Benton's erste Jagd

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Teddy01
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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Teddy01 » So 5. Mai 2013, 22:56

Hallo Nala,

auch in meinen Augen ist das Buch totaler Schrott. *sorry, aber ich kann es nicht schöner umschreiben*
Was ist ein herumgewedeltes Leckerchen, gegen ein flüchtendes Reh! Denn schon nur das Hinterherhetzen ohne auch nur ansatzweise an das Reh dranzukommen, gibt dem Hund ja schon das totale Glücksgefühl. Man kann dem Hund das Jagen nicht abgewöhnen!!!! Man kann es vllt. in kontrolliertere Bahnen lenken, wie auch immer, aber abgewöhnen kann man es dem Hund nicht. Es liegt in seiner Natur.
Nala hat geschrieben: (Leckerli zeigen, "Nimms"
stand das auch in dem Buch, da muss ich jetzt mal ein bisschen lachen! Ist net böse gemeint, aber so ein Quatsch hab ich lange net mehr gehört.
Ich kann bei mir daheim meinen komplett gefüllten Teller auf den Boden stellen und aus dem Zimmer gehen, mein Hund würde es niemals klauen. Aber kommt im Wald ein Reh ist er weg. Siehe oben! Das sind ja zwei völlig verschiedene Paar Schuhe! happy_02 happy_02 happy_02

Auch habe ich kein Lust, meinen Hund bei einem zwei oder mehrstündigen Spaziergan permanent zu bespaßen und der Hund muss auch mal einfach so schnüffeln können. Schon alleine deshallb kriegt das Buch bei mir 0 Sterne!!! :dog_laugh

Ich habe mit meinem Hund auch schon einiges ausprobiert, allerdings das non plus ultra habe ich leider auch noch nicht gefunden. Ich habe auf jeden Fall schon deutliche Verbesserungen erzielt, aber wenn ein Tier direkt vor seiner Nase über den Weg rennt, dann ist er weg, da hilft mir auch kein Antijagdtraining! Ich habe mich mittlerweile damit arrangiert und lasse meinen Hund nur in Gebieten frei laufen, wo ich weiß, dass wenig Wild vorhanden ist und wo ich es gut überblicken kann. Und ich lasse ihn nur frei, wenn ich nicht abgelenkt bin, also wenn ich ne Freundin dabei hab und wir quatschen, dann bleibt mein Hund am Strick. Das klappt so auch recht gut.

Zur Schleppleine bin ich ganz Uschis Meinung, das rafft meiner auch sofort, ob er das Teil dran hat, oder eben nicht. :dogs_run
Nala hat geschrieben:rumgedreht und zwischen meine Beine genommen, Leckerchenbeutel vor seine Nase gehalten, er war kaum abzulenken, fraß dann etwas und war extrem zappelig.
Wenn mal wieder Rehe oder Wildscheine direkt vor uns über den Weg gerannt sind, und Teddy wilde Hetzlaute von sich gibt, dann mach ich es mittlerweile so, dass ich ihn ins Platz lege, und so lange einfach nur warte, bis er sich wieder auf mich konzentriert. Dann darf er seinen Ball packen und totschütteln.
Es ist meistens schon so, dass wenn irgendwelche Wildtiere unseren Weg gekreuzt haben, ich das Platz garnicht mehr brauche, weil Teddy nur kurz bellt und dann sofort zu mir kommt und unser Zerrspiel einfordert. :dog_laugh Das ist natürlich für mich der optimale Fall! :brav :brav :brav
Das aber alles an der Schleppleine, versteht sich, ohne Leine wäre er weg. Aber das ist in Gebieten bei uns im Wald, wo viel Wild ist, da lasse ich ihn nie los.

Ich wünsche dir viel Erfolg

Viele Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

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Regine
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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Regine » So 5. Mai 2013, 23:28

Hi Raquel,
ich stimme dir in fast allem zu. wenn ein Hund schon mal gehetzt- gejagt hat-ich meine richtig gejagt hat- ist es fast unmöglich ihm das mit normalen Mitteln wie Futter oder Reizangel abzugewöhnen . Wird es von vornherein unterbunden hast du eine Chance.
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

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Nala
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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Nala » So 5. Mai 2013, 23:38

Danke für eure Antworten, ja, die Übung mit den Leckerli zeigen und geben bzw. "lass es" als Abbruchsignal dann geben, steht auch in dem Buch als Beispiel für Impulskontrolle. Ich werde den Hund auf keinen Fall ableinen, habe schon Sorge, dass das anvisierte Radfahren gefährlich werden könnte. Vorher muss er noch einige Übungen zur Impulskontrolle und Gehorsam machen, sonst wird es nix.
@ Raquel, dass du deinen Hund ins Platz beim Anblick von Wild legen kannst, das ist doch schon ein riesen Erfolg :brav Das scheint mir geradezu unvorstellbar, wie hast das geschafft? Momentan übe ich Sitz und Platz aus der Bewegung, aber das klappt noch gar nicht gut, vor allem Platz ist für uns irgendwie eine "Zumutung" :dog_wacko da stellt er sich sehr an, macht Spielaufforderungen (besonders beliebt ist ja leider noch ab und zu das Anspringen) und stellt sich sehr an, ich muss es noch wiederholen und dann macht er es. Aber beim Anblick eines Rehs? :crazy:
Zur Entschuldigung muss ich sagen, dass ich Digo noch nicht lange habe und er ja leider noch den schlimmen Unfall hatte vor sechs Wochen.
@ Regine: Das ist genau das Problem, ich ahne nur, dass er Erfolg gehabt haben muss, er lebte ja zunächst woanders. Und ich denke auch, diese Lernerfahrung kann man nicht mehr löschen, aber vielleicht- hoffe ich- etwas eindämmen.
Habt ihr eine Idee, ob ich ihn schwimmen lassen kann mit der (biothane) Schleppleine, wenn wenig Hunde am See sind und hoffentlich keine Enten...?
Zuletzt geändert von Nala am So 5. Mai 2013, 23:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Teddy01 » So 5. Mai 2013, 23:39

Hallo Regine,
Regine hat geschrieben: Wird es von vornherein unterbunden hast du eine Chance.
Ja, da bin ich voll und ganz bei dir, so meinte ich das auch - es ihm wieder abgewöhnen, wenn er es schon gelernt hat! :dog_laugh Hab mich wohl ein bisschen blöd ausgedrückt.

Liebe Grüße
Raquel
"Ein Tierfreund zu sein, gehört zu den größten seelischen Reichtümern des Lebens."(Richard Wagner)

Uschi

Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Uschi » So 5. Mai 2013, 23:46

Nala hat geschrieben:Habt ihr eine Idee, ob ich ihn schwimmen lassen kann mit der Schleppleine, wenn wenig Hunde am See sind und hoffentlich keine Enten...?
Ich würd meinen Hund nicht an der Schlepp schwimmen lassen. Da wäre mir die Gefahr des Verhedderns darin zu groß. Ich habe keine Bedenken bei Planschen in Bächen und Flüssen, in denen das Wasser dem Hund nicht mal bis zum Bauch reicht. Aber Schwimmen? Nein, ich würde das nicht wagen wollen.

Nala hat geschrieben: dass ich Digo noch nicht lange habe
Du hast ihn erst seit März und dann noch den Unfall. Gib dem Buben ein bißchen Zeit anzukommen. :dog_wink

Nala hat geschrieben:ins Platz beim Anblick von Wild legen kannst
Das kann sogar Wijnta (an der Schlepp :dog_wink ). Sie ist zwar so durchgedreht dann, dass sie kein Fressen annehmen möchte. Aber hinlegen tut sie sich ------ inzwischen ------- nach Jahren der Wiederholung des Kommandos. :dog_wink Sie schreit dann eben im "Platz" rum.




LG
Uschi

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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Teddy01 » So 5. Mai 2013, 23:48

Hallo Nala,
Nala hat geschrieben: @ Raquel, dass du deinen Hund ins Platz beim Anblick von Wild legen kannst, das ist doch schon ein riesen Erfolg :brav Das scheint mir geradezu unvorstellbar, wie hast das geschafft? Momentan übe ich Sitz und Platz aus der Bewegung, aber das klappt noch gar nicht gut, vor allem Platz ist für uns irgendwie eine "Zumutung" :dog_wacko da stellt er sich sehr an, macht Spielaufforderungen (besonders beliebt ist ja leider noch ab und zu das Anspringen) und stellt sich sehr an, ich muss es noch wiederholen und dann macht er es. Aber beim Anblick eines Rehs? :crazy:
Also wie gesagt, er ist an der Leine - da funkrioniert das dann schon. Ohne Leine wäre da an Platz nichtmal zu denken! :dogrun :dogrun :dogrun

Liebe Grüße
Raquel
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Bine

Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Bine » Mo 6. Mai 2013, 05:50

Teddy01 hat geschrieben:
Also wie gesagt, er ist an der Leine - da funkrioniert das dann schon. Ohne Leine wäre da an Platz nichtmal zu denken! :dogrun :dogrun :dogrun

Liebe Grüße
Raquel
Hund an Strick funktioniert immer happy_02 happy_02 happy_02 .
Nein mal im Ernst, Hunde die bereits gejagt haben, wird man mit irgendwelchen Spielchen nicht mehr davon wegbekommen, weder mit Impulskontrolle, noch mit irgendwelchen Spielchen. Da hilft nur absoluter Gehorsam und wer hat den schon immer....
Mein Rezept war immer, dem Hund bis 2 Jahre jede Jagdfreude vorzuenthalten, dass erfordert aber nicht nur Disziplin, sondern auch ein bischen Glück. ( Bei Topi hat das sehr gut geklappt, Rehe und Hasen stehen nicht auf ihrem Beuteschema und da sie noch nie jagen war, kennt sie auch die Glücksgefühle des Hetzens nicht.)

Hunde die bereits gejagt haben, kann man in dem man sie zum Hundeführer konditioniert und aktiviert, kontrollierbarer machen, aber 100% entspannt wird die Sache nie wieder und wenn der Hund die Chance hat, wird er jagen, daß ist normal und eben hundliches Verhalten, man muß es eben handeln und den Hund so erziehen, daß es für beide Seiten angenehm und entspannt ist und der Hund wenigstens auf bestimmten Wegen / Gebieten seinen Freilauf genießen kann, denn Caniden sind Laufraubtiere, die sich eben auch auspowern müssen, evtl. am Fahrrad o.ä.
LG Bine

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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Nala » Mo 6. Mai 2013, 08:40

Danke für Eure Rückmeldungen. Ja, der "Kleine" muss erst noch weiter ankommen und schimmen kann er noch früh genug. Ich bin auch unsicher, ob er sich nicht an der Schleppleine verheddern könnte. Vielleicht im stehtiefen Wasser ein wenig toben, aber auch das kann schon mit Verwicklungen in die Leine ausgehen.
Auch wenn eure Hunde an der Leine ins Platz gehen beim Anblick von Wild bzw. auf euer Signal hin, das scheint mir noch nahezu utopisch :dog_wink aber ich werde mit dem Ziel vor Augen daran arbeiten und an eure Erfolge denken:-)
LG Nala

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Re: Benton's erste Jagd

Beitrag von Nala » Di 28. Mai 2013, 08:54

Hallo Uschi,

leider dreht Digo auch beim Anblick von Vögeln und Enten sehr auf, aber ich suche weiter. Kann gar nicht einschätzen, wie er sich an einem Strand an der Ostsee verhalten wird; da wimmelt es ja auch nur so vor Standläufern und Möwen...Momentan übe ich im Garten erste Versuche am Rad mit ihm, bei meiner Hündin damals bin ich einfach losgefahren und es ging gut. Aber sie war auch weniger temperamentvoll und vor allem leichter zu kontrollieren, wenn mal Katzen auftauchten o.ä. Er soll ja lieber auf Waldwegen als auf Asphalt laufen, die Quadratur des Kreises ... :dog_huh LG Nala

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