Flegeljahre erst mit 16 Monaten ?

[Christine]

Hallo zusammen,
zu Bines Kommentar gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen.

Über einen Trainerwechsel würde ich sehr ernsthaft nachdenken. Einen Hund ins Platz zu ziehen, finde ich prinzipiell schon daneben, aber dann auch noch erfolglos und mit Muffesaußen aufzuhören.... als Hundetrainerin???? Da müssen einem doch Alternativen einfallen. Dann auch noch der tolle Rat zum Maulkorb! Das ist doch für einen Hundetrainer ein Offenbarungseid! Maulkörbe können sicherlich in der Erziehung eines Beißers sehr hilfreich sein, aber doch nicht für einen Hund in den Flegeljahren (die gingen bei Campino übrigens bis er 3,5 Jahre alt war. Jetzt testet er zwar immer wieder mal, ob wir unsere Regeln nicht ein bißchen lockern wollen, aber alles in allem ist er mittlerweile ein echter Goldschatz).

Viele Grüße
Christine

[Bine]

Den Maulkorb benutzen, damit jemand den Hund anfassen kann, würde ich nur im Notfall z.B. beim Arzt. Grisou lässt sich sehr, sehr ungern anfassen und "zurechtrücken" schon gar nicht und ganz und gar nicht von irgend jemand außer seinem Rudel (das finde ich übrigens absolut in Ordnung, ich bin nämlich auch so).

Liebe Grüße
Birgit und Grisou

Hallo Birgit,

was würdest Du tun, wenn sich bei einem Unfall Dein Hund schwer verletzt? Grisou könnte in einer solchen Situation niemand helfen?!
Meine Hunde müssen sich daher alle anfassen lassen! In den paar Tagen Hundehaltung gab es mehrfach Notsituationen ( z.B. Magendrehung/ Verkehrsunfall/Gebärmutterdrehung/Vergiftung) wo Sekunden über das Leben des Hundes entschieden haben, da hatte ich nie Zeit einen Maulkorb zu holen, da gabs und gibts bei uns keine Diskussionen, maximal eine ganz klare Ansage.
Lg Bine

[BigApple]

Was ich von Bines-Ausführungen gerne hervorheben würde weil es zum einen recht einfach durchzusetzen ist und zum anderen bei uns viel geholfen hat ist das Regeln von Futter/Spielzeug bei uns sogar Kauartikel. Bei uns hat der Hund überhaupt nichts mehr zur freien Verfügung, es wird alles rationiert und nur von uns gestattet. Das macht dann doch recht schnell klar wer eigentlich von wem abhängig ist.

Bei der Anfassproblematik hat Bine natürlich auch wieder recht, Bine du Streber!
Trotzdem ist das ins Platz ziehen von einem "fremden" etwas was mein Hund nicht mit sich machen lassen muss. Nein ich begrüße (innerlich, ich fördere es nicht) sogar sein bockiges, uneinsichtiges Verhalten in solchen Situationen. Normales anfassen ist aber kein Problem, auch beim Tierarzt haben wir nie Probleme.

Viele Grüße
Bernd

[menzelova]

Liebe Bine,

ich gebe Dir Recht, es ist toll, wenn sich ein Hund von jedem und in jeder Situation anfassen lässt.
Für mich gibt es aber einen Unterschied, ob ich einen Maulkorb brauche, um den Hund ins Platz zu bekommen und ihn zurecht zu rücken oder ob ich ihm aus Sicherheitsgründen beim Tierarzt einen Maulkorb aufsetze. Natürlich ist es sicherer, wenn er alles mit sich machen lässt. Meiner hat 2 Jahre Anfasstraining gebraucht. Im Ernstfall ging es übrigens schon immer, was natürlich auch an meiner Einstellung gelegen haben kann. Eigentlich wollte ich nur mein Verständnis äußern für einen Hund, der sich mit Maulkorb ins Platz ziehe lassen soll und es nicht mag.

Grüße
Birgit

[Bine]

Guten Morgen Birgit,
ich bin als erstes über diesen Satz gestolpert:

Meiner hat 2 Jahre Anfasstraining gebraucht.

Was war da los? Ich dachte Euer Airedale wäre als Welpe eingezogen? Was ist da schiefgelaufen?

ich gebe Dir Recht, es ist toll, wenn sich ein Hund von jedem und in jeder Situation anfassen lässt.

Das ist mir halt sehr wichtig. Eben weil ich schon brenzlige Situationen hatte. Hat aber auch was mit Vertrauen und Sicherheit zu tun. Das Urvertrauen meiner Hunde in mich ist meine "heilige Kuh", die ich nie angetastet habe.
Liebevolle Konsequenz, ganz klare Spielregeln, aber eben auch viel körperliche Nähe, Vertrauen, Spielen sind mir wichtig.

Eigentlich wollte ich nur mein Verständnis äußern für einen Hund, der sich mit Maulkorb ins Platz ziehe lassen soll und es nicht mag.

Grüße
Birgit

Warum tut man so was? was bringt das ? Nichts. ausser, dass der Hund misstrauisch wird /ist.
Motivation zum Lernen! Dann die tausenden Wiederholungen, dann brauch ich auch keinen Maulkorb und muss meinen Hund nicht zwingen.
Warum sollte ich mit meinem Hund streiten?
Na klar dauert die Ausbildung über Motivation länger, aber ich will mich nicht streiten, ich will das mein Hund motiviert ist und mir vertraut und im Notfall stell ich mich dafür auch in die Küche und backe die heissbegehrten Thunfischkekse, um bei Topi das Motivationslevel ganz nach oben zu schrauben
Lg Bine

[menzelova]

Hallo Bine,

da sind wir ja, was den Maulkorb beim Platz machen angeht, gleicher Meinung.
Grisou würde solche Maßnahmen ziemlich sicher als Vertrauensbruch ansehen und wie gesagt, da habe ich Verständnis (nicht für den Maulkorb beim Platz üben.).

Das Anfasstraining war nötig, obwohl der Hund bei uns als Welpe eingezogen ist. Was schief gelaufen ist, kann ich nicht sagen, vielleicht hat die Vertrauensbildung einfach solange gedauert. Vielleicht war ich nicht konsequent genug in der Anfangszeit (weil ich wie gesagt auch viel Verständniss habe, wenn sich jemand nicht anfassen lassen will.)
Es gab auch lange Monate mit Kuschelphasen und dann wieder ärgerliches Bellen und Schnappen, wenn ich ihn angefasst habe. Von MRT bis diverse Untersuchungen um Schmerzen auszuschließen haben wir alles gemacht und natürlich das Anfasstraining. Heute hole ich den Clicker und clicke das Anfassen ein bis zweimal und es ist, als erinnere er sich, das das ja nichts Schlimmes ist. Ich bin daraufhin auch sehr aufmerksam. Streicheln von Anderen geht jetzt auch schon mal, wenn wir bei Hundekumpels zu Besuch sind oder Spazierengehen. Geduld haben wir lernen müssen und ich bin heute froh, dass wir es "nicht über's Knie gebrochen" haben.

Danke für Dein Interesse und viele Grüße
Birgit und Grisou

[Freddy]

Hallo Heidi,

einiges haben schon meine Vorredner geschrieben. Aber auf diese Problematik möchte ich doch nochmal eingehen:

Sie läßt es auch nicht zu, sich die Beine nach vorne ziehen zu lassen, um Platz zu machen. Das hat nämlich die Hundetrainerin probiert und dabei eine Stelle am Rücken zum Kopf hin gleichzeitig getastet. Aber da hat sich Jette auch gewehrt und sie hat Angst gehabt, daß sie sie beißt.

Das sind ja Methoden wie im Mittelalter....

Mal im Ernst, mit solchen Methoden bildet kein guter Trainer heute mehr aus. Nicht nur das diese Methode ineffektiv ist, sie untergräbt u.U. auch das Vertrauen des Hundes in den Hundeführer bzw. Ausbilder.
Es besteht zudem die Gefahr das der Hund generell die Ausbildung negativ besetzt. Training sollte dem Hund Freude machen und keine Angst, nur so lernen Hunde und Menschen richtig gut.
Auch wenn er mal nicht verstanden hat was er soll, ist das kein Grund für aversieve Maßnahmen. Höchstens ein Anstoß mal über das eigene Ausbildungskonzept nachzudenken. Der Hund soll in der Ausbildung freudig lernen! Er darf Fehler machen!

Übrigens habe ich festgestellt das Hunde die auf diese Art (mit Zwang oder Druck) ausgebildet werden, niemals so freudig und schnell ins Platz gehen wie diejenigen die Spaß beim Lernen hatten.

Mein Rat: Schnell einen anderen, besseren Trainer suchen!

LG
Freddy

PS: Auch das Anfasstraining würde ich immer positiv besetzen. Kein Zwang! Vertrauen gewinnen und zugelassenen Körperkontakt belohnen. Kleine Schritte führen zum Erfolg!
Felix geht freudig zum TA. Er wartet schon im Wartezimmer ungeduldig wann er den endlich dran ist. Im Behandlungszimmer springt er freiwillig auf den Tisch, natürlich ohne Maulkorb. Niemals haben wir Zwang auf ihn ausgeübt. Wir sind das Tages-Highlight für die TÄ...

[kenzo]

Hallo Freddy,

im Prinzip hast Du absolut Recht. Wir haben die Platzübung mit unseren Welpen zum Beispiel so gemacht, dass wir Leckerli vor die Nase hielten und dann mit der Hand uns Richtung Boden bewegten. Der Welpe folgte der Hand und lag dann wunderbar im Platz und heute beherrschen sie das Platzkommando als erwachsene Hunde ohne Probleme. Es geht nichts über eine gute Frühprägung.

Heidi hat Jette als Junghund übernommen und wie sie schrieb, hatte der Hund wenig oder gar keine Ausbildung erhalten, aber der Hund ist bereits in seinem (Fehl-)Verhalten gefestigt und wird zur Gefahr für sein Haus und Rudel.

Da wird das Ganze schon etwas schwieriger. Ich würde, wie Du versuchen erst mal Vertrauen zum Hund aufzubauen aber ihm klar seine Grenzen aufzeigen. Und wenn der Hund nicht spurt, darf dann durchaus schon etwas sanfte Gewalt, wie z.B. das runterziehen dabei sein. Wichtig ist nur, das dies klappt und der Hund sofort darauf belohnt wird und somit wieder eine positive Verknüpfung für ihn vorhanden ist.

Gruß
Uli

[Heidemarie]

Hallo zusammen,

ich bin jetzt etwas energischer mit Jette, sie braucht einfach eine klare Ansage.

Das sieht man schon daran, wenn Ralf Platz sagt, dann geht das viel besser, als wenn ich das sage, es ist schon die Tonlage von ihm.

Sie guckt mich dann an, soll ich wirklich Platz machen ??? .

Sie ist ein ganz lieber, harter Brocken, aber das wird schon, auch ohne Maulkorb. .

LG
Heidi

[Bine]

Hallo Heidi,
wir machen das auch so, wie von Uli beschrieben....und bei Topi "pusten selbstgebackene Thunfischkekse" den Gehörgang so frei
Klare Ansage ist richtig und zusätzlich solltest Du ihre Lieblingsleckerlie verwalten und die gibt es wirklich nr noch für "Arbeit".
Viel Glück
Bine