Man kann über alles reden, hinwegsehen, darüber nicht.
Heidemarie hat geschrieben:.
In diesem Sinne ein schönes sonniges Wochenende :wave:
:brav
LG
Heidi
Dir auch.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
LG Bine

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kenzo
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Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von kenzo » Fr 9. Sep 2011, 10:48

Hallo Bine,

super erklärt, Danke!

Hallo Heidi,

ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du dies mit der Umsetzung schaffst. Du hast mit Jette eine schlaue und selbstbewusste Hündin.

Ich sag mal Konsequenz, Konsequenz und nochmals Konsequenz. Unsere Hunde sind so schlau, dass wenn wir einmal nachgegeben haben, sie sofort wieder alles in Frage stellen.

Gruß
Uli mit K&K
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Kolibri

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Kolibri » Fr 9. Sep 2011, 11:37

Liebe Heidi:

Mein Bosco war bis er c. 3 Jahre alt war, fast durchgehend in den Flegeljahren. Jetzt ist er 6 und es ist viel besser geworden.... obwohl gelegentlich kommt sein Schelm wieder raus und er muss ausprobieren, wie weit er gehen kann... aber das ist für den Airedale sicher normal. Das Gute ist, dass die Flegeleinheiten später nicht mehr so lange anhalten.

Ich habe irgendwo - wahrscheinlich hier im Forum - einmal gelesen, dass man das, was man dem Hund verständlich machen will, auch wirklich ernsthaft so meinen muss.

Das heißt Platz!!! (bei mir mit tiefer Stimme und meist schaue ich dann auch böse, aber nur weil es mir hilft, um es wirklich ernst zu meinen) und nicht "mach doch bitte Platz"... "könntest du jetzt Platz gehen" oder "vielleicht gehst du jetzt endlich Platz"

Seitdem ich das beherzige, funktioniert es zwischen uns viel besser.

Ich merke einfach, meiner verlangt auch nach einem strengeren Ton... sonst ist es ihm zu langweilig und er macht was er will. Er ist deswegen auch nie beleidigt oder geknickt.

Viel Erfolg mit Deiner Hündin... Die Phase vergeht bestimmt!

Waldmaus

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Waldmaus » Fr 9. Sep 2011, 12:30

Hallo Heidi, willkommen im Club der Nervensägen, das ist zum Glück nur noch selten, dass Arco solche Sachen macht. Ja wir hatten ja lange mit ihm gekämpft wer der Boss ist, so ca 8 Jahre? er war lange im Flegelalter aber jetzt ist er nur noch lieb,
die Befehle, Sitz/Platz und Fuß die hatte erverstanden und auch durchgeführt . Teppiche anknabbern machte er gar nicht hatte somit in der Sache einen sehr braven Hund, er hat nie was kaputt gemacht, nur Zeitunglesen liebte er.
Sei gegrüßt von Waltraud

Heidemarie

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Heidemarie » Fr 9. Sep 2011, 14:44

Danke Euch erst einmal allen für Eure Antworten.

Ja, Jette ist jetzt 7 Monate bei uns.

Sie ist mein 4. Airedale, aber auch der sturste bisher.

Das mit dem Knabbern am Teppich ist in der Tat, nachdem sie ausgeschlafen hat und es ihr langweilig ist.

Wenn wir unterwegs waren oder auf dem Hupla, danach ist sie platt, da macht die nix mehr.

Heute hat sie z.B. nachdem ich 3 Seiten Laborbefund von ihr über ein Check Up zum scannen auf die Treppe gelegt habe, total zerkleinert und aufgefressen, obwohl doch der Befund eigentlich ganz gut war. :dog_laugh

Ich glaube mit dem erziehen muß man sich so viele Dinge wieder ins Bewußtsein rufen, die man eigentlich schon abgehakt hatte, da ja der ältere Hund gut hört.

Ich merke auch, wenn mein Mann mit seiner dunklen Stimme was befiehlt, hört sie schon besser, als bei mir.

Ich sach ja auch immer zu mir selbst, der Hund ist nur so gut, wie du selbst und daran muß ich arbeiten.

Wegen dem Trainerwechsel hab ich auch schon darüber nachgedacht, ich würd das auch nicht machen mit dem Maulkorb.

So jetzt geht's gleich wieder zum Hupla, hoffentlich hört's bald auf zu regnen.

LG
Heidi :dog_sit

Rover

Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von Rover » Fr 9. Sep 2011, 15:09

Hallo Heidi,

ich glaube, die Flegeljahre sind überhaupt nicht altersmäßig begrenzt. :dog_wacko

Unsere Molly entwickelt auch grade welche. Da bin ich für Bines Tips gleich mit dankbar.
Bei ihr darf man die Zügel auch noch lange nicht mal schleifen lassen: sofort sieht sie das alles als ihr Gewohnheitsrecht an.

Ich bin gespannt, Deine Jette im Spessart kennen zu lernen!

Viele Grüße,
Kerstin

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Re: Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

Beitrag von menzelova » Fr 9. Sep 2011, 21:53

Liebe Heidi,

ich kenn die sturen Phasen auch von Grisou. Er hat seinen Kopf von mir weggedreht, wenn er nur ahnte, dass ich was von ihm will.
So hat er uns ignoriert. Und umgedreht... wenn er mir was sagen wollte, dann hat er mich und meine Kleidung angeknabbert und keine Chance, das zu ignorieren.
Oft war ich verärgert und habe an mir gezweifelt und genau das hat beides nicht geholfen :-), besonders, wenn wir durch den Wald spaziert sind und ich geheult habe, weil er mich nicht mit dem A...angeschaut hat und ich so gern ein tolles Airedalefrauchen gewesen wär.

Die sturen Phasen habe ich dann mit Leine und ebensolcher Ignoranz ... "ist eben nicht unser Tag" ... beendet und nach etwas gesucht, was wir am nächsten Tag gemeinsam Spaßiges machen können... siehe im Thread Spielsammlung Beitrag Lieder und Kinderreime, damit "habe ich ihn tatsächlich gekriegt".

Das Anknabbern haben wir mit zeitweilig getragenem Maulkorb gestoppt und dann gelernt ihn durch "Bewegung-innehalten und leises Grummeln" auf Distanz zu halten, wenn wir das wollen. Das ging nicht, solange wir durch sein Verhalten genötigt waren zu reagieren.

Den Maulkorb benutzen, damit jemand den Hund anfassen kann, würde ich nur im Notfall z.B. beim Arzt. Grisou lässt sich sehr, sehr ungern anfassen und "zurechtrücken" schon gar nicht und ganz und gar nicht von irgend jemand außer seinem Rudel (das finde ich übrigens absolut in Ordnung, ich bin nämlich auch so).

Über die Zeit hat Grisou durchgesehen, wann "Zwangsmaßnahmen" (Maulkorb, Leine) anstanden und gemerkt, was wir von ihm wollen und dann haben wir den allerkleinsten Schritt mit großer Freude und großem Stolz gefeiert. Wenn ich wirklich aus tiefsten Herzen stolz bin auf meinen Hund und mich, dann weicht er mir übrigens nicht von der Seite und himmelt mich an. Da entschädigt mich 1sec für 10h Mühe.

Zugegeben hat er auch eine Ernährungsumstellung und meiner Meinung nach sehr professionelle homöopathische Behandlung hinter sich, die sein Verdauungssystem in Ordnung gebracht haben und seine Aufmerksamkeit und Konzentration verbessert haben. Ich hatte schon manchmal das Gefühl, dass er einfach auch nicht anders konnte und Signale zu ihm gar nicht durchgekommen sind, es hat manchmal an ADS bei Kindern erinnert.

Ich wünsche Euch sehr, das Ihr auch einen Weg findet.

Liebe Grüße
Birgit und Grisou

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