Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

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capt.hook

Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von capt.hook » Mi 27. Jun 2012, 19:54

Hallo,

mein AT-Mädl ist jetzt fast 6 Monate und bringt mich zur Verzweiflung. Bin eigentlich schon
mit meinen Nerven am Ende.

Versuche wirklich sie soviel als möglich zu beschäftígen. Gehorsam, Agility, Spaziergänge, Apportieren usw.
Im Durchschnitt ca. 2 Std. täglich - mal viel mehr mal etwas weniger.
Mit Leckerlis wird sie beschäftigt - Schweinsohren, gefrorener Quark usw.

Aber .....

- alles das rumliegt, runderfällt, rumsteht (Blumen etc) wird zerbissen. Und das aber ständig nicht nur wenn sie länger
irgendwo alleine ist.
- der Garten wird umgegraben. Löcher von mir mit neuem Rollrasen wieder ausgelegt (50cm x 200cm Stücke) - kaum
alleine im Garten sind die Teile wieder durch den Garten gezerrt - und das Spiel beginnt von neuem.
- jetzt hat sie beim Freigehege der Zwerghasen meiner Tochter das Gitter so verbogen dass ein Hase flüchten konnte -
wurde aber von ihr abgefangen und aufgefressen.

Ich weiss mir nicht mehr zu Helfen. Bessert sich das, ist das nur eine Phase, was kann ich machen?

Danke
Bernd

Uschi

Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Uschi » Mi 27. Jun 2012, 21:07

Hallo Bernd,
capt.hook hat geschrieben: alles das rumliegt, runderfällt, rumsteht (Blumen etc) wird zerbissen.
Das hatten wir auch. Einfach aufpassen, Euch wichtige Dinge nicht rumliegen lassen, außer Reichweite des Mädchens bringen.

Yarosch hat uns auch wieder zur Ordnung erzogen. Bücher und Schallplatten aus der unteren Regalreihe sind immer noch weggeräumt (er ist jetzt 20 Monate alt). Aber ich glaube, er hat die schlimmste Zeit hinter sich.

Gegen Unsinn treiben im Garten würde ich sie einfach nicht alleine dort sein lassen, sondern nur in Eurem Beisein. Dann könnt Ihr auch gleich eingreifen.



Zum Trost kann ich Dir sagen, dass es aufhört, beim einen Hund früher, beim anderen später.



LG
Uschi

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Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Ulan » Mi 27. Jun 2012, 21:13

Hab ja keine Ahnung,aber kann es sein da sie überfordert und damit total aufgedreht ist.
Fragenden Blickes
Edgar mit Gilmore
Ein Leben ohne Hund ist ruhiger,sauberer,
und viel langweiliger

capt.hook

Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von capt.hook » Mi 27. Jun 2012, 21:29

Hallo,

weiss ich auch nicht aber ich glaube nicht. Denn auch wenn
ich wenig bis gar keine Zeit habe und vielleicht nur einen ausgedehnden Spaziergang mache
ist kein Unterschied.

Ich glaube dass ICHvöllig überfordert bin. :crazy:

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Regine
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Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Regine » Mi 27. Jun 2012, 22:04

Hallo Bernd,
Erst mal zum Trost, dass legt sich wirklich. Sogar AT´s werden irgendwann ruhiger , du brauchst aber noch etwas Geduld.
capt.hook hat geschrieben:der Garten wird umgegraben. Löcher von mir mit neuem Rollrasen wieder ausgelegt (50cm x 200cm Stücke) - kaum
alleine im Garten sind die Teile wieder durch den Garten gezerrt - und das Spiel beginnt von neuem.
Du kannst versuchen , sie mit einer Wasserspritzpistole abzuschiessen und ihr mit einem klaren Nein deutlich zumachen du willst das nicht!!!!. Bei meiner etwas wasserscheuen Janka funktionierte das prima, Geeny findet das dagegen sehr toll :dog_sad
Ansonsten hilft nur nicht allein im Garten lassen...
capt.hook hat geschrieben: Gehorsam, Agility, Spaziergänge, Apportieren usw.
Im Durchschnitt ca. 2 Std. täglich - mal viel mehr mal etwas weniger.
Ich finde das für einen 6 Monate alten Junghund -egal welcher Rasse - einfach zuviel .
Wir empfehlen 5-10 min Gehorsamsübungen ruhig integriert im täglichen Spaziergang oder Spiel auch nicht unbedingt am Stück , von mir aus auch 2-3xtgl mehr aber nicht !Junghunde testen , kauen , beissen ,probieren - ihre Art ihre Umwelt kennenzulernen . Was darf ich was nicht -Was passiert wenn....
Sei froh , dass du so ein neugieriges triebiges Fräulein hast. Ihr was beizubringen wird dir recht leichfallen.
Vorallem hab noch etwas Geduld , es kommt die Zeit , wo dein Fräulein weiß was sie darf und was nicht, wo Routine den Alltag beherrscht...da wird dich manchmal so ein kleines bisschen die Wehmut ereilen nach der Zeit als sie noch ein kleiner Teufel war...
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

capt.hook

Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von capt.hook » Mi 27. Jun 2012, 22:20

Gehorsam, Agility, Spaziergänge, Apportieren usw.
Im Durchschnitt ca. 2 Std. täglich - mal viel mehr mal etwas weniger.
hab ich vielleicht ein wenig schlecht beschrieben. Wir spielen oder trainieren nicht 2 Std. am Stück oder
dergleichen. Wollte damit nur schreiben dass ich mit der Dame schon beschäftige aber dies immer nur ein
paar Minuten und mit vielen Unterbrechungen (ginge auch aufgrund meiner Arbeit gar nicht anders).

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Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Regine » Mi 27. Jun 2012, 22:31

Weißt du Bernd,
das ist wie mit kleinen Kindern... die machen einfach Quatsch ... die einen mehr die anderen weniger... die einen folgen sofort und es genügt ein scharfer Blick, bei den anderen reichen ein oder zwei scharfe AUS und die dritten wollen es genau wissen....Konsequenz zahlt sich da aus.
Zum Trost... weder meine Kinder noch meine Hunde gehörten je zur Kategorie eins und zwei :dog_biggrin
Aber es wird besser!!!
Was ich vielleicht - zur Entlastung und zur Förderung des häuslichen Friedens üben würde wäre das Platz auf der Decke /Körbchen und die Dauer steigern....
So kannst du für Ruhe sorgen . Benütz es aber nicht als Strafe.
LG Regine
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Fidibus
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Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Fidibus » Do 28. Jun 2012, 06:16

Hallo Bernd,
ich möchte gerne versuchen Dir ein bißchen Aufmunterung zu schenken...Ich glaube in dem Alter sind sie einfach so....zerstörerisch!
Als Snörre so alt war wie deine kleine Maus jetzt, hat er auch alles was rumstand oder -lag zerstört. Eine Blume im Wohnzimmer, sie war völlig zerfetzt, er hat Schuhe zerkaut, die Fernbedienung zerkleinert, ist vom Sofa auf die Fensterbank gesprungen und hat die Deko auf der Fensterbank abgeräumt. Einen Weihnachtsbaum geschweige denn einen Kranz hatten wir in diesem Jahr nicht, weil er immer alles runtergeflückt und zerkaut hat. Mein Mann hat ihn immer den kleinen Terroristen genannt. Wir haben ziemlich schnell gelernt, alles wegzuräumen oder eine Etage höher zu legen. Unser Schuhregal stand zur Belustigung einiger Gäste monatelang in der Küche (neben dem Badetzimmer, der einzige Raum mit Tür). Einmal hat ein Gast ihn von mir unbemerkt in den Garten gelassen. Zehn Minuten später hatte er ein riesiges Loch in den Rasen gebudddelt. Meinen Mann hat fast der Schlag getroffen...Als wirklich gar nichts mehr rumlag hat Snörre damit begonnen, den Teppich umzuschlagen und die Webkante abzufressen. Er hat meine Schultasche ausgeräumt und eine Klassenarbeit wortwörtlich pulverisiert... Ich hatte ihn damals gefühlte zwei Minuten allein gelassen, um sein Futter aus dem Keller zu holen...Wir haben in der Zeit viel Management betrieben, also weggeräumt, ihm immer wieder Kauzeugs angeboten. Besser wurde es, als wir bewusst mehr Ruhephasen für ihn eingeplant haben. Also nach der Hundeschule einen Tag außer Geschäftchen erledigen gar nichts machen. Inzwischen denke ich, das wir ihn damals überfordert haben. Wir waren dreimal die Woche in der Hundeschule um neben der Grunderziehung auch das Mantrailen und die Dummyarbeit aufzubauen. Zwar spielerisch und immer nur in kurzen Einheiten, aber immerhin.
Außerdem bin ich ein großer Freund von konditionierter Entspannung. Auch das haben wir viel gemacht und ich profitiere heute noch davon. Es wird auch von selbst besser. Jetzt ist Snörre etwas über ein Jahr und Schuhe und Pflanzen interessieren ihn nicht mehr. Dafür steht er total auf Hundemädels und Jagen. Andere Baustelle...Ab und an wird nochmal im Garten gebuddelt, aber damit habe ich meinen Frieden gemacht, weil er für mich nicht sichtbar unter den Tannen gräbt.
Haltet durch, es wird besser!
Nachtrag zum Buddeln: Versuch doch mal das Buddeln unter Kommando zu stellen, um sie dann gezielt bei Spaziergängen buddeln zu lassen. Dann hast du später auch ein tolles Alternativverhalten zum Jagen.
LG Vanessa und Snörre

capt.hook

Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von capt.hook » Do 28. Jun 2012, 07:11

Hallo,

wie habt ihr das mit den Ruhepausen gemacht? Hundebox? Wenn ich sie auf den Platz schicke
und ihr den Rücken zukehrer steht sie schon wieder hinter mir.

Bine

Re: Frustrierter AT Besitzer bittet um Aufmunderung und Hilfe

Beitrag von Bine » Do 28. Jun 2012, 07:42

Guten Morgen Bernd,

ich gestehe: ich habe gestern herzlich über die Streiche Deiner Terroristin gelacht, während Du das wahrscheinlich gar nicht lustig findest.
Als Erstes, es ist völlig normal, das ein aufgeweckter Junghund nur Blödsinn macht, und das gibt sich auch wieder, sie ist in der schlimmsten kreativen Phase, halte durch, auch sie wird gross und vernünftig.
Bis es soweit ist gibts ein paar Ratschläge von mir:
1. die Wohnung / Haus junghundsicher machen, alles was Euch wirklich lieb und teuer ist, verschwindet in unerreichbare Höhen / Schränke / andere Zimmer.
Ordnung ist das halbe Leben!
2. Hunde leben sehr in ihrem eingefahrenen Rhythmus, Junghunde die einen solchen noch nicht haben, stehen in Erwartung des "Bespassungsprogramms" unter Strom, findet es dann nicht statt, bauen sie die Erregung anders ab. Also fester Lebensrrhythmus!- Zeiten wo nie etwas läuft und feste Zeiten, wo Hundeprogramm gestartet wird.
Auslastung ja, ständiges Bespassungsprogramm: nein. Weniger und konstant ist mehr. Es muss ganz feste Zeiten geben, wo der Junghund entspannen kann, und das lernen sie am Besten, wenn sie wissen, da passiert gar nichts, auch wenn alle zu Hause sind, kann ich mich hinlegen und schlafen, weil jetzt nie was passiert.
3. Einen Junghund zu haben, ist wie ein "Sack Flöhe hüten", völlig normal...
4. Bei ganz aufgedrehten Junghunden oder extrem kreativen Hunden geht auch das Boxentraining,zum Schutz des Hundes vor Stromkabeln, giftigen Blumen ect.
Dabei darf die Box nie Bestrafung / Wegsperren sein, sondern soll zum Rückzugsort werden. Dazu wird die Box an einen strategisch für den Hund interessanten Platz gestellt, gemütlich eingerichtet, bei Gitterboxen mit einem Laken zur Höhle umgestaltet.Die Box ist der Rückzugsort, ist der Hund freiwillig dort, wird er auch nicht gestört.
Leckerchen wie Ohren / Ochsenziemer ect werden dort ausgegeben. Der Hund muss nie ohne Leckerchen in die Box. Und in the beginning of: nur wenn er wirklich müde, entleert, ausgelastet und satt ist, also nur dann, wenn er normal eh schlafen würde. Nie mit Gewalt / Zwang, sondern immer freudig und freiwillig. Zu Anfang bleibt die Tür immer offen, erst wenn der Hund sich gern in der Box aufhält, wird die Tür für kurze Zeit geschlossen.
Es dauert eine Weile bis man das trainiert hat, aber es lohnt sich, auch für`s spätere Hundeleben, sei es auf Ausstellungen,beim Autofahren, im Urlaub oder in der Tierklinik.
5. die Terroristin ist aufgeweckt, also sollte an beim Bespassungsprogramm darauf achten, sie nicht noch "höher zu fahren", denn ansonsten sucht sie sich für die Erregung andere Felder. Ruhige Suchspiele, kleine Unterordnungseinheiten mit Futter sind besser, als Agility und Beutespiele. Ruhige Spaziergänge mit Dir, dafür extremes Pauern mit Hundekumpels wären ideal. Geht schwimmen, ist sehr ruhig, sehr gelenkschonende, aber auspowern und kräftezehrend :dog_biggrin
Liebevolle Konsequenz, Ruhe, einen strukturierten Tagesablauf und Geduld sind die Schlüssel, und es wird besser. Halte durch, sie werden alle wieder vernünftig, diese Phase haben alle Hundehalter hinter sich.
LG Bine

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