Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

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Regine
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Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Regine » Mi 16. Jan 2013, 21:35

Hi ihr,
angeregt durch Lutz möchte ich das hier doch mal zur Diskussion stellen . Ist der kleine Unterschied wirklich so groß?
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Empisandrea
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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Empisandrea » Mi 16. Jan 2013, 21:50

Da ich noch nie ein weibliches Tier besessen habe (Wellensittich, Meerschwein, Ratten, Kater, Hunde und Pferd) kann ich nur soviel Unterschied feststellen, dass Hündinen fast immer zickig sind bei der Begegnung mit Rüden. Selbst wenn der Rüde nicht gleich das Heck ansteuert zum beschnüffeln, schnappen sie ihn weg.
LG Andrea
Freundschaft heißt, was Dich und mich in Freud und Leid verbindet,
und immer enger wird dies Band, je mehr die Zeit entschwindet.

Uschi

Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Uschi » Mi 16. Jan 2013, 22:45

Empisandrea hat geschrieben:dass Hündinen fast immer zickig sind bei der Begegnung mit Rüden. Selbst wenn der Rüde nicht gleich das Heck ansteuert zum beschnüffeln, schnappen sie ihn weg.
Einspruch!!!!! :dog_wink

Es gibt Rüden, die Wijnta liebt. Die dürfen ziemlich viel (außer aufsteigen). Manche haben aber etwas an sich, die dürfen nicht mal die Distanz von 1 m unterschreiten, egal von welcher Richtung, vorne, seitlich, hinten, dann gibts Hiebe.

Ich weiß nicht, woran sie das fest macht. Haben die schon was überaus Lüsternes in ihrem Gehabe, was wir Menschen aber nicht sehen können, sind sie ihr einfach unsympathisch?




LG
Uschi

Bine

Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Bine » Do 17. Jan 2013, 06:27

Guten Morgen,
ich hatte ja schon Hunde beiderlei Geschlechts. Man sagt ja den Rüden mehr Dominanz ect. nach, ich hatte son`e und solche. Manche hatten viel Wehrhaftes, andere waren super liebe Hunde. Und bei den Hündinnen?- das Gleiche. Manche waren "typisch Mädchen", andere hatten wenig "Damenhaftes" an sich und waren richtige Haudegen. Wenn ich Mathi sehe ist sie sehr Dame und hat einen sehr feinen Charakter, ihre Schwester Soph ist da aus ganz anderem Holz geschnitzt happy_02 . Ich glaube, das ist sehr an die Individualität des Charakters gebunden, weniger an das Geschlecht.
Uschi hat geschrieben:
Ich weiß nicht, woran sie das fest macht. Haben die schon was überaus Lüsternes in ihrem Gehabe, was wir Menschen aber nicht sehen können, sind sie ihr einfach unsympathisch?

LG
Uschi
... sehr einfach am Geruch. Der potentielle Sexualpartner muss, damit die nicht vorhandenen Welpen ein optimales Immunsystem bekommen, ein völlig unterschiedliches Immunsystem zur Mutter haben, damit eine optimale Breite und damit die besten Überlebenschancen bestehen. Alle Säuger nehmen den Geruch unterbewusst war und suchen sich so einen Partner. Der Spruch " den kann ich nicht riechen" ist also oft wörtlich zu nehmen, Menschen, die wir nicht riechen können, sind uns zu ähnlich im Immunsystem, damit würde die Gefahr steigen, dass unser Nachwuchs Autoimmunerkrankungen aufweist. Also alles eine Frage der Chemie und des Geruchs. happy_02
Es gab sogar mal eine Studie, die den Einfluss der Pille auf die Scheidungsrate ermittelte, witziger weise verändern die Medikamente auch den Geruch, wurde dann die Pille abgesetzt, weil man Nachwuchs zeugen wollte, kam es zur Scheidung/ Trennung, weil der Partner plötzlich als völlig "unattraktiv" empfunden wurde.
Manchmal kann man Liebe und Sexualität auch mal von der absolut unerotischen Seite beleuchten und feststellen, dass wir alle ziemlich "hormongesteuert" sind. happy_02
LG Bine

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Ira
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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Ira » Do 17. Jan 2013, 07:49

Hallo,
interessanter Thread.
Ich hatte noch keinen Rüden, deswegen kann ich die nicht beurteilen. Manche sagen, Rüden sind schwieriger und weniger lieb/verschmust, andere finden Hündinnen zickig.
Hummel ist meine zweite Hündin und ist in allen Punkten das Gegenteil zu meiner ersten Hündin. Die war immer lieb, legte Wert auf Streicheleinheiten, legte sich immer zu einem, brauchte fast keine Erziehung. Der Hund war überaus freundlich zu allen Menschen und Tieren.

Ich glaube, die Hummel lag in dem Bauch ihrer Mama neben ihren Brüdern, da wird sie ein wenig zuviel Testosteron abbekommen haben. Eigentlich verträglich mit Hündinnen und Rüden, gibt es doch jetzt die ein oder andere Situation, wo sie rüpelig wird oder mobbt. Manche Rüden findet sie ganz blöd und ich glaube, sie mag keine Schäferhunde.

Ein Nasenstupser, ein lieber Blick sind alles, was ich von ihrer Seite verlangen kann. Es ist aber schon besser geworden, denn früher haute sie ab, wenn ich sie mal knuddeln wollte, mittlerweile genießt sie Ohren kraulen und kratzen. Immerhin :trost1
Wenn andere sie streicheln wollen, dann brummelt sie sich genervt was in den Bart, allerdings nur hier Zuhause. Ihre Züchterin und ich sind uns einig, dass sie "komisch" ist, und zwar von Welpenzeiten an.
Mal sehen, was die Rüdenbesitzer so schreiben, vielleicht sind die Rüden unkomplizierter?
Grüße, Ira und Hummel

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Bettina
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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Bettina » Do 17. Jan 2013, 10:13

Hallo zusammen,
Ira hat geschrieben: vielleicht sind die Rüden unkomplizierter?
ja, nach meinen Erfahrungen sind die Rüden unkomplizierter, aber eben auch etwas........*räusper* einfältiger. Aber sie sind immer gleich!

Eine Hündin ist aufgrund ihrer hormonellen Dispositionen kapriziöser, trotzdem aber nicht zart besaitet oder gar wehleidig. Sie ist zielsicher, lernt schnell und schreitet sofort zur Tat, egal ob es sich um Jagdambitionen handelt oder einzufordernde Streicheleinheiten. Sie "steht ihren Mann", verwendet ihre Kräfte darin, ihre Art zu erhalten und gut vorzusorgen.
In meinen Augen könnte sie sich gut allein durchs Leben schlagen - sie macht ihr Ding!

Anders meine jeweiligen Rüden: beide waren sehr leicht zu erziehen, hatten/haben eine starke Bindung zu uns und können schlecht ohne uns sein. Im Gegensatz zur Hündin jammern sie viel schneller, wenn man sie mal alleine lässt.
Sie sind grobmotorischer und blaue Flecke bekommt man schon mal aus Versehen, wobei eben die Hündin zielsicher zwickt. :dog_smile
Den Rüden müssen wir schützen und er verlässt sich auch darauf!

Ich halte die Hündin für intelligenter, ja berechnender, den Rüden für durchschaubarer (ich habe lange überlegt, welches Wort ich hier jetzt hinschreibe, um den Rüden nicht negativ darzustellen) :dog_smile

Die Meinung: Hündinnen seien leichter zu halten, als Rüden, kann ich ganz und gar nicht unterschreiben, wie gesagt, beide Rüden waren sehr leicht zu erziehen, die Hündin brachte uns anfangs gern an unsere Grenzen in Bezug auf Triebstärke und Gehorsam.

Aber......beide Geschlechter zusammen zu halten, ist für mich das allergrösste. Ihre unterschiedlichen Verhaltensweisen, ihre Charaktere, zu beobachten, ist so einzigartig, daß ich sehr glücklich bin, damals den Schritt der Pärchenhaltung gewagt zu haben.

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

Carlotta und Curtis

_____________________________________________________________________________________

Für immer in unseren Herzen: Conrad und Amanda

Uschi

Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Uschi » Do 17. Jan 2013, 10:41

Hallo,
Bettina hat geschrieben:In meinen Augen könnte sie sich gut allein durchs Leben schlagen - sie macht ihr Ding!
ja, das denk ich auch. Sie macht ihr Ding.

Meine Erfahrung mit Rüden ist ja nun erst 2 Jahre alt. Ich weiß noch nicht, was an Yarosch speziell rüdenhaft ist, oder was eben seine besondere individuelle Eigenheit ist.

Was ich sehe ist, dass er mehr darauf aus ist, uns zu gefallen als Wijnta. Ich sehe auch, dass Wijnta einen großen Einfluss auf ihn hat, dass er sich an ihr orientiert.

Da Wijnta manches tut, was ihr Schimpfe einbringt, ist das für Yarosch sicher oft ein Konflikt. Einerseits ist sie sein Vorbild, andererseits will er uns gefallen.



LG
Uschi

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lutz
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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von lutz » Do 17. Jan 2013, 10:48

Hallo AT-Freunde,

Wie Bettina schon etwas anders formuliert hat und wie ich es von Jokers Verhalten als Jungspund noch in Erinnerung habe, halte ich Greta auf jeden Fall wenn nicht unbedingt für intelligenter so doch für raffinierter als Joker wenn sie etwas erreichen will und kommt unter Umständen auch über Umwege schneller ans Ziel als über den schwierigeren oder mühsameren geraden Weg.Einfach ein schlaues Mädchen.
Beharrlichkeit zeichnet aber beide im Charakter aus. Mit der Intelligenz ist es schon etwas schwieriger und man muss da schön unterscheiden. Intelligent kann man natürlich auch sein wenn man etwas nicht tut wenn man es nicht möchte und feststellt dass es keine Vorteile für einen bringt und Hunde sind nun einmal Opportunisten, Intelligenz deswegen allein von der Arbeitsintelligenz und dem "will to please" abhängig zu machen halte ich deshalb grade bei einem Terrier für verfehlt und kann ihn somit auch nicht mit einem Border Collie vergleichen der 300 Befehle kennt.
Während Joker von Anfang an kein richtiger Schmusend war und auch später im gesetzteren Alter es nur ungern zugeben konnte dass er es schonhaben mochte wenn man ihm den bauch kraulte und dabei ein leicht gequältes Brummen hören ließ aber andererseits seine beine schon so ausstreckte dass man auch überall hinkam, genießt unsere Greta das Schmusen offensichtlich sehr und fordert es direkt ein indem sie bei allen möglichen Gelegenheiten Körperkontakt sucht und sich so drapiert dass man sie an den von ihr gewünschten Stellen auch kraulen und beschmusen kann.
Offensichtlich lernt sie sehr schnell und man kann das einmal Erlernte jederzeit auch bei ihr wieder abrufen wie ich feststellen musste. Auch Joker hatte sehr schnell gelernt und musste damals in der Hundeschule schon alles als erster vormachen, hörte dann aber schnell damit auf wenn es ihm zu langweilig wurde und musste auch später noch öfter daran erinnert werden was er schon gelernt hatte. Er konnte einfach ganz schön stur sein und hatte durchaus seinen eigenen Kopf und eigene Vorstellungen was gut und richtig war. Zwingen ließ er sich auf jeden Fall zu nichts, aber überzeugen konnte man ihn schon mit einiger Konsequenz und Kompromisslosigkeit.
Mit ALLEN Hündinnen hatte Joker niemals Probleme obwohl ihn kastrierte Hündinnen nie besonders intressierten, auch wenn sie mal was nur sehr selten vorkam nach ihm geschnappt hatten da er in der Damenwelt durch die Bank sehr beliebt war und meine Frau sich häufig ärgerte wenn er die Nase hoch hielt und einigen Hündinnen nach nur kurzem Kontakt die kalte Schulter zeigte obwohl sie um ihn herumscharwenzelten und sich vor ihm auf den Rücken wälzten. Ich habe immer gesagt ich bin der festen Überzeugung Joker würde sich von einer Hündin eher totbeißen lassen bevor er sich da wehren würde.
Auch mit anderen Rüden kam Joker im Allgemeinen gut zurecht. Mit Rüden bis zu 2 Jahren sowieso die konnten auch so ziemlich alles mit ihm machen und von manchen ließ er sogar zu dass sie ihn bespringen wollten. wenn die Rüden aber nach seiner Einschätzung erwachsen waren hatten sie ihm die nötige Ehrerbietung zu bieten die er hier im eigenen Revier von denen einforderte.
Ärger war vorgrommamiert wenn hier erwachsene Rüden neu zuzogen und das nicht respektierten. Dann ging Joker darauf los wenn es eine zweite Begegnung gab, manchmal brauchte er nur die Spur des "Konkurrenten" in die Nase zu bekommen und Joker wurde krawallig, und es war ihm völlig egal mit wem er sich da anlegte und sei es ein 60kg Akita Inu oder kräftiger Rottweiler. Das waren allerdings auch nur sehr seltene Ausnahmen.
Ich kann mich nicht erinnern dass es jemals auch sonst überhaupt irgendetwas gab vor dem Joker Angst hatte.
Außerhalb seines Hausreviers gab es aber niemals Probleme mit anderen Rüden und Joker wusste wie er sich da zu verhalten hatte.

Mit der noch nicht einmal 6 Monate alten Greta muss ich da natürlich erst einmal weitere Erfahrungen sammeln bevor ich da etwas zu sagen kann. Stubenrein haben wir sie nach noch anfänglichen Schwierigkeiten in der neuen Umgebung bekommen und ansonsten ist sie auch in der Hundeschule sehr gelehrig. Noch mag sie aber alle Menschen und Hunde so gern dass sie mit jedem Hund spielen oder jedem Menschen ein Küsschen geben möchte. Am 1.Februar gehe ich mit Greta das erste mal zum Trimmen damit sie es erst einmal lernt auch auf den Tisch zu stehen. Das war noch Jokers alter Trimmtermin den Greta da jetzt wahr nehmen kann.

Viele Grüße von lutz mit Greta ( und Joker im Herzen)
Zuletzt geändert von lutz am Do 17. Jan 2013, 11:58, insgesamt 3-mal geändert.
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Bettina » Do 17. Jan 2013, 11:34

lutz hat geschrieben:Intelligent kann man natürlich auch sein wenn man etwas nicht tut wenn man es nicht möchte und feststellt dass es keine Vorteile für einen bringt und Hunde sind nun einmal Opportunisten
ja, das trifft es besser, denn ich würde niemals meinen über alles geliebten Conrad als ......nunja, dümmer bezeichnen wollen. Anders schlau! :dog_laugh

Liebe Grüße
Bettina
Das Beste am Norden....ist wieder komplett!

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Re: Hündin vs Rüde wirklich so ein großer Unterschied?

Beitrag von Bine » Do 17. Jan 2013, 11:52

Bettina hat geschrieben:nunja, dümmer bezeichnen wollen. Anders schlau! :dog_laugh

Liebe Grüße
Bettina
happy_02 happy_02 happy_02 ... meine Rüden waren fast alle auch anders schlau! ( eine Ausnahme hatte ich...)
:holy
Bei Exel habe ich seine Intelligenz immer mit " aber er bemüht sich..." entschuldigt.
*duck und wech*
Bine

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