Problematik "Bewachen" ohne Kommando

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Donna <3

Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Donna <3 » Mi 3. Okt 2012, 13:54

Hallo an alle erfahrene/- und unerfahrenen Airedalebesitzer ;)

Ich habe die Problematik schon bei "Vorstellung deines Airedale" reingeschrieben, nach einem Ratschlag von Fricco, habe ich ein neues Thema eröffnet.


Also ich habe ihn aus dem näheren familiären Umfeld übernommen wegen Todesfall.
Ich kenne sie eigentlich schon seit Welpenalter, aber habe sie nicht sehr oft gesehen oder mich mit ihr beschäftigt.
Die Entfernung war zu groß.

Nun ja ihr Herrchen starb und plötzlich war der Hund da, bevor wir/ ich ihn weggeben, behalten wir ihn lieber.
Verlust des Herrchens und dann auch noch zu ganz fremden Menschen, dass brachte ich nicht übers Herz.

So nun habe ich eine Airedale Hündin
Leider fanden wir heraus, dass sie so gut wie nicht viel Grunderziehung genossen hat.
Ihr Herrchen war schon älter und da ein Welpen nun einfach ein Welpe bleibt und man hart arbeiten muss
an der Erziehung, wurde es dem alten Herrchen zu viel auch gesundheitlich ging es immer weiter bergab.

So "verwilderte" der Hund.

So etwas zur Vorgeschichte war das.

Nun habe ich mir eine total nette und geduldige Hundetrainerin mir besorgt, die mir mit Rat und Tat
zur Seite steht. Aber leider kennt sie sich mit Airedale´s nicht gut aus.

Donna ist ein richtiger Wildfang. Ungestüm ohne Rücksicht auf Verluste, aber dann doch wieder super lieb.

Das einzigste große Problem ist das ständige "Bewachen". Futternapf, Leine , Spielzeug ect. habe ich schon
aus dem Blick und Reichweite gelegt. Aber nun kann es passieren, dass sie ein Kissen oder den Tisch oder sonst irgendwas
bewacht! Oder sie bewacht mich und wird sehr böse (nicht aggresiv, also fällt nicht sofort jemanden an) wenn ich
Besuch kommen oder meine Familie kommt. Meine Familie kann in meine Wohnung ohne zu klingeln kommen, dann
geht das Gebelle und Geknurre los.
Sie tut dann so, wie wenn jeder der unangemeldet in meine Wohnung kommt ein Einbrecher oder Verbrecher ist.

Nun muss ich da durch. Ich möchte sie mit 7 Jahren nicht mehr weggeben, nach dem Verlust ihres ersten Herrchens.

Vielleicht könnt ihr mir Ratschläge, Empfehlungen oder Tipps geben.
Danke schon mal im Vorraus...

Liebe Grüße Judith :wave:

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Regine
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Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Regine » Mi 3. Okt 2012, 20:44

Hallo Judith,
beschreib doch einmal genau, wie das von statten geht, wenn zu dir jemand kommt.Es klingelt, du gehst zur Tür... mit oder ohne Donna?
Begrüßung: Begrüßt du den Besuch zu erst oder Donna?
Man setzt sich : was passiert dann???Wann bellt bzw knurrt sie???Hört sie auf wenn du es ihr sagst?etcpp
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Bine

Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Bine » Do 4. Okt 2012, 07:37

Guten Morgen Judith,

ich schliess mich mal Regine an, beschreib mal ganz genau, wie das Bewachen abläuft und wie sich der Hund dabei verhält.
LG Bine

Donna <3

Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Donna <3 » Do 4. Okt 2012, 11:12

Gut, ich werde versuchen es so anschaulich wie möglich zu beschreiben :schaukel

Also Besuch darf ich (laut Rat meiner Hundetrainerin) nur noch empfangen, wenn ich mein Hund vorher anleine und dann mit zu Tür nehme.
Dort muss er sich absetzten und ich öffne die Türe.
Das klappt eigentlich ganz schon schön. Ich begrüße den Besuch und Donna muss neben mir absitzen und dort bleiben bis der Besuch
sie streichelt und begrüßt.
Mache ich das falsch?


Was eigentlich mein Problem ist, wenn meine Familie kommt, wir wohnen im gleichen Haus haben aber verschiedenen Eingänge.
Die kommen einfach mal so zu mir ohne vorher sich anzumelden.
Da gehts dann schon los, das Theater. Es wird gebellt und je näher sie zu mir kommen (z.B. ins Wohnzimmer) geht das Geknurre los.
Da der Hund sich ja in meiner Wohnung frei fortbewegen darf, kann ich natürlich ihn nicht immer verlangen, dass er ständig bei mir ist.
Ich würde mein Hund dann gerne beruhigen, aber leider ohne Erfolg.
Sie tut so wie wenn sie mich nicht hören würde oder ich türkisch reden würde.
Ich muss dann aufstehen und sie am Halsband zu mir holen und absitzen lassen oder an die Leine nehmen.
Manchmal kann es passieren, dass sie wenn sie mich "bewacht" auch anknurrt, weil versuche sie von mir etwas wegschieben, weil sie
mir schon fast auf dem Schoß sitzt.

Mir kommt das so vor, wie wenn sich mich "bewachen" würde.

Gibt es einen Trick, dass ich es schaffe sie auf mich zu fixieren wenn sie mal wieder gar nicht hört und auf ihren Ohren "sitzt"?
Mich stresst dieses Verhalten schrecklich und ich möchte ihr Verhalten verstehen oder sehr böse auf sie zu werden, weil ich mir nicht mehr zu helfen weiß.


Ich hoffe ihr könnt mir helfen... Ich weiß, vielleicht war es dumm von mir, den 7 jährigen Hund zu mir zu nehmen, aber wollte halt nicht, dass sie im
Tierheim für immer bleiben muss...

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Ira
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Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Ira » Do 4. Okt 2012, 11:16

Guten Morgen,
danke für dieses Thema. Ich würde mich hier sehr gerne anschließen, wenn das möglich ist, weil mein Hund solche Verhaltensweisen auch an den Tag legt. Geht das, oder muss ich ein extra Thema aufmachen?

Mein Hund bewacht alles, was nach Futter riecht, z.B. Jacken, wo Leckers drin waren usw. Sie setzt sich davor und packt ihre "Gremlin-Ohren" aus, wenn sich ihr dann jemand nähert, jammert sie und nimmt schnell die vermeintliche Kostbarkeit ins Maul. Gegenüber mir findet dieses Verhalten nicht statt, aber schon gegenüber Familienmitgliedern.
Die Näpfe sind immer leer und in die Küche darf sie nicht mehr, weil die ganze Küche eine Problemzone war.

Wenn es an der Haustür klingelt bellt sie wie blöd und will natürlich hin, ich schicke sie in ihre Kudde und sie bellt weiter. Meistens bleibt sie drin, springt aber auf, sobald sich Besucher von ihren Stühlen erheben und will die verfolgen. Sie springt auch manchmal auf und jammert so komisch, wenn Familienmitglieder zu mir wollen.
Die einzige, bei der sie das nicht macht bin ich. Bin wohl die wichtigste Ressource, oder?

Ich weiß, dass ich wohl einiges versäumt habe bei ihr, ich dachte immer ein Hund in einer netten Familie wird ein netter Hund, so wie bei Lisa vorher und der erste Hundeplatz auf dem ich mit Hummel war, der hat manch schlechtes Verhalten eher gefördert, würde ich heute sagen. Da durften - nur mal so als Beispiel - 10 unterschiedliche Hunde zusammen "spielen" und die Ängstlichen wurden ängstlicher und die Mobber wurden stärker.

Also, wie gesagt, vielleicht zeigt Judiths Hund ähnliche Verhaltensweisen und man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe.
Einen schönen Tag wünschen
Ira und Hummel

Donna <3

Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Donna <3 » Do 4. Okt 2012, 11:30

Hallo Ira,

da bin ich aber froh, dass nicht nur meine "spinnt" happy_01

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Ira
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Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Ira » Do 4. Okt 2012, 11:54

Hallo Bine und Regine,
Hallo Judith,
wart's ab. Wir bekommen das hin :dog_biggrin
Zu meiner Verteidigung - schließlich habe ich selbst den Hund großgezogen - kann ich noch sagen, dass dieses Verhalten mit 2 erst angefangen hat und dass ich auf besagtem Hupla nie eine Antwort auf meine Fragen bekam. Als ich merkte, dass da etwas anfängt schief zu laufen kam nur die Antwort "das hat sie nicht zu machen" Punkt. Dann war ich unsicher, würde sie noch erregter werden mit mehr Strenge, Kinder noch weniger mögen?
Dann kam Hummels Erkrankung und ich dachte, sie darf keinen Stress haben und da wurde das Frauchen Wachs in Hummis Pfoten.
Das also nur noch, um Euer Urteil abzumildern, weil ja jetzt bestimmt einiges auf mich prasselt. Ich duck mich schon mal.... :dog_wink
Viele Grüße, Ira

Bine

Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Bine » Do 4. Okt 2012, 12:40

Hallo Judith,

wie verhält sich denn Madam,
1. wenn sie knurrt, ist es eher Unsicherheit oder wirklich aggressiv
2. wie verhält sich Madam, wenn der Besuch länger bleibt? Beruhigt sie sich dann?
3. wie ist sie überhaupt eingestellt, eher freundlich Fremden gegenüber oder unsicher?


Hallo Ira,

ist Hummel Besuchern gegenüber unfreundlich oder eher nur aufgeregt?
Was heisst sie will hin und springt hinterher?
Und wie ist Ira, als Hund im Allgemeinen?
LG Bine

Donna <3

Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Donna <3 » Do 4. Okt 2012, 12:52

Bine hat geschrieben:Hallo Judith,

wie verhält sich denn Madam,
1. wenn sie knurrt, ist es eher Unsicherheit oder wirklich aggressiv
2. wie verhält sich Madam, wenn der Besuch länger bleibt? Beruhigt sie sich dann?
3. wie ist sie überhaupt eingestellt, eher freundlich Fremden gegenüber oder unsicher?
zu 1. mhh... ich es dir nicht 100%ig sagen, ich denke eher ängstlich und unsicher.
zu 2. nach einiger Zeit beruhigt sie sich und legt sich dann hin.
zu 3. wenn sie Menschen auf der Straße mit mir trifft, sehr freundlich. Nur zuhause haben wir das Theater...

Sie ist vom Gemüt eher unsicher, aber je mehr sie sicherer wird desdo mehr wird geknurrt...

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Ira
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Re: Problematik "Bewachen" ohne Kommando

Beitrag von Ira » Do 4. Okt 2012, 13:07

Hallo Bine,
im Allgemeinen ist Hummi kein menschenfreundlicher Hund, schon als kleiner Hund nicht, auf Ansprache von Fremden reagiert sie meist nicht, lässt sich in der Öffentlichkeit aber anfassen, zuhause wird schon mal geknurrt, wenn ein Besucher sie unhöflich (Pfoten oder am Halsband) anfasst.
Auf mich wirkt sie gegenüber unsren Gästen sehr unfreundlich, als ob hier niemand was zu suchen hat. Sie brummelt genervt rum, nimmt ihre Stofftiere ins Maul und bleibt ständig wachsam.
Wie sie auf Besucher zustürmt, das wirkt mehr als unfreundlich, sie geht frontal bellend drauf zu und es ist auch schon vorgekommen, dass sie andeutet an die Fersen zu gehen.
Mit Aufspringen und Verfolgen meine ich, dass sie sofort, wenn jemand vom Stuhl aufsteht bellt oder jammert (Hilfe, alles meins hier) und hinter den Leuten her rennt, diese versucht zu überholen, um schneller irgendwo zu sein. Ich weiß selbst nicht, was sie da so wichtig findet, die Küche, Essen oder was auch immer.
Hoffe, das war anschaulich genug.
Liebe Grüße, Ira

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