Das etwas andere Antijagdtraining

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Teddy01
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Sa 31. Mär 2012, 23:12

Hallo Uschi,

ne testen musste ich es in den letzten paar Wochen zum Glück noch nicht, aber ich seh ja schon immer, wie er sich anstellt, wenn er eine Wildspur wittert. Da ist er immer völlig von der Rolle. Ich kann ihn da aber mittlerweile schon recht gut abrufen! Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! :dog_biggrin

Danke für das Video! Ich finde Obedience immer wieder faszinierend!!!! :-D Ist wirklich schön anzuschauen, so ruhig und harmonisch! :dog_rolleyes
Uschi hat geschrieben:DA hätte ich auch einen Freudentanz veranstaltet. Ich freu mich mit Euch.
Zum Glück hat mich Keiner gesehen! :-) Als ich letztens mal wieder meinen Superschlachtruf aufgefrischt habe, hat mich ein älterer Herr sehr komisch angeschaut, der hat wohl gedacht, die hat sie net mehr alle!!! Aber was tut man nicht alles für die Lakritznasen, da mache ich mich doch gerne zum Affen!! :-)
Danke dir freu mich auch sehr!! :brav :brav :brav

Liebe Grüße
Raquel
PS.: Hoffe Wijnta geht es gut!!! :-)
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Sa 31. Mär 2012, 23:49

Hallo Raquel,
Teddy01 hat geschrieben:Als ich letztens mal wieder meinen Superschlachtruf aufgefrischt habe, hat mich ein älterer Herr sehr komisch angeschaut, der hat wohl gedacht, die hat sie net mehr alle!!!
Ich musste meinen Schlachtruf im Ernstfall mal anwenden, als jede Menge Leute unterwegs waren. Die unglaublichen Rehe kamen einfach aus dem Unterholz und hüpften zwischen den Leuten über den Weg.

Also sehr schrilles "uiiuiiiuiuiuiuiuiuiui", alles drehte sich nach mir um, an den Kopf getippt haben sie sich nicht, sie konnten sich grad noch beherrschen. :dog_biggrin

Auch Wijnta drehte sich zu mir um (der Ruf muss schrecklich gewesen sein demnach :dog_biggrin ) und sie kam auch zurück. Wahrscheinlich, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist mit mir. :dog_laugh

Trotz nachfolgendem "Löschen" dieses Erlebnisses ist Wijnta niemals mehr auf den Schlachtruf "reingefallen" im Ernstfall. Sie hat das ganz genau durchschaut. :dog_angry


Danke, ja Wijnta gehts gut.


LG
Uschi

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menzelova
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von menzelova » So 1. Apr 2012, 11:27

Hallo Raquel, hallo Uschi,

habe gerade Eure Diskussion mit Interesse verfolgt und bin schon sehr gespannt, wie Teddy die Übungen auf den Ernstfall überträgt. Grisou ist zum Glück kein Großwildjäger (wenn man mal von Motorrädern und Müllautos absieht) aber so ein paar Sequenzen finde ich ganz spannend und werde sie mit Grisou auch probieren. Besonders das STEH auf Entfernung ... allerdings rennt Grisou bei jedem "offiziellen" Geräusch wie "HIER" oder "GRISOU" zu mir. Ich habe wohl zu Anfang zuviel mit Leckerchen gearbeitet. Das hat sich eingebrannt (Hund, jetzt gibt es gleich was zu futtern). Die Pfeife ist unser SUPERPFIFF und da dreht er auf dem Absatz um (mit Katzenfutter trainiert) und rennt zu mir. Also bei uns hapert es an den Signalen mit Diatanz. Ich versuche das Stehenbleiben mal mit der Schleppleine, wie Du es beschrieben hast. (bei uns heißt es allerdings HALT) Wenn er gerade sehr interessiert ist und im Lauf ...sage ich HALT (trete zur Not auf die Leine) und lasse ihn gleich wieder ins LAUF (und hoffe, dass er sich noch an sein Interesse erinnert und nicht zu mir rennt, was er nach dem HALT bisher auch immer macht). Dann kann man die Zeit zwischen HALT und LAUF verlängern und anstelle des LAUF später auch mal ein anderes Signal geben. Ja, das ist schön, Uschi, dass Du berichtest. Jetzt habe ich wieder eine neue Idee zum Distanztraining.

Liebe Grüße
Birgit und Grisou

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menzelova
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von menzelova » So 1. Apr 2012, 21:31

Hilfe, ... natürlich Raquel, ist es schön, dass Du berichtetst.
Grüße Birgit und Grisou

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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » So 1. Apr 2012, 21:44

Hallo Birgit,
menzelova hat geschrieben:Hilfe, ... natürlich Raquel, ist es schön, dass Du berichtetst.
ist mir garnicht aufgefallen! :dog_biggrin :dog_biggrin
menzelova hat geschrieben:habe gerade Eure Diskussion mit Interesse verfolgt und bin schon sehr gespannt, wie Teddy die Übungen auf den Ernstfall überträgt.
Oh Birgit, da bin ich auch mal sehr gespannt! Vor allem weiß ich, dass da noch ein langer Weg vor uns liegt! :dogs_run
menzelova hat geschrieben:allerdings rennt Grisou bei jedem "offiziellen" Geräusch wie "HIER" oder "GRISOU" zu mir. Ich habe wohl zu Anfang zuviel mit Leckerchen gearbeitet. Das hat sich eingebrannt (Hund, jetzt gibt es gleich was zu futtern)
Ich bin immerwieder fasziniert, wie unterschiedlich unsere Lakritznasen sind. :-D Teddy, dass nicht verfressene Kerlchen überhört gerne mal das eine oder ander Kommando!!!! Aber ich denke so ein Steh auf Entfernung kann man immer mal brauchen. Kann ja auch mal sein, dass sich plötzlich eine Gefahr zwischen Hund und Hundeführer ergibt, sodass der Hund auf keinen Fall zu einem rennen soll!!

Freut mich, dass ich Anregungen schaffen konnte!

Ganz liebe Grüße
Raquel und Teddy
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anlemonton

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von anlemonton » Do 5. Apr 2012, 16:38

Ich lese auch ganz aufmerksam deinen Bericht über das antijagdtraining. Benno hat in letzter Zeit vermehrt Interesse an Wild gezeigt und sich dieses noch verstärkt, möchte ich gleich entgegenwirken. Einige elemente, die du beschrieben hast, habe ich mit Benno auch schon ansatzweise geübt. Es ist schön, zu hören, dass ich da auf dem richtigen Weg war. Wo machst du denn dieses Training? Das hört sich wirklich sehr interessant an.

Viele Grüße

Antonia & Benno

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lutz
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von lutz » Do 5. Apr 2012, 17:59

IMG_0199_2.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von lutz » Do 5. Apr 2012, 21:30

Hallo AT Freunde,

nur damit es keine Missverständnisse gibt. Die Karikatur bezieht sich nicht auf einen Beitrag zum Thema sondern ist lediglich eine Übung von mir beim Umstieg vom PC auf Apple I Mac zum importieren von Bildern.
Der Titel passte allerdings für mich ganz gut zum Bild.
Nicht dass sich noch jemand hier provoziert fühlt, das Bild wird meinem Bruder als Jäger noch bei passender Gelegenheit von mir untergejubelt werden.

Viele Grüße von lutz mit Joker
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Do 5. Apr 2012, 23:17

Hallo ihr Lieben,

@ Lutz: Ne quatsch, finde das Bild lustig. Und wie du schon sagst, passt ja vom Thema gut!! :-D Kannst ja mal berichten, was dein Bruder gesagt hat! happy_02

So, gibt mal wieder ein paar Neuigkeiten:
Also das Apportieren mit zwei Apporteln klappt schon prima. Teddy ist jetzt viel aufmerksamer und klebt förmlich an meinen Lippen und achtet sehr auf meine Sichtzeichen, dass er auch ja gleich zum richtigen Apportel rennt. Auch das Abbauen des "tolleren Apportels" hat echt schnell funktioniert, hätte ich nicht gedacht. Jetzt ist es so, dass es ihm egal ist, ob er zuerst ein tolleres, oder eben das wenier tolle holen soll. Auch wenn ich zwei gleiche nehme apportiert er sowohl das Erste als auch das Zweite schnell, zuverlässig und freudig. happy_01
Auch das eingebaute Stopsignal führt er immer zuverlässiger aus. Und schaut mich sofort an und wartet dann auf das nächste Kommando.
Ich bin wirklich begeistert von meinem Hund. :brav :brav :brav

Dann haben wir jetzt mit der Reizangel angefangen.
Ich habe mir eine 4m Teleskop-Stipprute beim Angelbedarf besorgt. Man kann sie gut transportieren, da sie im zusammengemachten Zustand nur bissl über 1m lang ist und zudem schön leicht ist. Die daran befestigte Schnur ist 3m und am Ende habe ich ein kleines Apportel drangebunden.

Durch die Reizangel sollen die jagdlichen Triebe kontrolliert werden. Der Hund soll lernen, dass sein unkontrolliertes Hetzten nicht zum Erfolg, also zur Beute führt. Sondern, dass er die Beute nur über den HF erreichen kann.
Am Anfang hetzen die meisten Hunde wohl immer wie wild hinterher, ehe sie sozusagen eine andere Strategie entwickeln.
Nun zu Teddy:
Zuerst fand er das Teil nicht so toll, bzw. wusste nicht soviel damit anzufangen, denn er dachte wohl, dass diese blöde "Stange" im Weg ist. Zuerst habe ich nur das Apportel an der Schnur bewegt und als ich sein Interesse geweckt hatte, habe ich langsam die Angel in die Hand genommen. Nun durfte er erstmal ein bisschen hinterher hetzen. Die Hunde der anderen HF rannten einige Runden hinter dem an der Angel befestigten Spieli her. Immer in der gleichen Richtung. Ohne nachzudenken. Hmm dachte ich, so schwer ist das ja net. Also ich an die Angel. Erste Runde, Teddy rennt hinterher, zweite Runde Teddy rennt hinterher. Dritte Runde, Teddy dreht um und rollt das ganze von der anderen Seite auf. Hat sich wohl gedacht:"Ey Fraule ich bin doch net doof, dann komm ich halt von der anderen Seite!! happy_01 Schlaues Kerlchen. Aber da hatte ich alle Hände voll zu tun, dass er die Beute nicht kriegt.
Dann durfte er einmal die sich bewegende Beute packen. Aber nur EINMAL.
Dann hat er sie mir gebracht, Leckerchen Tausch. Und nun ging es richtig los. Seine Leidenschaft war geweckt!!
Teddy wird am Rand abgesetzt, und ich bewege langsam die Angel und erweckt das Spieli zum Leben. Hier greift dann schon die Impulskontrolle, was mittlerweile echt schon super klappt. Dann Kommando lauf. Und los gehts, Beute wird bewegt, dann nach kurzer Zeit Beute um 180° auf die andere Seite fliegen lassen und dabei Kommando "Stop". Um 180° auf die andere Seite deshalb, da die Distanz zwischen Hund und Beute so am größten ist und der HF nun zwischen der Beute und dem Hund ist und so auch noch falls nötig mit Sichtzeichen unterstützen kann. Also genügend Zeit den Hund zu stoppen. Spieli liegt jetzt reglos auf dem Boden und wie toll, Teddy steht wie eine Salzsäule und guckt mich an!!!!!! :brav happy_01 Dann sofort Kommando "tock" zum Zupacken, dann Kommando zum Bringen. Dann mit Futter Tauschen und es geht von vorne los. Man sollte wirklich nur sehr kurze Einheiten machen, nur ein paar Minuten,dass aber regelmäßig, denn die Konzentration lässt sehr schnell nach. Und ganz wichtig, der Hund darf die Beute wirklich nur bei der Einführung der Angel ein bis zweimal packen, wenn überhaupt, je nach Motivation des Hundes.
Danach wird nurnoch auf mein Kommando gepackt. Und auch nur die am Boden liegende Beute, niemals die sich bewegende. Es soll ja aber erreicht werden, dass der Hund anfängt selber inne zu halten, selbst stehen zu bleiben. Dass er sozusagen seine Strategie ändert, weil er merkt, dass er mit Hinterherhetzen nichts erreicht. "Bis zur Ruhe reizen"!!!! Auch das ruhige Vorstehen kann mit der Reizangel wunderbar trainiert werden. Oder das Ranpirschen an die Beute. Das findet Teddy total klasse. Wenn wir uns zusammen ranpirschen, er klebt dann förmlich an meinen Lippen, und bewegt sich im Schleichgang neben mir her! Und dann beim Kommando "tock" stürzt er sich drauf und bringt es mir dann ganz stolz! :-)

Ich hoffe ich habe das jetzt so beschrieben, dass man es gut versteht. Ist echt schwierig, dass alles aufzuschreiben, ohne was Wichtiges zu vergessen bzw. unzureichend zu erklären usw.
Das Training mit der Reizangel ist wirklich nicht so einfach und man sollte echt auf die richtige Handhabung achten, um nicht das Hetzen zu fördern. Ist schon gut, wenn es einem vorher einer zeigt. Denn man kann eben auch viel falsch machen, was gerade bei passionierten Jägern dann kontraproduktiv ist.

Man kann beim Reizangeltraining viel variieren, verschiedene Bewegungen und Übungen, verschiedene Beutestücke usw. usw.
Ich werde wieder berichten, wenn wir weiter sind.

Ich habe auch das Gefühl, dass das ganze Training uns noch mehr zusammenschweißt. Dieses gemeinsame kontrollierte Jagen schafft auch wieder Vertrauen und wie will ich sagen, vllt. ein Zusammengehörigkeitsgefühl auch in solchen Situationen.

Heute war ich mit Hund und Pferd spazieren. Hatte Teddy aber an der Leine, da wir durchs Naturschutzgebiet gelaufen sind. Da kommt plötzlich ca. 50m neben uns ein Reh aus dem Gebüsch und rennt quer über den Acker. Früher wäre Teddy auch auf diese Entfernung völlig ausgeflippt. Hätte wilde Hetzlaute von sich gegeben und wäre wie von Sinnen neben mir in die Leine geprescht. Heute: Teddy schaut sehr interessiert und minimal aufgeregt dem Reh hinterher, keine Hetzlaute und auch kein wildes in die Leine hüpfen. Nur ein sehr interessiertes sich in die Richtung drehen.
Ich war begeistert. Klar, wäre es näher gewesen, wäre er natürlich ausgeflippt, aber für mich war das schon ein großer Erfolg!! :brav :brav :brav
Zumindest sehe ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und das ohne irgendwelche fragwürdigen "Hilfsmittel"!! Bin stolz auf meinen Bub!!!

Wünsche euch noch einen schönen Abend

Liebe Grüße Raquel und Teddy :brav
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Do 5. Apr 2012, 23:43

Hallo Raquel,

danke für Deinen weiteren Bericht.

Doch, ich habe es gut verstanden und ich freu mich mit Dir über Eure Erfolge auch im Wald.


Es ist also nicht ratsam, das Reizangeltraining auf eigene Faust zu versuchen, sondern man sollte jemanden dabei haben, der einen kontrolliert, was man tut.
Wie bei allem halt, man sieht nicht, welche Signale man selbst aussendet, wie das aussieht und wirkt beim Hund. Ich finde das am allerschwierigsten in jeder Ausbildung. Die eigene Körperkontrolle.



Liebe Grüße
Uschi

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