Tolleranzgrenze beim AT?

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Stefan K.
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Tolleranzgrenze beim AT?

Beitrag von Stefan K. » So 25. Aug 2013, 21:28

Wie sieht´s bei Euren AT´s aus?

Benny lässt sich eher drei bis fünfmal attackieren, bevor er mal zurückschlägt. Aber dann rauscht´s im Blätterwald! Ich bin ja eigendlich eher der de-eskallierende Typ, was sich ja auch auf den Hund abfärbt. Aber wenn ich den anderen Hundehalter schon dreimal ermahnt und gebeten habe, seinen Hund zurück zunehmen (Benny ist/war da immer an der Leine!) lass ich die Leine dan Fallen und lass ihn das Regeln. Nur einmal war der gegnerische Hund gleich auf Grawall gebürstet und soo aggresiv, dass ich nach dem zweiten Angriff und Ermahnen michund meinen Hund dank Schuhgröße 42 verteidigte...

:sheep Irgendwie ist Benny da wie ein Schaaf. :sheep

Liegt dass an meiner Gelassenheit oder an der Zuchtlinie (sind Leistungszuchten heißblütiger?)? Ich merke das, wenn ich Aufgeregt bin, sich das wohl auf den Hund überträgt, aber meißt sind die "Anschläge" auf Benny so schnell, dass ich mental noch garnicht "soweit" bin...

Gruß, Stefan
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie dann ihren Standpunkt." (Albert Einstein)

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Regine
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Re: Tolleranzgrenze beim AT?

Beitrag von Regine » Mo 26. Aug 2013, 00:30

Hi Stefan,
ich weiß nicht ob es da Unterschiede zwischen "Leistungs- und Schönheitslinie " gibt.
Meine Janka ,die der ruhende Pol bei uns war, ließ sich viel gefallen, aber wenn Schluß war , regelte sie das schnell und effektiv(Schluß war, wenn einer vom Rudel blöd angemacht wurde).Geeny ist meist verträglich , hat aber ihre Feinde und ich würde da keine Hand ins Feuer legen.... Ich schau, dass sie da angeleint ist. Bei Übergriffen von anderen Hunden wehrt sie sich, meist hab aber ich das schließlich geregelt.
Meine Hunde sind friedliche Gesellen und ich würde sagen ihre Toleranzgrenze ist recht hoch. Aber das ist von Individum zu Individum unterschiedlich. Ich denke sogar unter Wurfgeschwistern wirst du da eine Bandbreite finden. Der eine ist heißblütig, der andere gelassen...
LG Regine
Den Reichtum eines Menschen kann man an den Dingen messen,
die er entbehren kann, ohne seine gute Laune zu verlieren.

Henry David Thoreau (1817 - 1862), US-amerikanischer Philosoph, Naturalist, Schriftsteller und Mystiker

Lena
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Re: Tolleranzgrenze beim AT?

Beitrag von Lena » Mo 26. Aug 2013, 13:31

Hallo Stefan,

ich habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, daß der Airedale sehr geduldig ist, sprich; er läßt
sich eher beißen, als daß er sich wehrt.
Manches Mal hab ich wirklich gedacht, wenn ich Hund wäre, hätte ich schon dreimal zurückgebissen.

Selbst bei Begegnungen mit ihren Todfeinden (ohne Leine, beide) haben meine Hunde nicht angegriffen,
sondern erst mal abgewartet.
In über zwanzig Jahren Airedalehaltung mußte meine Versicherung nur einmal eine Rechnung begleichen.
Und diese Verletzung war wirklich menschengemacht.
Ich kann nur sagen, ich kenne keinen friedlicheren Hund als den Airedale, Leinenpöbeleien ausgenommen. :dog_laugh

Liebe Grüße
Lena

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lutz
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Re: Tolleranzgrenze beim AT?

Beitrag von lutz » Mo 26. Aug 2013, 16:38

Hallo Lena und AT-Freunde,

oha, das kenne ich aber auch anders. Bis zu seinem vierten Lebensjahr hatte sich auch unser Joker praktisch von jedem alles gefallen lassen.
Dann war das aber vorbei. Dann war er der König hier in seinem Revier. Hündinnen hätten ihn zwar bis zu seinem Lebensende wohl tot beißen können ohne dass er sich überhaupt gewehrt hätte, und auch Rüden aller Kategorien als Welpen und Junghunde bis zu ca. so 1 1/2 - 2 Jahren konnten sich so einiges herausnehmen, einige ließ er sogar ohne Murren aufreiten und kümmerte sich nicht weiter darum, aber wer ihm als erwachsener älterer Rüde nicht die ihm nach seiner Auffassung zustehende Reverenz erwies oder, noch schlimmer, sie ihm als neu zugezogener Rüde ihm sogar seinen Rang streitig machen wollte, konnte spätestens bei der dritten Begegnung mit einer tüchtigen Tracht Prügel rechnen wenn er sich mit Joker anlegte. Es kam ihm hierbei mit seinen 65 cm und 40 kg Gewicht absolut nicht drauf an wie groß oder kräftig der Gegner war. Ob ein 60-70 kg schwerer Akita Inu (oder auch Großer Amerikanischer Hund), ein Rottweiler, Dobermann, Schäferhund oder sonst was Joker ging zur Sache. Meist genügte eine einmalige Klarstellung von ihm, aber so zwei große Hunde blieben sein Leben lang seine Feinde und er brauchte nur deren Spur in die Nase zu bekommen um sofort seine Aufmerksamkeit auf 80 hochzubringen in freudiger Erwartung einer neuerlichen Auseinandersetzung. Dem bin ich dann aber auch mit angeleintem Hund aus den Weg gegangen wenn ich gemerkt habe dass das nie seine Freunde werden oder er sie zumindest tolerieren würde.
Doch, meine Haftpflichtversicherung musste da schon öfter mal herhalten, irgendwelche Schuldfragen brauchte man dabei auch gar nicht versuchen zu klären. Da kommt nix bei raus, der Halter des Hundes der zugebissen hat und und die Bisswunde verursacht hat muss für den Schaden aufkommen (warum und wieso ist bei Beißereien unter Hunden egal) und Joker hatte, wenn überhaupt,meist nur ein paar Schrammen die ich selbst desinfizierte oder auch selten schon mal einen Riss oder ein Loch im Fell das der Tierarzt dann säubern und nähen musste.

In fremden Revieren und auch im Urlaub irgendwo hatte Joker aber grundsätzlich wenn nicht ein freundliches dann zumindest ein neutrales Verhalten anderen Artgenossen gegenüber an den Tag gelegt. An den Hundestränden hat er mit allen Hunden immer nur herumgetobt und hatte sich auch aus Reibereien anderer Hunde untereinander fein herausgehalten während er zu Hause in seinem Revier doch immer so gern geschlichtet hat und die Partei seiner Hundefreunde ergriff.

Aber es gab leider auch drei Vorfälle in dem Menschen ihn mit voller Absicht getreten hatten und Joker sich nach Hundeart gewehrt hatte und entsprechend zurückgebissen hatte. Dabei gab es dann auch zweimal schon Probleme mit dem Ordnungsamt und ich musste zur Klarstellung der Situation dass auch ein Hund sich und seinen Halter bei einen Angriff verteidigen darf, einen Anwalt einschalten
Wer nach Joker getreten hatte, hat bei ihm da ein Leben lang schlechte Karten gehabt wenn dieses bewusst gemacht wurde. Er konnte sehr gut unterscheiden ob ihm jemand aus versehen getreten hatte, dann passierte gar nichts und Joker hatte sich praktisch für den anderen entschuldigt, oder böswillig gemeint war.

Als ziemlich territorial veranlagter Hund passte Joker im und am Haus gut auf und ungebetene Besucher in Haus und Garten hätten mit ihm auch sicher nichts zu lachen gehabt wenn wir nicht dabei waren. My home is my castle.
Aber wenn wir Besuch hatten hat er sich über jeden Menschen gefreut und auch mitgebrachten Hunden seinen Garten gezeigt. Ansonsten war er ein guter Wachhund der Fremde schon vorher ankündigte bevor sie an der Haustür klingelten oder der Postbote die Post einwarf. Das ging ohne Trara sondern nur mit einem kräftigen "Wuff" vor sich.

Meine Greta ist in dieser Hinsicht noch vollkommen unbeleckt und hat noch volles Zutrauen zu jedem Hund und Menschen und möchte alle nur freundlich begrüßen. Aber auch sie hat schon ein ausgezeichnetes Gespür dafür wenn sie da einem Stinkpilz von Artgenossen begegnet und macht dann lieber einen Bogen um den. Dabei ist sie absolut nicht ängstlich aber eben vorsichtig.
Ansonsten liebt sie nichts mehr als mit ihrer ungefähr gleichaltrigen Freundin Leila, eine Briar-Hündin, um die Wette zu laufen und freundschaftlich zu raufen und zu gnabbeln.
Das ist natürlich sehr spannungsfrei für mich und ich kann meine Polizei-Zugriffshandschuhe, mit Kevlarfutter und Knöchelschutz, erstmal zu Hause lassen, die ich bei Joker schon mal brauchte um Hunde zu trennen die sich ernsthaft in der Wolle hatten. Ich hoffe dass dieses auch so bleibt denn ich habe eigentlich genug damit zu tun draußen Gretas sehr ausgeprägten Jagdtrieb unter Kontrolle zu bringen, was wir zumindest versuchen und fleißig mit einer Hochfrequenzhundepfeife üben, auf die sie GsD ganz gut hört.

Viele Grüße von lutz mit Greta
Die Beziehung zwischen einem Mann und seinem Hund ist heilig,
was die Natur vereint hat, soll keine Frau trennen.

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Eddis
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Re: Tolleranzgrenze beim AT?

Beitrag von Eddis » Do 29. Aug 2013, 22:39

Stefan K. hat geschrieben:Wie sieht´s bei Euren AT´s aus?
Benny lässt sich eher drei bis fünfmal attackieren, bevor er mal zurückschlägt. Aber dann rauscht´s im Blätterwald!
Gruß, Stefan
Unterschreibe ich, mein Eddi ist auch ein Schaf, jedenfalls wenn es um kleine Hund geht. Er liebt sie alle und sie können schalten und walten wie sie wollen. Sie können ihn auch begatten und am Ohr knabbern oder anbellen. Nur dürfen sie nicht gleich groß oder größer und schwarz sein. Dann wehrt er sich. Was ich komisch finde. Weil mir versichert wurde, daß ein Hund nicht weiß wie groß oder wie stark er ist.
Auf jeden Fall hat mein Airedale eine größere Toleranzgrenze als ich. Er hat halt Sinne über die ein Mensch nicht verfügt.
Lieber Gruß Simona mit Sir Eddi

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