Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

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Uschi

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Uschi » Mi 14. Dez 2011, 23:08

Hallo Raquel,
Teddy01 hat geschrieben:Ich habe einen Hannoveraner Hengst und der wird im März 31 Jahre alt und ist top fit!
das ist beachtlich. 1. dass Du einen Hengst hast und 2. dass er so ein gesegnetes Alter erreichen darf.

Ich finds schön.


Nein, ich möcht auch keinen meiner beiden kastrieren lassen, solange sie an diesen Organen gesund sind.

Artus hat geschrieben:Fragt sich dann, wie dehnbar der Begriff der medizinischen Indikation ggf. ist?
Das frage ich mich schon lange, da so ungeniert kastriert wird. Vielleicht ist die "medizinische Indikation" die "Vorsorge" gegen möglichen Gesäugekrebs und der möglichen Gebärmuttervereiterung bei den Hündinnen? Aber was ist dann die Vorsorge beim Rüden? Hodenkrebs?

Und was muss man abschneiden, um anderen Krebs zu "verhindern"?





Liebe Grüße
Uschi

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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Teddy01 » Do 15. Dez 2011, 10:45

Hallo ihr Lieben,
Uschi hat geschrieben:Ich finds schön.
Ich auch! :-) Ich hoffe er hält noch ein paar Jährchen durch! :herat
Teddy01 hat geschrieben: Und was muss man abschneiden, um anderen Krebs zu "verhindern"?
Uschi, dass hast du echt genau auf den Punkt gebracht. Ich muss sagen, ich finde es abartig, wenn man den Hund aus vorbeugenden Gründen kastriert! Macht man ja bei uns Menschen auch nicht!!!

Liebe Grüße
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von vanja » Do 15. Dez 2011, 14:47

Teddy01 hat geschrieben:Ich muss sagen, ich finde es abartig, wenn man den Hund aus vorbeugenden Gründen kastriert! Macht man ja bei uns Menschen auch nicht!!!
Nicht? Na, da kenne ich aber einige Fälle, in denen vorbeugend ein solcher Eingriff erfolgte - wohlgemerkt, beim Menschen!
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Teddy01 » Do 15. Dez 2011, 14:58

Hallo,

also ich kenne nur Leute, die nicht kastriert sind! happy_02 bzw. nur bei vorhandenem Krebs so einen Eingriff machen ließen.
Habe mich allerdings auch noch nie so wirklich damit beschäftigt! *lach*
Allerdings sollte man noch erwähnen, dass wenn das so ist, es die Menschen ja selber entscheiden!

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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von vanja » Do 15. Dez 2011, 15:12

Teddy01 hat geschrieben: Allerdings sollte man noch erwähnen, dass wenn das so ist, es die Menschen ja selber entscheiden!
Dann sollte man aber auch überdenken, daß der Mensch, in dessen Obhut das Tier ist, für dieses Tier nach bestem Wissen und Gewissen zu des Tieres Wohl entscheiden muß, was für es am Besten ist.

Daß dabei manchmal Fehlentscheidungen passieren ist nicht auszuschließen. Aber wem passieren Fehlentscheidungen nie in seinem Leben?

Und wenn man mal darauf schaut, was eine Kastration kostet, wird sich niemand die Entscheidung leicht machen. Wer hat heutzutage schon 3oo-500 Euro* mal so eben für einen Eingriff am Tier übrig? Das will wohlüberlegt sein. *Die Preise beziehen sich auf die üblichen Kastrationskosten hier in dieser Region (weibliches Tier).
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Teddy01 » Do 15. Dez 2011, 17:44

Hallo Ilona,
vanja hat geschrieben:Dann sollte man aber auch überdenken, daß der Mensch, in dessen Obhut das Tier ist, für dieses Tier nach bestem Wissen und Gewissen zu des Tieres Wohl entscheiden muß, was für es am Besten ist.
Leider musste ich schon öfter feststellen, dass viele Hundehalter eben nicht nach bestem Wissen und Gewissen ZUM WOHL DES TIERS enstscheiden, sondern zu ihrem eigenen erhofften Wohl. Oder wie soll ich das verstehen, wenn manche Hundehalter ihre Hunde kastrieren lassen, WEIL SIE MEINEN, dass der Rüde dann besser zu händeln ist???? Oder leichter zu erziehen??? Wie oft hab ich das auf dem Hundeplatz schon gehört, wenn ein Hund eben länger braucht, bzw. die Hundehalter eben unfähig sind, dass der Rüde dann kastriert werden soll. Und das Beste ist ja immer, dass damit meistens das Problem nicht behoben ist.
Oder soll es etwa zum Wohl der Hündin sein, wenn sie kastriert wird, damit die Hundehalter keine Arbeit mit der Läufigkeit haben???
Ich sage nicht, dass es keine Hundehalter gibt, die sich genug Gedanken darüber machen und eben abwägen und zum Wohl des Tieres entscheiden. Obwohl ich der Meinung bin, dass eine Kastration zum Wohl des Tiers eben nur in medizinischen Fällen, wo das Tier erhebliche Probleme hat, zu rechtfertigen ist.
Aber naja. Ist ja gut, dass es unterschiedliche Meinungen gibt!:-)

Liebe Grüße
Raquel
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Artus » Do 15. Dez 2011, 18:16

Hallo Ilona,
hallo zusammen,
Ilona schrieb: Dann sollte man aber auch überdenken, daß der Mensch, in dessen Obhut das Tier ist, für dieses Tier nach bestem Wissen und Gewissen zu des Tieres Wohl entscheiden muß, was für es am Besten ist.
Und wenn man mal darauf schaut, was eine Kastration kostet, wird sich niemand die Entscheidung leicht machen. Wer hat heutzutage schon 3oo-500 Euro* mal so eben für einen Eingriff am Tier übrig? Das will wohlüberlegt sein. *Die Preise beziehen sich auf die üblichen Kastrationskosten hier in dieser Region (weibliches Tier).
Da stimme ich Dir im Rahmen einer notwendigen medizinischen Indikation zu. Aber auch nur in diesem Rahmen. Ich habe die letzten Beiträge auch so verstanden, dass hier niemand etwas gegen eine Kastration aus medizinischem Grund einzuwenden hat. Aber einen Hund aus anderen Gründen und womöglich noch vor der Pubertät zu kastrieren finde ich persönlich inakzeptabel.

Da bin ich ganz bei Raquel und frage mich ebenso zu wessen Wohl hier die eine oder andere Kastration durchgeführt wird. Aber was mich noch mehr erstaunt ist, wenn man denn den Erzählungen der Hundehalter glauben darf, wie einfach es ist, ohne medizinische Indikation eine Kastration vornehmen zu lassen.

Oder ist die medizinische Indikation tatsächlich so dehnbar, dass man quasi aus fast jedem Grund eine Kastration bei seinem Hund durchführen lassen kann???

LG Rosi

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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Teddy01 » Do 15. Dez 2011, 18:45

Hallo ihr Lieben,
Artus hat geschrieben:Aber was mich noch mehr erstaunt ist, wenn man denn den Erzählungen der Hundehalter glauben darf, wie einfach es ist, ohne medizinische Indikation eine Kastration vornehmen zu lassen.

Oder ist die medizinische Indikation tatsächlich so dehnbar, dass man quasi aus fast jedem Grund eine Kastration bei seinem Hund durchführen lassen kann???
Dazu hab ich auch ne Geschichte. Als ich Teddy bekommen habe mit 5 Monaten, war anfangs, bis er 12 Monate alt war nur ein Hoden abgestiegen. Die TÄin meinte dann, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der noch absteigt und dass man den innen liegenden Hoden dann rausnehmen müsse, weil dass wohl sehr schlecht ist, wenn der Hoden in der Bauchhöhle verbleibt. Und dann meinte sie, dass man ja den anderen GESUNDEN Hoden ja dann gleich mit entfernen kann, wenn es gewünscht wird, da sie die Erfahrung gemacht hat, dass viele Ersthundehalter ihre Rüden gerne kastrieren lassen wollen!!!
HALLO??????????? Ich meine zum Glück, wie ein Wunder, ist der Hoden noch abgestiegen und alles ist normal. happy_01 happy_01 happy_01
Aber wenn er nicht abgestiegen wäre, hätte ich den einen rausnehmen lassen, aber der GESUNDE Hoden wäre natürlich nicht entfernt worden.
Und ich befürchte, dass es bei anderen TÄen ähnlich leicht ist, zu einer Kastration zu kommen. Leider. Ich kenne einen kastrierten Rüden, wo es leider medizinisch notwendig war, er hatte Hodenkrebs (ist schon ein älterer Herr), aber nun wird er andauernd von allen möglichen Rüden bestiegen. Dass ist echt nicht schön für ihn.

Liebe Grüße
Raquel
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Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Regine » Fr 16. Dez 2011, 00:35

Hi ,
da möchte ich doch mal sehr provokativ fragen: "Was wollt ihr eigentlich?"Die "obersten" Hüter der Tierschutzgesetze, die jedes Tierschutzvergehen anprangern, kastrieren ohne Skrupel. Versucht mal ein unkastrierten Hund aus dem Tierheim zu bekommen ...
Wie will ich da Otto Normalverbraucher klar machen Kastration muß einen medizinischen Hintergrund haben????
Manchmal ist es einfach Auslegungssache ,auch für Tierheime, das Tierschutzgesetz...
Nachdenkliche Grüße Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Artus

Re: Auswirkungen der Kastration auf das Verhalten

Beitrag von Artus » Fr 16. Dez 2011, 08:28

Hallo Regine,

Du hast Recht. Aber gerade solche Einstellungen ist ja das Problem in vielen Dingen des Lebens. Andere machen es auch. Andere halten sich auch nicht an die Gesetzgebung. Warum soll ich es tun. Und solange man unabhängig von der Sache so denkt und handelt, wird sich tatsächlich nichts ändern. Wobei ich mir bei den Kastrationen im Tierheim nicht sicher bin, ob dort nicht eine medizinische Indikation im gesetzlichen Rahmen gelten würde. Unkontrollierbare Fortpfanzung??

LG Rosi

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