Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

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Regine
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Regine » Fr 16. Dez 2011, 09:49

Hi Rosi,
Also ich denke man kann das sehr wohl im Tierheim kontrollieren, ob sich da fortgepflanzt wird oder nicht. Hauptargument ist die Rudelhaltung und man will vermeiden , dass die späteren Besitzer mit ihren Tierheimhunden Nachwuchs haben.Besonders krass bei Rassehunden.....
Ich sehe darin keine med. Indikation oder ist es schon krankhaft, wenn sich Tiere fortpflanzen wollen??? :dog_blink Sarkasmus ausgeschaltet....
Naja so ist das mit der Auslegungssache....
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Uschi

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Uschi » Fr 16. Dez 2011, 10:12

Hallo,

die unkontrollierte Fortpflanzung gilt nicht als medizinische Indikation, das ist ein eigener Punkt im Tierschutzgesetz und die Kastration in diesem Falle erlaubt.


ZITAT
§ 6
(1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise
Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres. Das Verbot gilt nicht, wenn
1. der Eingriff im Einzelfall
a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder
b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerläßlich ist und
tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen,
2. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 1, 1a oder 7 vorliegt,
3. ein Fall des § 5 Abs. 3 Nr. 2 bis 6 vorliegt und der Eingriff im Einzelfall für die vorgesehene Nutzung des
Tieres zu dessen Schutz oder zum Schutz anderer Tiere unerläßlich ist,
4. das vollständige oder teilweise Entnehmen von Organen oder Geweben zum Zwecke der Transplantation
oder des Anlegens von Kulturen oder der Untersuchung isolierter Organe, Gewebe oder Zellen erforderlich
ist,
5. zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken nicht
entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung vorgenommen
wird.
ZITAT ENDE

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/bunde ... gesamt.pdf


LG
Uschi

kirikola
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von kirikola » Do 29. Dez 2011, 18:20

Hallo!

Meine Mutter hat sich vor einiger Zeit über Labradoodle-Züchter in Österreich informiert und ist dabei auf folgende Seite gestoßen:

http://www.australian-labradoodles.at/welpen.html

Ich finde es sehr befremdlich in welchem "praktischen Zustand" die Welpen an ihre neuen Besitzer abgegeben werden :dog_blink .

Liebe Grüße

Katharina

PS: Wir haben uns über diese Rasse informiert weil Bekannte von und Interesse an dieser Rasse haben. Wir bleiben den Airedale natürlich immer treu :dog_biggrin.

Bine

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Bine » Do 29. Dez 2011, 18:36

kirikola hat geschrieben:
Ich finde es sehr befremdlich in welchem "praktischen Zustand" die Welpen an ihre neuen Besitzer abgegeben werden :dog_blink .
Ich bin ehrlich sprachlos! - die Frühkastrationen der Ami`s sind mir ja schon bekannt, aber das das nun auch schon bei Welpen gemacht wird. :thumbdown:
Lg Bine

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Kirsten
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Kirsten » Do 29. Dez 2011, 19:02

Hallo!
Ist es nicht verboten in Deutschland Welpen "einfach so" zu kastirieren?
Ich finde es auch sehr befremdlich.
Tschüß Kirsten

Uschi

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Uschi » Do 29. Dez 2011, 20:43

Hallo Katharina,

ich komm aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus.

Welcher TA findet sich zu sowas?



Traurige Grüße
Uschi

Artus

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Artus » Do 29. Dez 2011, 20:55

Hallo Katharina,
hallo zusammen,

ich kann mich da den anderen nur anschließen.
Ich finde es überhaupt nicht gut, dass man Welpen bereits kastriert.

Aber kann es sein, dass dies in Österreich nicht verboten ist, wenn es zur Verhütung der Fortpflanzung geschieht??

LG Rosi

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kenzo
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von kenzo » Do 29. Dez 2011, 21:56

Hallo zusammen,

1. Ist der Labradoodle keine anerkannte Rasse!
Please know that although this website uses the word “breed” when discussing the Australian Labradoodle and Labradoodle both are mixed breeds and not an AKC recognized “pure breed”.
2. Ist der Verband ALAA ist nicht vom AKC, (American Kennel Club) anerkannt!


3. Ist es richtig, dass der AKC, bzw. dessen Mitgliedsverbände auch der ATCA, Airedale-Terrier Club of America ein sogenanntes Spay und Neuter Programm hat, allerdings werden da die Junghunde erst nach Eintritt der Geschlechtsreife kastriert. Dies macht der AKC um sich vor sogenannten wilden Zuchten(Vermehrern) zu schützen. (Bei uns in Deutschland gibt es derzeit Airedale-Welpen über einen Pseudo-Verband für 450€. Die Welpen sehen aus wie Hungerhaken). Will man ein AKC Welpen für eine spätere Zucht erwerben, so lassen die Züchter in der Regel mit sich reden.

4. Haben wir bei uns in der Nachbarschaft so ein 2.500€ Labradoodle-Exemplar mit ca. 35kg, welches sich wenn ihr meine kleine Kiwi (21kg) entgegen kommt, schon auf den Rücken legt, jammert und nicht mehr weiter läuft. Der arme Hund wurde im Alter von 6 Monaten kastriert und hat null Selbstbewusstsein. Den Tierarzt, der den Eingriff durchgeführt hat, bei dem ich mit Kenzo früher war, habe ich persönlich zusammengefaltet.

Leider gibt es auf dieser Welt immer noch genügend Idioten, die auf solche Webseiten wie die von Katharina verlinkte reinfallen, deren Argumente auch noch glauben und sich für teuer Geld einen Mischling kaufen.

Gruß
Uli mit Kenzo und Kiwi
Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

vanja
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von vanja » Fr 30. Dez 2011, 14:02

Na, da hat der Züchter dieser exelenten Mischung Angst, daß Besitzer bzw. Käufer seiner Mischlinge auch auf die Idee kommen können, Mischlinge zu bauen und dafür Geld zu verlangen.

Wie blöd ist das denn?! Den Tierarzt, der die Kastration durchführt, sollte man mal nach seinem Berufsethos befragen.
Liebe Grüße Ilona und die Whippets
mit Alco, Kasi, Krabbe, Grille und Una im Herzen
________
Im Alter haben Erinnerungen denselben Stellenwert, wie in der Jugend die Träume.
Erna Behrens-Giegl
http://whippetweb.blogspot.com

Uschi

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Uschi » Fr 30. Dez 2011, 23:49

Hallo Ilona,

da hat nicht diese einzelne Züchterin Angst. Die meinen nur so bekommen sie eine Anerkennung als Rasse beim FCI und schützen ihre "Rasse" vor Massenzucht.

ZITAT:Warum ist sterilisieren oder kastrieren erforderlich?
Der Grund ist das auf diese Weise eine kontrollierte Zucht (gemäß der Regeln der AALB) stattfinden kann! Nur durch eine kontrollierte Zucht ist letztendlich eine Anerkennung der Australian Labradoodle Rasse durch den FCI zu erhalten. Mit Sterilisation oder Kastration wird vermieden dass mit dieser einzigartigen Rasse auf unvernünftige Weise gezüchtet wird und ermöglicht, das den Welpenkäufer 100% garantiert wird: Er kauft einen Hund mit der versprochene Abstammung und den Eigenschaften eines echten Australian Labradoodles. Hundevermehrern, inklusive allem Elend die diese verursachen, kann so das Handwerk gelegt werden.
ZITAT ENDE

Quelle: http://www.cymbrogi-labradoodles.de/Lab ... ionen4.htm


Nicht nur der amerikanische Verband, dem die o.a. Züchterin wohl angehört hat Kastrationsauflagen, sondern auch die/der (es gibt wohl mehrere, sie sind sich wohl uneinig, außer bei der Welpenkastration) europäische (n).
ZITAT
7. De-sexing

7.1. Der Züchter garantiert das alle Welpen die nicht zur Zucht verwendet werden entweder sterilisiert (Hündin) oder kastriert (Entfernung der Hoden beim Rüde) werden. Dieses muss geschehen bevor die Welpen den neuern Eigentümer übergeben werden. Diese Maßnahme dient den Schutz der Rasse der Australian Labradoodle. Außerdem möchte an damit verhindern dass diese Rasse als Massezucht missbraucht wird.

7.2. Der Züchter schickt das von beiden Seiten ( Züchter und Tierarzt) unterschriebene Formular, wo die Kastration /Sterilisation bescheinigt ist, an ALFA-Europe. Auf dem Formular müssen der Barkode oder Mikrochipnummer eingetragen sein, und zwar von jedem Welpen. Ebenfalls auf diesem Formular stehen neben den nicht Kastrierten/ Sterilisierten Welpen nach der Farbe, dem Namen und dem Geschlecht.
Sollte eine Kastration / Sterilisation zu einem spätrem Zeitpunkt durchgeführt werden, schickt Alfa-Europe dem Welpenkäufer das entsprechende Formular.

7.3. Sollte der Welpe nicht Kastriert werden können (z.B. Medizinische Gründe) muss dieses auf dem Formular durch den Tierarzt und dem Züchter mit den Unterschriften bestätigt werden. In diesem Fall bleibt der Züchter Miteigentümer des Welpen. Erst nach der Durchführung der Kastration geht der Welpe ganz in das Eigentum des Welpenkäufers über. Musterverträge stellt Alfa-Europe Ihnen gerne zu Verfügung.
ZITAT ENDE

Quelle: http://www.alfa-europe.org/DLD/Zuchtordnung.htm



Unter solchen Umständen würde ich mir niemals einen Hund holen. :dog_mad


kenzo hat geschrieben:für teuer Geld einen Mischling kaufen.
Die Kastration des Welpen muss doch bezahlt werden, deswegen sind die so teuer (vermute ich jetzt mal).



LG
Uschi

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