Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

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kenzo
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von kenzo » Sa 31. Dez 2011, 12:22

Uschi:
da hat nicht diese einzelne Züchterin Angst. Die meinen nur so bekommen sie eine Anerkennung als Rasse beim FCI und schützen ihre "Rasse" vor Massenzucht.
Alfa-Europe:
Ein Rassestandard, auch Zuchtstandard genannt, ist eine Beschreibung der charakteristischen Merkmale einer Rasse. In der Praxis werden nur wenige Hunde das ideale Aussehen der dargestellten Rasse erreichen. Dies trifft genau für den Australian Labradoodle zu. Der Australian Labradoodle ist nicht FCI anerkannt. Aber ALFA-Europe bemüht sich darum, die Voraussetzungen zu erfüllen.
Natürlich ist ein Hund mehr als sein Phänotyp, sein Körperbau oder ein schönes Fell.
Seine Gesundheit, die genetische Vitalität, seine Allergie- freundlichkeit und sein intuitiver Charakter sind weit aus wichtiger als sein Aussehen.
In England und Amerika wird (so wie innerhalb der FCI üblich) ein abweichender Rassestandard geführt. ALFA-Europe verfolgt im Großen und Ganzen die Rassebeschreibung, die Beverley Manners beschrieben hat.
...und wenn man dann die Zuchtordnung liest, dann stellen sich einem die Nackenhaare.

Gruß
Uli
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

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lutz
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von lutz » Sa 31. Dez 2011, 13:03

Hallo AT-Freunde,

Abgesehen von diesen anderen merkwürdigen Zuchtordnungen und Zuchtzielen ist diese ganze Schweinerei mit diesen Frühestkastrationen bei diesen verschiedenen Rassekreuzungen der "Hybrid- bze Designerhunden" eine vollkommen überflüssige Angelegenheit da man diese Form als einigermaßen gleichen Phänotyp nur als erste F1 Zucht zwischen den zu kreuzenden Rassen bekommt. wenn man versucht mit diesen daraus entstandenen Hunden weiter zu züchten wird man nach der Vererbungslehre stark voneinander abweichende Phänotypen bekommen.
Also muß man jedesmal z.B. beim Labradoodle einen Labrador Retriever mit einem Pudel kreuzen um einigermaßen gleich aussehende Hunde zu bekommen.
Um hier tatsächlich eine vom FCI anerkannte Hunderasse zu bekommen bedarf es jahrzehntelanger Auswahl aus fortlaufenden Würfen um einen einigeaßen gleichartigen Standard zu erreichen der auch nur vom FCI als eigenständige Rasse anerkannt wird wenn er aus 6 verschiedenen nicht miteinander verwandten Blutlonien erzüchtet wurde.
Abgesehen davon frage ich mich ob wir bei ca. 400 durch den FCI anerkannten Hunderassen unbedingt noch weitere gebrauchen wenn man um dieses Ziel zu erreichen erst einmal mindestens 100-200 Mischlinge der verschiedensten Variationen erzeugen muß um einen einheitlichen Phänotyp zu bekommen.

Viele Grüße von lutz mit Joker

P.S. Bin im Moment dabei das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" von Gansloßer und Strodtbeck zu lesen.
Soweit wie ich bisher gekommen bin wird keiner seinen Hund mehr kastrieren lassen, und erst recht nicht frühkastrieren lassen, wenn es nicht einen gravierenden medizinischen Grund dafür gibt .
Werde später wenn ich mehr Zeit habe und das Buch zu Ende gelesen habe noch einmal ausführlicher darüber berichten.
.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

vanja
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von vanja » Sa 31. Dez 2011, 15:28

sterilisiert (Hündin) oder kastriert (Entfernung der Hoden beim Rüde)
Ich finde es schon interessant, daß augenscheinlich auch der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation nicht bekannt ist.

Kastrieren - Entnahme
Sterilisieren - Durchtrennung

Die beiden Begriffe sind vom Geschlecht der Tiere unabhängig.

So etwas sollte ein "Verband" schon kennen und unterscheiden können.

Anscheinend haben sie sich noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, daß durch die Unfruchtbarmachung der Welpen der Genpool so klein gehalten wird, daß man nur noch von einer desaströsen Zucht reden kann. Entweder muß die Mutterhündin dauernd ran, oder der Rüde ist der Vater aller Welpen. Sollte ein Welpe gefallen finden, dann findet man wohl in der Nähe keinen Rüden, der intakt ist. Woher also den Partner nehmen, der den Welpen (dann erwachsene Hündin) belegen kann?? Eigentlich habe ich dazu nur Fragen über Fragen, befürchte aber, daß es dafür keine Antworten gibt.
Und wie will man beurteilen, ob der Welpe nicht doch ein im Typus der Mischung entsprechender Hund ist?
Dafür sind die Tiere ja noch zu klein.

Man könnte aber noch die Frage stellen: wie lange läßt sich Engzucht betreiben, ohne Krankheiten ans Licht der Welt zu bringen?
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Bine

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Bine » Sa 31. Dez 2011, 16:08

lutz hat geschrieben:
P.S. Bin im Moment dabei das Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" von Gansloßer und Strodtbeck zu lesen.
Soweit wie ich bisher gekommen bin wird keiner seinen Hund mehr kastrieren lassen, und erst recht nicht frühkastrieren lassen, wenn es nicht einen gravierenden medizinischen Grund dafür gibt .

.
:thumbup:
seh ich genauso, leider wird das immer noch verharmlost bzw. die Risiken gern verschwiegen.
lutz hat geschrieben:
Werde später wenn ich mehr Zeit habe und das Buch zu Ende gelesen habe noch einmal ausführlicher darüber berichten.
.
Bitte, gern
LG Bine

Artus

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Artus » Mo 2. Jan 2012, 20:37

Hallo zusammen,
hallo Lutz,
Lutz schrieb:Werde später wenn ich mehr Zeit habe und das Buch zu Ende gelesen habe noch einmal ausführlicher darüber berichten.
Auf den ausführlichen Bericht bin ich gespannt. Interessiert mich sehr, was in dem Buch "Kastration und Verhalten beim Hund" von Gansloßer und Strodtbeck zu dem Thema geschrieben wird.

LG Rosi

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lutz
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von lutz » Sa 21. Apr 2012, 18:12

Hallo AT-Freunde,

leider bin ich aus verschiedenen Gründen über die zugesagte Rezension des Buches "Kastration und Verhalten beim Hund" hinweggekommen und möchte mich dafür entschuldigen.
Möchte mir das aber auch im Nachhinein ersparen da es inzwischen bei "Amazon" mehrere ausgezeichnete Rezensionen, von allen Seiten beleuchtet, über den Inhalt gibt.

Die einzige mehr negative Beurteilung unter sonst nur positiven, kommt natürlich ausgerechnet von einer Tierärztin die wahrscheinlich um ihr leicht verdientes Geld mit den Kastrationen bangt und deshalb auch noch versucht das eindeutige Tierschutzgesetz dazu zu verbiegen. Sie bekommt aber in entsprechenden Kommentaren dazu von mehreren Lesern, auch aus deren selbst gemachten Erfahrungen, entsprechenden Gegenwind.

Alle Hundehalter die sich mit den Gedanken tragen ihren Hund ohne medizinische Indikation kastrieren zu lassen sollten dieses Buch auf jeden Fall als Pflichtlektüre lesen.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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