Alleine bleiben

alle Fragen zur Hundeerziehung, Körpersprache, Kommunikation
Fiby
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Alleine bleiben

Beitrag von Fiby » Di 26. Mär 2013, 15:30

Mich würde mal interessieren, wie ihr eure Hunde an das allein sein gewöhnt habt? Und wie lang der Hund bei euch war als ihr damit angefangen habt?
Zumeist liest man ja, dass man mit ner Minute anfangen soll und dann immer weiter langsam steigern. Meine fängt leider schon an zu fiepsen, wenn ich nur aus der Tür raus bin und das ganze mündet dann im kläffen. Bin etwas verunsichert ob ich mit der Methode weiter fortfahren soll oder mir nicht so einen Problemhund heranziehe. :dog_unsure

LG
Jana

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Martina
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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Martina » Di 26. Mär 2013, 15:51

Wenn du deine Kleine nicht vor der Kloschüssel liegen haben willst während du drauf sitzt - musst DU durch wenn sie mal fiept.

Zoe wurde von der 12ten Woche an Aktiv daran gewöhnt, erst großer Spaziergang und wenn sie im Korb lag und halb am Schlafen war hab ich den Raum verlassen und bin nach zwei drei Minuten wieder gekommen (Wäsche ausm Keller holen, aufs Klo gehen, Müll rausbringen, Betten machen). Die ersten Male hat sie es nicht mal richtig mitbekommen, dass ich weg bin - ich habe auch keinen Hehl draus gemacht wenn ich weg ging. Und evor sie es richtig gemerkt hat war ich wieder da.

Wenn sie mal angefangen hat zu fiepen weil es zu lang dauerte musste ich halt ausharren und warten bis das Fiepen wieder aussetzt. Da gab es einige sehr dramatische Momente wo meine Süsse regelrecht geschriehen hat als ob ich sie verprüglen würde, dabei war ich nur im Nebenraum und die Tür zu. In der Regel hören sie nach einigen Sekunden wieder auf um zu lauschen und in diesem Moment kannst du wieder zurück kommen, das Timing machts. Ich hab weggehen mehrmals am Tag trainiert und mehrmals unbewust meine wiedergewonnenen Freiheiten genutzt. Nach einem knappen Monat blieb Zoe brav 30 bis 60 Minuten alleine.

Heute kann ich Zoe problemlos mehrere Stunden alleine lassen - wobei sie es hasst alleine daheim im Garten zu sein (trotz Hütte, Zaun und Höhle), im Wohnzimmer wiederum ist alles super, entspannt und OK.

LG, Martina mit zoe
Liebe Grüße,
Martina & Zoe

"Je mehr ich von den Menschen sehe, um so lieber habe ich meinen Hund..." der Alte Fritz

Uschi

Re: Alleine bleiben

Beitrag von Uschi » Mi 27. Mär 2013, 11:28

Hallo Jana,
Fiby hat geschrieben: Meine fängt leider schon an zu fiepsen, wenn ich nur aus der Tür raus bin
ich bekam damals den Rat, einfach so oft raus und reingehen zur Tür, bis es dem Hund zu blöd wird, darauf aufzupassen. Das klappte auch. Ziemlich schnell sogar.

Zuerst kam ich sofort wieder, ging gleich wieder. Dann wartete ich draußen ein paar Sekunden, kam wieder, ging wieder. Irgendwann stand Yarosch gar nicht mehr auf, mich an der Tür zu empfangen, geschweige denn, dass er sich drum kümmerte, wenn ich zur Tür hinausging. Es war normal geworden, dass ich das Zimmer/Haus verließ.



LG
Uschi

Fiby
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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Fiby » Mi 10. Apr 2013, 16:58

Wir sind jetzt circa bei einer halben Stunde allein bleiben angelangt, mal ist sie ganz ruhig und schläft, ein anderes mal jault sie immer mal wieder und bellt zum Teil. Soll ich dann den Zeitraum nochmal verkürzen oder bei den 30 min weiter üben?

LG

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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Regine » Mi 10. Apr 2013, 22:49

Hi Jana,
läuft irgendetwas anders , wenn sie ruhig ist oder nicht???(Wart ihr vorher spazieren, habt gespielt, oder Fressen gegeben, andere Tageszeit...)
Erzähl mal, oder seit ihr unterschiedlich drauf, mal relaxt ,mal unter Druck?
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Fiby » Do 11. Apr 2013, 19:56

In der Regel ist sie ruhiger wenn sie abends alleine ist, da sie dann meistens sehr müde ist und mit mir bereits den ganzen Tag unterwegs gewesen, sprich im Reitstall und großer Spaziergang. Wenn ich sie in der Mittagszeit alleine lasse, wird es dann auch schnell mal lauter. Sie ist im Vergleich zum Abend dann munterer, aber wenn ich bei ihr bin liegt sie meistens neben mir uns schläft. Ich habe sie immer gefilmt, wenn sie alleine war, habe ihr zum Teil auch etwas zum knabbern gegeben, das lässt sie zumeist aber nach wenigen Minuten liegen. Meistens wandert sie im Wohnzimmer rum fiepst und sucht mich ggf wird auch mal gejault, dann legt sie sich wieder für fünf Minuten hin und das gleiche wiederholt sich. Ist sie wie gesagt sehr müde und schläft, wenn sie allein gelassen wird, tut sie dies meist auch die ganze Zeit, es sei denn sie wird wach, wenn ich rausgehe. Wenn ich den Raum bzw die Wohnung verlasse ist es eigentlich immer gleich, ich verlasse kommentarlos den Raum und beachte sie auch erstmal nicht, wenn ich wieder den Raum betrete, bis sie sich halbwegs beruhigt hat.
Üben tun wir momentan zweimal am Tag.
LG Jana

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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Regine » Fr 12. Apr 2013, 00:21

Hi Jana,
ich würde in der Mittagszeit einen halben Schritt zurückgehen und mal nach 10 min mal nach 20min , mal nach 5 min etc zurückkommen, so dass sie nicht weiß wann du kommst.
Hast du Zeitdruck bis wann es klappen sollte?
LG Regine
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Re: Alleine bleiben

Beitrag von struppi » Di 16. Apr 2013, 13:44

Ich hab mit meinem nicht so ein Problem, aber ich hab oft gehört und gelesen, dass der Hund schon bei verschiedensten Ritualen ausflippt.
Dafür soll man wirklich einfach Jacke und Schuhe anziehen und wenn er schon nervös wird wieder ausziehen. Wenn man das oft macht ist schon dieses Ritual nicht mehr zwangsläufig damit verbunden das Herrchen weg ist.

Nicht vergessen: auch nicht streicheln und damit das Verhalten bestätigen. Für den Hund heißt das "Ganz toll, du fiepst völlig zu recht rum, deshalb schenke ich dir Aufmerksamkeit".
Ist zwar schwierig aber das A und O!

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Nala
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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Nala » So 5. Mai 2013, 17:46

Mein Hund ist schon 14 Monate alt, aber er hat ein großes Problem damit, allein zu bleiben. Die Vorbesitzer haben ihn deshalb ins Tierheim gegeben, nachdem sie ihn zu lange allein lassen mussten (beruflich bedingt). Aber seit 6 Wochen übe ich nach dem Programm von Partrica McConnell (Warum Hunde Trennungsangst haben) und es klappt ganz gut, aber es wird noch dauern, bis ich aus dem Haus gehen kann. Ziel ist es, 30 Min. in einem anderen Raum im Haus zu sein, ohne dass dabei gefiept etc. wird. In dem Buch wird der Vorschlag gemacht, die auslösenden Reize gegenzukonditionieren, um andere Reiz-Reaktions-Ketten aufzubauen: Schlüssel in die Hand nehmen, mal die Jacke anziehen, Schuhe, Klinge drücken, danach hinsetzen und fernsehen 10 Min., danach ausziehen, alles weglegen. Mehrmals täglich und zudem Kong stopfen, Jacke etc. Kong geben, zur Tür gehen, kurz raus und zurück gehen, Jacke ausziehen etc. und dann Kong wegnehmen (wortlos), das ganze pro "Spieleinheit" mehrfach, so dass nach Hause kommen heißt: Oh, schade, kann meiner Lieblingsbeschäftigung nicht länger nachgehen. Mir schien das erst sehr befremdlich, aber jetzt scheint es mir gut zu klappen. Ich habe ein kleines Heft und notiere täglich mit Stichpunkten was wir üben und was dabei passiert (fiepen, wie lange in einem anderen Raum etc.). Zudem haben wir ein Kinderschutzgitter im Treppenhaus angebracht, so dass er nicht mehr nach oben kann - er sieht mich aber manchmal oben und muss lernen, Frust auszuhalten. Trennungsangst von Kontrollzwang zu unterscheiden, finde ich nicht so leicht. Es wird ja immer wieder angegeben, dass echte Trennungsangst eher damit einhergeht, dass der Hund sich nicht beschäftigt, sondern lange fiept und sehr unruhig wartet, speichelt etc.
LG Nala

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Re: Alleine bleiben

Beitrag von Hundepapst » Do 16. Mai 2013, 12:43

Ich habe es nach der Hudoba-Methode gemacht.

Hier gibt es einen kostenlosen und ausführlichen Videokurs: http://hudoba.de/course/alleine-bleiben

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