Frustrationstoleranz..

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Fricco
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Fricco » So 30. Jun 2013, 17:37

Hallo Beavi,

ich kann Dir den guten Rat geben: tu alle halbe Stunde so, als ob Du ganz dringend musst. :dogs_run

Irgendwann hat sie keine Lust mehr, sich schon wieder daneben zu stellen. Hat bei mir auch geholfen. :clap:
Außerdem bist Du doch sicher schneller als sie? Also, kurz angetäuscht, weggerrant, nochmal das ganze - immer nur bissl buddeln, bis sie ran ist,
das gibt trotzdem feine Löcher. :lolno:

L.G. Fricco

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Nala
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Nala » Do 11. Jul 2013, 22:41

Hallo Hilde,

"Nitroglycerin" fällt mir jetzt immer ein, wenn Digo so aufdreht - doch es wird langsam besser, keine blauen Flecke und keine Kratzer. Er ist knapp anderthalb Jahre alt und leider oft in einer hohen Erregungslage. Heute hat mir die Tierärztin Maintrailing empfohlen, ich werde mal im Forum schauen, ob es dazu Erfahrungen gibt. Beavi ist ja super, wenn er so rasch gelernt hat, keine Wanderer zu begrüßen, sondern zu dir und dem Baron zu kommen :brav Aber verdienst hast du ja unser Lob, weil du offenbar prima mit ihm daran gearbeitet hast! Dann soll er ruhig mal einen kleinen Truppenübungsplatz bei euch einrichten;) Nein, im Ernst. Das ist auch sehr nervig, wir sind ganz gut dagegen angekommen bei unserem Energiebündel. Er hat mehr Interesse daran, mir "hinterrücks" ein Stück von einem Apfel aus meiner Hand abzuzwacken und in den Garten damit zu rasen...ein ähnliches Grinsen bekommt er dann auch gut hin;-)

LG Nala

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Eddis
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Eddis » Mi 17. Jul 2013, 22:17

Hm, also wenn ich das so lese, hab ich keinen richtigen Airedale abbekommen. Mein Eddi war als Jungspund ein vorsichtiger, sehr ruhiger Hund. Bis zum Alter von etwas über 3 Jahren hätte er auch als Schaf durchgehen können. Niemals wäre er gegen eine Tür gerannt, hätte er etwas vom Tisch oder aus meiner Hand geklaut oder hätte er einen Besucher belästigt. Kleine Rüden dürfen ihn immer noch bespringen, so lange sie dabei das Maul halten. Kläffen mag er nicht, auch nicht bei seinen Kumpels, es ist ihm wohl zu laut oder zu streßig. Manchmal fleht sein Blick: Rette mich! :dog_biggrin
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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Nala
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Nala » Mi 11. Sep 2013, 20:53

...nun ist schon eine Zeit vergangen und ich möchte euch gern noch mal um Rat & Erfahrungswerte bitten.
Wir haben einiges mit Digo erreicht, ich versuche konsequent an der Impulskontrolle zu arbeiten (gutes Buch entdeckt: "Stressfrei über alle Hürden", eigentlich für Agility, aber viele hilfreiche Übungen für Hunde mit niedriger Reizschwelle), aber: Mich springt Digo fast nicht mehr an, aber leider praktiziert er dieses Hochspringen jetzt auch bei Besuchern oder manchmal, wenn wir abends nach dem Spaziergang (dann ist sehr aufgedreht/überdreht) essen wollen. Stehend kann ich gut eingreifen, sitzend ist es nicht so leicht und Besucher fuchteln dann hektisch herum und machen ihn noch "wilder", er ist dabei nicht aggressiv und macht auch keine Laute. Klares Signal "Sitz" hilft dann kaum, es scheint auch zu pushen wie auch "Platz" oder unser Abbruchsignal "Lass es". :dog_mad Bodyblocks bringen ncihts oder wir müssten das heftiger machen :dog_wacko Nun nehme ich die Hausleine und leine ihn an, gehe wortls in den Flur mit ihm und mache ihn am Treppengeländer in unserem Haus kurz fest. Nach kurzer Zeit hole ich ihn (er bleibt ganz ruhig dort stehen) und dann ist es meistens besser oder vorbei. Die zweite Strategie ist der Versuch, ihn auf seinen Platz oder in die Box zu schicken / bringen und ein Bleib zu geben, steht er auf wird er sofort zurück gebracht - das kann dann sehr nerven, weil er mitunter mehrfach wieder aufsteht... Was meint ihr dazu, habt ihr andere Strategien?
LG Nala

Uschi

Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Uschi » Mi 11. Sep 2013, 22:39

Hallo Nala,
Nala hat geschrieben:ihn auf seinen Platz oder in die Box zu schicken / bringen und ein Bleib zu geben, steht er auf wird er sofort zurück gebracht - das kann dann sehr nerven, weil er mitunter mehrfach wieder aufsteht...
Würde es vielleicht besser klappen und für Digo erstmal nicht so schwer sein, wenn Du ihn beim Essen direkt neben Dir ablegst? Oder unter dem Tisch zu Deinen Füßen?


LG
Uschi

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Nala
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Nala » Fr 13. Sep 2013, 21:31

Liebe Uschi,

danke für deinen Tipp, ich denke auch, die Hürde ist vielleicht noch zu hoch gewesen. Es wird schon und manchmal hilft einfach auch nur ein Kauknochen, wenn er so aufdreht - das ist besonders nach Abendrunden in Gebieten mit Hasen und Wild... :dog_rolleyes oder wenn ihm langweilig ist, dann interpretiere ich das als Spielaufforderung, aber auch als Pöbelei (von wegen zwacken...) und heute fiel mir Anita Balser mit ihrem Plädoyer für eine klare Grenze nach einer Warnung ein; offenbar fehlt einfach zu oft ein klares "rot", um es mal so auszudrücken

Lg Nala

Uschi

Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Uschi » Fr 13. Sep 2013, 21:37

Hallo Nala,
Nala hat geschrieben: und heute fiel mir Anita Balser mit ihrem Plädoyer für eine klare Grenze nach einer Warnung ein; offenbar fehlt einfach zu oft ein klares "rot", um es mal so auszudrücken
"Rot" brauchts hin und wieder. :dog_wink Das wichtigste ist, dass Du nicht unsicher bist, ob Du es "richtig" machst. Das bemerkt er 100 %ig. Du musst wissen, was Du willst. Wenn Du sauer bist, soll er das ruhig merken, das ist eindeutig und klar für ihn.


LG
Uschi

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Hilde
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Hilde » Sa 14. Sep 2013, 10:20

Hallo Nala,

dieses "Aufgedrehtsein" nach Spaziergängen kenne ich auch, genauso wie nach dem "fressen"...
Ich hab aus der Abendrunde eine Pieselrunde gemacht, die so kurz ist und so spät, daß man direkt danach schlafen geht - IMMER. Ich gehe nachmittags, d.h. irgendwann so ab 3-4Uhr für mind. zwei Stunden und sorge dafür, daß sie entsprechend kaputt sind danach, ansonsten werden die beiden lästig und toben im Wohnzimmer (das will kein Mensch)
Was das Rüpelhafte angeht, das wird wohl weder bei bei dir, noch bei mir, über Nacht verschwinden, das dauert. Das neueste ist, zu fiepen, bellen und jammern, wenn ihm langweilig ist, oder er warten muss - das kann sein, wenn man beim spazieren jemanden trifft und ein paar Worte wechselt. oder auch, wenn wir in einem Geschäft sind und er warten muss, bis ich meine Einkäufe erledigt habe.
Natürlich kann man all den Dingen entgegen wirken, aber das dauert.....
Als der Baron etwas über ein Jahr war, gab es eine Zeit da dachte ich, das wird nie was und ich hab mir große Sorgen gemacht, heute ist es so, daß wir ein gute Team sind. Ich war nie in einer Hundeschule, mache keinen Hundesport, dementsprechend kennt er keine gängigen Befehle, aber wir haben eigene Absprachen "kommst du?", "wart mal", "langsam" und ähnliches reichen mir vollkommen..
Wenn ich in all den Jahren Terriermanie etwas gelernt habe, dann sicher das - wenn ich überzeugt bin von dem, was ich will, dann versteht mich auch mein Hund, ich muss ihm Zeit geben mich lesen zu lernen und konsequent bei der Sache bleiben..... mehr nicht. Das soll jetzt aber nicht den Eindruck vermiteln, als hätte ich IMMER, ALLES im Griff, klar gibt es auch mal diese :nein Momente, aber das empfinde ich als normal.

Ach und btw. der Irish hat ja so einige Renn-gene, ich hab dem Baron ein kleines Huskygeschirr gekauft, er weiß, wenn er das trägt, dann darf gezogen werden - so fahren wir Rad, es macht ihm irre Spaß und er kann sich richtig auspowern - vielleicht wäre das ja auch was für deine Maus?

beste Grüße
Hilde mit :dogs_run
Selbst dann, wenn man eine rosarote Brille aufsetzt, werden Eisbären nicht zu Himbeeren.

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Nala
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Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Nala » Fr 4. Okt 2013, 20:02

Hallo ihr Lieben,
danke für eure Rückmeldungen und Anregungen. Der Schlüssel zur Lösung ist bei Digo der Freilauf mit anderen Hunden gewesen, ich lasse die Schleppleine manchmal dann einfach so schleifen oder mache sie, wenn ich sicher bin, dass kein Wild etc. in der Nähe ist, auch dafür ab. Ansonsten haben wir jetzt ein Pausensignal trainiert, er hat eine Box bekommen und liebt es tatsächlich, sich darin aufzuhalten und zu "pausieren" - habe dieses Bleiben "schön" geklickert:-) Ganz selten kommt die Hausleine zum Einsatz und dann gehe ich wortlos in den Flur mit ihm, mache hinter mir die Tür zu und warte einen Moment; das geht ganz gut. Ihr habt so Recht, er merkt natürlich, wenn ich unsicher bin und ich habe in den letzten Wochen immer mehr Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten, aber auch in mich und das hilft wohl auch. Er darf auch ziehen jetzt, das heißt bei uns dann "Pull" und er hat dafür ein anderes (Sicherheits)Geschirr, aus dem er nicht entschlüpfen kann. Ich habe ihn eigentlich oft zu viel belastet, Suchspiele, 3 Std. am Tag Spaziergänge, Apportierübungen etc. etc. und nun mache ich insgesamt weniger und variiere tageweise das "Programm", auch das hat gut geholfen. Unsere Hunde(halter)trainerin meinte auch, er sei so überdreht, weil er zu wenig Ruhephasen hatte. Und nun gibt es mal 6 Std. gar kein Programm :dog_sleep2 und auch das Alleinsein klappt ja nun endlich besser. Dennoch bin ich beruhigt, dass ihr mich auch auf die Rassespezifik hingewiesen habt, er ist halt kein trömeliger Sofahund, wird er auch nie und so einen wollen wir ja auch nicht wirklich :dog_nowink Er zwackt zwar manchmal noch in meine Socken oder Ärmel, um mich zum Spielen zu bewegen, aber kommt rasch wieder zur Besinnung danach. Diese in die Haxen kneifen macht er auch bei anderen Hunden draußen, wenn die ihm zu lahm und langweilig sind, sehr niedlich und sehr erfolgreich:-)
LG Nala

Uschi

Re: Frustrationstoleranz..

Beitrag von Uschi » Fr 4. Okt 2013, 21:03

Hallo Nala,
Nala hat geschrieben: Diese in die Haxen kneifen macht er auch bei anderen Hunden draußen, wenn die ihm zu lahm und langweilig sind,
das macht Yarosch mit Wijnta, wenn die absolut nicht mit ihm spielen will. Er nimmt bei ihr allerdings nicht die Haxen, das hat keinen so durchschlagenden Erfolg, sondern er beißt sie in den Schwanz. Zuerst wird sie dann stinksauer, geht auf ihn los, setzt ihm nach und dann kriegt er sie JEDESMAL rum und sie spielt mit ihm.

Schlingel der.


LG
Uschi

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