Polizeihund greift Kinder an

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lutz
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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von lutz » Mi 28. Nov 2012, 10:43

Hallo AT-Freunde,

ich werde mir den Artikel mit den rechts-bzw linkslastigen ( rechts und linkshändigen) Hunden nochmal gründlich vornehmen.
Das Buch ist zwar etwas holprig übersetzt aber auch ein mittelprächtiger Übersetzer sollte den Unterschied zwischen rechts und links aus dem Englischen richtig vermitteln können.
Da hat es der Käpt`n schon schwerer der diese Probleme hat:
Der Rudergänger (Steuermann) auf dem Schiff wundert sich dass sein neuer Kapitän immer vor einem befohlenen Kurswechsel in seine Kajüte läuft und dann zurückkommt und erst danach das Kommando gibt: "3 Strich Steuerbord" oder auch "2 Strich Backbord" usw. geht das während seiner ganzen Wache in einer Tour.
Nach dem Wachwechsel kommt er an der offenstehenden Kajüte seines Kapitäns vorbei und steckt mal neugierig seine Nase in die Kapitänskajüte.
Dort liegt auf dem Tisch ein großer Zettel auf dem steht:
"Steuerbord ist rechts!" und "Backbord ist links!"

Kann also gut sein dass der Übersetzer seinen Spickzettel für die Deutsch-Englischen Vokabeln verlegt hat und da was verwechselt hat.
Oder vielleicht liegt es ja daran dass in Australien und England, aus denen diese Studien stammen, ja der Linksverkehr üblich ist und auch die Hunde andersherum ticken? Genau so gut kann es aber auch ganz einfach sein dass die Engländer es ja wohl schon von der EG her gewohnt sind dass sie immer als Sonderprivileg ihre Extrawürste gebraten kriegen und bei ihnen ja sowieso alles anders ist damit sie sich von uns Kontinentaleuropäern abheben können.

Das Benita hier die Diensthundtauglichkeit eher links sieht ist für mich schon verständlich da sie ja in der "linken" DDR groß geworden ist
Und Regine hätte es sicher am liebsten dass das ganze Buch verkehrt übersetzt wurde, da steht nämlich auch noch mehr drin was sicher nicht in ihre Weltanschauung passt. Im Gegensatz zu manchen althergebrachten Ansichten und Ausbildungsmethoden auf vielen Hundeplätzen sind das aber neuzeitliche wissenschaftliche Erkenntnisse die dort von kynologoschen Verhaltensforschern veröffentlicht werden.
Auf keinen Fall sind das aber überholte Klischees sondern Fakten.

Das an Sporthunde und Diensthunde unterschiedliche Anforderungen gestellt werden ist mir durchaus bekannt.
Sehr schön ist das auch tabellarisch gegliedert und übersichtlich nach den förderlichen Eigenschaften und Ausschlussverhalten dargestellt in dem Buch " Der echte führige Schutzhund" von Manfred Müller.
Wer mehr über eine Diensthundausbildung wissen möchte, wie sie aber leider noch nicht überall üblich ist, kommt um das Buch von Thomas Baumann "Neue Wege der Polizeihundausbildung " nicht herum in dem auch neue Erkenntnisse der Verhaltensforschung eingeflossen sind und eine Grundausbildung vor der Ausbildung zur Zivilschärfe ganz klar eine Voraussetzung ist.
Wer denn noch wissen möchte wie man auch noch einen "gefährlichen Hund" oder ersatzweise auch durchgeknallten Polizeihund zur Räson bringen kann und mit ihm fertig wird, sollte sich einiges aus dem Buch "Gefährliche Hunde" Untertitel: Vorgehen-Eingriffstechniken- Sicherung-Professionelle Lagebewältigung, aus dem Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH, verinnerlichen.

Es ist also nicht so dass ich mich mit dem Thema nicht schon ein paar Jährchen beschäftigt habe, sondern habe auch hierzu eine gut sortierte Hundebibliothek. (sowie auch einige praktische Erfahrungen vom "Nurspazierengehen) von denen sich sicher, ohne jetzt anzugeben, mancher "Schutzhundfanatiker" und Hundeplatzexperte noch eine kleine Scheibe abschneiden könnte.

Meine persönliche Meinung dazu ist wenigstens die dass ich es überhaupt für eine große Schweinerei halte wenn man Hunden so eine Ausbildung "angedeihen" lässt dass man sie nicht mehr frei unter Menschen aller Altersklassen herumlaufen lassen kann weil man Aggressionen gegenüber diesen befürchten muss. In meinen Augen grenzt so etwas schon an Tierquälerei wenn man Hunde allein aus diesem Grund immer an der Leine oder sogar mit Maulkorb führen muss.

Viele Grüße von lutz mit Joker
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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von Regine » Mi 28. Nov 2012, 12:17

HI Lutz,
lutz hat geschrieben:Und Regine hätte es sicher am liebsten dass das ganze Buch verkehrt übersetzt wurde, da steht nämlich auch noch mehr drin was sicher nicht in ihre Weltanschauung passt.
Ach ne, Lutz, dann wäre der Übersetzter ja seinen Job los.... :dog_biggrin
Es gibt viele Bücher,Studien, Abhandlungen etc die nicht in meine Weltanschauung passen und die ich trotzdem lese, manche davon waren allerdings das Papier nicht wert...ob das bei diesem auch so ist, kann ich nicht beurteilen .

LG Regine
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Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von lutz » Mi 28. Nov 2012, 12:33

Hallo Regine,

ein sehr lobenswertes Verhalten von dir dass Du auch mal andere Ansichten und Perspektiven, ohne diese gleich abzubügeln, zu Wort kommen lässt. Man muss ja trotzdem nicht zwangsläufig damit auch übereinstimmen.

Ich habe auch schon vieles gelesen mit denen ich sicher nicht in den meisten Punkten übereinstimme. Obwohl ich dabei immer versucht habe die anderen Meinungen auch zu verstehen ist es mir nicht grundsätzlich immer gelungen.
Das geht von Karl Marx über Adolfs Mein Kampf bis zur Bibel, die übrigens in meiner frühen Jugend noch vor Karl May mit mein Lieblingsbuch war und ich ein paar mal lesen musste um sie überhaupt zu verstehen.
Ich bin aber weder dadurch Kommunist, Nazi, Winnetou oder fromm geworden. Geschadet hat es mir aber auch nichts.
Das braucht einen aber ja nicht daran zu hindern neue Erkenntnisse zu gewinnen oder schlauer zu werden und seine vorgefasste Meinung zu korrigieren. Nachdem ich als Kind gerne Pastor geworden wäre waren mir als junger Familienvater dann die laufenden Beiträge für den Eintritt ins Paradies zu hoch geworden zumal die Garantiebedingungen dafür für mich zu unsicher waren und ich nachgerechnet hatte dass ich als Wenignutzer der irdischen Einrichtungen nur für Hochzeit, Taufe und Beerdigung wohl einen eigenen Papst dafür honorieren könnte wenn ich die Kirchensteuern im laufe der Jahre zusammenzähle.

Viele Grüße von lutz mit Joker
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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von Regine » Mi 28. Nov 2012, 22:12

Hi Lutz,
lutz hat geschrieben:ein sehr lobenswertes Verhalten von dir dass Du auch mal andere Ansichten und Perspektiven, ohne diese gleich abzubügeln, zu Wort kommen lässt. Man muss ja trotzdem nicht zwangsläufig damit auch übereinstimmen.
Für mich gehört es sich einfach, alle Argumente zu berücksichtigen , bevor ich mir eine Meinung bilde- ich denke du machst das ähnlich. -und auch wenn ich meine Schlußfolgerung gezogen habe, heißt das nicht Ende der Fahnenstange , meine Meinung ist zementiert.
Das Leben ist leider oder zum Glück nicht nur schwarz und weiß und man lernt dazu, verändert seinen Standpunkt etc.
Wäre ich stur, würde ich heute noch TF füttern, meinen Kindern keine Handys erlauben und keinen IPO-Sport machen . :dog_biggrin
Offen sein für andere Argumente ,nachdenken drüber und dann seine Schlüsse ziehen ...aber nu bin ich vom eigentlichen Thema weit abgewichen.

Solche Beißßunfälle sollten und dürfen nicht passieren. Die Kinder tun mir unendlich leid!
Ich hab nur sehr wenige Infos über den Hund. Vielleicht hat er ja so ein Verhalten(Aggression gegen Kinder) nie gezeigt und durfte sich deshalb recht frei bewegen?-Keine Ahnung... ich will jetzt auch nicht über das Verhalten der Beamtin spekulieren ,dafür fehlt mir das Wissen. Was ich wirklich begrüßen würde, wäre die Übernahme von Diensthunden schon mit 5 Monaten oder früher.

LG Regine
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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von Bettina » Do 29. Nov 2012, 09:24

kurze Info vom Admin: hier wurden zwei Beiträge abgetrennt und in diesen Bereich verschoben.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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Re: Polizeihund greift Kinder an

Beitrag von Hundepapst » Do 16. Mai 2013, 12:44

Puh... da muss man ja erstmal richtig schlucken...

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