Das etwas andere Antijagdtraining

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Teddy01
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Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Fr 16. Mär 2012, 21:31

Hallo ihr Lieben,

auf Wunsch von Uschi möchte ich euch heute von unserem Antijagdtraining berichten.

Also da Teddy leider jagd wie ein Irrer und alle bisherigen Ansätze nur wenig befriedigend waren, habe ich mich entschieden einen anderen Weg einzuschlagen.
Er ist einfach ein Jäger durch und durch, und am Wild nicht zu kontrollieren. Da ich täglich mehrmals im Wald bin und fast täglich irgendwelchem Viehzeug begegne läuft er im Wald nurnoch an der 10m Schleppleine, was mich ziemlich nervt. (Letztens ist uns sogar ein Wildschwein-Frischling hinterher. Ich dachte erst es wäre ein Jack Russell Terrie r und wunderte mich, wo der auf einmal herkommt. Teddy und ich bemerkten ziemlich zeitgleich, dass das definitiv kein Hund ist. Auf der Stelle hat Teddy das Schweinchen verbellt und war wie von Sinnen. In einem richtigen Rauschzustand, wie nach der Hatz. Der kleine machte dann auf dem Absatz kehrt. Zum Glück, ich hatte schon Panik, dass die Bache ums Eck kommt.
Aber ich möchte mir jetzt nicht vorstellen, wie das ausgegangen wäre, wenn Teddy ohne Leine gewesen wäre!!!)

Wir machen jetzt ein Antijagdtraining in welches viele Trainingsinhalte der Jagdhundeausbildung miteinfließen. Ziel der gesamten Ausbildung, die sich über mehrer Monate erstreckt ist es, ein kontrollierbares Jagdverhalten des Hundes zu erzielen, ohne aber den natürlichen Trieb zu unterdrücken.
Der Hund soll das Wild anzeigen, aber nicht hetzen. Sozusagen die Königsklasse "Gehorsam am Wild"

Wir sind noch ziemlich am Anfang, haben jetzt gerade die Doppeltonpfeife eingeführt. Und üben fleißig den Pfiff und den Triller. Wobei ich von Teddy echt begeistert bin.
Ich habe vor dem Kurs schon immer Übungen für seine Steadiness gemacht und das Steh aus vollem Spiel oder beim Apportiern haben wir auch schon geübt.
Aber ich hätte nicht gedacht, dass er so schnell zuverlässig stoppt, wenn er den Triller hört!!! :brav
Im Moment üben wir zwei verschiedene Sequenzen:

Übung 1
Teddy läuft voraus - Triller - Teddy steht - Kommando lauf.Wichtig, er muss in die gleiche Richtung wie zuvor weiter laufen. Denn Ziel ist es, dass Teddy beim Triller zuverlässig stoppt und mit mir Blickkontakt aufnimmt und auf keinen Fall zu mir rennt. Er muss solange stehen, bis er ein weiteres Kommando von mir bekommt. Denn es könnte ja auch mal sein, dass eine Straße oder was anderes gefährliches zwischen mir und dem Hund ist, und er deshalb nicht direkt zu mir kommen soll.

Übung 2
Teddy läuft voraus oder hinter mir, dass ist egal. Ich rufe ihn "hier" - auf halber Strecke dann Triller - Teddy steht - dann ruf ich ihn sofort zu mir. Belohnung.

Die Wartezeiten nach dem Triller während des Stehens sollen nachher natürlich ausgedehnt werden. Aber am Anfang ganz kurz sein, damit er wie gesagt nicht zu mir rennt bzw. sich wieder in Bewegung setzt!

Aber der absolute Knaller ist er beim Apportieren. Da hat er einen Spaß dran, dass ist nicht zu glauben. Früher habe ich ihn immer seine Spielzeuge apportieren lassen, dass machte ihm auch Spaß, aber nicht so. Jetzt haben wir ja einige Dummies und die sind seine Stars. Mit welchem Stolz er dann angetrabt kommt sich vor mich setzt und mir das Teil ohne Murren übergibt. Einfach klasse.
Im Moment ist es noch so, dass er genau sieht, wo ich das Apportel hinwerfe oder hinbringe. Er soll sich den genauen Abstand einprägen und zielstrebig zu der Stelle laufen und das Apportel aufnehmen und schnurstraks auf direktem geraden Weg zu mir bringen. Auch hier steigert sich später natürlich die Schwierigkeit.

Ich muss sagen, seit wir das machen ist er auch schon viel entspannter im Wald. Er lässt sich während der Orientierungsphase gut abrufen um dann ein Apportierspiel zu machen oder so.
Nächste Woche beginnen wir dann mit dem Reizangeltraining. Ich bin sehr gespannt wie er sich dabei macht!
Ich werde euch weiter berichten.

Auch finde ich klasse, dass hier ohne Gewalt und übermäßig harten Zwang gearbeitet wird. Ich habe mich in letzter Zeit ein bischen in Jagdhundeforen eingelesen, um manche Zusammenhänge besser zu verstehen. Und ich sage euch, was ich da so lesen konnte, ließ mir teilweise den Atem stocken.
Vom Zwangsapport, bei dem der Hund ohne Grund solange unter Strakzwang gesetzt wird, bis er freiwillig das Apportel aufnimmt, damit er damit was positives verbindet, weil der Schmerz in dem Moment aufhört, indem er das Aüpportel aufnimmt, und deshalb später auch den stinkenden Fuchs bringt. Über ein Down-Kommando, bei dem der Hund wie ein Klappmesser zusammenbricht was dem Hund mit roher Gewalt eingebläut wird und über andere Foltermethoden. Zum Gruseln.
Ich verstehe ja, dass ein richtiger Jagdhund folgen muss, ohne wenn und aber. Aber es gibt auch genug Ausbilder, die es so geschafft haben. Ohne Foltermethoden. Schon mit Strenge und Konsequenz aber ohne übertriebene Gewalt.

Puh, jetzt hab ich ja ganz schön viel geschrieben. Hoffe es ist verständlich und interessant.
Der nächste Bericht folgt dann demnächst nach der Einführung der Reizangel :-)

Liebe Grüße
Raquel und Teddy

Hab euch zur Info mal noch die gesamten Kursinhalte einkopiert:

Die Inhalte der einzelnen Kurse:

Kurs 1:
Festigung des Grundgehorsams
Schleppleinentraining
Abrufsignal „Hier“
Einführung der Doppeltonpfeife
Rückrufsignal durch „Superpfiff“
Stoppsignal durch „Triller“
Signal „Bleib“ Stufe 1
Signal „Bleib“ Stufe 2
Signal „Bleib“ Stufe 3
Übereinkunftssignal „Tausch“
Abbruch- und Korrektursignal „Nein“
Reizangeltraining „Bis zur Ruhe reizen“
Dummyarbeit als Jagdersatz
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Halten“
Übung „Ausgeben“
Übung „Steadiness“
Übung „Markierung“
Übung „Einweisung“

Kurs 2:
Ausbildung Stufe 1 (Wiederholung & Festigung)
Apportiertraining / Bringtreue
Übung „Freiverlorensuche“
Übung „Signaleinsatz“
Vorstehen & Nachziehen (Reizangeltraining)
Pirsch (Reizangeltraining)
Fächensuche
„Bogenreinheit“
Trainingsanfang mit der Beutezugmaschine
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Fr 16. Mär 2012, 22:00

Hallo Raquel,

danke für Deinen Bericht.

Wie habt Ihr das "Steh" mit der Trillerpfeife begonnen? Wo trainiert Ihr? Auf einem Platz oder im Gelände? Ist Teddy dabei an der SL gesichert oder ist er frei?

Teddy01 hat geschrieben:Vom Zwangsapport, bei dem der Hund ohne Grund solange unter Strakzwang gesetzt wird, bis er freiwillig das Apportel aufnimmt, damit er damit was positives verbindet, weil der Schmerz in dem Moment aufhört, indem er das Aüpportel aufnimmt,
Leider gibt es auch noch Steinzeithundeplätze, die das heute noch machen. :nein

Dabei fand ich es so einfach, Wijnta das Apportieren beizubringen, eine der leichten Übungen war das.

Wie habt Ihr Teddy das Apportieren beigebracht?

Wie verwendet Ihr den Superpfiff?

Ich frag Dir ein Loch in den Bauch, aber ich will gerne alles wissen, was helfen und nützen kann, damit Yarosch hoffentlich nicht zum passionierten Jäger werden wird.



Liebe Grüße
Uschi

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Teddy01
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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Fr 16. Mär 2012, 23:48

Hallo Uschi,

jetzt hab ich versucht alles zu beschreiben und hab doch wieder die Hälfte vergessen. :dog_blink
Also:
Triller:
1. Übung: Hund an der kurzen Leine locker an der linken Seite. Triller - mit der Leinenhand leicht nach hinten, sodass ganz leichter Zug am Halsband ensteht. Hund steht - dann Freigabekommande z.B. "Lauf".
Die meisten Hunde bleiben beim Triller, ohne Ablenkung natürlich, von selbst stehen. Teddy hat den leichten Zug am Halsband überhaupt nicht gebraucht.
Man sollte nur drauf achten, dass man bei dieser Übung nur leise trillert, da es für den Hund sonst sehr unangenehm ist, da er ja so dicht neben einem ist.

Auch soll man den Triller nicht zu oft üben /so 2-3 mal pro Woche und da auch mit längeren Abständen zwischen den Übungen, sonst könnte der Hund übertrillert werden, was dann wiederrum zum ignorieren führt. Dann müsse man laut dem Trainer mindstens 4 Wochen Trillerpause einlegen.

Bei den anderen beiden Übungen ist der Hund an der SL. Sollte er beim ertönen des Trillers nich stehen bleiben, Fuß auf die SL bis er steht. Dann sofort wieder freigeben.

Wir trainieren im Feld auf einer Wiese, wo es vor Maulwurflöchern und Wildspuren nur so wimmelt, damit die Hunde gleich lernen sich zu konzentrieren. :dog_biggrin

Das Apportieren habe ich Teddy schon recht früh beigebracht, mit einem Futterbeutel zuhause im Wohnzimmer! :dog_biggrin Er hat das recht schnell kapiert, dass es nur was zu futtern gibt, wenn er ihn mir bringt. Nur draußen hatte ich lange das Problem, dass er unter Ablenkung nichts fressen wollte. Da hab ich ihn dann mit spielen belohnt. Hat ein bissl gedauert, bis er kapiert hat, dass er ALLES was ich ihm irgendwo hinlege oder werfe IMMER zu mir bringen soll. Aber als er dann gerafft hatte, dass es ein tolles Spiel gibt, wenn er es mir bringt, und dass das Spieli langweilig ist, wenn er es mir nicht bringt, war ich der Star!!!!
Mittlerweile frisst er draußen auch! :-)
Ich hab dann noch ein Signal eingführt, wenn er es gepackt hat, dass er es gut gemacht hat, und ihm dann nochmal deutlich macht, dass er jetzt mit samt dem Ding zu mir kommen soll. Klappt ganz gut!
Den Feinschliff lernen wir ja jetzt dann nach und nach!

Wie hast du Wijnta das Apportieren beigebracht?

Beim Superpfiff sind wir glaub ich noch nicht. Üben momentan den Normalen Pfiff (düt düt) als Pendent zum "hier". Bei jedem Fressen macht es jetzt "düt düt".

Ist doch kein Thema mit dem Loch im Bauch! :dog_biggrin
Ich berichte dir gerne. Ob es nachher alles so klappt, kann ich dir danach sagen! Bis jetzt sieht es ganz gut aus, zumindest machen wir Fortschritte!! :dog_tongue2

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Sa 17. Mär 2012, 11:13

Hallo Raquel,

ist das "Steh" nicht viel schwieriger als das "Platz"? Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Hund leichter weiterrennt, wenn er "nur" steht. Liegt er im "Platz" oder gar noch im "down", dann sieht er doch auch das Wild nicht mehr und die Verlockung ist nicht mehr so groß.

Gibt es einen bestimmten Grund, dass der Trainer das "Steh" empfiehlt?

Teddy01 hat geschrieben: Wir trainieren im Feld auf einer Wiese
Also gleich mit der größtmöglichen Ablenkung.

Teddy01 hat geschrieben:Bei jedem Fressen macht es jetzt "düt düt".
Eine gute Idee, wird hier gleich eingeführt heute Abend.


Teddy01 hat geschrieben:Wie hast du Wijnta das Apportieren beigebracht?
Ich habe ihr zuerst meine Hand mit dem Wort "Bring" ins Maul gegeben. Auf meiner Hand kaut sie nicht rum. :-) Mit "aus" die Hand wieder weggenommen. Dann habe ich einen Handschuh angezogen, die gleiche Übung. Dann den Handschuh alleine ins Maul. Danach festhalten üben, indem ich vor ihr hin und her gegangen bin. Dann musste sie lernen mit dem Handschuh im Maul aus dem Sitz aufzustehen. Das war schwierig, weil sie meinte, mit dem Handschuh kann man nicht aufstehen. Entweder aufstehen, oder den Handschuh halten. :-) Als das gelungen war, gingen wir mit dem Handschuh im Maul in verschiedenen Gangarten, schleichen bis rennen. Dann gingen wir zum Bringholz über und machten damit die gleichen Übungen wie mit dem Handschuh. Inzwischen kannte sie das Kommando "Bring" schon gut. Nun wird ihr das Holz nicht mehr ins Maul gegeben, sondern vor sie hingehalten: "Bring". Sie verstand und nahm sich das Holz. Dann das Holz ein bißchen höher, mal ein bißchen tiefer halten, auch eine Armlänge weiter weg und "Bring". Als das klappte, baute ich aus Büchern zwei Türme und legte das Holz darauf, dass sie es in Maulhöhe nehmen konnte. Angeleint saß sie ein Stück weiter weg davon. Dann "Bring" und wir liefen zusammen zum Holz, als sie es aufgenommen hatte, gingen wir zurück zum Ausgangspunkt, vorsitzen, ausgeben. Die Buchtürme wurden nun immer niedriger und irgendwann lag das Holz auf der Erde. Das war der nächste schwierige Punkt und da musste ich das Holz etwas anheben, damit sie es aufnahm. Als auch das klappte, schickte ich sie an der SL alleine zum Holz, ich blieb stehen. Nachdem sie zuverlässig an der SL das Holz brachte, schickte ich sie abgeleint, ganz alleine.
Erst dann verlegten wir das Apportieren nach draußen in den Garten und dann auch ganz hinaus.



LG
Uschi

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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Sa 17. Mär 2012, 11:43

Hallo Uschi,
Uschi hat geschrieben:
ist das "Steh" nicht viel schwieriger als das "Platz"? Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Hund leichter weiterrennt, wenn er "nur" steht. Liegt er im "Platz" oder gar noch im "down", dann sieht er doch auch das Wild nicht mehr und die Verlockung ist nicht mehr so groß.

Gibt es einen bestimmten Grund, dass der Trainer das "Steh" empfiehlt?
Hmm, genau weiß ich es nicht. Habe aber eine Vermutung. Plazt scheidet denke ich schonmal aus, da es der Hund schon als normales zwar auszufüherendes Komande kennt, aber sagen wir mal nicht innerhalb von Sekunden. Der Trainer meinte, dass der Triller für den Hund unangenehm ist. Der Hund würde beim Triller Frust empfinden. Deshalb wird auch nicht gelobt, denn dadurch würde der Hund wieder in freudige Stimmung versetzt und würde dazu verleitet werden wieder loszulaufen. Nicht so wie beim Platz, dass ja so trainiert wird: Platz - Belohnung. Hund freut sich, dass er es gut gemacht hat.

Dass Down wäre natürlich sicherer, aber auch viel viel schwieriger zur trainieren. Habe mir mal mehrere Anleitungen zum Down im Internet durchgelesen.
Die humanste ohne richtige Gewalteinwirkung war diese hier
Alle anderen benutzten Methoden, dass es einem wie gesagt schlecht wird. Das Problem beim Down ist eben, dass ja gewünscht wird, dass der Hund sofort zusammenbricht. Er soll ja wie ein Messer zusammenklappen und sich nicht mehr rühren.
Da kriegt man den Hund natürlich viel leichter ins Steh.
Ich werde ihn aber das nächste Mal mal fragen, denn das würde mich auch interssieren. War ja jetzt nur meine Interpretation. Ich berichte dir dann! :-)


Wir könnten ja Konny mal fragen, ob sie mit Boyar das Down macht und wenn ja, wie sie es ihm beigebracht hat.

Zum Apportieren: Dass ist ja mal interessant. Die Idee mit Hand und Handschuh finde ich super. :-D

Liebe Grüße
Raquel
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Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Sa 17. Mär 2012, 13:04

Hallo Raquel,
Teddy01 hat geschrieben:Ich berichte dir dann!
prima.


Das Problem mit dem "down" wird sein, dass der Hund das auch wirklich zuverlässig bei Wildsicht macht. Es ihm beizubringen im Wohnzimmer, scheint mir jetzt nicht so schwierig zu sein.

Teddy01 hat geschrieben:Wir könnten ja Konny mal fragen, ob sie mit Boyar das Down macht und wenn ja, wie sie es ihm beigebracht hat.
Gute Idee.



Liebe Grüße
Uschi

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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Sa 31. Mär 2012, 20:06

Hallo ihr Lieben,

also wir sind wieder ein Stückchen weiter gekommen! Der Triller funktioniert mittlerweile schon recht gut, natürlich immernoch mit wenig Ablenkung. Also bei Vögeln kriege ich ihn jetzt schon zuverlässig und schnell zum Stehen. happy_01 happy_01 happy_01
Mist, Uschi, da fällt mir ein, dass ich den Trainer ja fragen wollte, wegen dem Platz, bzw. Steh. Hab ich voll verpeilt. Werde ich nachholen.

Und auch der "Düt düt" Pfiff klappt schon recht zuverlässig. Überhaupt ist Teddy mittlerweile viel aufmerksamer und wartet oft schon regelrecht, wann er wieder "arbeiten" darf.
Beim Apportieren haben wir jetzt was Neues gelernt. Nämlich mit zwei Apporteln gleichzeitig.
Also Hund sitzt und ich werfe ein Apportel nach links und eins nach rechts. Also praktisch 180° zwischen den beiden. Dann kriegt Teddy das Kommando "Bring" und ein Arm zeigt in die Richtung des Apportels, welches er zuerst apportieren soll. Dass haben wir ja bei einem auch schon gemacht.
So, und da sind wir auch schon beim ersten Problem, Teddy wollte lieber das andere holen!!! :dog_mad Er rannte kurz zu dem ich nenn es jetzt mal A1, welches er zuerst bringen soll, stupste es mit der Nase an und rannte wieder zu mir, in der Hoffnung, dass er jetzt das Andere holen darf. (Es waren zwei identische Apportel)
Also sollte ich mit ihm zu A1 hinlaufen ihn dann auf A1 heiß machen, indem ich mich sozusagen rangepirscht hatte, wenn er es gepackt hat, kam sofort der "Lobgesang" und ich musste schnell wieder zu meinem Platz rennen. Er gibt mir das Apportel und darf dann auf Kommando sofort das nächste Apportel also A2 holen. Wenn er es dann zu mir gebracht hat, fette Belohnung!
Soweit so gut, dieses Spielchen machten wir dann ein paar Mal, aber wirklich begeistert war er nicht. Und ich musste immer mit ihm hinlaufen, bis er A1 dann gepackt hat.
Dann hab ich ein bisschen rumexperimentiert. Also Apportel verändert. Als A1 nahm ich ein gewöhnliches Spielzeug, welches wir recht häufig verwenden. Als A2 nahm ich ein ähnliches Spieli, welches er aber nur selten bekommt. Dann hab ich ihm die zwei gezeigt und weggeworfen, wobei ich zuerst A2 geworfen hab und dann A1. Nun war er schon total "geil" auf A2. Ich also dass Kommando mit Hand in Richtung A1, sein Blick schweift hin und her zwischen mir und A2, als wollte er mir sagen, Mensch Frauli, ich will A2!!!! Dann rattert es kurz in seinem Kopf, er rennt zu A1, packt und bringt es doch tatsächlich zu mir. Ich mich total überschwänglich gefreut und ihn natürlich sofort zu A2 geschickt. :-D Jetzt übe ich das gleiche wieder mit gleichen Apporteln. Klappt auch schon recht gut!
Beim weiteren Üben haben wir den Auftrag bekommen, es so vielseitig wie möglich zu gestalten, also mal zuerst A1, dann zuerst A2, dann zu A1 schicken, auf halbem Weg ein Steh, dann entweder weiter in die gleiche Richtung schicken, oder in die andere. Hautpsache immer Abwechslung, damit er aufpasst und nie weiß, was jetzt kommt.
Außerdem soll das Steh nun ausgeweitet werden. Bisher war es beim Apportieren so, dass der Hund auf Kommando losgeschickt wurde, um das Apportel zu bringen und sofort nach dem Kommando kam schon das Steh, dass er also noch nicht in vollem Gang war und auch noch weit weg vom Apportel. Jetzt sollen wir die Distanz langsam verkürzen und mit dem Stehkommando nach dem Losschicken länger warten.

Also wir üben mit sehr viel Spaß weiter! :-)

So, dass war dann glaub ich alles. Hoffe ich hab diesmal nix vergessen!

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Raquel und der neue Apportierstar Teddy happy_02
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Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Sa 31. Mär 2012, 20:16

Hallo Raquel,

danke für Deinen Bericht. Ihr macht ja gute Fortschritte. :thumbup:
Teddy01 hat geschrieben:auf halbem Weg ein Steh,
Das war schwer, oder? Hat er das sofort befolgt? Oder musstest Du ihn mit der Leine stoppen zu Anfang?

Teddy01 hat geschrieben:Jetzt sollen wir die Distanz langsam verkürzen und mit dem Stehkommando nach dem Losschicken länger warten.
Das verstehe ich nicht ganz. Meinst Du, die Distanz zum Apportel verkürzen?


Dein Trainer hat da Obedience-Elemente eingebaut, gute Idee.



Liebe Grüße
Uschi

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Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Teddy01 » Sa 31. Mär 2012, 20:31

Hallo Uschi,
Uschi hat geschrieben:Hallo Raquel,

danke für Deinen Bericht. Ihr macht ja gute Fortschritte. :thumbup:
ja, bin total begeistert, vorallem, weil wir beide Spaß dran haben. Früher wollte Teddy draußen nie was fressen. Mittlerweile ist er so gierig, der Knaller. Mir kommt es so vor, als ob er wirklch Spaß dran hat, sich sein Futter sozusagen richtig zu erarbeiten!! :-)
Uschi hat geschrieben:
Teddy01 hat geschrieben:auf halbem Weg ein Steh,
Das war schwer, oder? Hat er das sofort befolgt? Oder musstest Du ihn mit der Leine stoppen zu Anfang?
Dazu muss ich sagen, dass ich das vorher schon mit ihm geübt hatte. Er kann das also schon. Als ich dass das erste Mal mit ihm gemacht hab, hatte ich die Schleppleine dran und hab das Apportel ganz weit weg geworfen, sodass es ihm nicht möglich war, dorthin zu gelangen, ohne, dass die Schleppleine zu Ende gewesen wäre. Ich musste das Steh schon 2 mal schreien, aber dann stand er, ohne dass ich die Leine benutzen musste. Und jedes Mal wo ich es weiter geübt hatte, konnte ich das Steh leiser sagen. Mittlerweile reicht wirklich normale Lautstärke und er steht. :-D
Uschi hat geschrieben:
Teddy01 hat geschrieben:Jetzt sollen wir die Distanz langsam verkürzen und mit dem Stehkommando nach dem Losschicken länger warten.
Das verstehe ich nicht ganz. Meinst Du, die Distanz zum Apportel verkürzen?
Oh, da hab ich mich ein bissl doof ausgedrückt, ich meite, dass wir nach dem "Bring" einfach länger warten sollen mit dem Steh Kommando, sodass der Hund schon viel näher an das Apportel rangelangt ist. Und es für ihn natürlich vor lauter Gier viel schwerer ist, sich noch zu beherrschen!
Also ich krieg ihn mittlerweile 1 Meter vor dem Apportel noch zum Stehen, da muss ich allerdings das Steh schon ein bisschen bestimmter durchdringen lassen!!! happy_01 Wenn dass nur bei Rehen und Hasen auch so einfach wäre!! :-)
Uschi hat geschrieben: Dein Trainer hat da Obedience-Elemente eingebaut, gute Idee.
Des ist ja interessant! :-) Doch ich bin wirlich voll zufrieden und finde das Training auch totla abwechslungsreich und habe wie gesagt viel Spaß! Ich baue dann auch immer noch ein paar Unterordungsübungen mit ein, z.B. Ich schmeiße das Apportel weg, Teddy sitzt in Grundstellung, wir laufen ein Stück Fuß, dann Kommando "Bring" usw. eben immer was anderes.

Heute hab ich einfach mal mitten im Laufen (Teddy lief vor mir), das Apportel mit vollem Karacho nach vorne geschmissen und natürlich wollte er hinterher hetzen, ich mein Steh gedonnert, Teddy steht!!! Dann durft er es natürlich holen und ich hab nen Freudentanz veranstaltet!!!! happy_02 happy_02 happy_02

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Das etwas andere Antijagdtraining

Beitrag von Uschi » Sa 31. Mär 2012, 21:45

Hallo Raquel,
Teddy01 hat geschrieben:Wenn dass nur bei Rehen und Hasen auch so einfach wäre!! :-)
Hast Du es schon testen müssen?
Teddy01 hat geschrieben:
Uschi hat geschrieben:Dein Trainer hat da Obedience-Elemente eingebaut, gute Idee.

Des ist ja interessant!
Schau hier: Richtungsapport Man siehts noch andeutungsweise am Anfang, dass dort hinten 3 Bringhölzer ausgelegt werden.

Teddy01 hat geschrieben:Heute hab ich einfach mal mitten im Laufen (Teddy lief vor mir), das Apportel mit vollem Karacho nach vorne geschmissen und natürlich wollte er hinterher hetzen, ich mein Steh gedonnert, Teddy steht!!! Dann durft er es natürlich holen und ich hab nen Freudentanz veranstaltet!!!!
DA hätte ich auch einen Freudentanz veranstaltet. Ich freu mich mit Euch.


Liebe Grüße
Uschi

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